Das Evangelium nach Lukas

Kapitel VI.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Lukas

 

C. VI.

 

Lk 6,1-49

 

Der Text in 24 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel VI.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VI.

 

 

4,14 - 9,50

 

IV. DAS WIRKEN JESU IN GALILÄA

 

1

6,1-5

→Jesus und der Sabbat:

Die abgerupften Ähren

2

6,6-11

→Jesus und der Sabbat:

Die Heilung eines Mannes mit einer verdorrten Hand

3

6,12-16

→Die Berufung der zwölf Jünger

4

6,17-19

→Predigten und viele Heilungen

5

6,20-23

→Die Seligpreisungen

6

6,24-26

→Die Weherufe

7

6,27-35

→Die Rede von der Feindesliebe

8

6,36-42

→Die Rede gegen den Richtgeist

9

6,43-45

→Die Rede vom Tun des göttlichen Willens

10

6,46-49

→Das Gleichnis vom Haus auf dem Felsen

 

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

 

 

 

[280b]

 

 

VI.

 

 

Jesus und der Sabbat:
Die abgerupften Ähren

|| →Mt 12,1-8    || →Mk 2,23-28

Matt. 9.

Mar. 2.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→1.Reg. 21.

VND es begab ſich auff einen Aff­ter­ſab­bath / das er durchs Ge­trei­de gieng / vnd ſeine Jünger raufften Ehren aus / vnd aſſen / vnd rieben ſie mit den henden. 2Etliche aber der Pha­ri­ſe­er ſpra­chen zu jnen / Warumb thut jr / das ſich nicht zimet zu thun auff die Sab­ba­ther? 3Vnd Jheſus antwortet / vnd ſprach zu jnen / Habt jr nicht das geleſen / das Dauid thet / da jn hungerte / vnd die mit jm waren? 4Wie er zum hauſe Gottes eingieng / vnd nam Schawbrot / vnd aſs / vnd gab auch denen / die mit jm waren / die doch niemand thurſte eſſen / on die Prie­ſter alleine. 5Vnd ſprach zu jnen / Des menſchen Son iſt ein HErr / auch des Sabbaths.

 

(Affter)

Gleich wie wir den Dinſtag nen­nen den Affter­montag / alſo nen­neten die Jüden den andern tag nach dem hohen Sabbath / den affter Sabbath. Wie das aus Matth. xxviij. wol zunemen iſt.

 

 

Jesus und der Sabbat:
Die Heilung eines Mannes mit einer verdorrten Hand

|| →Mt 12,9-14    || →Mk 3,1-6

Matt. 12.

Mar. 3.

ES ge­ſchach aber auff einen andern Sabbath / das er gieng in die Schule / vnd lerete. Vnd da war ein Menſch / des rechte hand war verdorret. 7Aber die Schrifft­ge­ler­ten vnd Pha­ri­ſe­er hielten auff jn / ob er auch heilen würde am Sabbath / Auff das ſie eine ſache zu jm fünden. 8Er aber merckete jre gedancken / vnd ſprach zu dem Men­ſchen mit der dürren hand / Stehe auff / vnd trit erfür. Vnd er ſtund auff / vnd trat da hin. 9Da ſprach Jheſus zu jnen / Ich frage euch / Was zimet ſich zu thun auff die Sab­ba­ther / Gutes oder böſes? Das leben erhalten / oder verderben? 10Vnd er ſahe ſie alle vmbher an / vnd

 

 

 

 

[280b | 281a]

 

 

S. Lucas.     C․ VI.

CCLXXXI.

 

 

ſprach zu dem Men­ſchen / Strecke aus deine hand. Vnd er thets / Da ward jm ſeine hand wider zu recht bracht / geſund wie die ander. 11Sie aber wurden gantz vnſinnig / vnd beredeten ſich mit einander / was ſie jm thun wolten.

 

 

Die Berufung der zwölf Jünger

|| →Mt 10,1-4    || →Mk 3,13-19    || →Apg 1,13

Mat. 10.

Mar. 3.

ES begab ſich aber zu der zeit / das er gieng auff einen Berg zu beten / vnd er bleib vber nacht in dem gebet zu Gott. 13Vnd da es tag ward / rieff er ſeinen Jüngern / vnd erwelet jrer Zwelffe / welche er auch Apoſtel nennet / 14Simon / welchen er Petrum nennet / vnd Andrean ſeinen bruder / Jacobum vnd Johannem / Philippum vnd Bartholomeum / 15Mattheum vnd Thomam / Jacobum Alphei ſon / Simon genant Zelotes / 16Judam Jacobs ſon / vnd Judam Iſchariothen den Verrheter.

 

 

Predigten und viele Heilungen

|| →Mt 4,24-25    || →Mk 3,7-12

 

17VND er gieng ernidder mit jnen / vnd trat auff einen Platz im felde / vnd der hauff ſeiner Jünger / vnd eine groſſe menge des Volcks / von allem Jü­di­ſchen­lan­de vnd Je­ru­ſa­lem / vnd Tyro von Sidon / am meer gelegen / 18die da komen waren / jn zu hören / vnd das ſie geheilet würden von jren Seuchen / Vnd die von vnſaubern Geiſten vmbgetrieben wurden / die wurden geſund. 19Vnd alles Volck begeret jn anzurüren / Denn es gieng Krafft von jm / vnd heilet ſie alle.

 

 

Die Seligpreisungen

|| →Mt 5,3-12

Mat. 5.

VND er hub ſeine augen auff vber ſeine Jünger / vnd ſprach / Selig ſeid jr Armen / Denn das reich Gottes iſt ewer. 21Selig ſeid jr / die jr hie hungert / Denn jr ſolt ſat werden. Selig ſeid jr / die jr hie weinet / Denn jr werdet lachen. 22Selig ſeid jr / ſo euch die Men­ſchen haſſen / vnd euch ab­ſon­dern / vnd ſchelten euch / vnd verwerffen ewern namen / als einen boshafftigen / vmb des menſchen Sons willen. 23Frewet euch als denn vnd hüpffet / Denn ſihe / ewer Lohn iſt gros im Himel. Des gleichen the­ten jre Veter den Propheten auch.

 

 

Die Weherufe

 

24Aber dagegen weh euch Reichen / Denn jr habt ewern troſt da hin. 25Weh euch / die jr vol ſeid / Denn euch wird hungern. Weh euch / die jr hie lachet / Denn jr werdet weinen vnd heulen. 26Weh euch / wenn euch jederman wol redet. Des gleichen the­ten jre Veter den falſchen Pro­phe­ten auch.

 

 

Die Rede von der Feindesliebe

|| →Mt 5,38-48

Mat. 5.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mat. 7.

27ABer ich ſage euch / die jr zuhöret / Liebet ewre Feind. Thut denen wol die euch haſſen. 28Segenet die / ſo euch verfluchen. Bittet fur die / ſo euch beleidigen. 29Vnd wer dich ſchlehet auff einen Backen / dem biete den andern auch dar. Vnd wer dir den Mantel nimpt / dem were nicht auch den Rock. 30Wer dich bittet / dem gib. Vnd wer dir das deine nimpt / da foddere es nicht wider. 31Vnd wie jr wolt / das euch die Leute thun ſollen / Alſo thut jnen gleich auch jr.

 

32VND ſo jr liebet die euch lieben / was dancks habt jr dauon? Denn die Sünder lieben auch jre Liebhaber. 33Vnd wenn jr ewren Wolthetern wolthut / was dancks habt jr dauon? Denn die Sün­der thun daſſelbige auch. 34Vnd wenn jr leihet / von denen jr hoffet zu nemen / was dancks habt jr dauon? Denn die Sün­der leihen den ſündern auch / auff das ſie gleichs widernemen. 35Doch aber / Liebet ewre b Feinde / Thut wol / vnd leihet / das jr nichts dafur hoffet / So wird ewer Lohn gros ſein / vnd werdet Kinder des Allerhöchſten ſein / Denn er iſt gütig vber die vndanckbarn vnd boshafftigen.

 

 

 

 

 

 

b

(Feinde)

Wer ſeinem Fein­de leihet oder wol thut / der leret ſich ſelbs / das er nichts dafur darff hoffen noch ge­warten / Das thut aber niemand denn ein Chri­ſ­ten.

 

 

Die Rede gegen den Richtgeist

|| →Mt 7,1-5

Mar. 7.

DARumb ſeid barmhertzig / wie auch ewr Vater barmhertzig iſt. 37Richtet nicht / So werdet jr auch nicht gerichtet. Verdampt nicht / So werdet jr nicht verdampt. Vergebet / So wird euch vergeben. 38Gebt / So wird euch gegeben. Ein vol / getrückt / gerüttelt vnd vberflüſſig Mas wird man in ewern ſchos geben. Denn eben mit dem Mas / da jr mit meſſet / wird man euch wider meſſen.

Matt. 15.

39VND er ſaget jnen ein Gleichnis / Mag auch ein Blinder einem Blinden den weg weiſen? Werden ſie nicht alle beide in die Gru­ben fallen? 40Der a Jünger iſt nicht vber ſeinen Mei­ſter / Wenn der Jünger iſt wie ſein Mei­ſter / ſo iſt volkomen. 41Was ſiheſtu aber einen Splitter in deines Bruders auge / vnd des

 

 

 

a

(Jünger)

Das iſt / wens dem Jünger ge­het wie dem Mei­ſter / ſo gehets recht.

 

 

 

 

[281a | 281b]

 

 

Euángelium     C. VI.

 

 

Balcken in deinem auge wirſtu nicht gewar? 42Oder wie kanſtu ſagen zu deinem Bruder / Halt ſtille bruder / ich wil den Splitter aus deinem auge ziehen / vnd du ſiheſt ſelbſt nicht den Balcken in deinem auge? Du Heuchler / Zeuch zuuor den Balcken aus deinem auge / vnd beſihe denn / das du den Splitter aus deines Bruders auge zieheſt.

 

 

Die Rede vom Tun des göttlichen Willens

|| →Mt 7,15-20

Mat. 7.

→Mat. 12.

43DEnn es iſt kein guter Bawm / der faule frucht trage / vnd kein fauler bawm / der gute frucht trage. 44Ein jg­li­cher Bawm wird an ſeiner eigen Frucht erkand. Denn man lieſet nicht Feigen von den Dornen / Auch ſo lieſet man nicht Drauben von den Hecken. 45Ein guter Menſch bringet gutes erfur / aus dem guten Schatz ſeines hertzen / Vnd ein boshafftiger Menſch bringet böſes erfür / aus dem böſen ſchatz ſeines hertzen. Denn wes das hertz vol iſt / des gehet der Mund vber.

 

 

Das Gleichnis vom Haus auf dem Felsen

|| →Mt 7,21-27

Matt. 7.

WAS heiſſt jr mich aber HErr / HErr / Vnd thut nicht was ich euch ſage? 47Wer zu mir kompt / vnd höret meine rede / vnd thut ſie / Den wil ich euch zeigen / wem er gleich iſt. 48Er iſt gleich einem Men­ſchen / der ein Haus baw­e­te / vnd grub tieff / vnd legete den grund auff den Fels. Da aber Geweſſer kam / da reis der Strom zum Hau­ſe zu / vnd mochts nicht bewegen / Denn es war auff den Fels gegründet. 49Wer aber höret vnd nicht thut / Der iſt gleich einem Men­ſchen / der ein Haus baw­e­te auff die Erden on grund. Vnd der Strom reis zu jm zu / vnd es fiel bald / vnd das Haus gewan einen groſſen Riſs.

 

 

 

 

 
 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

LESUNG AUS DEM EVANGELIUM UND PREDIGTTEXT

→4. Sonntag nach Trinitatis

→Lk 6,36-42

EV
I

 
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