Die Weisheit Salomos

Kapitel XIIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Apokryphen

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Die Weisheit Salomos

 

C. XIIII.

 

Weish 14,1-31

Alte Zählung: Weish 14,1-31

 

Der Text in 19 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel 14

 

Nr.

Textstelle

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Textstelle

neue Zählung

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XIIII.

 

 

13 - 15

 

 

IV. DIE VEREHRUNG VON GÖTTERBILDERN

 

1

14,1-12

14,1-12

→ Das segensreiche Holz im Schiffsbau und das verfluchte Holz im Handwerk der Götterbildschnitzer

2

14,13-22

14,13-22

→ Der Ursprung der Götzen

3

14,23-31

14,23-31

→ Die Gräueltaten, die aus der Götzenanbetung folgen

 

🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545 (römische Zahlen),
An­ga­be der Text­stel­le nach der alten Zähl­wei­se (bis 2017)
und der neuen Zählweise ab der Ausgabe der Lutherbibel von 2017.

 

 

 

 

 

Die Weisheit Salómónis:
An die Tyrannen.

 

 

 

 

[169b]

 

 

 

XIIII.

 

 

Zur Zäh­lung der Verse
sie­he
Verse

 

141[1]

 

 

 

Das segensreiche Holz im Schiffsbau und das verfluchte Holz im Handwerk der Götterbildschnitzer

 

 

 

 

 

 

 

 

→ Jona. 2.

DEs gleichen thut / der da ſchif­fen wil / vnd durch wil­de Flu­ten zu­fa­ren ge­den­cket / vnd rüf­fet an / viel ein feu­ler Holtz / denn das Schiff iſt / da­r­auff er fe­ret. 2[2]Denn das­ſel­bi­ge iſt er­fun­den / Na­rung zu ſu­chen / vnd der Mei­ſter hats mit kunſt zu­be­reit. 3[3]Aber dei­ne fur­ſich­tig­keit / o Va­ter / re­gie­ret es / Denn du auch im Meer we­ge gibſt / vnd mit­ten vn­ter den wel­len ſi­chern laufft / 4[4]Da­mit du be­wei­ſeſt / wie du an al­len En­den helf­fen kanſt / ob auch gleich / je­mand on Schiff ins Meer ſich ge­be. 5[5]Doch weil du nicht wilt / das le­dig li­ge / was du durch deine Weis­heit / ge­ſchaf­fen haſt / ge­ſchichts / das die Men­ſchen jr Le­ben auch ſo ge­rin­gem Holtz ver­traw­en / vnd be­hal­ten wer­den im Schiff / da­mit ſie durch die Meer­wel­len fa­ren.

Noe.

→ Gen. 8.

6[6]DEnn auch vor al­ters / da die hoh­mü­ti­gen Ri­ſen vmb­bracht wur­den / Flo­hen die / an wel­cher Hoff­nung bleib die Welt zu meh­ren / in ein Schiff / welchs dei­ne Hand re­gier­te / vnd lieſ­ſen al­ſo der welt Sa­men hin­der ſich. 7[7]Denn ſolch holtz iſt ſe­gens wol werd / da­mit man recht han­delt. 8[8]Aber des fluchs werd iſt / das / ſo mit hen­den ge­ſchnitzt wird / ſo wol als der / der es ſchni­tzet / Die­ſer da­r­umb / das ers ma­chet / Je­nes da­r­umb / das es Gott ge­nen­net wird / So es doch ein ver­geng­lich ding iſt. 9[9]Denn Gott iſt bei­den gleich feind / dem Gott­lo­ſen / vnd ſei­nem gott­lo­ſen Ge­ſcheff­te / 10[10]Vnd wird das werck / ſampt dem Mei­ſter ge­que­let wer­den.

 

11[11]DARumb wer­den auch die Gö­tzen der Hei­den heim­ge­ſucht / Denn ſie ſind aus der Cre­a­tur Got­tes / zum Grew­el vnd zum Er­ger­nis der Men­ſchen ſee­le / vnd zum ſtri­cke den Vn­uer­ſten­di­gen / wor­den. 12[12]Denn Gö­tzen auff­rich­ten /

 

 

 

 

[169b | 170a]

 

 

der Weisheit.     C. XIIII.

CLXX.

 

 

iſt die höch­ſte Hu­re­rey / vnd die ſel­bi­gen er­den­cken / iſt ein ſched­lich Exem­pel im le­ben.

 

 

Der Ursprung der Götzen

 

VON anfang ſind ſie nicht ge­we­ſen / wer­den auch nicht ewig blei­ben / 14[14]Son­dern durch ei­tel ehre der Men­ſchen ſind ſie in die Welt ko­men / vnd da­r­umb er­dacht / das die Men­ſchen eins kur­tzen Le­bens ſind. 15[15]Denn ein Va­ter / ſo er vber ſei­nen Son / der jm all­zu frue da­hin ge­no­men ward / leid vnd ſchmer­tzen trug / Lies er ein Bil­de ma­chen / vnd fieng an / den / ſo ein tod Menſch war / nu fur Gott zu hal­ten / vnd ſtiff­tet fur die ſei­nen ein Gottes­dienſt vnd Opf­fer. 16[16]Dar­nach mit der zeit / ward ſol­che Gott­lo­ſe wei­ſe fur ein Recht ge­hal­ten / Das man auch mu­ſte Bil­der eh­ren aus der Ty­ran­nen ge­bot.

Urſrung

der Götzen.

 

17[17]DEſſelbigen gleichen / wel­che die Leu­te nicht kund­ten vn­ter au­gen eh­ren / da­r­umb das ſie zu fer­ne wo­ne­ten / Lieſ­ſen ſie aus fer­ne Lan­den das an­ge­ſicht ab­ma­len / vnd mach­ten ein löb­lich Bil­de des herr­li­chen Kö­ni­ges / Auff das ſie mit vleis heuch­len möch­ten dem ab­we­ſenden / als dem ge­gen­wer­ti­gen. 18[18]So treib auch der Künſt­ler ehr­gei­tzig­keit / die Vn­uer­ſten­di­gen zu ſter­cken ſol­chen Gottes­dienſt / 19[19]Denn wel­cher dem Für­ſten wolt wol die­nen / der mach­te das Bil­de mit al­ler Kunſt auffs fei­neſt. 20[20]Der Hauf­fe aber / ſo durch ſolch fein Ge­mech­te ge­reitzt ward / fieng an / den fur ei­nen Gott zu hal­ten / wel­cher kurtz zu­uor fur ein Menſch ge­eh­ret war. 21[21]Aus ſol­chem kam der be­trug in die Welt / wenn den Leu­ten et­was an­ge­le­gen war / oder wol­ten den Ty­ran­nen ho­fie­ren / ga­ben ſie den Stei­nen vnd Holtz ſol­chen na­men / der doch der ſel­bi­gen nicht ge­bürt.

 

 

Die Gräueltaten, die aus der Götzenanbetung folgen

DARnach lieſſen ſie ſich nicht dran be­nü­gen / das ſie in Got­tes er­kent­nis jr­re­ten / Son­dern ob ſie gleich in eim wü­ſten wil­den we­ſen der Vn­weis­heit le­be­ten / nen­ne­ten ſie doch ſol­chen krieg vnd vbel frie­de. 23[23]Denn ent­we­der ſie wür­gen jre Kin­der zum Opf­fer / oder pfle­gen Got­tes­dienſt / der nicht zu ſa­gen iſt / oder hal­ten wü­ti­ge Freſ­ſe­rey / nach vn­ge­wön­li­cher wei­ſe / 24[24]vnd ha­ben för­der we­der rei­nen wan­del noch Ehe / Son­dern ei­ner er­wür­get den an­dern mit liſt / oder be­lei­digt jn mit Ehe­bruch / 25[25]Vnd ge­het bey jnen vn­ter­nan­der her / Blut / mord / dieb­ſtal / falſch / be­trug / vn­trew / po­chen / mein­eid / 26vn­ru­ge der Fro­men / [26]vn­danck / der jun­gen Her­tzen er­ger­nis / ſtum­men Sün­den / blut­ſchan­den / Ehe­bruch / vn­zucht. 27[27]Denn den ſchend­li­chen Gö­tzen die­nen iſt al­les bö­ſen an­fang / vr­ſach vnd en­de.

Grewel ſo aus Abgötterey kömet

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Vnruge)

Das ſie den Fro­men alle vn­ru­ge vnd pla­ge an­le­gen.

 

28[28]HAlten ſie Feiertage / ſo thun ſie / als we­ren ſie wü­tend / Weiſ­ſa­gen ſie / ſo iſts ei­tel Lü­gen / Sie le­ben nicht recht / ſchwe­ren leicht­fer­tig fal­ſchen Eid. 29[29]Denn weil ſie gleu­ben an die leb­lo­ſen Gö­tzen / be­ſor­gen ſie ſich kei­nes ſcha­dens / wenn ſie fel­ſch­lich ſchwe­ren. 30[30]Doch wird al­ler bei­de Recht vber ſie ko­men / bei­de des / Das ſie nicht recht von Gott hal­ten / weil ſie auff die Gö­tzen ach­ten / Vnd des / das ſie vn­recht vnd felſch­lich ſchwe­ren / vnd ach­ten kein Hei­li­ges. 31[31]Denn der Vn­ge­rech­ten bos­heit nimpt ein en­de / nicht nach der ge­walt / die ſie ha­ben / wenn ſie ſchwe­ren / Son­dern nach der ſtraf­fe die ſie ver­die­nen mit jrem ſün­di­gen.

 

 

 

Verse

Es liegen zwei verschiedene Verszählungen vor:

Die Zählung, in grüner Schrift und (wie in der Lutherbibel von 2017) in eckigen Klammern gesetzt, bezieht sich auf die Ausgaben der Lutherbibel bis 2017. Die Übersetzung der älteren Lutherbibeln seit 1534 stützt sich überwiegend auf die lateinische Übersetzung, die der Kirchenvater Hieronymus vorgenommen hatte, und die in der katholischen Kirche im 16. Jahrhundert weit verbreitet war.

Die Zählung (wie bei uns üblich) in roter Schrift gesetzt, folgt nun der Lutherbibel von 2017, die sich mit ihrer völlig neu besorgten Übersetzung nun auf den griechischen Quelltext der Septuaginta stützt und deren Zählung zugrunde legt.

Beide Zählungen können an vielen Stellen identisch sein. Dennoch haben wir sie getrennt aufgenommen, um Eindeutigkeit zu erzielen.

Die neue Zählung wird in allen künftigen Publikationen der evangelischen Kirchen maßgeblich sein.

 

Hinweis zum Gebrauch und zur Lutherbibel von 2017

Die Texte des Buchs Weisheit Salomos in der Lutherbibel 2017 weichen wegen der Neuübersetzung basierend auf der Septuaginta stellenweise von der hier gezeigten Textform und von den Ausgaben bis 2017 ab.

Die Versangaben in allen älteren Ausgaben sowie in Dritttexten, z. B. in den Gottesdienstordnungen, beziehen sich derzeit noch durchweg auf die ältere Notation, wie wir sie in Klammern wiedergegeben haben.

 

 
 

 

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Namen und Abkürzungen biblischer Bücher

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 Bezeichnung in Luthers Biblia 1545

 Moderne Bibel

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Weisheit.
Sap.
Die Weis­heit Solomonis.
Das Buch der Weis­heit.

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Das Buch der Weisheit

Das Buch der Weisheit

Weisheit Salomons

Weish

Weish

Weish

Gen.
Ge.
Gene.
Geneſi.
Das erste Buch Moſe.
Geneſis.

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Genesis

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Das erste Buch Mose (Genesis)

Genesis

1. Buch Mose

1. Mose

Gen

1Mos

Deut.
Das fünfte Buch Moſe.
Deuteronomius.

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Das fünfte Buch Moses (Deuteronomium)

Deuteronomium

5. Buch Mose

5. Mose

Dtn

5Mos

Jer.
Jere.
Der Prophet Jeremia.

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Hieremias

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Der Prophet Jeremia

Das Buch Jeremia

Jer

Jer

Jer

Jona.
Der Prophet Jona.

Biblia Vulgata:
Ionas

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Der Prophet Jona

Das Buch Jona

 

Jona

Jona

Jona

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

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Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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