Der Prophet Daniel

Kapitel XI.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Daniel

 

C. XI.

 

Dan 11,2b-35

 

Der Text in zwölf Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XI.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XI.

 

 

7 - 12

 

II. DANIEL SCHAUT IN DIE ZUKUNFT

 

 

 

10,1 - 12,13

 

II.4 DIE LETZTE OFFENBARUNG UND DIE VERSIEGELUNG DES BUCHES

 

1

11,2b-20

→Die Offenbarung der kommenden Könige und Königreiche

2

11,21-32a

→Der König, der den Tempel entweiht und gegen den heiligen Bund agiert

3

11,32b-35

→Das Schicksal des Gottesvolks

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 
 

 

 

 

 

Der Prophet Daniel.

 

 

 

 

[122a]

 

 

XI.

 

 

Die Offenbarung der kommenden Könige und Königreiche

 

112b

 

Die heutigen Ver­se 11,1-2a bil­den in die­ser Aus­ga­be das En­de des Ka­pi­tels 10!

A.

SIhe / Es wer­den noch drey Kö­ni­ge in Perſen ſte­hen / Der vier­de aber wird gröſſer Reich­thum ha­ben / denn alle an­de­re / Vnd wenn er in ſei­nem Reich­thum am mech­tig­ſten iſt / wird er al­les wi­der das Kö­nig­reich in Grie­chen­land er­re­gen.

 

 

Xerxes.

B.

3DArnach wird ein mech­ti­ger König auff­ſte­hen / vnd mit groſ­ſer Macht herr­ſchen / vnd was er wil / wird er ausrichten. 4Vnd wenn er auffs höheſt ko­men iſt / wird ſein Reich zu­bre­chen / vnd ſich in die vier winde des Hi­mels zurteilen / Nicht auff ſei­ne Nach­ko­men / auch nicht mit ſol­cher Macht / wie ſei­ne geweſt iſt / Denn ſein Reich wird ausgerottet / vnd Fremb­den zu teil wer­den.

Der groſ­ſe

Ale­x­an­der.

C.

5VNd der König gegen Mit­tag / welcher iſt ſei­ner Für­ſten einer / wird mech­tig wer­den / Aber gegen jm wird einer auch mech­tig ſein / vnd herr­ſchen / welchs herrſchafft wird gros ſein.

Ptol. Lagus. Se­leu­cus Ni­ca­nor.

→*1)

D.

6NAch etlichen jaren aber / wer­den ſie ſich mit ei­n­an­der befreunden / Vnd die Tochter des Königes gegen Mit­ta­ge wird ko­men / zum Könige gegen Mit­ter­nacht einigkeit zu machen / Aber ſie wird nicht bleiben bey der macht des Arms / Dazu jr Same auch nicht ſte­hen bleiben / Son­dern ſie wird vber­ge­ben / ſampt denen / die ſie bracht haben / vnd mit dem Kinde / vnd dem / der ſie eine weile mech­tig gemacht hatte.

Bernice / Pto­le­mei Phi­la­del­phi Toch­ter. An­ti­o­chus The­os.

E.

(Feſte)

Heiſſt er hie das Königreich.

7ES wird aber der Zweige einer von jrem Stam auffko­men / der wird ko­men mit Heerskrafft / vnd dem Könige gegen Mit­ter­nacht in ſei­ne Feſte fallen / vnd wirds ausrichten vnd ſiegen. 8Auch wird er jre Götter vnd Bilder ſampt den köſtlichen Kleinoten / beide ſilbern vnd gülden wegfüren in Egyp­ten / vnd etliche jar fur dem Könige gegen Mit­ter­nacht wol ſte­hen bleiben. 9Vnd wenn er durch deſ­ſel­bi­gen Königreich gezogen iſt / a wird er wi­der­umb in ſein Land ziehen.

Ptol. Eu­er­ge­tes Ber­ni­ce Bru­der. Sel. Gal­li­ni­cus. An­ti­o­chus Hie­rax.

 

 

 

 

 

 

 

a

Das iſt / Er wird das Kö­nig­reich nicht be­hal­ten / als er wol künd­te.

F.

10ABer ſei­ne Söne b wer­den erzürnen / vnd groſ­ſe Heer zu­ſa­men bringen / vnd der eine wird ko­men / vnd wie ein Flut daher faren / vnd jenen wi­der­umb fur ſei­nen Feſten reitzen. 11Da wird der König gegen Mit­tag c ergrimmen vnd

b

Der groſ­ſe An­ti­o­chus / vnd ſein bru­der Se­leu­cus Ke­rau­nus.

c

Pto­le­me­us Phi­lo­pa­tor.

 

 

 

 

[122a | 226b]

 

 

Der Prophet    C․ XI.

 

 

ausziehen / vnd mit dem Könige gegen d Mit­ter­nacht ſtreiten / vnd wird ſol­chen groſ­ſen Hauffen zu­ſa­men bringen / das jm jener Hauffe wird in ſei­ne Hand gegeben / 12vnd wird den ſel­bi­gen Hauffen wegfüren. Des wird ſich ſein Hertz erheben / das er ſo viel tau­ſent darnider gelegt hat / Aber damit wird er ſein nicht mech­tig wer­den.

d

An­ti­o­chus Mag­nus.

G.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

k

(Seine toch­ter) Cleopatra.

13DEnn der König gegen e Mit­ter­nacht / wird wi­der­umb einen gröſſern Hauffen zu­ſa­men bringen / denn der vorige war / Vnd nach etlichen jaren wird er daher ziehen / mit groſ­ſer Heerskrafft vnd mit groſ­ſem Gut. 14Vnd zur ſel­bi­gen zeit wer­den ſich viel wi­der den f Könige gegen Mit­tag ſetzen / Auch wer­den ſich etliche Abtrünnige aus deinem Volck erheben / vnd die Weiſ­ſa­gung erfüllen / vnd wer­den fallen. 15Al­ſo wird der König gegen g Mit­ter­nacht / daher ziehen / vnd Schütte machen / vnd feſte h Sted­te gewinnen / Vnd die Mit­ta­ges Arme wer­dens nicht können we­ren / vnd ſein beſtes Volck wer­den nicht können wi­der­ſte­hen. 16Son­dern er wird / wenn er an jn kompt / ſei­nen willen ſchaffen / vnd niemand wird jm wi­der­ſte­hen mügen. Er wird auch in das i Werdeland ko­men / vnd wirds volenden / durch ſei­ne hand. 17Vnd wird ſein angeſichte richten / das er mit macht ſei­nes gan­tzen Königreichs kome / Aber er wird ſich mit jm vertragen / vnd wird jm ſei­ne Tochter zum k Weibe geben / das er jn verderbe / Aber es wird jm nicht geraten / vnd wird nichts daraus wer­den.

e

Der ſel­bi­ge groſ­ſe An­ti­o­chus.

 

f

Pto­le­me­us Epi­pha­nes.

 

g

Der groſ­ſe An­ti­o­chus wi­der Pto­le­me­us Epi­pha­nes.

 

h

(feſte ſtedte)

Nicht in Egyp­ten ſon­dern in den ſted­ten Sy­rie vnd Ju­dee / die zu­uor des Pto­le­mei wa­ren.

i

(Werdeland)

Der groſ­ſe An­ti­o­chus thet den Jü­den groſ­ſe ehre / Dar­umb / das ſie jm hulf­fen wi­der Pto­le­me­um Epi­pha­nem voll­end Sy­ri­am ge­win­nen.

 

H.

l

Die Römer na­men dem An­ti­o­cho Aſi­am.

18DArnach wird er ſich keren wi­der die Inſulen / vnd der­ſel­bi­gen viel gewinnen / Aber ein l Fürſt wird jn leren auffhören mit ſchmehen / das er jn nicht mehr ſchmehe. 19Al­ſo wird er ſich wi­der­umb keren zu den Feſten ſei­nes Landes / vnd wird ſich ſtoſſen / vnd m fallen / das man jn nirgent finden wird.

 

 

 

 

 

m

Zu Eli­ma­ide in Per­ſen­land ward er er­ſchla­gen.

I.

20VND an ſei­ne ſtat wird auffko­men / der wird in kö­niglichen Ehren ſi­tzen / wie ein n Scherge / Aber nach wenig ta­gen / wird er brechen / Doch wi­der durch zorn noch durch ſtreit.

 

n

Se­leu­cus Phi­lo­pa­tor / wel­cher nichts Fürſt­lichs ge­than hat / vnd ſchin­det die Leu­te.

 

 

Der König, der den Tempel entweiht und gegen den heiligen Bund agiert

K.

AN des ſtat wird auffko­men o ein vngeachter / wel­chem die ehre des Königreichs nicht bedacht war. Der wird ko­men / vnd wird jm gelingen / vnd das Königreich mit ſüſſen wor­ten einnemen. 22Vnd die p Arm (die wie eine flut daher faren) wer­den fur jm / wie mit einer Flut / vberfallen vnd zerbrochen wer­den / Dazu auch der Fürſt / mit dem der q Bund gemacht war. 23Denn nachdem er mit jm befreundet iſt / wird er liſtiglich gegen jm handeln / vnd wird herauff ziehen / vnd mit geringem Volck jn vberweldigen. 24Vnd wird jm gelingen / das er die beſten Stedte des landes ko­men wird / Vnd wirds al­ſo ausrichten / das ſei­ne Ve­ter / noch ſei­ne Voreltern nicht thun kundten / mit rauben / plündern / vnd ausbeuten / Vnd wird nach den aller feſten Sted­ten trachten / Vnd das eine zeit lang.

o

An­ti­o­chus Epi­pha­nes / beſ­ſer zum Bu­ben / denn zum Kö­ni­ge ge­ſchickt.

p

(Arm) Die Heubt­leu­te des Kö­ni­ges Egyp­ti in Sy­ria.

q

(Bund)

Pto­le­me­us Phi­lo­me­tor / An­ti­o­chus ſchwe­ſter ſon.

L.

25VND er wird ſei­ne macht / vnd ſein hertz wi­der den König gegen Mit­tag erregen / mit groſ­ſer Heerskrafft. Da wird der König gegen Mit­tag gereitzt wer­den zum ſtreit / mit einer groſ­ſen mech­ti­gen Heerskrafft / Aber er wird nicht be­ſte­hen / Denn es wer­den verrheterey wi­der jn gemacht. 26Vnd eben die ſein Brot eſſen / die wer­den jn helf­fen ver­der­ben / vnd ſein Heer vnterdrücken / das gar viel er­ſchla­gen wer­den. 27Vnd beider Könige hertz wird dencken / wie ſie ein ander ſchaden thun / vnd wer­den doch vber einem Tiſche / felſchlich mit ei­n­an­der reden / Es wird jnen aber feilen / Denn das ende iſt noch auff eine ander zeit beſtimpt.

M.

28DArnach wird er wi­der­umb heim ziehen mit groſ­ſem Gut / Vnd ſein hertz richten wi­der den heiligen Bund / Da wird er et­was ausrichten / vnd al­ſo heim in ſein Land ziehen.

 

29DArnach wird er zu gelegener zeit wi­der gegen Mit­tag ziehen / Aber es wird jm zum andern mal nicht geraten / wie zum er­ſten mal. 30Denn es wer­den ſchiffe aus Chithim wi­der jn ko­men / das er verzagen wird / vnd vmb­ke­ren mus / Da wird er wi­der den heiligen Bund ergrimmen / vnd wirds ausrichten /

 

 

 

 

Die Römer.

 

 

 

 

[122b | 123a]

 

 

Daniel.     C. XI.

CXXIII.

 

 

Vnd wird ſich vmbſehen / vnd an ſich ziehen / die den heiligen Bund ver­laſ­ſen.31Vnd es wer­den ſei­ne Arme daſelbſt ſte­hen / die wer­den das Hei­lig­thum in der Feſte entweihen / vnd das teg­li­che Opf­fer abthun / vnd einen Grew­el der wüſtung auffrichten /32Vnd er wird heucheln / vnd gute wort geben den Gott­lo­ſen / ſo den Bund vbertretten.

 

(Arme) Seine Heubt­leu­te vnd Ge­wal­ti­gen.

 

 

Das Schicksal des Gottesvolks

 

ABer das Volck / ſo jren Gott ken­nen / wer­den ſich ermannen / vnd ausrichten. 33Vnd die ver­ſten­digen im Volck wer­den viel andere leren / Darüber wer­den ſie fallen / durch Schwert / Fewr / Ge­feng­nis vnd Raub / eine zeit lang. 34Vnd wenn ſie ſo fallen / wird jnen dennoch ein kleine Hülffe ge­ſche­hen / Aber viel wer­den ſich zu jnen thun betrieglich. 35Vnd der Ver­ſtendigen wer­den etliche fallen / Auff das ſie bewerd / rein vnd lauter wer­den / bis das ein end habe / Denn es iſt noch ein ander zeit vorhanden.

Das iſt Judas Mac­ca­be­us / vnd ſei­ne brü­der / vnd An­hang.

 

 

 

 

1) Se­leu­cus Ni­ca­nor.

Gemeint ist Seleukos I. Nikator (* 358 v. Chr. / † 281 v. Chr), einer der Nachfolger von Ale­x­an­der dem Großen, Begründer des Seleukidenreichs.

 

 

Die heutigen Ver­se 11,36-45 bil­den in die­ser Aus­ga­be den An­fang des Ka­pi­tels 12!

 
 

 

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