Die Weisheit Salomos

Kapitel VII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Apokryphen

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Die Weisheit Salomos

 

C. VII.

 

Weish 7,1-30; 8,1

Alte Zählung: Weish 7,1-30; 8,1

 

Der Text in 19 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel VII.

 

Nr.

Textstelle

alte Zählung

Textstelle

neue Zählung

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VII.

 

 

6 - 9

 

 

II. DER WEISE KÖNIG SALOMO

 

1

7,1 - 8,1

7,1 - 8,1

→ Salomo empfängt und erfährt die Weisheit

 

🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545 (römische Zahlen),
An­ga­be der Text­stel­le nach der alten Zähl­wei­se (bis 2017)
und der neuen Zählweise ab der Ausgabe der Lutherbibel von 2017.

 

 

Weish 7,26%2C

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Die Weisheit Salómónis:
An die Tyrannen.

 

 

 

 

[166b]

 

 

 

VII.

 

 

Zur Zäh­lung der Verse
sie­he
Verse

 

71[1]

 

 

 

Salomo empfängt und erfährt die Weisheit

 

ICH bin auch ein ſterb­li­cher Menſch / gleich wie die an­dern / ge­bo­ren vom Ge­ſchlech­te des er­ſten ge­ſchaf­fe­nen Men­ſchen / [2]vnd bin ein Fleiſch ge­bil­det / 2ze­hen mond lang im Blut / zu­ſa­men ge­run­nen / aus Mans ſa­men durch luſt / im bey­ſchlaf­fen. 3[3]Vnd ha­be auch / da ich ge­born war / Odem ge­ho­let / aus der ge­mei­nen Lufft / vnd bin auch ge­fal­len auffs Erd­reich / das vns al­le gleich tregt / Vnd wei­nen iſt auch gleich wie der an­dern / mein er­ſte ſtim ge­weſt / 4[4]vnd bin in den Win­deln auff­er­zo­gen mit ſor­gen 5[5](Denn es hat kein Kö­nig ei­nen an­dern an­fang ſei­ner Ge­burt) 6[6]Son­dern ſie ha­ben al­le ei­ner­ley ein­gang in das Le­ben / vnd glei­chen aus­gang.

→ Hiob. 28.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→ 3. Reg. 3.

→ Matt. 6.

 

DARumb ſo bat ich / vnd ward mir Klug­heit ge­ge­ben / Ich rieff / vnd mir kam der geiſt der Weis­heit. 8[8]Vnd ich hielt ſie thew­rer / denn Kö­nig­reich vnd Für­ſten­thum / vnd Reich­thum hielt ich fur nichts ge­gen ſie. 9[9]Ich glei­chet jr kei­nen Edel­ſtein / Denn al­les Gold iſt ge­gen ſie wie ge­rin­ger ſand / vnd Sil­ber iſt wie kot ge­gen ſie zu re­chen. 10[10]Ich hat­te ſie lie­ber denn ge­ſunden vnd ſchö­nen Leib / vnd er­we­le­te ſie mir zum Liecht / Denn der glantz / ſo von jr ge­het / ver­leſ­ſchet nicht. 11[11]Es kam mir aber al­les Gu­tes mit jr / vnd vn­ze­lich Reich­thum in jrer hand. 12[12]Ich war in al­len din­gen frö­lich / Das macht / die Weis­heit gieng mir in den ſel­bi­gen für / Ich wuſts aber nicht / das ſolchs von jr ke­me. 13[13]Ein­fel­tig­lich hab ichs ge­ler­net / mil­dig­lich teil ichs mit / Ich wil jren Reich­thum nicht

Weis-

heit der höchſte vnd edleſt ſchatz.

 

 

 

 

[166b | 167a]

 

 

der Weisheit.     C. VII.

CLXVII.

 

 

ver­ber­gen. 14[14]Denn ſie iſt den Men­ſchen ein vn­end­li­cher Schatz / welchs ſo da ge­brau­chen / wer­den Got­tes freun­de / Vnd ſind an­ge­ne­me da­r­umb / das jnen ge­ge­ben iſt / ſich laſ­ſen zu wei­ſen.

 

15[15]GOtt hat mir ge­ge­ben weis­lich zu re­den / vnd nach ſol­cher ga­be der Weis­heit recht ge­den­cken / Denn er iſts / der auff dem we­ge der weis­heit fü­ret vnd die Wei­ſen re­giert. 16[16]Denn in ſei­ner Hand ſind bei­de wir ſelbs vnd vn­ſer re­de / da­zu al­le klug­heit / vnd kunſt in al­ler­ley ge­ſcheff­te. 17[17]Denn er hat mir ge­ge­ben ge­wiſ­ſe Er­kent­nis al­les din­ges / Das ich weis / wie die Welt ge­macht iſt / vnd die krafft der Ele­ment / 18[18]Der zeit an­fang / en­de vnd mit­tel / wie der tag zu vnd ab­nimpt / wie die zeit des jars ſich en­dert / 19[19]Vnd wie das jar he­r­umb laufft / Wie die Stern ſte­hen / 20[20]Die art der za­men vnd der wil­den Thie­re / Wie der Wind ſo ſtür­met / Vnd was die Leu­te im ſinn ha­ben / man­cher­ley art der Pflan­tzen / vnd krafft der Wur­tzeln.

 

 

 

 

 

 

 

Alle Welt ken­net die­ſe ding des meh­rer teil. Aber al­lein die Gleu­bi­gen wiſ­ſen / das ſie Got­tes Cre­a­tur / vnd durchs wort vnd Got­tes Weis­heit / ge­ſchaf­fen ſind.

 

21[21]ICH weis alles was heim­lich vnd ver­bor­gen iſt / 22Denn die Weis­heit / ſo al­ler kunſt Mei­ſter iſt / le­ret michs. [22]Denn es iſt in jr der Geiſt / der ver­ſten­dig iſt / hei­lig / ei­nig / manch­fel­tig / ſcharff / be­hend / be­redt / rein / klar / ſanfft / freund­lich / ernſt / 23frey / wol­the­tig / [23]Leut­ſe­lig / feſt / ge­wis / ſi­cher / Ver­mag al­les / ſi­het al­les / vnd ge­het durch al­le Gei­ſter / wie ver­ſten­dig / lau­ter / ſcharff ſie ſind. 24[24]Denn die Weis­heit iſt das al­ler be­hen­deſt / ſie fe­ret vnd ge­het durch al­les / ſo gar lau­ter iſt ſie. 25[25]Denn ſie iſt das hau­chen der gött­li­chen Krafft / vnd ein ſtral der Herr­lig­keit des All­mech­ti­gen.

 

DARumb kan nichts vn­rei­nes zu jr ko­men / 26[26]Denn ſie iſt ein glantz des ewi­gen Liechts / vnd ein vn­be­fleck­ter Spie­gel der gött­li­chen Krafft / vnd ein Bil­de ſei­ner gü­tig­keit. 27[27]Sie iſt einig / vnd thut doch al­les / Sie bleibt das ſie iſt / vnd ver­new­et doch al­les. Vnd fur vnd fur gibt ſie ſich in die hei­li­gen See­len / vnd macht Got­tes freun­de vnd Pro­phe­ten. 28[28]Denn Gott lie­bet nie­mand / er blei­be denn bey der Weis­heit. 29[29]Sie ge­het ein­her herr­li­cher denn die Son­ne vnd alle Ster­ne / vnd ge­gen das Liecht ge­rech­net / ge­het ſie weit vor. 30[30]Denn das Liecht mus der nacht wei­chen / Aber die bos­heit vber­wel­di­get die Weis­heit nim­mer­mehr.

 

 

81[1]

 

 

 

Beginn des Ka­pi­tels 8 nach heu­ti­ger Zähl­wei­se!

 

 

1[1]Sie reicht von eim en­de zum an­dern ge­wal­tig­lich / vnd re­giert al­les wol.

 

 

 

Verse

Es liegen zwei verschiedene Verszählungen vor:

Die Zählung, in grüner Schrift und (wie in der Lutherbibel von 2017) in eckigen Klammern gesetzt, bezieht sich auf die Ausgaben der Lutherbibel bis 2017. Die Übersetzung der älteren Lutherbibeln seit 1534 stützt sich überwiegend auf die lateinische Übersetzung, die der Kirchenvater Hieronymus vorgenommen hatte, und die in der katholischen Kirche im 16. Jahrhun­dert weit verbreitet war.

Die Zählung (wie bei uns üblich) in roter Schrift gesetzt, folgt nun der Lutherbibel von 2017, die sich mit ihrer völlig neu besorgten Übersetzung nun auf den griechischen Quelltext der Septuaginta stützt und deren Zählung zugrunde legt.

Beide Zählungen können an vielen Stellen identisch sein. Dennoch haben wir sie getrennt aufgenommen, um Eindeutigkeit zu erzielen.

Die neue Zählung wird in allen künftigen Publikationen der evangelischen Kirchen maßgeblich sein.

 

Hinweis zum Gebrauch und zur Lutherbibel von 2017

Die Texte des Buchs Weisheit Salomos in der Lutherbibel 2017 weichen wegen der Neuübersetzung basierend auf der Septuaginta stellenweise von der hier gezeigten Textform und von den Ausgaben bis 2017 ab.

Die Versangaben in allen älteren Ausgaben sowie in Dritttexten, z. B. in den Gottesdienstordnungen, beziehen sich derzeit noch durchweg auf die ältere Notation, wie wir sie in Klammern wiedergegeben haben.

 

 

 
 

 

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 Bezeichnung in Luthers Biblia 1545

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Weisheit.
Sap.
Die Weis­heit Solomonis.
Das Buch der Weis­heit.

Biblia Vulgata:
Sapientia

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Das Buch der Weisheit

Das Buch der Weisheit

Weisheit Salomons

Weish

Weish

Weish

Hiob
Iob.
Das Buch Hiob.

Biblia Vulgata:
Iob

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Das Buch Hiob (Ijob)

Das Buch Ijob

Hiob

Ijob

Hiob

3. Reg.
1. Buch von den Königen.
Regum iij.

Biblia Vulgata:
Malachim seu Regum,
III Regum

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Das erste Buch der Könige

Das 1. Buch der Könige

1. Kön

1 Kön

1Kon

Matth.
Matt.
Mat.
Math.
Euangelium S. Mattheus.

Biblia Vulgata:
Evangelium secundum Mattheum

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Das Evangelium nach Matthäus

Matthäusevangelium

Mt

Mt

Mt

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

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Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung

An den Sonn­ta­gen, Fei­er­ta­gen und Ge­denk­ta­gen im Kir­chen­jahr wur­den und wer­den Tex­te aus dem Ka­pi­tel VII. vom Buch der Weis­heit Sa­lo­mos nicht für Lesungen oder als Predigtperikopen ver­wendet.

 

 

SprüchE: Liturgiegeschichtliche Verwendung

VERSE AUS DEM TEXT IN LITURGISCHEN TAGES- UND WOCHENSPRÜCHEN

Vers / Typ Text Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1979 - 2018  

Weish 7,26

Er ist ein Glanz des ewi­gen Lich­tes / und ein un­be­fleck­ter Spie­gel der gött­li­chen Kraft und ein Bild sei­ner Gü­te.

Hallelujavers

→ Letzter Sonntag nach Epiphanias

seit 2019  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

 

 

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Sabrina

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