10

Das Evangelium nach Markus

Kapitel IX.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Markus

 

C. IX.

 

Mk 9,2-50

 

Der Text in 16 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel IX.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel IX.

 

 

7,24 - 9,50

 

III. DIE WANDERUNG JESU AUSSERHALB VON GALILÄA

 

1

9,1-8

→Die Verklärung Jesu

2

9,9-13

→Die Frage nach Elia

3

9,14-29

→Die Heilung des fallsüchtigen Knaben

4

9,30-32

→Die zweite Leidensankündigung

5

9,33-37

→Die Rede gegen Ehrgeiz und Unduldsamkeit

Wer ist der Größte?

6

9,38-40

→Der Gebrauch des Namens Jesu

7

9,41-42

→Die Folgen des Verhaltens gegenüber Gläubigen

8

9,43-48

→Eine Warnung vor Ärgernissen

9

9,49-50

→Die Rede vom Salz

 

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

 

 

 

[269b]

 

 

IX.

 

92

 

Der heutige Vers 9,1 bil­det in die­ser Aus­ga­be das En­de des Ka­pi­tels VIII.

 

 

Die Verklärung Jesu

|| → Mt 17,1-8    || → Lk 9,28-36

Mat. 17.

Luc. 9.

VND nach ſechs ta­gen / nam Jhe­ſus zu ſich Petrum / Ja­co­bum vnd Jo­han­nem / vnd füret ſie auff einen hohen Berg be­ſon­ders alleine / vnd ver­kle­ret ſich fur jnen. 3Vnd ſei­ne Klei­der wurden helle vnd ſeer weis / wie der Schnee / das ſie kein Ferber auff erden kan ſo weis machen. 4Vnd es erſchein jnen Elias mit Moſe / vnd hatten eine rede mit Jhe­ſu. 5Vnd Petrus ant­wor­tet / vnd ſprach zu Jhe­ſu / Rabbi / hie iſt gut ſein / Laſ­ſet vns drey Hütten machen / Dir eine / Moſi eine / vnd Elias eine. 6Er wu­ſte aber nicht was er redet / denn ſie waren verſtörtzt. 7Vnd es kam eine Wol­cken / die vber­ſcha­t­t­et ſie. Vnd eine ſtim­me fiel aus der wolcken / vnd ſprach / Das iſt mein lie­ber Son / den ſolt jr hören. 8Vnd bald dar­nach ſa­hen ſie vmb ſich / vnd ſa­hen niemand mehr / denn allein Jhe­ſum bey jnen.

 

 

 

Die Frage nach Elia

|| → Mt 17,9-13

 

9Da ſie aber vom berge erab gien­gen / verbot jnen Jhe­ſus / das ſie niemand ſa­gen ſolten / was ſie geſehen hatten / Bis des men­ſchen Son aufferſtünde von den Todten. 10Vnd ſie behielten das wort bey ſich / Vnd befragten ſich vn­ter­nan­der / Was iſt doch das auff­er­ſte­hen von den Todten?

 

→Mal. 3.

11VND ſie fragten jn / vnd ſpra­chen / Sagen doch die Schrifft­ge­ler­ten / das Elias mus vor ko­men? 12Er ant­wor­tet aber / vnd ſprach zu jnen / Elias ſol ja zu­uor ko­men / vnd alles wi­der zu recht bringen / Dazu des men­ſchen Son ſol viel leiden vnd verachtet wer­den / Wie denn geſchrieben ſtehet. 13Aber ich ſa­ge euch / Elias iſt ko­men / Vnd ſie haben an jm ge­than / was ſie wolten / nach dem von jm geſchrieben ſtehet.

 

 

Die Heilung des fallsüchtigen Knaben

|| → Mt 17,14-21    || → Lk 9,37-42

Mat. 17.

Luc. 9.

VND er kam zu ſei­nen Jüngern / vnd ſa­he viel volcks vmb ſie / vnd Schrifft­ge­ler­ten / die ſich mit jnen befra­geten. 15Vnd als bald da alles Volck jn ſa­he / ent­ſatz­ten ſie ſich / lieffen zu / vnd grüſſeten jn. 16Vnd er fra­gete die Schrifft­ge­ler­ten / Was befra­get jr euch mit jnen? 17Einer aber aus dem Volck ant­wor­tet / vnd ſprach / Mei­ſter / Ich habe mei­nen Son her bracht zu dir / der hat einen ſprach­lo­ſen Geiſt / 18vnd wo er jn erwiſſchet / ſo reiſſet er jn / vnd ſchewmet vnd knirſſchet mit den zeenen / vnd verdorret. Ich habe mit deinen Jüngern ge­redt / das ſie jn austrieben / vnd ſie könnens nicht.

 

19Er ant­wor­tet jm aber / vnd ſprach / O du vngleubiges Ge­ſchlecht / wie lange ſol ich bey euch ſein? wie lange ſol ich mich mit euch leiden? Bringet jn her zu mir. 20Vnd ſie brachten jn her zu jm. Vnd als bald da jn der Geiſt ſa­he / reis er jn / vnd fiel auff die erden / vnd waltzet ſich vnd ſchewmet. 21Vnd er fra­get

 

 

 

 

[269b | 270a]

 

 

S. Marcus.     C. IX.

CCLXX.

 

 

ſeinen Va­ter / Wie lange iſts / das jm widerfaren iſt? Er ſprach / Von kind auff / 22vnd offt hat er jn in fewr vnd waſ­ſer geworffen / das er jn vmbbrechte. Kanſtu aber was / ſo erbarm dich vn­ſer / vnd hilff vns. 23Jhe­ſus aber ſprach zu jm / Wenn du kündeſt gleuben / Alle ding ſind müglich dem der da gleubet. 24Vnd als bald ſchrey des kindes Va­ter mit threnen / vnd ſprach / Ich gleube / Lieber HErr Hilff meinem vnglauben.

 

25DA nu Jhe­ſu ſa­he / das das Volck zulieff / bedrawet er den vnſaubern Geiſt / vnd ſprach zu jm / Du ſprachloſer vnd tauber Geiſt / Ich gebiete dir / das du von jm ausfareſt / vnd fareſt hinfurt nicht in jn. 26Da ſchrey er / vnd reis jn ſeer / vnd fur aus / Vnd er ward als we­re er tod / Das auch viel ſagten / er iſt tod. 27Jhe­ſus aber ergreiff jn bey der hand / vnd richtet jn auff / Vnd er ſtund auff. 28Vnd da er heim kam / Fra­ge­ten jn ſei­ne Jün­ger be­ſon­ders / Warumb kundten wir jn nicht aus­trei­ben? 29Vnd er ſprach / Dieſe Art kan mit nichte aus faren / denn durch beten vnd faſten.

 

 

Die zweite Leidensankündigung

|| → Mt 17,22-23    || → Lk 9,43-45

Mat. 17.

Luc. 9.

VND ſie gien­gen von dannen hinweg / vnd wandelten durch Ga­li­leam / vnd er wolte nicht / das es jemand wiſ­ſen ſolt. 31Er leret aber ſei­ne Jün­ger / vnd ſprach zu jnen / Des men­ſchen Son wird vberantwortet wer­den in der Men­ſchen hende / vnd ſie wer­den jn töd­ten / Vnd wenn er ge­töd­tet iſt / ſo wird er am dritten ta­ge auff­er­ſte­hen. 32Sie aber vernamen das wort nicht / vnd furchten ſich jn zu fragen.

 

 

Die Rede gegen Ehrgeiz und Unduldsamkeit
Wer ist der Größte?

|| → Mt 18,1-5    || → Lk 9,46-48

V.37 || → Mt 10,40    || → Mt 18,5    || → Lk 10,16    ||→ Joh 13,20

Mat. 18.

Luc. 9.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mat. 10.

VND er kam gen Ca­per­na­um / Vnd da er da­heim war / fra­get er ſie / Was handelt jr mit einander auff dem wege? 34Sie aber ſchwigen / Denn ſie hatten mit einander auff dem wege gehandelt / welcher der gröſſeſt we­re? 35Vnd er ſatz­te ſich vnd rieff den Zwelffen / vnd ſprach zu jnen / So jemand wil der Erſte ſein / der ſol der Letzte ſein fur allen / vnd aller Knecht. 36Vnd er nam ein Kindlin / vnd ſtellet es mitten vn­ter ſie / vnd hertzete das­ſel­bi­ge / vnd ſprach zu jnen / 37Wer ein ſol­ches Kindlin in meinem Namen auffnimpt / Der nimpt Mich auff / Vnd wer mich auffnimpt / der nimpt nicht mich auff / ſon­dern Den / der mich ge­ſand hat.

 

 

Der Gebrauch des Namens Jesu

|| → Lk 9,49-50

Luc.9.

IOhannes aber ant­wor­tet jm / vnd ſprach / Mei­ſter / Wir ſa­hen einen / der treib Teu­fel in deinem Namen aus / welcher vns nicht nachfolget / Vnd wir verbotens jm / da­r­umb das er vns nicht nachfolget. 39Jhe­ſus aber ſprach / Ir ſolts jm nicht verbieten / Denn es iſt niemand der eine That thue in meinem Namen / vnd müge bald vbel von mir reden. 40Wer nicht wi­der vns iſt / der iſt fur vns.

 

 

Die Folgen des Verhaltens gegenüber Gläubigen

|| → Mt 10,42

Mat. 18.

Luc. 17.

41Wer aber euch trencket mit einem Be­cher waſ­ſers / in meinem Namen / da­r­umb das jr Chri­ſtum an­ge­hö­ret / War­lich / Ich ſa­ge euch / Es wird jm nicht vnuergolten bleiben. 42Vnd wer der Kleinen einen er­gert / die an Mich gleuben / dem we­re es beſ­ſer / das jm ein Mülſtein an ſei­nen Hals gehenget würde / vnd ins Meer geworffen würde.

 

 

Eine Warnung vor Ärgernissen

|| → Mt 18,6-9    || → Lk 17,1-2

 

 

 

 

 

→Jeſa. 66.

SO dich aber deine Hand er­gert / So hawe ſie abe / Es iſt dir beſ­ſer / das du ein Kröpel zum Leben eingeheſt / Denn das du zwo Hende habeſt / vnd fareſt in die Helle / in das ewige fewr / 44Da jr Wurm nicht ſtirbt / vnd jr Fewr nicht verleſſcht. 45Ergert dich dein fus / So hawe jn abe / Es iſt dir beſ­ſer / das du Lam zum Leben eingeheſt / Denn das du zween füſſe habeſt / vnd wer­deſt in die Helle geworffen / in das ewige fewr / 46Da jr Wurm nicht ſtirbt vnd jr Fewr nicht verleſſcht. 47Ergert dich dein Au­ge / ſo wirffs von dir / Es iſt dir beſ­ſer / das du Eineugig in das reich Got­tes geheſt / Denn das du zwey Au­gen habeſt / vnd wer­deſt in das Helliſche fewr geworffen / 48Da jr Wurm nicht ſtirbet / vnd jr Fewr nicht verleſſcht.

 

 

 

 

 

 

Mat. 5.

Luc. 14.

 

Die Rede vom Salz

|| → Mt 5,13    ||→ Lk 14,34-35

ES mus alles mit Fewr a geſaltzen wer­den / vnd alles Opf­fer wird mit Saltz geſaltzt. 50Das ſaltz iſt gut / So aber das ſaltz thum wird / wo mit wird man würtzen? Habt ſaltz bey euch / vnd habt Friede vn­ter­nan­der.

a

(Gesaltzen wer­den)

Im alten Teſta­ment wird alles Opf­fer geſaltzen / vnd von allem op­f­fer ward et­was verbrant mit few­er. Das zeucht Chri­ſtus hie an / vnd leget es geiſt­lich aus / nem­lich / das durchs Eu­an­gelium / als durch ein fewr vnd ſaltz der alte menſch ge­creutz­iget / ver­zer­et / vnd wol­ge­ſaltz­en wird. Denn vn­ſer leib iſt das rech­te Opf­fer. Rom. 12. Wo aber das Saltz thum wird / vnd das Eu­an­ge­lium mit menſch­en­le­re ver­der­bet / da iſt kein würtz­en mehr des al­ten Men­ſchen / da wach­ſen denn ma­den. Saltz beiſſet aber da­r­umb iſt not gedult vnd friede haben im ſaltz.

 

 

 

 

 
 

 

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Mar.

 

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Mala.
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Mal

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Matt.
Mat.
Math.
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Mt

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Luc.
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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mk 9,14-29

Reihe V

→ Sonntag Invokavit

Mk 9,43-48

Reihe V

→ 7. Sonntag nach Trinitatis

1979 - 2018  

Mk 9,17-27

Reihe III

→ 17. Sonntag nach Trinitatis

seit 2019  

Mk 9,17-27

Reihe V

→ 18. Sonntag nach Trinitatis

 

 

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Sabrina

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