Das zweite Buch der Makkabäer

Kapitel XIIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Apokryphen

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das zweite Buch der Makkabäer

 

C. XIIII.

 

2Makk 14,1-46

 

Der Text in 15 Kapiteln
mit Vorrrede

InfoNeue Übersetzung in der Lutherbibel von 2017

Der Text des 2. Buchs der Makkabäer wurde für die Aus­ga­be 2017 aus dem grie­chi­schen Quell­text neu über­setzt. Die­se Über­se­tzung weicht von der bis­he­ri­gen Text­ge­stalt al­ler Luther­bi­beln bis 2016 (letz­te Re­vi­si­on 1984) ab.

Die roten Vers­num­mern gel­ten für alle Aus­ga­ben bis 2017.

 

Gliederung Kapitel XIIII.

 

Nr.

Textstelle

alte Zählung

Textstelle

neue Zählung

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XIIII.

 

 

11,1 - 15,37

 

 

VII. Kämpfe gegen Israels Feinde

 

1

14,1-14

14,1-14

→ Nikanor zieht gegen die Juden

2

14,15-25

14,15-25

→ Nikanor und Judas Makkabäus einigen sich

3

14,26-36

14,26-36

→ Nikanor geht erneut gegen Judas Makkabäus vor

4

14,37-46

14,37-46

→ Der Suizid des Rasi

 

🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach der alten Zähl­wei­se (bis 2017).
Vergleichend angegeben die neue Zählweise ab der Ausgabe 2017.

 

 

Biblia

 

 

Das Erſte Bucĥ
Maccabeorum.

 

 

 

 

[235b]

 

 

XIIII.

 

141

 

 

 

Nikanor zieht gegen die Juden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

151. Jar.

→*1)

 

NAch dreien jaren dar­nach / ver­nam Ju­das vnd die ſei­nen / Das De­me­tri­us Se­leu­ci ſon / zu Tri­po­li mit groſ­ſem Volck vnd viel Schif­fen an­ko­men / 2vnd das Land ein­ge­no­men / vnd An­ti­o­chum / ſampt Ly­ſi­an des ſel­ben Vor­mün­den er­ſchla­gen hat­te. 3Alci­mus aber / der zu­uor Ho­her­prie­ſter g­eweſt / vnd ſchend­lich ab­ge­fal­len war / zur zeit der ver­fol­gung / Vnd nu dacht / Das er we­der beim le­ben blei­ben / noch wi­der zum Ho­hen­prie­ſter ampt ko­men möch­te / 4der zoch zum kö­ni­ge De­me­trio / im hun­dert vnd ein vnd funff­zig­ſten jar / vnd bracht jm ei­ne gül­de­ne Kron vnd Pal­men vnd Ole­zwei­ge / die in den Tem­pel ge­hö­re­ten / 5Vnd den er­ſten tag ver­zog er / bis er ſei­ne zeit er­ſa­he / die jm hülf­fe zu ſei­ner wü­te­rey.

De­me­tri­us

Seleuci ſon.

 

 

 

 

Alcimus.

 

DA jn nu De­me­tri­us in den Rat fod­dern / vnd fra­gen lies / Wie es vmb die Jü­den ſtün­de / vnd was ſie fur­het­ten? 6Ant­wort er al­ſo / Die Jü­den die ſich die Fro­men nen­nen / wel­cher Heubt­man iſt Ju­das Mac­ca­be­us / er­re­gen jmer­dar Krieg vnd Auff­rhur / vnd laſ­ſen deim Reich kei­nen frie­den. 7Ha­ben auch mich mei­ner ve­ter­li­chen herr­lig­keit / nem­lich / des Prie­ſter­thums / be­rau­bet / Da­r­umb bin ich hie her ko­men / 8Zum er­ſten / dem Kö­ni­ge zu gut / vnd das ichs trew­lich mei­ne. Zum an­dern / das ich auch mei­nem Volck gern wolt rat­ſchaf­fen / Denn mit ſol­cher vn­ord­nung wird vn­ſer gan­tzes Ge­ſchlecht vn­ter­ge­hen. 9Da­r­umb wol­te der Kö­nig in die ſa­chen ſe­hen / vnd nach ſei­ner be­rümb­ten gü­tig­keit / dem Lan­de vnd vn­ſerm gan­tzen Ge­ſchlecht in die­ſer ſa­chen ra­ten vnd helf­fen / 10Denn weil Ju­das le­bet / iſt es nicht müg­lich / das frie­de im Lan­de wer­de.

 

Alcimus

ver­klagt Ju­dam vnd ſein Volck.

 

11DA er ſolchs geredt hatte / er­grim­me­ten die an­dern auch wi­der den Ju­dam / Vnd ver­hetz­ten den De­me­tri­um wi­der jn / 12Das er als bald Ni­ca­nor den Heubt­man vber den Ele­phan­ten zeug fod­dert / vnd jn zum Heubt­man wi­der die Jü­den ver­ord­net. 13Vnd be­falh jm / das er Ju­dam vmb­brin­gen / vnd ſei­nen Hauf­fe zu­tren­nen / vnd Al­ci­mum zum Ho­hen­prie­ſter ein­ſe­tzen ſolt. 14Da ſchlu­gen ſich zum Ni­ca­nor al­le die Hei­den / ſo Ju­das aus dem Lan­de ver­ia­get hat­te / vnd hof­fe­ten der Jü­den vn­glück ſolt jr glück ſein.

Nicanor

zum Heupt­man wi­der Ju­dam ver­ord­net.

 

 

Nikanor und Judas Makkabäus einigen sich

 

ALS nu Ju­das vnd die ſei­nen hö­re­ten / Das Ni­ca­nor wi­der ſie zö­ge / vnd die Hei­den al­lent­hal­ben ſich mit hauf­fen zu jm ſchlü­gen / Be­ſtrew­e­ten ſie ſich mit aſ­ſchen / vnd rief­fen Gott an / der ſein Volck von der Welt her er-

Judas

vnd die ſei­nen ru­f­fen Gott an.

 

 

 

 

[235b | 236a]

 

 

Maccabeorum.    C. XIIII.

CCXXXVI.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Friede ge­macht etc.

halten / vnd ſei­nem Heuff­lin of­fen­bar­lich ge­holf­fen hat­te. 16Da jnen nu jr Heubt­man ge­bot / mach­ten ſie ſich auff / vnd ſtieſ­ſen auff die Fein­de beim fle­cken Deſ­ſa. 17Si­mon aber Ju­das bru­der greiff Ni­ca­nor an / vnd Ni­ca­nor wer ſchier ge­ſchla­gen / weil jn die Fein­de an­grif­fen / ehe ehr jr ge­war ward. 18Da nu Ni­ca­nor hö­ret / das Ju­das ſol­che kü­ne Leu­te bey ſich het­te / die Leib vnd gut ge­troſt wag­ten fur jr Va­ter­land / furcht er ſich / vnd wolt kei­ne Schlacht mit jnen thun / 19Son­dern ſand­te zu jm Poſ­ſi­do­ni­um / The­o­do­tum vnd Ma­tha­thi­am / frie­den mit jm zu ma­chen. 20Da ſie nu lang drob be­rat­ſchlag­ten vnd jr Heubt­man dem Volck alle ſache fur­hielt / vnd ſie der ſa­che ei­nig wa­ren / be­wil­lig­ten ſie in den Ver­trag / 21Vnd ſtim­me­ten ei­nen tag / da die bei­de al­lein zu hauff ko­men ſol­ten.

 

 

Deſſa.

 

 

 

 

 

 

Poſſi­donius

Theodotus.

Mathathi-

as.

 

DA nu der tag kam / ſe­tzet man jg­li­chem ei­nen Stuel. 22Vnd Ju­das ver­ord­net et­li­che in jrem Har­niſch / nicht fern da­uon / Das die Fein­de nicht vn­uer­ſe­hens jm ei­nen tück be­wei­ſe­ten / vnd red­ten mit ein­an­der jre not­durfft. 23Vnd Ni­ca­nor bleib ei­ne zeit­lang zu Je­ru­ſa­lem / vnd nam nichts fur wi­der ſie / vnd lies ſein Kriegs­volck ab­zie­hen / 24vnd hielt den Ju­dam ehr­lich fur den Leu­ten / vnd that ſich freund­lich zu jm. 25Ver­ma­ne­te jn auch / Das er ein Weib ne­men vnd Kin­der zeu­gen ſolt / Al­ſo nam Ju­das ein Weib / vnd hat­te gu­ten frie­de / vnd war­tet ſei­ner na­rung.

 

 

 

Nikanor geht erneut gegen Judas Makkabäus vor

 

DA nu Alcimus ſahe / das die­ſe Zwe­en eins mit ein­an­der wa­ren / vnd frie­den ge­macht hat­ten / zoch er wi­der vmb zum De­me­trio / vnd ver­klag­te den Ni­ca­nor / das er vn­trew wor­den we­re / Denn er hette Ju­dam / des Kö­nigs feind / an ſei­ne ſtat zum Ho­hen­prie­ſter ge­macht / 27Da ward der Kö­nig / durch des Bö­ſe­wichts lü­gen / be­wegt / vnd ſeer zor­nig / vnd ſchreib dem Ni­ca­nor / Das jm gar nichts ge­fie­le / das er ei­nen frie­den mit den Jü­den ge­macht hette / Vnd ge­bot jm / er ſol­te ei­lends den Mac­ca­be­um fa­hen / vnd gen An­ti­o­chi­am ſchi­cken.

Alcimus

verklagt Ni­ca­nor.

 

28ALs nu ſol­cher befelh dem Ni­ca­nor zu­kam / ward er be­trübt / vnd war vbel zu­frie­den / das er nicht ſolt glau­ben hal­ten / So doch Ju­das nichts ver­ſchul­det hette. 29Aber doch weil er wi­der den Kö­nig nicht thun thur­ſte / ge­dacht er jn mit liſt zu fa­hen. 30Da aber Mac­ca­be­us mer­cket / das er ſich vn­freund­li­cher ge­gen jm ſtel­let we­der zu­uor / vnd lies ſich wol dün­cken / es be­deu­tet nichts guts / nam er et­li­che zu ſich / vnd ver­bar­gen ſich fur jm.

 

 

ALs aber Ni­ca­nor ſahe / das jm Mac­ca­be­us klüg­lich zu­uor ko­men war / gieng er hi­n­auff zu dem ſchö­nen hei­li­gen Tem­pel / vnd ge­bot den Prie­ſtern ſo da opf­fer­ten / ſie ſol­ten jm den Man her aus ge­ben. 32Da ſie aber hoch vnd tewr ſchwu­ren / ſie wü­ſten nicht wo er we­re / Re­cket er ſei­ne rech­te Hand ge­gen dem Tem­pel / 33vnd ſchwur / Wer­det jr mir den Ju­dam nicht ge­bun­den vber­ant­wor­ten / So wil ich dis Got­tes­haus ſchleif­fen / vnd den Al­tar vmb­reiſ­ſen / vnd dem Ba­cho eine ſchö­ne Kir­che an die ſtat ſe­tzen / 34Vnd da er dis ge­redt hat­te / gieng er da­uon.

 

 

 

 

 

 

Nicanor.

ſchwe­ret / Er wöl­le den Tem­pel ſchleif­fen.

 

DIe Prieſter aber reck­ten jre Hen­de auff gen Hi­mel / vnd rief­fen den an / der alle­zeit vn­ſer Volck be­ſchützt hat / 35vnd ſpra­chen / HERR wie­wol du kei­nes dings darf­feſt / Hat es dir den­noch wol­ge­fal­len / das dein Tem­pel / da­rin du wo­neſt / vn­ter vns ſein ſolt. 36Da­r­umb du hei­li­ger Gott / dem al­lein ge­hö­ret al­les was Hei­lig iſt / be­wa­re fort an dein Haus / wel­ches wir new­lich ge­rei­nigt ha­ben / Das es nicht wi­der ver­un­rei­ni­get wer­de / Vnd ſtopf­fe die bö­ſen Meu­ler.

Der Prie­ſter Ge­bet fur den Tem­pel etc.

 

 

Der Suizid des Rasi

 

ES ward aber Ni­ca­nori an­ge­zeigt ei­ner aus den El­te­ſten zu Je­ru­ſa­lem mit na­men Rha­zis / das er ein Man we­re / der das ve­ter­lich Ge­ſetz lieb / vnd al­lent­hal­ben ein gut lob / vnd ſol­che gunſt vn­ter ſei­nen Bür­gern het­te / das jn je­der­man der Jü­den va­ter hies. 38Auch war er vor die­ſer zeit da­r­umb ver­klagt vnd ver­fol­get ge­weſt / vnd hat­te Leib vnd Le­ben man­lich ge­wagt / vber der Jü­den glau­ben. 39Da nu Ni­ca­nor ſich er­zei­gen wolt / wie bit­ter feind er

Nicanor.

Rhazis.

 

 

 

 

[236a | 236b]

 

 

Das Ander Bucĥ    C. XIIII.

 

 

den Jü­den we­re / ſand­te er vber fünff­ hun­dert Kriegs­knech­te / die jn ſol­ten fa­hen / 40Denn er mei­net / wenn er jn ge­fan­gen het­te / er wür­de jnen ei­nen groſ­ſen ſcha­den zu­wen­den. 41Da ſie aber an dem Thurn / da­rin er war / das Thor ſtür­me­ten / vnd fewr brin­gen hieſ­ſen / vnd das Thor an­zünd­ten / Vnd er merckt / das er ge­fan­gen we­re / wolt er ſich ſelbs er­ſte­chen / 42Denn er wolt lie­ber ehr­lich ſter­ben / denn den Gott­lo­ſen in die hen­de ko­men / vnd von jnen ſchend­lich ge­hö­net wer­den. Aber in der angſt traff er ſich nicht recht.

43DA ſie nu mit hauf­fen zu jm ein­fie­len / ent­lieff er auff die mau­ren / vnd ſtürtzt ſich man­lich hin ab vn­ter die Leu­te. 44Sie wi­chen jm aber / das er raum het­te / Vnd er fiel auff die len­den / 45Er le­bet aber gleich wol noch. Vnd macht ſich in eim grim­men auff / wie wol er ſeer blu­tet / vnd die Wun­den jm weh tha­ten / vnd lieff durch das Volck / vnd trat auff ei­nen ho­hen fel­ſen. 46Vnd da er gar ver­blu­tet hat­te / nam er noch die Der­mer aus dem Lei­be / vnd warff ſie vn­ter die Kriegs­knech­te / Vnd rieff zu Gott / der vber le­ben vnd geiſt HERR iſt. Er wol­te jm dis al­les wi­der­ge­ben / Vnd ſtarb al­ſo.

 

 

 

 

 

 

 

(Selbs)

Dis ſtück ver­dampt S. Au­gu­ſti­nus bil­lich / Da­r­umb auch dis Buch nichts hat ge­gol­ten bey den al­ten Ve­tern / Wie wol auch ſonſt viel Jü­den­tzens drin­nen iſt.

 

 

 

 

1) Allgemeiner Hinweis zu Kalenderdaten:
Die Jahreszahlen im Buch der Mak­ka­bä­er be­zie­hen sich auf den → se­leu­ki­di­schen Ka­len­der. Des­sen 1. Tag im Jahr 1 ent­spricht im ju­li­a­ni­schen Ka­len­der dem → 6. Ok­to­ber 312 v. Chr., bzw. im gre­go­ri­a­ni­schen Ka­len­der dem 1. Ok­to­ber 312 vor Chris­tus, ein Sams­tag.

Das 151. Jahr im seleukidischen Kalender ist das Jahr Oktober 162 bis Oktober 161 v. Chr.

 

 

 
 
 

 

Biblia 1545

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Namen und Abkürzungen biblischer Bücher

Luthers Verweise auf biblische Bücher

 Kürzel

 Bezeichnung in Luthers Biblia 1545

 Moderne Bibel

 Kürzel

Macc. lib. 2.
Maccab. lib. 2.
Das ander Buch der Maccabeer.
Das Ander Buch Maccabeorum.

Biblia Vulgata:
Macchabeorum II

Das zweite Buch der Makkabäer

Das 2. Buch der Makkabäer

2. Makk

2 Makk

2Makk

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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