Das zweite Buch der Makkabäer

Kapitel III.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Apokryphen

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das zweite Buch der Makkabäer

 

C. III.

 

2Makk 3,1-40

 

Der Text in 15 Kapiteln
mit Vorrrede

InfoNeue Übersetzung in der Lutherbibel von 2017

Der Text des 2. Buchs der Makkabäer wurde für die Aus­ga­be 2017 aus dem grie­chi­schen Quell­text neu über­setzt. Die­se Über­se­tzung weicht von der bis­he­ri­gen Text­ge­stalt al­ler Luther­bi­beln bis 2016 (letz­te Re­vi­si­on 1984) ab.

Die roten Vers­num­mern gel­ten für alle Aus­ga­ben bis 2017.

 

Gliederung Kapitel III.

 

Nr.

Textstelle

alte Zählung

Textstelle

neue Zählung

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel III.

 

 

3

 

 

III. Die Bewahrung des Tempelschatzes

 

1

3,1-40

3,1-40

→ Der Tempelschatz wird vor dem Zugriff des Heliodor gerettet

 

🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach der alten Zähl­wei­se (bis 2017).
Vergleichend angegeben die neue Zählweise ab der Ausgabe 2017.

 

 

Biblia

 

 

Das Erſte Bucĥ
Maccabeorum.

 

 

 

 

[226b]

 

 

III. Abschnitt

Die Bewahrung des Tempelschatzes

 

Kapitel 3

 

 

III.

 

31

 

 

 

Der Tempelschatz wird vor dem Zugriff des Heliodor gerettet

 

ALS man nu wi­der in gutem Frie­den zu Je­ru­ſa­lem wo­ne­te / vnd das Ge­ſe­tze fein im ſchwang gieng / weil der Ho­he­prie­ſter Oni­as ſo from war / vnd ſo vleiſ­ſig da­r­über hielt / 2Wur­den auch die Kö­ni­ge be­we­get / die Stad zu eh­ren / vnd ſchick­ten herr­li­che Ge­ſchen­cke in den Tem­pel / 3Al­ſo das Se­leu­cus der kö­nig in Aſia / aus ſei­nen Emp­tern ver­ord­nen lies / allen Ko­ſten / ſo man zum Opf­fer be­durfft.

Onias.

 

 

 

 

 

 

Seleucus.

 

NV war dazumal ein Vogt des Tempels / der hies Si­mon / ein Ben­ja­mi­ter / der war dem Ho­hen­prie­ſter feind / das er jm ſeins mut­wil­lens in der Stad nicht ge­ſtat­ten wolt. 5Weil jm aber Onias zu mechtig war / zog er zu Ap­pol­lo­nio / des Thra­ſei ſon / dem Heubt­man in Ni­der­ſy­ria vnd Phe­ni­ce / 6vnd ſagt jm / Wie der Got­tes­ka­ſten zu Je­ru­ſa­lem / vber die maſ­ſen reich von Gelt were / vnd ſeer viel vberig / das man nicht bedürfft zum Opffer / vnd der König möcht es wol zu ſich nemen. 7Da nu Appollonius zum Könige kam / ſagt er jm an / was jm Si­mon vom gelde angezeigt hatte. Da verordnet der König He­li­o­do­rum ſei­nen Kemerer / vnd gab jm befelh / er ſolt daſ­ſelb Geld bringen. 8Der macht ſich bald auff / vnd wendet fur er müſte Rente einnemen in Niderſyria vnd Phenice / Seine meinung aber war / das er des Königs befelh wolt ausrichten.

Si­mon.

 

 

 

Appolonius

 

 

 

 

 

 

 

Heliodorus.

Inf. 4.

ALs He­li­o­do­rus nu gen Je­ru­ſa­lem kam / vnd der Ho­he­prie­ſter jn freundlich empfangen hatte / Erzelet er jm / was jn ſein Herr bericht / vnd wa­r­umb er da were / Vnd fraget / ob es al­ſo were / oder nicht? 10Da antwortet jm der Ho­he­prie­ſter / Es iſt ein teil hinder vns gelegt zu trewer hand / das Widwen vnd Waiſen gehört / 11Das ander iſt des Tobias Hircani / welchs ein trefflicher Man war. Vnd hellt ſich gar nicht al­ſo / wie der Verrheter Si­mon ge­ſagt hat / Denn es ſind nicht mehr denn vier hun­dert Cent­ner ſilbers / vnd zwey hun­dert Cent­ner golds. 12So were es ein groſ­ſer freuel / das man es ſo hin wegneme / vnd die ſo das jre vertrawet haben dem heiligen Tempel / der in aller welt ſo hoch geehret vnd gefreiet iſt / ſolt vmb das jre betriegen.

 

13ABer He­li­o­do­rus beſtund auff dem befelh des Königs / Er müſte es zu ſich nemen / 14vnd kam auff einen beſtimpten tag in den Tempel / vnd wolts beſehen. Da erhub ſich ein groſ­ſer jamer durch die gantze Stad / 15Die Prieſter lagen in jrem heiligen Schmuck fur dem Altar / vnd rieffen Gott im Himel an / derſelbs geboten hat / Das man die Beylage nicht ſol veruntrewen / Das er den Leuten das jre / ſo ſie an den Ort zu trewen henden beygelegt hatten / wolt erhalten. 16Der Ho­he­prie­ſter aber ſtellet ſich ſo jemerlich / das jn niemand / on groſ­ſes mitleiden / anſehen kunde / Denn man ſahe es jm an / weil er ſich ſo im angeſicht entferbet hatte / das er in groſ­ſen engſten war / 17Denn er war ſo gar erſchrocken / das er aller zitterte / Daraus man leichtlich ſpüren kundte wie vbel jm zu ſinn war. 18Die Leute aber hin vnd wi­der in Heuſern lief­fen zu­ſa­men / vnd beteten mit ei­n­an­der / weil ſie ſahen / das der Tempel in verachtung ſolt ko­men. 19Vnd die Weiber legten Secke an / lief­fen auff den gaſ­ſen vmb / Vnd die Jungfrawen / ſo ſonſt nicht vn­ter die Leute giengen / lief­fen vn­ter die thor vnd auff die mauren / Etliche lagen in den fenſtern / 20vnd huben alle jre hende auff gen Himel /

 

 

 

 

[226b | 227a]

 

 

Maccábeórum.     C․ III.

CCXXVII.

 

 

vnd beteten. 21Es war beides erberlich / das das Volck vn­ter ei­n­an­der ſo gar erſchrocken / vnd der Ho­he­prie­ſter ſo engſtig war.

 

WEil ſie al­ſo den all­mech­ti­gen Gott anrieffen / Das er das Gut deren / ſo es dahin bey­ge­legt hatten / er­hal­ten wolte / 23Ge­dach­te He­li­o­do­rus ſein fur­ne­men aus­zu­rich­ten. Vnd da er bey dem Got­tes­ka­ſten ſte­het / mit Kriegs­knech­ten / 24That der all­mech­ti­ge Gott ein gros Zeichen / Das er vnd ſo vmb jn waren / ſich fur der macht Gottes entſatzten / vnd in ein groſ­ſe furcht vnd ſchrecken fielen. 25Denn ſie ſahen ein Pferd / das wol geſchmückt war / darauff ſas ein ſchrecklicher Reuter / das rennet mit aller macht auff den He­li­o­do­rum zu / vnd ſties jn mit den fördern zweien füſ­ſen / Vnd der Reuter auff dem Pferd / hatte einen gantzen gülden Har­niſch an. 26Sie ſahen auch zween junge Geſellen / die ſtarck vnd ſchön waren / vnd ſeer wol gekleidet / Die ſtunden dem He­li­o­do­ro zu bei­den ſeiten / vnd ſchlugen ge­troſt auff jn / 27das er fur on­macht zur erden ſanck / vnd jm das geſicht vergieng. 28Da namen ſie jn / der newlich mit groſ­ſer pracht / vnd alle ſei­nen Kriegs­knech­ten in die Schatz­ka­mer ge­gan­gen war / vnd tru­gen jn auff ei­nem Stuel da­uon / Vnd ſei­ne gewalt halff jn gar nichts 29(Das man of­fent­lich die Krafft des HER­RN mercken muſte) Vnd er lag al­ſo fur tod / vnd redet kein wort. 30Die Jü­den aber lobten Gott / das er ſei­nen Tempel ſo geehret hatte. Vnd der Tempel / der zu­uor vol furcht vnd ſchrecken geweſt war / ward vol freuden vnd wonne / nach die­ſem Zeichen des all­mech­ti­gen Gottes.

 

Heliodo­rus

von Gott geſtra­ffet.

 

ABer et­li­che des He­li­o­do­ri Freunde / kamen vnd baten Oniam / das er doch den HER­RN bitten wolt / das er dem He­li­o­do­ro / der jtzt in letzten zügen lag / das leben wolt ſchencken. 32Weil ſich aber der Ho­he­prie­ſter beſorget / Der König würde einen argwan auff die Jü­den haben / als hetten ſie dem He­li­o­do­ro etwas gethan / opffert er fur jn / das er geſund würde. 33Vnd weil er betet / erſchienen die zween jungen Geſellen wi­der / in jrer vorigen kleidung / vnd ſagten zum He­li­o­do­ro / Dancke dem Ho­hen­prie­ſter Onia vleiſ­ſig / Denn vmb ſei­nen willen / hat dir der HERR das leben geſchencket / 34Vnd verkündige allenthalben die groſ­ſe Krafft des HER­RN / weil du von Himel herab geſteupt biſt. Vnd da ſie dis geredt hatten / verſchwunden ſie.

Onias

bittet fur He­li­o­do.

 

35HE­li­o­do­rus aber opfferte dem HER­RN / vnd ge­lo­be­te jm viel / das er jm das Leben wi­der­ge­ge­ben hatte / vnd dan­cke­te dem Onia. Vnd reiſete darnach wi­der zum Könige / 36vnd ſagte jderman / wie er mit ſei­nen augen die werck des höheſten Gottes ge­ſe­hen hette. 37Als jn aber der König fragte / Wen er meinet / den er gen Je­ru­ſa­lem ſchicken kündte / der etwas aus­rich­tet. Ant­wor­tet jm He­li­o­do­rus / 38Wenn du einen Feind haſt / oder einen / der dich aus dem Reich ge­den­cket zu ſtoſ­ſen / den ſchicke hin / Wenn der­ſelb al­ſo geſteupt wird / wie ich / vnd mit dem Leben da­uon kompt / ſo magſtu jn wol wi­der an­ne­men / 39Denn es iſt Gott kreff­tig­lich an dem Ort / vnd der ſei­ne Wo­nung im Hi­mel hat / ſihet darauff / vnd rettet jn / Vnd die jn be­ſche­di­gen wol­len / ſtra­f­fet er / vnd ſchlegt ſie zu tod. 40Dis ſey gnug von der Schatz­ka­mer vnd He­li­o­do­ro.

 

 

 

 

 
 
 

 

Biblia 1545

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 Bezeichnung in Luthers Biblia 1545

 Moderne Bibel

 Kürzel

Macc. lib. 2.
Maccab. lib. 2.
Das ander Buch der Maccabeer.
Das Ander Buch Maccabeorum.

Biblia Vulgata:
Macchabeorum II

Das zweite Buch der Makkabäer

Das 2. Buch der Makkabäer

2. Makk

2 Makk

2Makk

Infr.
Inf.
In.

Latein: [vide] infra Kapitelnummer

 

»[Siehe] [weiter] unten, Kapitelnummer«, oder
»[Siehe] unten, [im selben Buch] Kapitelnummer«.

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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