Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 30 Kapiteln
(nach der Unterteilung von 1545)
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXII. | ||
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XII. - XXVIII. 21 - 27
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III. DAVID BEREITET DEN BAU DES TEMPELS VOR
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1 | 21,1-6 | |
2 | 21,7-14 | Gott lässt einen Engel mit Pest und Tod als Strafe für das Volk Israel wüten |
3 | 21,15a | Gott bereut seine Entscheidung und fordert den Engel auf, die Plage zu beenden |
4 | 21,15b-17 | |
5 | 21,18-25 | |
6 | 21,26-27 | David errichtet den Altar am gewählten Ort und versühnt Gott mit dem Volk |
7 | 21,28 - 22,1 |
🕮
Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle (Kapitel und Vers) nach heutiger Zählweise.
Die Ausgabe von 1545 unterteilt das heutige Kapitel 4 in die Kapitel IIII. und V. Das heutige Kapitel 5 ist in der Ausgabe von 1545 das Kapitel VI. Diese Verschiebung um ein Kapitel bleibt bis zum Ende des 1. Buchs der Chronik gegeben.
C. XII. - XXVIII.
Kapitel 21 - 27
[231b]
211
Die heutigen Verse 21,1-30 und 22,1 bilden in dieser Ausgabe das Kapitel XXII. (22).
VND der Satan ſtund wider Iſrael / vnd gab Dauid ein / das er Iſrael zelen lies. 2Vnd Dauid ſprach zu Joab vnd zu des volcks Oberſten / Gehet hin / zelet Iſrael von Berſeba an bis gen Dan / vnd bringts zu mir / das ich wiſſe / wie viel jr iſt. 3Joab ſprach / Der HERR thu zu ſeinem Volck wie ſie jtzt ſind / hundert mal ſo viel / Aber mein Herr könig / ſind ſie nicht alle meins Herrn knechte? Warumb fraget denn mein Herr darnach? Warumb ſol eine ſchuld auff Iſrael komen?
Dauid
leſſt das Volck zelen.
4ABer des Königs wort gieng fort wider Joab. Vnd Joab zoch aus vnd wandelt durchs gantz Iſrael / vnd kam gen Jeruſalem. 5Vnd gab die zal des ge-
[231b | 232a]
Chrónica. C. XXII.
Dauid.
CCXXXII.
zeleten volcks Dauid / Vnd es war des gantzen Iſrael eilff hundert mal tauſent Man / die das ſchwert auszogen / vnd Juda vier hundert mal vnd ſiebenzig tauſent Man / die das ſchwert auszogen. 6Leui aber vnd BenJamin zelet er nicht vnter dieſe / Denn es war dem Joab des Königs wort ein grewel.
ABer ſolchs gefiel Gott vbel / Denn er ſchlug Iſrael. 8Vnd Dauid ſprach zu Gott / Ich habe ſchwerlich geſundigt / das ich das gethan habe / Nu aber nim weg die miſſethat deines Knechts / Denn ich habe faſt a thörlich gethan.
a
(Thörlich)
Dauid beſtund die eitel ehre / das er wolt ſehen / wie das Königreich durch jn / als durch ſein thun / ſo herrlich hette zugenomen. Da ſiheſtu / das fidu cia operis eitel ehre / wider Gottes ehre vnd ein Abgötterey iſt.
VND der HERR redt mit Gad dem ſchawer Dauid / vnd ſprach / 10Gehe hin / rede mit Dauid vnd ſprich / ſo ſpricht der HERR / Dreierley lege ich dir fur / erwele dir der eins / das ich dir thue. 11Vnd da Gad zu Dauid kam / ſprach er zu jm / ſo ſpricht der HERR / Erwele dir 12entweder drey jar Thewrung / Oder drey monden flucht fur deinen Widerſachern / vnd fur dem ſchwert deiner Feinde / das dichs ergreiffe / Oder drey tage das ſchwert des HERRN / vnd Peſtilentz im Lande / das der Engel des HERRN verderbe in allen grentzen Iſrael / So ſihe nu zu / was ich antworten ſol dem der mich geſand hat. 13Dauid ſprach zu Gad / Mir iſt faſt angſt / Doch ich wil in die hand des HERRN fallen / Denn ſeine barmhertzigkeit iſt ſeer gros / vnd wil nicht in Menſchen hende fallen.
Gad.
DA lies der HERR Peſtilentz in Iſrael komen / das ſiebenzig tauſent Man fielen aus Iſrael.
15Vnd Gott ſandte den Engel gen Jeruſalem ſie zu verderben / Vnd im verderben ſahe der HERR drein / vnd rewet jn das vbel. Vnd ſprach zum Engel dem Verderber / Es iſt gnug / las deine hand ab.
Der Engel aber des HERRN ſtund bey der tennen Arnan des Jebuſiters. 16Vnd Dauid hub ſeine augen auff / vnd ſahe den Engel des HERRN ſtehen zwiſchen Himel vnd Erden / vnd ein blos Schwert in ſeiner hand ausgereckt vber Jeruſalem / Da fiel Dauid vnd die Elteſten mit Secken bedeckt auff jr andlitz. 17Vnd Dauid ſprach zu Gott / Bin ichs nicht / der das volck zelen hies? Ich bin der geſündiget vnd das vbel gethan hat / Dieſe Schafe aber was haben ſie gethan? HERR mein Gott las deine Hand wider mich vnd meines Vaters haus / vnd nicht wider dein Volck ſein / zu plagen.
(Secken)
Das iſt / geringe / grobe Kleider / als dar aus man Secke machet / Wie bey vns die Kittel vnd grob Linwand.
VND der Engel ſprach zu Gad / das er Dauid ſolt ſagen / das Dauid hin auff gehen / vnd dem HERRN einen Altar auffrichten ſolt / in der tennen Arnan des Jebuſiters. 19Alſo gieng Dauid hin auff nach dem wort Gad / das er geredt hatte in des HERRN Namen. 20Arnan aber da er ſich wandte vnd ſahe den Engel / vnd ſeine vier Söne mit jm / verſteckten ſie ſich / Denn Arnan draſch weitzen. 21Als nu Dauid zu Arnan gieng / ſahe Arnan vnd war Dauids gewar / Vnd gieng eraus aus der Tennen / vnd betet Dauid an mit ſeinem andlitz zur erden.
Arnan.
VND Dauid ſprach zu Arnan / Gib mir raum in der Tennen / das ich einen Altar dem HERRN drauff bawe / vmb vol Geld ſoltu mir jn geben / Auff das die Plage vom Volck auffhöre. 23Arnan aber ſprach zu Dauid / Nim dir vnd mache mein Herr könig wie dirs gefelt / Sihe / ich gebe das Rind zum Brandopffer / vnd das Geſchir zu holtz / vnd Weitzen zum Speisopffer / alles gebe ichs. 24Aber der könig Dauid ſprach zu Arnan / Nicht alſo / ſondern vmb vol geld wil ichs keuffen / Denn ich wil nicht das dein iſt nemen fur dem HERRn vnd wils nicht vmb ſonſt haben zum Brandopffer.
25ALſo gab Dauid Arnan vmb den Raum / gold am gewicht ſechs hundert ſekel.
26Vnd Dauid bawet daſelbs dem HERRN einen Altar / vnd opffert Brandopffer vnd Danckopffer / Vnd da er den HERRN anrieff / erhöret er jn durchs Fewr vom Himel auff den Altar des Brandopffers. 27Vnd der HERR ſprach zum Engel / das er ſein Schwert in ſeine ſcheiden keret.
28ZVR ſelbigen zeit / da Dauid ſahe / das jn der HERR erhöret hatte auff dem platz Arnan des Jebuſiters / pflegt er daſelbs zu opffern. 29Denn die Wo-
[232a | 232b]
I. Bucĥ der C. XXII.XXIIII.
Dauid.
nung des HERRN / die Moſe in der wüſten gemacht hatte / vnd der Brandopffersaltar / war zu der zeit in der Höhe zu Gibeon. 30Dauid aber kundte nicht hin gehen fur den ſelben / Gott zu ſüchen / ſo war er erſchrocken fur dem ſchwert des Engels des HERRN.
22
Beginn des Kapitels 22 nach heutiger Zählweise!
1Vnd Dauid ſprach / Hie ſol das Haus Gottes des HERRN ſein / vnd dis der Altar zum Brandopffer Iſrael.
Nota / quod non electicium locum / ſed oſtenſum elegit.
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1) lat.: Nota / quod non electicium locum / sed ostensum elegit.
dt.: »Anmerkung: Denn nicht einen vorherbestimmten Ort, sondern den dargebotenen [angezeigten] hat er gewählt.«
Siehe dazu auch 2Chr 3,1
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
1.Par. | 1. Buch der Chronica. | Das erste Buch der Chronik Das 1. Buch der Chronik | 1. Chr 1 Chr 1Chr |
2. Reg. | II. Buch Samuel. | Das zweite Buch Samuel Das 2. Buch Samuel | 2. Sam 2 Sam 2Sam |
Erläuterungen siehe Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher | |||
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.