Die Weisheit Salomos

Kapitel XII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Apokryphen

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Die Weisheit Salomos

 

C. XII.

 

Weish 12,2-27

Alte Zählung: Weish 12,2-27

 

Der Text in 19 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel 12

 

Nr.

Textstelle

alte Zählung

Textstelle

neue Zählung

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XII.

 

 

10 - 12

 

 

III. DIE WEISHEIT UND GOTT IN DER GESCHICHTE

 

1

12,2-22

12,2-22

→ Got­tes Nachsicht in der Bestrafung der Kanaaniter

2

12,23-27

12,23-27

→ Die Bestrafung nach vergeblicher Warnung vor der Anbetung von Tiergottheiten

 

🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545 (römische Zahlen),
An­ga­be der Text­stel­le nach der alten Zähl­wei­se (bis 2017)
und der neuen Zählweise ab der Ausgabe der Lutherbibel von 2017.

 

 

 

 

 

Die Weisheit Salómónis:
An die Tyrannen.

 

 

 

 

[168b]

 

 

 

XII.

 

 

Zur Zäh­lung der Verse
sie­he
Verse

 

122[2]

 

Der heutige Vers 12,1 bil­det in die­ser Aus­ga­be das En­de des Ka­pi­tels XI. (11)

 

 

Got­tes Nachsicht in der Bestrafung der Kanaaniter

 

DArumb ſtraf­fe­ſtu ſeu­ber­lich die / ſo da fal­len / Vnd er­in­nerſt ſie mit zucht / wo­ran ſie ſün­di­gen / Auff das ſie von der Bos­heit los wer­den / vnd an dich HERR / gleu­ben. 3[3]Denn da du feind wa­reſt den vo­ri­gen Ein­wo­nern dei­nes hei­li­gen Lan­des / 4[4]da­r­umb / das ſie feind­ſe­li­ge werck be­gien­gen / mit zau­bern / 5[5]Vnd wol­teſt durch vn­ſer Ve­ter hen­de ver­til­gen die vn­gött­li­chen Opf­fe­rer / vnd vn­barm­her­tzi­ge Mör­der jrer Sö­ne / 6[6]die da Men­ſchen fleiſch fraſ­ſen / vnd grew­lich Blut ſof­fen / da mit ſie dir Got­tes­dienſt er­zei­gen wol­ten / Vnd die / ſo El­tern wa­ren / er­wür­ge­ten die See­len / ſo kei­ne hülf­fe hat­ten / 7[7]Auff das das Land ſo vor vn­ter al­len das Edel­ſte war / ei­ne wir­di­ge Wo­nung wür­de der kin­der Got­tes. 8[8]Den­noch ver­ſcho­ne­ſtu der ſel­bi­gen / als Men­ſchen / vnd ſand­teſt fur dir her dei­ne Vor­dra­ber / nem­lich / dein Heer / die Hor­niſ­ſen / Auff das ſie die ſel­bi­gen mit der wei­le vmb­brech­ten.

 

 

 

 

 

Die Ca­na­ni­ter die jre Kin­der op­f­fer­ten. → Pſal. 78.

 

9[9]ES war dir zwar nicht vn­müg­lich / die Gott­lo­ſen im ſtreit den Ge­rech­ten zu vn­ter­werf­fen / oder durch grau­ſa­me Thier / oder ſonſt et­wa mit eim har-

 

 

 

 

[168b | 169a]

 

 

der Weisheit.     C. XII.

CLXIX.

 

 

ten wort / all zu gleich zu­ſchmet­tern / 10[10]Aber du rich­te­teſt ſie mit der wei­le / vnd lieſ­ſeſt jnen raum zur Buſ­ſe / Wie­wol dir nicht vn­be­wuſt war / das ſie bö­ſer Art wa­ren / vnd jr bos­heit jnen an­ge­born / vnd das ſie jr ge­dan­cken ni­mer mehr en­dern wür­den. 11[11]Denn ſie wa­ren ein ver­flucht Sa­men von an­fang / So dürf­fte­ſtu auch nie­mand ſchew­en / ob du jnen ver­ge­beſt / wo­ran ſie ge­ſün­digt hat­ten. 12[12]Denn wer wil zu dir ſa­gen / Was thuſtu? Oder wer wil dei­nem Ge­richt wi­der­ſte­hen? Oder wer wil dich ſchül­di­gen vmb die ver­til­ge­ten Hei­den / wel­che du ge­ſchaf­fen haſt? Oder wer wil ſich zum Re­cher wi­der dich ſe­tzen / vmb der vn­ge­rech­ten Men­ſchen wil­len? 13[13]Denn es iſt auſ­ſer dir kein Gott / der du ſor­geſt fur al­le / Auff das du be­weiſeſt / wie du nicht vn­recht rich­teſt. 14[14]Denn es kan dir we­der Kö­ni­ge noch a Ty­ran­nen vn­ter Augen tret­ten fur die / ſo du ſtraf­feſt.

WEil du denn Ge­recht biſt / ſo re­gie­re­ſtu al­le ding recht / vnd ach­teſts dei­ner Mai­e­ſtet nicht ge­mes je­mand zu ver­dam­nen / der die ſtraf­fe nicht ver­die­net hat. 16[16]Denn dei­ne ſter­cke iſt ei­ne herr­ſchafft der ge­rech­tig­keit / Vnd weil du vber al­le herr­ſcheſt / ſo ver­ſcho­ne­ſtu auch al­ler. 17[17]Denn du haſt dei­ne ſter­cke be­wei­ſet / an de­nen / ſo nicht gleu­be­ten / das du ſo gar mech­tig we­reſt / Vnd haſt dich er­zei­get an de­nen / die ſich keck wu­ſten. 18[18]Aber du ge­wal­ti­ger Herr­ſcher / rich­teſt mit lin­dig­keit / vnd re­gie­reſt vns mit viel ver­ſcho­nen / Denn du ver­magſt al­les was du wilt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

a

(Tyrannen)

Sihe / wie er al­le wort len­cket vnd zeucht / wi­der die Ty­ran­nen / ſie zu ſchre­cken.

 

(Nicht gemes)

Wie die Ty­ran­nen ſich dün­cken laſ­ſen / als müſ­ſten ſie jrer macht brau­chen / an­dern zu ſcha­den vnd po­chen etc.

(Keck)

Das iſt / An den Egyp­tern im Ro­ten­meer.

 

19[19]DEin Volck aber le­re­ſtu durch ſol­che werck / Das man from vnd gü­tig ſein ſol / Vnd dei­nen Kin­dern gib­ſtu da­mit zu ver­ſte­hen / ſie ſol­len gu­ter hoff­nung ſein / Das du wöl­leſt Buſ­ſe fur die ſün­de an­ne­men. 20[20]Denn ſo du die Fein­de dei­ner Kin­der vnd die des To­des ſchül­dig wa­ren / mit ſol­chem ver­zug vnd ſcho­nen ge­ſtrafft haſt / vnd gabſt jnen zeit vnd raum / da­mit ſie kund­ten von jrer bos­heit laſ­ſen / 21[21]Wie viel mit gröſ­ſerm be­dacht rich­te­ſtu dei­ne Kin­der / mit wel­cher Ve­ter du haſt Eid vnd Bund viel gu­ter ver­heiſ­ſun­gen auff­ge­richt. 22[22]Da­r­umb wie offt du vn­ſer Fein­de pla­geſt / thu­ſtu ſol­ches vns zur zucht / das wir dei­ner Gü­te vleis war­ne­men / Ob wir ge­rich­tet wür­den / das wir doch auff dei­ne Barm­her­tzig­keit traw­en ſol­len.

 

 

Die Bestrafung nach vergeblicher Warnung vor der Anbetung von Tiergottheiten

 

23[23]DAher du auch die Vn­ge­rech­ten / ſo ein vn­uer­ſten­dig Le­ben fü­re­ten mit jren ei­gen Grew­e­len que­le­teſt. 24[24]Denn ſie wa­ren ſo gar fer­ne in den jr­thum ge­ra­ten / das ſie auch die Thie­re / ſo bey jren Fein­den / ver­ach­tet wa­ren / fur Göt­ter hiel­ten / gleich wie die vn­uer­ſten­di­gen Kin­der be­tro­gen. 25[25]Da­r­umb ha­ſtu auch ein b ſpöt­li­che ſtraf­fe vn­ter ſie / als vn­ter vn­uer­ſten­di­ge Kin­der / ge­ſchickt. 26[26]Da ſie aber ſol­che ſpöt­li­che ver­ma­nung nicht be­wegt / emp­fun­den ſie die ern­ſte Got­tes ſtraf­fe. 27[27]Denn ſie wur­den eben da durch ge­que­let / das ſie fur Göt­ter hiel­ten / Welchs ſie gar vbel ver­dros / da ſie den ſa­hen / den ſie vor­hin nicht wol­ten ken­nen / vnd mu­ſten jn fur ei­nen Gott be­ken­nen / Dar­umb zu letzt die ver­dam­nis auch vber ſie kam.

(Vngerechten)

Die Egyp­ter / ſo die Thier an­bet­ten / wel­che die Jü­den jre Fein­de ver­ach­ten.

 

 

b

Spötliche Pla­ge war die / das ſie durch Thier ge­plagt wur­den / wel­che doch jre Göt­ter wa­ren / vnd jnen helf­fen ſol­ten.

 

 

 

Verse

Es liegen zwei verschiedene Verszählungen vor:

Die Zählung, in grüner Schrift und (wie in der Lutherbibel von 2017) in eckigen Klammern gesetzt, bezieht sich auf die Ausgaben der Lutherbibel bis 2017. Die Übersetzung der älteren Lutherbibeln seit 1534 stützt sich überwiegend auf die lateinische Übersetzung, die der Kirchenvater Hieronymus vorgenommen hatte, und die in der katholischen Kirche im 16. Jahrhundert weit verbreitet war.

Die Zählung (wie bei uns üblich) in roter Schrift gesetzt, folgt nun der Lutherbibel von 2017, die sich mit ihrer völlig neu besorgten Übersetzung nun auf den griechischen Quelltext der Septuaginta stützt und deren Zählung zugrunde legt.

Beide Zählungen können an vielen Stellen identisch sein. Dennoch haben wir sie getrennt aufgenommen, um Eindeutigkeit zu erzielen.

Die neue Zählung wird in allen künftigen Publikationen der evangelischen Kirchen maßgeblich sein.

 

Hinweis zum Gebrauch und zur Lutherbibel von 2017

Die Texte des Buchs Weisheit Salomos in der Lutherbibel 2017 weichen wegen der Neuübersetzung basierend auf der Septuaginta stellenweise von der hier gezeigten Textform und von den Ausgaben bis 2017 ab.

Die Versangaben in allen älteren Ausgaben sowie in Dritttexten, z. B. in den Gottesdienstordnungen, beziehen sich derzeit noch durchweg auf die ältere Notation, wie wir sie in Klammern wiedergegeben haben.

 

 
 

 

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Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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