Das Evangelium nach Johannes

Kapitel XVIII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Johannes

 

C. XVIII.

 

Joh 18,1-40

 

Der Text in 21 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XVIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XVIII.

 

 

11,55 - 19,42

 

VIII. DAS LETZTE OSTERFEST

 

 

 

18,1 - 19,42

 

VIII.5 DER LEIDENSWEG, DAS LEIDEN UND DER TOD JESU

 

1

18,1-11

→Die Gefangennahme Jesu

2

18,12-14

→Jesus vor Hannas und Kaiphas /1

Fortsetzung: → V. 19-24

3

18,15-18

→Petrus verleugnet Jesus /1

Fortsetzung: → V. 25-27

4

18,19-24

→Jesus vor Hannas und Kaiphas /2

Fortsetzung von: → V. 12-14

5

18,25-27

→Petrus verleugnet Jesus /2

Fortsetzung von: → V. 15-18

6

18,28-38a

→Der König der Wahrheit

Jesus vor Pilatus

7

18,38b-40

→Jesus vor Pilatus: Das Volk wählt Barrabas

 

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

 

 

 

[308b]

 

 

VIII.5

DER LEIDENSWEG UND DAS LEIDEN

 

18,1 - 19,42

 

 

XVIII.

 

 

Die Gefangennahme Jesu

|| → Mt 26,30.36    || → Mk 14,26.32    || → Lk 22,29
|| → Mt 26,47-56    || → Mk 14,43-50    || → Lk 22,47-53

I.

Garte.

Mat. 26.

Mar. 14.

Luc. 22.

DA Jhe­ſus ſol­ches ge­redt hatte / gieng er hinaus mit ſei­nen Jüngern vber den bach Kidron / da war ein Garte / dar ein gieng Jhe­ſus vnd ſei­ne Jün­ger. 2Judas aber der jn ver­rhiet / wu­ſte den ort auch / Denn Jhe­ſus ver­ſam­let ſich offte da­ſelbs mit ſei­nen Jüngern. 3Da nu Judas zu ſich hatte genomen die Schar / vnd der Ho­hen­prie­ſter vnd Pha­ri­ſe­er diener / kompt er da hin / mit fackeln / lampen / vnd mit waffen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Joh. 17.

ALS nu Jhe­ſus wu­ſte / alles was jm begegnen ſolte / gieng er hin aus / vnd ſprach zu jnen / Wen ſu­chet jr? 5Sie antworten jm / Jhe­ſum von Nazareth. Jhe­ſus ſpricht zu jnen / Ich bins. Judas aber der jn verrhiet / ſtund auch bey jnen. 6Als nu Jhe­ſus zu jnen ſprach / Ich bins / wichen ſie zu rücke / vnd fielen zu boden. 7Da fra­get er ſie abermal / Wen ſu­chet jr? Sie aber ſpra­chen / Jhe­ſum von Nazareth. 8Jhe­ſus ant­wor­tet / Ich habs euch geſagt / das ichs ſey / Süchet jr denn mich / ſo laſ­ſet die­ſe gehen. 9Auff das das wort erfüllet würde / welchs er ſa­get / Ich habe der keinen verloren / die du mir gegeben haſt.

 

DA hatte Simon Petrus ein Schwert / vnd zoch es aus / vnd ſchlug nach des Ho­hen­prie­ſters Knech­te / vnd hieb jm ſein rechte Ohr ab. Vnd der Knecht hies Malchus. 11Da ſprach Jhe­ſus zu Petro / ſtecke dein Schwert in die ſcheide. Sol ich den Kelch nicht trin­cken / den mir mein Va­ter gegeben hat?

 

 

Jesus vor Hannas und Kaiphas /1

Fortsetzung: → V. 19-24

|| → Mt 26,57-68    || → Mk14,53-65    || → Lk 22,54    || → Lk 22,63-71

II.

Jhe­ſus

gefurt zu Hannas etc

→Sup. 11.

Mat. 26.

Mar. 14.

Luc. 22.

DIe Schar aber vnd der Oberheubtman / vnd die Diener der Jü­den namen Jhe­ſum / vnd bunden jn / 13vnd füreten jn auffs erſte zu Hannas / der war Caiphas Schweher / welcher des jars Hoherprieſter war. 14Es war aber Caiphas / der den Jü­den riet / Es we­re gut / das ein Menſch würde vmbbracht fur das Volck. a

a

Hie ſolt ſte­hen der Vers. Vnd Han­nas ſand­te jn ge­bun­den zu dem Ho­hen­prie­ſter Cai­phas. In­fra. A. Iſt von dem Schrei­ber ver­ſetzt im vmb­wer­ffen des blats / wie offt ge­ſchicht.

→*1)

 

 

Petrus verleugnet Jesus /1

Fortsetzung: → V. 25-27

|| → Mt 26,69-75    || → Mk 14,66-72   || → Lk 22,55-62

 

SImon Petrus aber folgete Jhe­ſu nach / vnd ein ander Jünger. Der­ſel­bi­ge Jünger war dem Ho­hen­prie­ſter bekand / vnd gieng mit Jhe­ſu hin ein in des Ho­hen­prie­ſters Pallaſt. 16Petrus aber ſtund drauſſen fur der thür. Da gieng der ander Jünger / der dem Ho­hen­prie­ſter bekand war / hin aus / vnd redet mit der Thurhüterin / vnd füret Petrum hin ein. 17Da ſprach die Magd die Thurhüterin zu Petro / Biſtu nicht auch die­ſes men­ſchen Jünger einer? Er ſprach / Ich bins nicht. 18Es ſtun­den aber die Knechte vnd Diener / vnd hatten ein Kol-

 

 

 

 

[308b | 309a]

 

→*2)

 

S. Johanuis․     C․ XVIII.

CCCIX.

 

 

fewer gemacht / denn es war kalt / vnd wermeten ſich. Petrus aber ſtund bey jnen / vnd wermet ſich.

 

 

Jesus vor Hannas und Kaiphas /2

Fortsetzung von: → →V. 12-14

 

ABer der Ho­he­prie­ſter fra­get Jhe­ſum vmb ſei­ne Jün­ger vnd vmb ſei­ne Lere. 20Jhe­ſus ant­wor­tet jm / Ich habe frey öffentlich ge­redt fur der welt / Ich habe allezeit geleret in der Schule vnd in dem Tempel / da alle Jü­den zu­ſa­men ko­men / vnd habe nichts im verborgen ge­redt. 21Was frageſtu mich da­r­umb? Frage die da­r­umb / die ge­hö­ret haben / was ich zu jnen ge­redt habe / Sihe / die­ſel­bi­gen wiſ­ſen was ich geſagt habe. 22Als er aber ſolchs redet / gab der Diener einer / die da bey ſtun­den / Jhe­ſu einen Backen ſtreich / vnd ſprach / Soltu dem Ho­hen­prie­ſter al­ſo antworten? 23Jhe­ſus ant­wor­tet / Hab ich vbel ge­redt / ſo beweiſe es / das bö­ſe ſey / Habe ich aber recht ge­redt / was ſchlechſtu mich? 24Vnd Hannas ſand­te jn gebunden zu dem Ho­hen­prie­ſter Caiphas.

 

 

Petrus verleugnet Jesus /2

Fortsetzung von: → →V. 15-18

 

25SImon Petrus aber ſtund vnd wermet ſich. Da ſpra­chen ſie zu jm / Biſtu nicht ſei­ner Jünger einer? Er verleugnet aber / vnd ſprach / ich bins nicht. 26Spricht des Ho­hen­prie­ſters Knecht einer / ein gefreundter des / dem Petrus das Ohr abgehawen hatte / Sahe ich dich nicht im Garten bey jm? 27Da verleugnet Petrus abermal / Vnd al­ſo balde krehet der Han.

 

 

Der König der Wahrheit
Jesus vor Pilatus

|| → Mt 27,2.11-26    || → Mk 15,1-15    || → Lk 23,1-7.13-25

III.

Jhe­ſus

fur das Richthaus gefürt etc.

Mat. 27.

Mar. 15.

Luc. 23.

DA füreten ſie Jhe­ſum von Caipha fur das Richthaus. Vnd es war früe / Vnd ſie gien­gen nicht in das Richt­haus / auff das ſie nicht vnrein würden / ſon­dern Oſtern eſſen möchten. 29Da gieng Pilatus zu jnen heraus / vnd ſprach / Was bringet jr fur Klage wi­der die­ſen Men­ſchen? 30Sie antworten / vnd ſpra­chen zu jm / Were die­ſer nicht ein Vbeltheter / wir het­ten dir jn nicht vberantwortet. 31Da ſprach Pilatus zu jnen / So ne­met jr jn hin / vnd richtet jn nach ewrem Ge­ſetz. Da ſpra­chen die Jü­den zu jm / Wir thüren niemand töd­ten / 32Auff das erfüllet würde das wort Jhe­ſu / welchs er ſa­get / da er deutet / welchs Tods er ſterben würde.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Dieſen)

Es iſt wun­der was jr wi­der ſol­chen fro­men / be­rümb­ten Man / kla­gen kön­net.

 

33DA gieng Pilatus wi­der hin ein ins Richt­haus / vnd rieff Jhe­ſu / vnd ſprach zu jm / Biſtu der Jü­den König? 34Jhe­ſus ant­wor­tet / Redeſtu das von dir ſelbs / Oder habens dir andere von mir geſagt? 35Pilatus ant­wor­tet / Bin ich ein Jüde? Dein Volck vnd die Ho­hen­prie­ſter / haben dich mir vberantwortet / Was ha­ſtu ge­than? 36Jhe­ſus ant­wor­tet / Mein Reich iſt nicht von die­ſer welt / Were mein Reich von die­ſer welt / meine Diener würden drob kempf­fen / das ich den Jü­den nicht vberantwortet würde. Aber nu iſt mein Reich nicht von dannen. 37Da ſprach Pilatus zu jm / So biſtu dennoch ein König? Jhe­ſus ant­wor­tet / Du ſagſts / Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren / vnd in die welt ko­men / das ich die War­heit zeugen ſol. Wer aus der war­heit iſt / der höret meine ſtim­me. 38Spricht Pilatus zu jm / * Was ist war­heit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*

(Was iſt war­heit)

Ironia eſt. Wil­tu von war­heit re­den / ſo bi­ſtu ver­loren.

→*3)

 

 

Jesus vor Pilatus: Das Volk wählt Barrabas

|| → Mt 27,15-18    || → Lk 23,13-19

 

VND da er das ge­ſa­get / gieng er wi­der hin aus zu den Jü­den / vnd ſpricht zu jnen / Ich finde keine Schuld an jm. 39Ir habt aber eine ge­won­heit / das ich euch einen auff Oſtern los gebe / Wolt jr nu / das ich euch der Jü­den König los gebe? 40Da ſchrien ſie wi­der alle ſampt / vnd ſpra­chen / Nicht die­ſen / ſon­dern Barrabam / Barrabas aber war ein Mörder.

 

 

 

 

1) Luthers Anmerkung zu Vers 14

Luther erklärt hier, dass mit Blick auf den Verlauf der Ereignisse an dieser Stelle, nach Vers 14, der Vers 24 einzuordnen sei, der »weiter unten« steht, und zwar im folgenden Abschnitt, der mit »A« beginnt (»Infra. A« für lat. »[vide] infra«, dt.: »[siehe] weiter unten«, bei A).

Diese et­was eigentümliche Beschreibung war so nötig, weil es noch keine Versnummern gab.

Luther vermutet eine fehlerhafte Aberration des Schreibers beim Abschreiben, der die neue Anordnung erstmals so vorgenommen hatte, wie sie nun vorzufinden ist, aufgrund eines Seiten- bzw. Blattwechsels. Solche Fehler seien bekannt und häufig gewesen.

Luther erkannte: In der jetzigen Abfolge wird Jesus durch Kaiphas gar nicht verhört, sondern von ihm direkt zu Pilatus geschickt (Vers 24 → Vers 28).

Logisch erscheint eher, dass Jesus zwar zunächst zu Hannas gebracht wurde, der hohes Ansehen genoss. Er war in der Vergangenheit der Hohepriester in Jerusalem und war bereits vor Jahren von den Römern abgesetzt wor­den. Hannas fühlte sich aber nicht mehr zuständig, weder von Amtswegen noch inhaltlich. Daher lies er Jesus zu Kaiphas bringen (Vers 24), der das Verhör zu leiten hatte, um mit dem Hohen Rat ein offizielles Urteil zu fällen, bevor Pilatus bemüht wer­den konnte,

Johannes merkt in seinem Text unmissverständlich an (Vers 13b.14), dass nicht Hannas, sondern Kaiphas der Hohepriester war (Amt), die Fahndung veranlasste und den Juden riet, Jesus zu töten (Anklage, Vorverurteilung und Fahndung). Johannes bezeichnet Hannas nirgends als Hohepriester.

Daran schließt sich Vers 24 inhaltlich nahtlos an und macht so die Erzählung in den Versen 19 bis 23 verständlich: Hier führt (wie es die Vorschriften erforderten) der Hohepriester, also Kaiphas, das Verhör.

Fügt man Vers 24 vor Vers 15 ein, fand die Verleugnung durch Petrus vor dem Haus des Kaiphas statt, nicht im Palast des Hannas. Und nichts anderes schreibt Johannes: Petrus und ein weiterer Jünger, der dem Hohepriester (Kaiphas) bekannt war, gingen in den Palast des Hohepriesters.

So wird die Erzählung der Verleumdung im zweiten Hand­lungs­strang auch nicht mehr durch einen zwi­schen­ge­schal­te­ten Ortswechsel im ersten Strang (Verhöre) gestört. Belässt man Vers 24 da, wo er heute steht, stellt sich die Frage: Wieso sollte Petrus im Palast des Hannas verblieben sein, wenn sich inzwischen die Ereignisse längst ins Haus des Kaiphas verlagert hatten? Wieso sollte er zurückgeblieben sein, während eine lärmende Horde Jesus abführte? Derartige Ungereimtheiten erscheinen für den kausal-analytischen Autor Johannes eher untypisch.

Spätere Bibelausgaben berücksichtigen Luthers Anmerkung zu dieser Stelle nicht mehr.

Es mag sein, dass Luthers Argument der Aberration beim »Blattumwurf« auf schwachen Füßen steht. Es fehlen die Textzeugen, Quellen, die eine andere Versabfolge nachweisen. Inhaltlich führt Luthers Überlegung allerdings zu einer integeren und besseren Textgestalt.

Dagegen versuchen Exegeten recht mühsam und fruchtlos zu belegen, warum Hannas gemeint sein müsse, wenn Johannes in den Versen 15 bis 23 vom Hohepriester spricht. Ihr einziges Argument: Vers 24. Doch entzieht man es ihnen, bleiben sämtliche Fra­gen, die diese kurze Passage V.12-23 aufwirft, unbeantwortet. Der Ansatz, zu erklären, dass der Titel Hohepriester traditionell auch für solche Bestand hatte, die nicht mehr im Amt waren (weil sie in der jüdischen Tradition de facto auf Lebenszeit bestellt wären, unabhängig vom römischen Gebaren), scheitert an V.13b, in dem Johannes klar macht, wen er im Folgenden mit dem Begriff Hohepriester meint. Das ist der Sinn dieses Satzes. Dagegen taucht der Name Hannas in den Versen 15-23 nicht mehr auf. Johannes, der sich nicht scheute, immer dann ein Wort (oder auch viele) mehr zu verlieren, wenn es darauf ankam, eindeutig zu wer­den, sieht hier offensichtlich keinen weiteren Bedarf an Wörtern und Namen, um die beiden Personen in dieser Handlung zu unterscheiden.

Ein weiteres Argument, das für Hannas sprechen solle, sei, dass dieser Hohepriester kein Urteil fällt. Im Text stünde deshalb davon nichts, weil Hannas kein Urteil fällen durfte. Er hätte bestenfalls eine Empfehlung abgeben dürfen (was er auch tat, indem er Jesus zu Kaiphas bringen lies). Dieses Argument übersieht die Intentionen des Johannes.

Erstens: Auch von Kaiphas wird nicht geschrieben, dass er ein Urteil gefällt hatte. Der Urteilsspruch wird subsumiert und kommt erst im Vers 31 zum Vorschein (»Wir haben nicht das Recht, jemanden hinzurichten.«). Davor liegt das Urteil gar nicht im Fokus von Johannes.

Zweitens: Johannes interessiert sich nicht für die Fra­gen, Reaktionen und Antworten des Hohepriesters oder des Hohen Rats (von dem wir gar nichts lesen). Anders, als in anderen Dialogen lesen wir von den Obersten keine einzige konkret gestellte und wörtlich formulierte Frage und keine Antwort. Nichts. Wir vernehmen nicht eine Beschuldigung. Wir erhalten keinerlei Einblick in die Sitzung des Hohen Rats.

Johannes interessiert sich vielmehr für die beiden Ver­tei­di­gungs­re­den des Jesus. Wir lesen, dass sie unterschiedlich ak­zen­tu­iert sind:
In der ersten Rede verteidigt er sein Wirken allgemein gegen den Hohepriester und beruft als Zeugen die Menschen, die seine Reden gehört haben. Jesus stellt den Grund, die Rechtsgrundlage seiner Festnahme in Frage.
In der zweiten Rede verteidigt er sich unmittelbar gegen Folter (durch den Diener) und stellt die Beweggründe, die Form und die Rechtsgrundlage eines solchen Verhörs mit Folter in Frage.

Johannes erklärt auf diese Weise seinen Lesern (Christen, die unter Verfolgung leiden), dass grundlose und rechtlich mehr als fragwürdige Verfolgung, Folter und Ge­richtsurteile zur Nachfolge Christi gehören. Jesus selbst hatte sie bereits durchlitten. Allerdings sollte sich das Bewusstsein nicht beugen lassen, richtig und aufrichtig gehandelt zu haben – selbst gegenüber ärgsten Vorwürfen und im Angesicht peinlichster und schmerzvollster Maßnahmen. Dafür steht Jesu Standhaftigkeit im Angesicht des (vorbestimmten) Todes.

Das Urteil an sich ist in dieser Szene völlig uninteressant und ein formulierter Spruch ist hier weder von Hannas noch von Kaiphas zu erwarten. Das hätte literarisch einer umfangreicheren Beschreibung der Verhandlung im Ratssaal bedurft und womöglich den Blick weg von der christlichen Nachfolgefrage hin zu einer Schuldfrage des jüdischen Hohen Rats gelenkt. Das ist aber weder die Absicht des Johannes, noch sieht er dafür eine Notwendigkeit. Denn schließlich ist das Urteil jedermann bekannt, insbesondere den Christen, die unter Verfolgung leiden sowie unter Intoleranz und Anfeindung in ihren Dörfern und Städten.

 

 

2) Druckfehler in der Seitenüberschrift: S. Johanuis.

Korrektur: S. Johannis.

 

 

3) lat.: Ironia eſt.

dt.: »Das ist Ironie.«

 

 

 
 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Joh 18,33-40

2. Evangelium

→ Tag der Verkündigung Marias
(25. März)

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Joh 18,1-11

Reihe III

→ Sonntag Reminiszere Passionsgottesdienste

Joh 18,28-32

Reihe III

→ Sonntag Okuli Passionsgottesdienste

Joh 18,33-38a

Marginaltext

→ 1. Sonntag im Advent

1979 - 2018  

Joh 18,33-38

Marginaltext

→ Christi Himmelfahrt

seit 2019  

Joh 18,28 - 19,5

Reihe I

→ Sonntag Judika

 

 

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