Das Evangelium nach Markus

Kapitel III.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Markus

 

C. III.

 

Mk 3,1-35

 

Der Text in 16 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel III.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel III.

 

 

1,14 - 7,23

 

II. DAS ÖFFENTLICHE WIRKEN JESU IN GALILÄA

 

1

3,1-6

→Jesus und der Sabbat

Die Heilung eines Mannes mit einer verdorrten Hand

2

3,7-12

→Der Zulauf des Volks

3

3,13-19

→Die Berufung der zwölf Jünger

4

3,20-21

→Jesus von den Seinen nicht verstanden

Das Verhalten der Verwandten Jesu

5

3,22-30

→Die Macht über die bösen Geister

Die Schmähungen der Schriftgelehrten

6

3,31-35

→Die wahren Verwandten Jesu

 

 

Mk 3,13-19

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

 

 

 

[265b]

 

 

III.

 

 

Jesus und der Sabbat:
Die Heilung eines Mannes mit einer verdorrten Hand

|| → Mt 12,9-14    || → Lk 6,6-11

VND er gieng aber­mal in die Schu­le / Vnd es war da ein Menſch / der hat­te ei­ne ver­dor­re­te Hand. 2Vnd ſie hiel­ten auff jn / ob er auch am Sab­bath jn hei­len wür­de / Auff das ſie eine ſa­che zu jm het­ten. 3Vnd er ſprach zu dem Men­ſchen mit der ver­dor­re­ten hand / Trit erfur. 4Vnd er ſprach zu jnen / Sol man am Sab­bath gu­tes thun / oder bö­ſes thun? Das Le­ben er­hal­ten oder töd­ten? Sie aber ſchwi­gen ſtil­le. 5Vnd er ſa­he ſie vmb­her an mit zorn / vnd war be­trü­bet vber jrem ver­ſtock­ten Her­tzen / vnd ſprach zu dem Men­ſchen / Stre­cke dei­ne hand aus. Vnd er ſtra­ckte ſie aus / Vnd die hand ward jm ge­ſund wie die an­der.

VND die Pha­ri­ſe­er gien­gen hin aus / vnd hiel­ten als bald ei­nen Rat mit He­ro­dis die­ner / vber jn / wie ſie jn vmb­brech­ten.

 

 

Der Zulauf des Volks

|| → Mt 4,23.25    || → Mt 12,15-16    || → Lk 6,17-19

 

7Aber Jhe­ſus ent­weich mit ſei­nen Jün­gern an das Meer / Vnd viel Volcks fol­ge­te jm nach aus Ga­li­lea / vnd aus Ju­dea / 8vnd von Je­ru­ſa­lem / vnd aus Idu­mea / vnd von jen­ſeid des Jor­dans / vnd die vmb Ty­ro vnd Si­don wo­nen / eine groſ­ſe men­ge / die ſei­ne Tha­ten hö­re­ten / vnd ka­men zu jm. 9Vnd er ſprach zu ſei­nen Jün­gern / Das ſie jm ein Schiff­lin hiel­ten / vmb des Volcks wil­len / das ſie jn nicht drün­gen. 10Denn er hei­le­te jrer viel / al­ſo / das ſie jn vber­fie­len / alle die ge­pla­get wa­ren / auff das ſie jn an­rü­re­ten. 11Vnd wenn jn die vn­ſau­bern Gei­ſter ſa­hen / fie­len ſie fur jm ni­der / ſchrien / vnd ſpra­chen / Du biſt Got­tes ſon. 12Vnd er be­draw­e­te ſie hart / das ſie jn nicht of­fen­bar mach­ten.

 

 

Die Berufung der zwölf Jünger

|| → Mt 10,1-4    || → Lk 6,12-16

→ Mat. 10.

→ Luc. 6.

 

 

 

 

 

 

→ Luc. 9.

VND er gieng auff ei­nen Berg / vnd rieff zu ſich / wel­che er wol­te / vnd die gien­gen hin zu jm. 14Vnd er or­de­ne­te die Zwelf­fe / das ſie bey jm ſein ſol­ten / vnd das er ſie aus­ſend­te zu pre­di­gen / 15Vnd das ſie macht het­ten / die Seu­che zu hei­len / vnd die Teu­fel aus zu trei­ben. 16Vnd gab Si­mon den na­men Pe­t­rus / 17vnd Ja­co­ben den ſon Ze­be­dei vnd Jo­han­nes den bru­der Ja­co­bi / vnd gab jnen den na­men a Bne­har­gem/ das iſt ge­ſagt / Don­ners­kin­der / 18vnd An­dre­am / vnd Phi­lip­pum / vnd Bar­tho­lo­me­um / vnd Mat­the­um / vnd Tho­mam / vnd Ja­co­bum Al­phei ſon / vnd Tha­de­um / vnd Si­mon von Ca­na / 19vnd Ju­das Iſcha­ri­oth / der in ver­rhiet.

 

a

Bnehargem

Das iſt / Kin­der des do­nners / Be­deut / das Jo­han­nes ſon­der­lich das rech­te Euan­ge­li­um ſchrei­ben ſolt / Welchs iſt ei­ne ge­waltige pre­digt / die al­les er­ſchreckt / bricht / vnd vmb­ke­ret / vnd die Er­de frucht­bar macht.

→*1)

→*2)

 

 

 

Jesus von den Seinen nicht verstanden
Das Verhalten der Verwandten Jesu

 

VND ſie ka­men zu hau­ſe / Vnd da kam abe­rmal das Volck zu­ſa­men / al­ſo das ſie nicht raum hat­ten zu eſ­ſen. 21Vnd da es hö­re­ten die vmb jn wa­ren / gien­gen ſie hi­n­aus / vnd wol­ten jn hal­ten / Denn ſie ſpra­chen / Er wird von b ſin­nen ko­men.

b

(Von ſinnen)

Sie furch­ten / Er thet jm zu viel mit er­bei­ten / wie man ſpricht / Du wirſt den Kopff toll ma­chen.

 

 

Die Macht über die bösen Geister
Die Schmähungen der Schriftgelehrten

|| → Mt 12,24-32   || → Lk 11,15-23

DIe Schrifft­ge­ler­ten aber die von Je­ru­ſa­lem ab her ko­men wa­ren / ſpra­chen / Er hat den c Beel­ze­bub / vnd durch den öber­ſten Teu­fel / treibt er den Teu­fel aus. 23Vnd er rieff ſie zu­ſa­men / vnd ſprach zu jnen in gleich­niſ­ſen / Wie kan ein Sa­tan den an­dern aus­trei­ben? 24Wenn ein Reich mit jm ſelbs vn­ter­nan­der vn­eins wird / mag es nicht be­ſte­hen. 25Vnd wenn ein Haus mit jm ſelbs vn­ter­nan­der vn­eins wird / mag es nicht be­ſte­hen. 26Se­tzet ſich nu der Sa­tan wi­der­ſich ſelbs / vnd iſt mit jm ſelbs vn­eins / So kan er nicht be­ſte­hen / ſon­dern es iſt aus mit jm. 27Es kan nie­mand ei­nem Star­cken in ſein Haus fal­len / vnd ſei­nen Haus­rat rau­ben / Es ſey denn / das er zu­uor den Star­cken bin­de / vnd als denn ſein Haus be­rau­be.

 

 

c

(Beelzebub)

Iſt ſo viel / als ein Ertz­flie­ge / hu­mel oder Flie­gen Kö­nig. Denn al­ſo leſ­ſet ſich der Teufel durch die ſei­nen ver­achten / als die groſ­ſen Hei­li­gen.

28WAr­lich / Ich ſa­ge euch / Al­le ſün­de wer­den ver­ge­ben den Men­ſchen­kin­dern / auch die Got­tes­le­ſte­rung / da­mit ſie Gott le­ſtern. 29Wer aber den hei­li­gen

 

 

 

 

[265b | 266a]

 

 

S. Marcus.     C. III.

CCLXVI.

 

 

Geiſt le­ſtert / der hat kei­ne ver­ge­bung ewig­lich / Son­dern iſt ſchül­dig des ewi­gen Ge­richts.

30Denn ſie ſag­ten / Er hat ei­nen vn­ſau­bern Geiſt.

 

 

Die wahren Verwandten Jesu

|| → Mt 12,46-50    || → Lk 8,19-21

VND es kam ſei­ne Mut­ter / vnd ſei­ne Brü­der / vnd ſtun­den hauſ­ſen / ſchick­ten zu jm / vnd lieſ­ſen jm ruf­fen 32(vnd das Volck ſaſs vmb jn) Vnd ſie ſpra­chen zu jm / Si­he / dei­ne Mut­ter vnd dei­ne Brü­der drauſ­ſen / fra­gen nach dir. 33Vnd er ant­wor­tet jnen / vnd ſprach / Wer iſt mei­ne Mut­ter vnd mei­ne Brü­der? 34Vnd er ſa­he rings vmb ſich auff die Jün­ger / die vmb jn im krei­ſe ſaſ­ſen / vnd ſprach / Si­he / das iſt mei­ne Mut­ter / vnd mei­ne Brü­de­re. 35Denn wer Got­tes wil­len thut / der iſt mein Bru­der vnd mein Schwe­ſter vnd mei­ne Mut­ter.

 

 

 

 

1) Luthers Wort »Bnehargem« gibt die neue Aus­ga­be von 2017 mit »Bo­a­ner­ges« wieder.

 

 

2) Luther steht in der christ­li­chen Tra­di­ti­on, den Apos­tel Jo­han­nes als Au­tor des Jo­han­nes­evan­ge­li­ums an­zu­se­hen. Die heu­ti­ge For­schung geht da­von aus, dass das Jo­han­nes­evan­ge­li­um ein Kom­pi­lat meh­re­rer Au­to­ren oder eine ge­mein­schaft­li­che Nie­der­schrift ist. Es wird aus in­halt­li­chen und for­ma­len Grün­den der Quel­len­la­ge ei­ne spä­te Ent­ste­hungs­zeit an­ge­nom­men, die den Apos­tel Jo­han­nes als Au­tor aus­schließt.

 

 

 

 

 

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Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mk 2,23 - 3,6

Marginaltext

→ 17. Sonntag nach Trinitatis

1979 - 2018  

Mk 3,31-35

Reihe III

→ 13. Sonntag nach Trinitatis

seit 2019  

Mk 3,13-19

Evangelium + Reihen I/IV

→ Tag des Apostels Bartholomäus (24. August)

Mk 3,31-35

Reihe I

→ 13. Sonntag nach Trinitatis

 

 

   Hörbuch-Video

Die Berufung der zwölf Jünger (Mk 3,13-19)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mk 3,13-19

Das Video zeigt die Geschichte aus der Luther­bi­bel von 1545, in der Je­sus die zwölf Jün­ger be­ruft. Sie wer­den al­le na­ment­lich ge­nannt. Vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

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