Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 31 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XVIII. | ||
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16,1 - 21,1 |
IV. DAVID AM KÖNIGSHOF SAULS
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1 | 18,1-5 | |
2 | 18,6-9 | |
3 | 18,10-16 | |
4 | 18,17-19 | Sauls Versuch, seine Tochter Merab mit David verheiraten, scheitert |
5 | 18,20-26a | |
6 | 18,16b-30 |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[160a]
VND da er hatte ausgeredt mit Saul / verband ſich das hertz Jonathan mit dem hertzen Dauid / vnd Jonathan gewan jn lieb / wie ſein eigen hertz. 2Vnd Saul nam jn des tags / vnd lies jn nicht wider zu ſeins Vaters haus komen. 3Vnd Jonathan vnd Dauid machten einen Bund mit einander / Denn er hatte jn lieb / wie ſein eigen hertz. 4Vnd Jonathan zog aus ſeinen Rock den er anhatte / vnd gab jn Dauid / dazu ſeinen Mantel / ſein Schwert / ſeinen Bogen / vnd ſeinen Gürtel.
5VND Dauid zoch aus wo hin jn Saul ſand / vnd hielt ſich klüglich / Vnd Saul ſetzt jn vber die Kriegsleute / vnd er gefiel wol allem Volck / auch den knechten Saul.
ES begab ſich aber / da er wider komen war von des Philiſters ſchlacht / das die Weiber aus allen ſtedten Iſrael waren gegangen mit geſang vnd reigen dem könige Saul entgegen / mit paucken / mit freuden vnd mit geigen. 7Vnd die Weiber ſungen gegen einander / vnd ſpieleten / vnd ſprachen / Saul hat tauſent geſchlagen / aber Dauid zehen tauſent. 8Da ergrimmet Saul ſeer / vnd gefiel jm das wort vbel / vnd ſprach / Sie haben Dauid zehen tauſent gegeben / vnd mir tauſent / Das Königreich wil noch ſein werden. 9Vnd Saul ſahe Dauid ſaur an / von dem tage / vnd fort an.
DEs andern tags geriet der böſe Geit von Gott vber Saul / vnd weiſſagt da heimen im hauſe / Dauid aber ſpielet auff den Seiten mit ſeiner hand / wie er teglich pflegt. Vnd Saul hatte einen Spies in der hand / 11vnd ſchos jn / vnd gedacht / Ich wil Dauid an die wand ſpieſſen / Dauid aber wand ſich zwey mal von jm. 12Vnd Saul furcht ſich fur Dauid / Denn der HERR war mit jm / vnd war von Saul gewichen. 13Da thet jn Saul von ſich / vnd ſetzt jn zum Fürſten vber tauſent Man / Vnd er zoch aus vnd ein fur dem Volck. 14Vnd Dauid hielt ſich klüglich in alle ſeim thun / vnd der HERR war mit jm. 15Da nu Saul ſahe / das er ſich ſo klüglich hielt / ſchewet er ſich fur jm. 16Aber gantz Iſrael vnd Juda hatte Dauid lieb / denn er zoch aus vnd ein fur jnen her.
[160a | 160b]
I. Bucĥ C. XV.
Saul.
Merob.
VND Saul ſprach zu Dauid / Sihe / meine gröſſeſte tochter Merob wil ich dir zum Weibe geben / ſey nur freidig / vnd füre des HERRN kriege. Denn Saul gedacht / meine hand ſol nicht an jm ſein / ſondern die hand der Philiſter. 18Dauid aber antwortet Saul / Wer bin ich? vnd was iſt mein leben vnd Geſchlecht meines Vaters in Iſrael / das ich des Königs Eidem werden ſol? 19Da aber die zeit kam / das Merob die tochter Saul ſolt Dauid gegeben werden / ward ſie Adriel dem Meholathiter zum weibe gegeben.
Michal.
ABer Michal Sauls tochter hatte den Dauid lieb. Da das Saul angeſagt ward / ſprach er / Das iſt recht / 21Ich wil ſie jm geben / das ſie jm zum Fall gerate / vnd der Philiſter hende vber jn komen. Vnd ſprach zu Dauid / Du ſolt heute mit der andern mein Eidem werden. 22Vnd Saul gebot ſeinen Knechten / Redet mit Dauid heimlich / vnd ſprecht / Sihe / der König hat luſt zu dir / vnd alle ſeine Knechte lieben dich / So ſey nu des Königs Eidem.
23VND die knechte Saul redten ſolche wort fur den ohren Dauid / Dauid aber ſprach / Dünckt euch das ein geringes ſein / des Königes Eidem zu ſein? Ich aber bin ein armer geringer Man. 24Vnd die knechte Saul ſagten jm wider / vnd ſprachen / Solche wort hat Dauid geredt. 25Saul ſprach / So ſagt zu Dauid / Der König begeret keine Morgengab / on hundert Vorheute von den Philiſtern / das man ſich reche an des Königs Feinden / Denn Saul tracht Dauid zu fellen durch des Philiſter hand. 26aDa ſagten ſeine Knechte Dauid an ſolche wort / Vnd dauchte Dauid die ſache gut ſein / das er des Königs Eidem würde.
Michal
Dauids weib.
VND die zeit war noch nicht aus / 27Da macht ſich Dauid auff / vnd zoch hin mit ſeinen Mennern / vnd ſchlug vnter den Philiſtern zwey hundert Man / Vnd Dauid brachte jre Vorheute vnd vergnüget dem König die zal / das er des Königes Eidem würde. Da gab jm Saul ſeine tochter Michal zum weibe. 28Vnd Saul ſahe vnd mercket / das der HERR mit Dauid war. Vnd Michal Sauls tochter hatte jn lieb. 29Da furchte ſich Saul noch mehr fur Dauid / vnd ward ſein Feind ſein leben lang. 30Vnd da der Philiſter Fürſten auszogen / handelt Dauid klüglicher denn alle knechte Saul / wenn ſie auszogen / das ſein name hoch gepreiſet ward.
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1) Druckfehler in der Kapitelnummer: C. XV.
Korrektur: C. XVIII. XIX.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
1. Reg. | I. Buch Samuel. | Das erste Buch Samuel Das 1. Buch Samuel
| 1. Sam 1 Sam 1Sam |
Tob. | Das Buch Tobie. | Das Buch Tobias Das Buch Tobit
| Tob Tob Tob |
Infr. | Latein: [vide] infra Kapitelnummer
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.