Das erste Buch Samuel

Kapitel XVIII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 1. Buch Samuel

 

C. XVIII.

 

1Sam 18,1-30

 

Der Text in 31 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XVIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XVIII.

 

 

16,1 - 21,1

 

IV. DAVID AM KÖNIGSHOF SAULS

 

1

18,1-5

→David gewinnt Jonatan zum Freund

2

18,6-9

→Saul wird vom Volk gedemütigt

3

18,10-16

→Saul gerät aus Eifersucht in Zorn über David

4

18,17-19

→Sauls Versuch, seine Tochter Merab mit David verheiraten, scheitert

5

18,20-26a

→Sauls jüngere Tochter Michal verliebt sich in David

6

18,16b-30

→David gewinnt Sauls Tochter Michal zur Frau

 

 

1Sam 18,6-9%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
Samuel.

 

 

 

 

[160a]

 

 

XVIII.

 

 

David gewinnt Jonatan zum Freund

 

 

 

 

 

 

→In. 20.

→In. 23.

VND da er hatte aus­ge­redt mit Saul / verband ſich das hertz Jo­na­than mit dem her­tzen Da­uid / vnd Jo­na­than ge­wan jn lieb / wie ſein eigen hertz. 2Vnd Saul nam jn des tags / vnd lies jn nicht wi­der zu ſeins Vaters haus ko­men. 3Vnd Jo­na­than vnd Dauid machten einen Bund mit einander / Denn er hatte jn lieb / wie ſein eigen hertz. 4Vnd Jo­na­than zog aus ſei­nen Rock den er anhatte / vnd gab jn Dauid / dazu ſei­nen Mantel / ſein Schwert / ſei­nen Bogen / vnd ſei­nen Gürtel.

 

5VND Dauid zoch aus wo hin jn Saul ſand / vnd hielt ſich klüglich / Vnd Saul ſetzt jn vber die Kriegs­leu­te / vnd er gefiel wol allem Volck / auch den knechten Saul.

 

 

Saul wird vom Volk gedemütigt

 

 

 

 

 

→Eccl. 47.

ES begab ſich aber / da er wi­der ko­men war von des Phi­li­ſters ſchlacht / das die Wei­ber aus allen ſtedten Iſ­ra­el waren ge­gan­gen mit geſang vnd reigen dem könige Saul entgegen / mit paucken / mit freuden vnd mit geigen. 7Vnd die Wei­ber ſungen gegen einander / vnd ſpieleten / vnd ſpra­chen / Saul hat tau­ſent ge­ſchla­gen / aber Dauid zehen tau­ſent. 8Da ergrimmet Saul ſeer / vnd gefiel jm das wort vbel / vnd ſprach / Sie haben Dauid zehen tau­ſent gegeben / vnd mir tau­ſent / Das Königreich wil noch ſein wer­den. 9Vnd Saul ſa­he Dauid ſaur an / von dem ta­ge / vnd fort an.

 

 

Saul gerät aus Eifersucht in Zorn über David

 

DEs andern tags geriet der bö­ſe Geit von Gott vber Saul / vnd weiſſagt da heimen im hau­ſe / Dauid aber ſpielet auff den Seiten mit ſei­ner hand / wie er teg­lich pflegt. Vnd Saul hatte einen Spies in der hand / 11vnd ſchos jn / vnd gedacht / Ich wil Dauid an die wand ſpieſſen / Dauid aber wand ſich zwey mal von jm. 12Vnd Saul furcht ſich fur Dauid / Denn der HERR war mit jm / vnd war von Saul gewichen. 13Da thet jn Saul von ſich / vnd ſetzt jn zum Für­ſten vber tau­ſent Man / Vnd er zoch aus vnd ein fur dem Volck. 14Vnd Dauid hielt ſich klüglich in alle ſeim thun / vnd der HERR war mit jm. 15Da nu Saul ſa­he / das er ſich ſo klüglich hielt / ſchewet er ſich fur jm. 16Aber gantz Iſ­ra­el vnd Juda hatte Dauid lieb / denn er zoch aus vnd ein fur jnen her.

 

 

 

 

[160a | 160b]

 

→*1)

 

I. Bucĥ    C. XV.

Saul.

 

 

 

 

Sauls Versuch, seine Tochter Merab mit David verheiraten, scheitert

 

Merob.

VND Saul ſprach zu Dauid / Sihe / meine gröſſeſte toch­ter Merob wil ich dir zum Weibe geben / ſey nur freidig / vnd füre des HER­RN kriege. Denn Saul gedacht / meine hand ſol nicht an jm ſein / ſon­dern die hand der Phi­li­ſter. 18Dauid aber ant­wor­tet Saul / Wer bin ich? vnd was iſt mein leben vnd Ge­ſchlecht meines Vaters in Iſ­ra­el / das ich des Königs Eidem wer­den ſol? 19Da aber die zeit kam / das Merob die toch­ter Saul ſolt Dauid gegeben wer­den / ward ſie Adriel dem Meholathiter zum weibe gegeben.

 

 

Sauls jüngere Tochter Michal verliebt sich in David

Michal.

ABer Michal Sauls toch­ter hatte den Dauid lieb. Da das Saul angeſagt ward / ſprach er / Das iſt recht / 21Ich wil ſie jm geben / das ſie jm zum Fall gerate / vnd der Phi­li­ſter hende vber jn ko­men. Vnd ſprach zu Dauid / Du ſolt heute mit der andern mein Eidem wer­den. 22Vnd Saul gebot ſei­nen Knechten / Redet mit Dauid heimlich / vnd ſprecht / Sihe / der König hat luſt zu dir / vnd alle ſei­ne Knechte lie­ben dich / So ſey nu des Königs Eidem.

 

23VND die knechte Saul redten ſolche wort fur den ohren Dauid / Dauid aber ſprach / Dünckt euch das ein geringes ſein / des Königes Eidem zu ſein? Ich aber bin ein armer geringer Man. 24Vnd die knechte Saul ſagten jm wider / vnd ſpra­chen / Solche wort hat Dauid ge­redt. 25Saul ſprach / So ſagt zu Dauid / Der König begeret keine Morgengab / on hundert Vorheute von den Phi­li­ſtern / das man ſich reche an des Königs Feinden / Denn Saul tracht Dauid zu fellen durch des Phi­li­ſter hand. 26aDa ſagten ſei­ne Knechte Dauid an ſolche wort / Vnd dauchte Dauid die ſa­che gut ſein / das er des Königs Eidem würde.

 

 

David gewinnt Sauls Tochter Michal zur Frau

Michal

Dauids weib.

VND die zeit war noch nicht aus / 27Da macht ſich Dauid auff / vnd zoch hin mit ſei­nen Men­nern / vnd ſchlug vn­ter den Phi­li­ſtern zwey hundert Man / Vnd Dauid brachte jre Vorheute vnd vergnüget dem König die zal / das er des Königes Eidem würde. Da gab jm Saul ſei­ne toch­ter Michal zum weibe. 28Vnd Saul ſa­he vnd mercket / das der HERR mit Dauid war. Vnd Michal Sauls toch­ter hatte jn lieb. 29Da furchte ſich Saul noch mehr fur Dauid / vnd ward ſein Feind ſein leben lang. 30Vnd da der Phi­li­ſter Für­ſten auszogen / handelt Dauid klüglicher denn alle knechte Saul / wenn ſie auszogen / das ſein name hoch gepreiſet ward.

 

 

 

 

1) Druckfehler in der Kapitelnummer: C. XV.

Korrektur: C. XVIII. XIX.

 

 

 
 

 

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Sabrina

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