Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in sechzehn Kapiteln
Nr. | Textstelle alte Zählung | Textstelle neue Zählung | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XII. | |||
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8,1 - 16,31 |
8,1 - 16,25 |
III. Die Rettung des Gottesvolkes
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1 | 12,1-10 | 12,1-2 | |
2 | 12,11-21 | 12,3-10a |
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Angabe der Textstelle nach der alten Zählweise (bis 2017)
und der neuen Zählweise ab der Ausgabe der Lutherbibel von 2017.
Das Buch Judit wurde für die Bibelausgabe von 2017 völlig neu übersetzt. Der neue Text weicht an vielen Stellen erheblich von den Lutherbibeln bis 2017 ab, was sich im Textumfang und in der Verszählung auswirkt.
Der Übersichtlichkeit wegen mussten wir darauf verzichten, die neue Verszählung im Text von 1545 abzubilden.
Die gezeigte Verszählung entspricht den Bibelausgaben bis 2017.
[161a]
DA lies er ſie hin ein füren in die Schatzkamer / da ſie bleiben ſolt / vnd befalh / Das man ſie von ſeinem Tiſch ſpeiſen ſolt. 2Aber Judith antwortet / vnd ſprach / Ich thar noch nicht eſſen von deiner Speiſe / das ich mich nicht verſündige / Sondern ich hab ein wenig mit mir genomen / dauon wil ich eſſen. 3Da ſprach Holofernes ſelb / Wenn das auff iſt / das du mit dir bracht haſt / wo her ſollen wir dir anders ſchaffen? 4Judith antwortet / Mein Herr / ſo gewis du lebſt / ehe deine Magd alles verzeren wird / ſo wird Gott durch mich ausrichten / was er fur hat.
VND da ſie die Knechte in das Gemach füren wolten / wie er befolhen hatte / 6bat ſie / Das man jr erleubete / abends vnd morgens heraus zugehen / vnd jr Gebet zu thun zum HERRN. 7Da befalh Holofernes ſeinen Kamerdienern / das man ſie drey tage / ſolt frey aus vnd ein laſſen gehen / jr Gebet zu thun zu Gott. 8Vnd des abends gieng ſie heraus / in das tal fur Bethulia / vnd wuſſch ſich im waſſer. 9Darnach betet ſie zum HERRN / dem Gott Iſrael / das er jr glück gebe / ſein Volck zuerlöſen / 10Vnd gieng wider in das Gezelt / vnd hielt ſich rein / vnd aſs nicht vor abends.
AM vierden tage / machet Holofernes ein Abendmal / ſeinen neheſten Dienern allein / vnd ſprach zu Bagoa ſeinem Kemerer / Gehe hin / vnd berede das Ebreiſche weib / das ſie ſich nicht wegere zu mir zu komen. 12Denn es iſt ein ſchande bey den Aſſyrern / das ein ſolch Weib ſolt vnbeſchlaffen von vns komen / vnd einen Man genarret haben. 13Da kam Bagoa zu Judith / Schöne fraw / jr wollet euch nicht wegern zu meinem Herrn zun ehren komen / vnd mit jm eſſen vnd trincken / vnd frölich ſein. 14Da ſprach Judith / Wie thar ichs meinem Herrn verſagen? 15Alles was jm lieb iſt / das wil ich von hertzen gerne thun / all mein lebenlang.
16VND ſie ſtund auff vnd ſchmücket ſich / vnd gieng hin ein fur jn / vnd ſtund fur jm. 17Da wallet dem Holofernes ſein hertz / Denn er war entzündet mit brunſt gegen jr. 18Vnd ſprach zu jr / Sitz nider / trinck vnd ſey frölich / Denn du haſt gnade funden bey mir. 19Vnd Judith antwortet / Ja Herr / ich wil frölich ſein / denn ich bin mein leben lang / ſo hoch nicht geehret worden. 20Vnd ſie aſs
[161a | 161b]
Das Bucĥ C․ XIII.
vnd tranck fur jm / was jre Magd bereit hatte. 21Vnd Holofernes war frölich mit jr / vnd tranck ſo viel / als er ſonſt nicht pflegt zu trincken.
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