Das erste Buch Samuel

Kapitel XVII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 1. Buch Samuel

 

C. XVII.

 

1Sam 17,1-58

 

Der Text in 31 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XVII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XVII.

 

 

16,1 - 21,1

 

IV. DAVID AM KÖNIGSHOF SAULS

 

1

17,1-58

→David und Goliat

A

→ABBILDUNG:

 

David und Goliat

 

 

1Sam 17,38-51%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
Samuel.

 

 

 

 

[158b]

 

 

XVII.

 

 

David und Goliat

 

DIe Phi­li­ſter ſamleten jre Heer zum ſtreit / vnd ka­men zu­ſa­men zu Socho in Juda / vnd lagerten ſich zwiſſchen Socho vnd Aſeka / am ende Damim. 2Aber Saul vnd die menner Iſ­ra­el ka­men zu­ſa­men / vnd lagerten ſich im Eichgrunde / vnd rü­ſte­ten ſich zum ſtreit gegen die Phi­li­ſter. 3Vnd die Phi­li­ſter ſtun­den auff einem Berge jenſeids / vnd die Iſ­ra­eliter auff einem Berge diſſeids / das ein Tal zwi­ſchen jnen war.

 

DA trat erfür aus den Lagern der Phi­li­ſter / ein Riſe / mit namen Goliath von Gath / ſechs ellen vnd einer handbreit hoch / 5Vnd hatte ein ehern Helm auff ſei­nem heubt / vnd ein ſchüppicht Pantzer an / vnd das gewicht ſei­nes pantzers war fünff tau­ſent Sekel ertzs / 6vnd hatte ehern Bein­har­niſch an ſei­nen ſchen­ckeln / vnd ein ehern Schilt auff ſei­nen ſchuldern / 7Vnd der ſchafft ſei­nes Spieſſes war wie ein Weberbawm / vnd das eiſen ſei­nes Spieſſes hatte ſechs hundert ſekel eiſens / Vnd ſein Schilttreger gieng fur jm her.

Goliath.

 

8VND er ſtund vnd rieff zu dem zeug Iſ­ra­el / vnd ſprach zu jnen / Was ſeid jr ausgezogen euch zurüſten in einen ſtreit? Bin ich nicht ein Phi­li­ſter / vnd jr Sauls knechte? Erwelet einen vn­ter euch / der zu mir erab kome / 9Vermag er wi­der mich zuſtreitten / vnd ſchlegt mich / So wollen wir ewr Knechte ſein / Vermag ich aber wi­der jn / vnd ſchlage jn / So ſolt jr vn­ſer Knechte ſein / das jr

 

 

 

 

[158b | 159a]

 

 

Sámuel.     C. XVII

Sául.

CLIX.

 

 

vns dienet. 10Vnd der Phi­li­ſter ſprach / Ich habe heuts tags dem Zeuge Iſ­ra­el hohn geſprochen / Gebt mir einen / vnd laſſt vns mit ei­n­an­der ſtreitten. 11Da Saul vnd gantz Iſ­ra­el die­ſe rede des Phi­li­ſters hö­re­ten / ent­ſatz­ten ſie ſich / vnd furchten ſich ſeer.

 

Dauid aber war eins ephra­tiſ­ſchen mans ſon von Beth­le­hem Juda / der hies Iſai / der hatte acht Söne / vnd war ein alter Man zu Sauls zeiten / vnd war betaget vn­ter den Men­nern. 13Vnd die drey gröſten ſöne Iſai waren mit Saul in ſtreit gezogen / vnd hieſſen mit namen / Eliab der erſtgeborne / Abinadab der ander / vnd Samma der dritte / 14Dauid aber war der jüngſt. Da aber die drey El­te­ſten mit Saul in Krieg zogen / 15gieng Dauid wi­der­umb von Saul / das er der ſchafe ſei­nes Vaters hütet zu Beth­le­hem. 16Aber der Phi­li­ſter trat er zu früe mor­gens vnd abends / vnd ſtellet ſich dar vierzig ta­ge.

 

17ISai aber ſprach zu ſei­nem ſon Dauid / Nim fur deine Brüder die­ſe Epha ſangen / vnd die­ſe zehen Brot / vnd lauff ins Heer zu deinen brüdern / 18vnd die­ſe zehen friſſche Keſe / vnd bringe ſie dem Heubtman / vnd be­ſu­che deine Brüder / obs jnen wol gehe / vnd nim was ſie dir befelhen. 19Saul aber vnd ſie vnd alle menner Iſ­ra­el waren im Eichgrunde / vnd ſtritten wi­der die Phi­li­ſter.

 

20DA machte ſich Dauid des mor­gens früe auff / vnd lies die ſchafe dem Hüter / vnd trug vnd gieng hin / wie jm Iſai geboten hatte / vnd kam zur Wagenburg. Vnd das Heer war ausgezogen / vnd hatte ſich ge­rü­ſtet / vnd ſchrien im ſtreit / 21Denn Iſ­ra­el hatte ſich ge­rü­ſtet / So waren die Phi­li­ſter wi­der jren Zeug auch ge­rü­ſtet.

 

DA lies Dauid das gefeſs das er trug / vn­ter dem Hüter der gefeſs / vnd lieff zu dem Zeug / vnd gieng hinein / vnd grüſ­ſet ſei­ne Brüder. 23Vnd da er noch mit jnen redet / Sihe / Da trat er auff der Rieſe mit namen Goliath / der Phi­li­ſter von Gath / aus der Phi­li­ſter zeug / vnd redet wie vorhin / Vnd Dauid hörets.

 

24ABer jederman in Iſ­ra­el / wenn er den Man ſa­he / flohe er fur jm / vnd furchte ſich ſeer. 25Vnd jederman in Iſ­ra­el ſprach / Habt jr den Man ge­ſe­hen erauff tretten? Denn er iſt erauff getretten Iſ­ra­el hohn zu ſprechen. Vnd wer jn ſchlegt / den wil der König ſeer reich machen / vnd jm ſei­ne Tochter geben / vnd wil ſeins Vaters haus frey machen in Iſ­ra­el. 26Da ſprach Dauid zu den Mennern / die bey jm ſtun­den / Was wird man dem thun / der die­ſen Phi­li­ſter ſchlegt vnd die ſchan­de von Iſ­ra­el wendet? Denn wer iſt der Phi­li­ſter die­ſer vnbeſchnittener der den Zeug des lebendigen Got­tes hönet? 27Da ſagt jm das volck wie vorhin / So wird man thun dem / der jn ſchlegt.

 

28VND Eliab ſein gröſter Bruder höret jn reden mit den Mennern / vnd er­grim­met mit zorn wi­der Dauid / vnd ſprach / Wa­r­umb biſtu erab ko­men? vnd wa­r­umb ha­ſtu die wenige Schafe dort in der wü­ſten ver­laſ­ſen? Ich kenne deine vermeſſenheit wol vnd deines her­tzen bos­heit / Denn du biſt erab ko­men das du den ſtreit ſe­heſt. 29Dauid ant­wor­tet / Was hab ich denn nu ge­than? Iſt mirs nicht be­fol­hen? 30Vnd wand ſich von jm / gegen einem andern / vnd ſprach wie er vorhin ge­ſagt hatte. Da ant­wor­tet jm das Volck / wie vorhin.

 

VND da ſie die wort hö­re­ten / die Dauid ſagt / ver­kün­di­ge­ten ſie es fur Saul / Vnd er lies jn holen. 32Vnd Dauid ſprach zu Saul / Es entfalle keinem Men­ſchen das hertz vmb des willen / Dein Knecht ſol hin gehen / vnd mit dem Phi­li­ſter ſtreitten. 33Saul aber ſprach zu Dauid / Du kanſt nicht hin gehen wi­der die­ſen Phi­li­ſter mit jm zu ſtreitten / Denn du biſt ein Knabe / Dieſer aber iſt ein Kriegsman von ſei­ner jugent auff. 34Dauid aber ſprach zu Saul / Dein Knecht hütet der ſchafe ſei­nes Vaters / vnd es kam ein Lewe vnd ein Beer / vnd trug ein ſchaf weg von der Herde. 35Vnd ich lieff jm nach vnd

 

 

 

 

[159a | 159b]

 

 

I. Bucĥ    C. XVII.

Sául.

 

 

ſchlug jn / vnd errettets aus ſei­nem maul / Vnd da er ſich vber mich machet / ergreiff ich jn bey ſei­nem bart / vnd ſchlug jn / vnd töd­tet jn. 36Al­ſo hat dein knecht ge­ſchla­gen beide den Lewen vnd den Beren / So ſol nu die­ſer Phi­li­ſter der vnbeſchnittene ſein / gleich wie der einer / Denn er hat geſchendet den Zeuge des lebendigen Got­tes. 37Vnd Dauid ſprach / Der HERR / der mich von dem Lewen vnd Beren errettet hat / der wird mich auch erretten von die­ſem Phi­li­ſter.

 

VND Saul ſprach zu Dauid / Gehe hin / der HERR ſey mit dir. Vnd Saul zoch Dauid ſei­ne Kleider an / vnd ſetzt jm ein ehern Helm auff ſein Heubt / vnd legt jm ein Pantzer an. 39Vnd Dauid gürtet ſein Schwert vber ſei­ne Kleider / vnd fieng an zugehen / denn er hats nie ver­ſucht. Da ſprach Dauid zu Saul / Ich kan nicht al­ſo gehen / denn ich bins nicht gewonet / vnd legets von ſich. 40Vnd nam ſei­nen Stab in ſei­ne Hand / vnd erwelet funff glatte Stein aus dem bach / vnd thet ſie in die Hirtentaſſche die er hatte / vnd in den Sack / vnd nam die Schleuder in ſei­ne Hand vnd macht ſich zu dem Phi­li­ſter.

 

VND der Phi­li­ſter gieng auch einher / vnd macht ſich zu Dauid / vnd ſein Schilttreger fur jm her. 42Da nu der Phi­li­ſter ſa­he vnd ſchaw­et Dauid an / veracht er jn / Denn er war ein Knabe / braunlicht vnd ſchön. 43Vnd der Phi­li­ſter ſprach zu Dauid / Bin ich denn ein Hund / das du mit Stecken zu mir kompſt? Vnd fluchet dem Dauid bey ſei­nem Gott / 44vnd ſprach zu Dauid / Kom her zu mir / ich wil dein Fleiſch geben den Vogeln vn­ter dem Hi­mel / vnd den Thie­ren auff dem felde.

 

 

 

→Pſal. 20.

45DAuid aber ſprach zu dem Phi­li­ſter / Du kompſt zu mir mit ſchwert / ſpies vnd ſchilt / Ich aber kome zu dir im Namen des HER­RN Ze­ba­oth des Got­tes des zeugs Iſ­ra­el / die du gehönet haſt. 46Heuts tags wird dich der HERR in meine hand vber­ant­wort­en / Das ich dich ſchlahe / vnd ne­me dein Heubt von dir / vnd gebe den Leichnam des Heers der Phi­li­ſter heute den Vogeln vn­ter dem Hi­mel / vnd dem Wild auff erden / Das alles Land innen wer­de / das Iſ­ra­el einen Gott hat / 47Vnd das alle die­ſe Ge­mei­ne innen wer­de / das der HERR nicht durch Schwert noch Spies hilfft / Denn der ſtreit iſt des HER­RN / vnd wird euch geben in vn­ſe­re hende.

 

 

 

 

 

[159b | 160a]

 

 

Samuel.     C. XVII.

Saul.

CLX.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eccl. 47.

DA ſich nu der Phi­li­ſter auffmacht / gieng da her / vnd nahet ſich gegen Dauid / eilet Dauid vnd lieff vom Zeug gegen dem Phi­li­ſter. 49Vnd Dauid thet ſei­ne hand in die Taſſchen / vnd nam einen Stein daraus / vnd ſchleudert / vnd traff den Phi­li­ſter an ſei­ne ſtirn / das der Stein in ſei­ne ſtirn fuhr / vnd er zur erden fiel auff ſein angeſicht. 50Al­ſo vberwand Dauid den Phi­li­ſter mit der Schleuder vnd mit dem Stein / vnd ſchlug jn / vnd töd­tet jn. Vnd da Dauid kein Schwert in ſei­ner hand hatte / 51lieff er / vnd trat zu dem Phi­li­ſter / vnd nam ſein Schwert vnd zogs aus der ſcheiden / vnd töotet jn / vnd hieb jm den Kopff damit abe.

 

 

Goliath von

Dauid vber­wun­den vnd ge­töd­tet.

 

 

 

 

 

 

 

→*1)

 

DA aber die Phi­li­ſter ſa­hen / das jr Sterckſter tod war / flohen ſie. 52Vnd die menner Iſ­ra­el vnd Juda machten ſich auff / vnd rieffen vnd jagten den Phi­li­ſtern nach / bis man kompt ins Tal / vnd bis an die thor Ekron / Vnd die Phi­li­ſter fielen er­ſchla­gen auff dem wege / zu den thoren / bis gen Gath vnd gen Ekron. 53Vnd die kin­der Iſ­ra­el kereten vmb von dem nachiagen der Phi­li­ſter / vnd beraubten jr Lager. 54Dauid aber nam des Phi­li­ſters Heubt / vnd brachts gen Je­ru­ſa­lem / Sein Waffen aber legt er in ſei­ne Hütten.

 

DA aber Saul Dauid ſa­he ausgehen wi­der den Phi­li­ſter / ſprach er zu Abner ſei­nem Feld­heubt­man / Wes ſon iſt der Knabe? Abner aber ſprach / So war deine ſeele lebt König / ich weis nicht. Der König ſprach / 56So frage dar­nach / wes Son der Jüngling ſey. 57Da nu Dauid widerkam von der Schlacht des Phi­li­ſters / nam jn Abner / vnd bracht jn fur Saul / vnd er hatte des Phi­li­ſters heubt in ſei­ner hand. 58Vnd Saul ſprach zu jm / Wes ſon biſtu Knabe? Dauid ſprach / Ich bin ein ſon deines knechts Iſai des Beth­le­hemiten.

 

 

 

 

1) Druckfehler: töotet

Korrektur: töd­tet.

 

 

 

 

Holzschnitte der Bibel

Die Holzschnitte der Bibel

Holzschnitt in 1Sam XVII.

»David und Goliat«

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1. Reg.
j. Re.
1. Sam.
1. Samu.
I. Buch Samuel.
Das Erſte Buch Samuel
Regum j.

Biblia Vulgata:
Samuhel, I Regum

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Das erste Buch Samuel

Das 1. Buch Samuel

 

1. Sam

1 Sam

1Sam

Pſal.
Der Pſalter.

Biblia Vulgata:
Psalmi

→Zum Inhaltsverzeichnis

Der Psalter

Die Psalmen

Das Buch der Psalmen

Ps

Ps

Ps

Eccl.
Eccle.
Der Prediger Salomo.
Prediger Salomonis.
Eccleſiaſes.

Biblia Vulgata:
Libri salomonis: Ecclesiastes

 

Anm.: An vielen Stellen benutzt Luther die Abkürzung Eccl. gemäß den lateinischen Bibeln.
Hier steht Eccl. oder Ecc.für das Buch Jesus Sirach, nicht für den Prediger Salomo (Ecclesiastes).

→Zum Inhaltsverzeichnis

Der Prediger Salomo (Kohelet)

Das Buch Kohelet

Prediger

Ecclesiastes

Prd

Koh

Prd

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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