Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXX. | ||
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27 -30 |
VI. DAVID BEI DEN PHILISTERN
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1 | 30,1-6 | Die Amelekiter hatten während Davids Abwesenheit Ziklag erobert, sowie Frauen und Kinder entführt |
2 | 30,7-20 | David verfolgt die Ameliketer und befreit die gefangenen Frauen und Kinder |
3 | 30,21-25 | David lässt alle seine Männer unabhängig vom geleisteten Beitrag zum Erfolg gleichmäßig entlohnen |
4 | 30,26-30 |
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Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise.
[167b]
DA nu Dauid des dritten tags kam gen Ziklag mit ſeinen Mennern / Waren die Amalekiter er ein gefallen zum mittag vnd zu Ziklag / vnd hatten Ziklag geſchlagen vnd mit fewr verbrand / 2vnd hatten die Weiber draus weggefurt / beide klein vnd gros / Sie hatten aber niemand getödtet / ſondern weggetrieben / vnd waren dahin jrs weges.
Ziklag ver-
brand etc.
3DA nu Dauid ſampt ſeinen Mennern zur Stad kamen / vnd ſahe / Das ſie mit fewr verbrand war / vnd jre Weiber / Söne vnd Töchter gefangen waren / 4Hub Dauid vnd das volck das bey jm war / jre ſtimme auff vnd weineten / bis ſie nicht mehr weinen kundten / 5Denn Dauids zwey Weiber waren auch gefangen / Ahinoam die Jeſreelitin / vnd Abigail Nabals weib des Carmeliten. 6Vnd Dauid war ſeer geengſtet / Denn das Volck wolt jn ſteinigen / Denn des gantzen volcks Seele war vnwillig / ein jglicher vber ſeine Söne vnd Töchter.
DAuid aber ſtercket ſich in dem HERRN ſeinem Gott / 7vnd ſprach zu AbJathar dem Prieſter Ahimelechs ſon / Bringe mir her den Leibrock. Vnd da AbJathar den Leibrock zu Dauid bracht hatte / 8fragte Dauid den HERRN / vnd ſprach / Sol ich den Kriegsleuten nachiagen / vnd werde ich ſie ergreiffen? Er ſprach / Jage jnen nach / Du wirſt ſie ergreiffen vnd rettung thun. 9Da zoch Dauid hin vnd die ſechs hundert Man / die bey jm waren / Vnd da ſie kamen an den bach Beſor / blieben etliche ſtehen. 10Dauid aber vnd die vier hundert Man jageten nach / Die zwey hundert Man aber die ſtehen blieben / waren zu müde vber den bach Beſor zu gehen.
VND ſie funden einen Egyptiſchen man auff dem felde / den füreten ſie zu Dauid / vnd gaben jm Brot das er aſs / vnd trenckten jn mit Waſſer / 12vnd gaben jm ein ſtück Feigen vnd zwey ſtück Roſin. Vnd da er geſſen hatte / kam ſein geiſt wider zu jm / Denn er hatte in dreien tagen vnd dreien nachten nichts geſſen / vnd kein Waſſer getruncken. 13Dauid ſprach zu jm / Wes biſtu? vnd wo her biſtu? Er ſprach / Ich bin ein Egyptiſcher knabe eins Amalekiters knecht / vnd mein Herr hat mich verlaſſen / Denn ich ward kranck fur dreien tagen. 14Wir ſind er ein gefallen zum mittag Crethi / vnd auff Juda vnd zum mittag Caleb / vnd haben Ziklag mit fewr verbrennet.
DAuid ſprach zu jm / Wiltu mich hin ab füren zu dieſen Kriegsleuten? Er ſprach / Schwere mir bey Gott / das du mich nicht tödteſt / noch in meines Herrn hand vberantworteſt / So wil ich dich hin ab füren zu dieſen Kriegs
[167b | 168a]
Sámuel. C․ XXX․
David․
CLXVIII․
leuten. 16Vnd er füret ſie hin ab / Vnd ſihe / ſie hatten ſich zuſtrewet auff der gantzen Erden / aſſen vnd truncken vnd fuerten vber alle dem groſſen Raub / den ſie genomen hatten aus der Philiſter vnd Juda lande.
17VND Dauid ſchlug ſie / von dem morgen an bis an den abend / gegen dem andern tag / das jr keiner entran / On vierhundert Jüngelinge / die fielen auff die Kamelen / vnd flohen. 18Alſo errettet Dauid alles was die Amalekiter genomen hatten / vnd ſeine zwey Weiber / 19Vnd feilet an keinem / weder klein noch gros / noch Söne noch Töchter / noch Raub / noch alles das ſie genomen hatten / Dauid brachts alles wider. 20Vnd Dauid nam die ſchafe vnd rinder vnd treib das Vieh fur jm her / vnd ſie ſprachen / Das iſt Dauids raub.
VND da Dauid zu den zwey hundert Mennern kam / die zu müde geweſt / Dauid nach zu folgen / vnd am bach Beſor blieben waren / giengen ſie er aus Dauid entgegen / vnd dem volck das mit jm war / Vnd Dauid trat zum volck vnd grüſſet ſie freundlich. 22Da antworten / was böſe vnd loſe Leute waren / vnter denen die mit Dauid gezogen waren / vnd ſprachen / Weil ſie nicht mit vns gezogen ſind / ſol man jnen nichts geben / von dem Raub den wir errettet haben / Sondern ein jglicher füre ſein Weib vnd ſeine Kinder / vnd gehe hin.
23DA ſprach Dauid / Ir ſolt nicht ſo thun / meine Brüder / mit dem das vns der HERR gegeben hat / vnd hat vns behüt / vnd dieſe Kriegsleute / die wider vns komen waren / in vnſer hende gegeben. 24Wer ſolt euch darinnen gehorchen? Wie das Teil der jenigen / die in ſtreit hin ab gezogen ſind / So ſol auch ſein das Teil derjenigen / die bey dem Gerete blieben ſind / vnd ſol gleich geteilet werden. 25Das iſt ſint der zeit vnd fort hin in Iſrael ein Sitte vnd Recht worden / bis auff dieſen tag.
VND da Dauid gen Ziklag kam / ſandte er des Raubs den Elteſten in Juda ſeinen Freunden / vnd ſprach / Sihe / da habt jr den Segen aus dem raub der Feinde des HERRN / 27nemlich / denen zu BethEl / denen zu Ramoth am mittag / denen zu Jathir / 28denen zu Aroer / denen zu Siphamoth / denen zu Eſthemoa / 29denen zu Rachal / denen in ſtedten der Jerahmeeliter / denen in den ſtedten der Keniter / denen zu Harma / denen zu BorAſan / denen zu Atach / 30denen zu Hebron / vnd allen orten da Dauid gewandelt hatte mit ſeinen Mennern.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
1. Reg. | I. Buch Samuel. | Das erste Buch Samuel Das 1. Buch Samuel
| 1. Sam 1 Sam 1Sam |
Num. | Das vierte Buch Moſe. | Das vierte Buch Mose (Numeri) Numeri 4. Buch Mose | 4. Mose Num 4Mos |
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.