Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 24 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XV. | ||
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9,51 - 19,27 |
V. DER WEG JESU NACH JERUSALEM
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| 15,1-32 | |
1 | 15,1-2 | |
2 | 15,3-7 | |
3 | 15,8-10 | |
4 | 15,11-32 |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[288b]
[288b | 289a]
S. Lucás․ C․ XV.
CCLXXXIX.
ES naheten aber zu jm allerley Zölner vnd Sünder / das ſie jn höreten. 2Vnd die Phariſeer vnd Schrifftgelerten murreten / vnd ſprachen / Dieſer nimpt die Sünder an / vnd iſſet mit jnen.
3Er ſaget aber zu jnen dis Gleichnis / vnd ſprach / 4Welcher Menſch iſt vnter euch der hundert Schafe hat / vnd ſo er der eines verleuret / der nicht laſſe die neun vnd neuntzig in der Wüſten / vnd hin gehe nach dem verlornen / bis das ers finde? 5Vnd wenn ers funden hat / ſo leget ers auff ſeine Achſeln mit freuden. 6Vnd wenn er heim kompt / ruffet er ſeinen Freunden vnd Nachbarn / vnd ſpricht zu jnen / Frewet euch mit mir / Denn ich habe mein Schaf funden / das verloren war. 7Ich ſage euch / Alſo wird auch freude im Himel ſein / vber einen Sünder / der buſſe thut / fur neun vnd neunzig Gerechten / die der buſſe nicht bedürffen.
8ODer / welch Weib iſt / die zehen Groſſchen hat / ſo ſie der einen verleuret / Die nicht ein Liecht anzünde / vnd kere das Haus / vnd ſuche mit vleis / bis das ſie jn finde? 9Vnd wenn ſie jn funden hat / ruffet ſie jren Freundinnen vnd Nachbarinnen / vnd ſpricht / Frewet euch mit mir / Denn ich habe meinen Groſſchen funden / den ich verloren hatte. 10Alſo auch / ſage ich euch / wird freude ſein fur den Engeln Gottes / vber einen Sünder / der buſſe thut.
VND er ſprach / Ein Menſch hatte zween Söne / 12vnd der Jüngſte vnter jnen ſprach zu dem Vater / Gib mir Vater das teil der Güter / das mir gehört. Vnd er teilet jnen das gut. 13Vnd nicht lang darnach ſamlet der jüngſte Son alles zuſamen / vnd zoch ferne vber Land / vnd daſelbs bracht er ſein Gut vmb mit braſſen. 14Da er nu alle das ſeine verzeret hatte / ward eine groſſe Thewrung durch dasſelbige gantze Land / vnd er fieng an zu darben. 15Vnd gieng hin / vnd henget ſich an einen Bürger desſelbigen Landes / der ſchicket jn auff ſeinen acker der Sew zu hüten. 16Vnd er begerte ſeinen Bauch zu füllen mit trebern / die die Sew aſſen / vnd niemand gab ſie jm.
17DA ſchlug er in ſich / vnd ſprach / Wie viel Taglöner hat mein Vater / die Brot die fülle haben / Vnd ich verderbe im Hunger. 18Ich wil mich auffmachen vnd zu meinem Vater gehen / vnd zu jm ſagen / Vater / Ich habe geſündiget in den Himel vnd fur dir / 19vnd bin fort nicht mehr werd / das ich dein Son heiſſe / Mache mich als einer deiner Taglöner. 20Vnd er machet ſich auff / vnd kam zu ſeinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war / ſahe jn ſein Vater / vnd jamert jn / lieff vnd fiel jm vmb ſeinen Hals / vnd küſſet jn. 21Der Son aber ſprach zu jm / Vater / Ich hab geſündiget in den Himel vnd fur dir / Ich bin fort nicht mehr werd / das ich dein Son heiſſe. 22Aber der Vater ſprach zu ſeinen Knechten / Bringet das beſte Kleid erfür / vnd thut jn an / vnd gebet jm einen Fingerreiff an ſeine hand / vnd Schuch an ſeine füſſe / 23vnd bringet ein gemeſtet Kalb her / vnd ſchlachtets Laſſet vns eſſen vnd frölich ſein / 24Denn dieſer mein Son war tod / vnd iſt wider lebendig worden / Er war verloren / vnd iſt funden worden. Vnd fiengen an frölich zu ſein.
ABer der elteſte Son war auff dem felde / Vnd als er nahe zum Hauſe kam höret er das Geſenge / vnd den Reigen / 26vnd rieff zu ſich der Knechte einen vnd fraget / was das were? 27Der aber ſaget jm / Dein Bruder iſt komen / vnd dein Vater hat ein gemeſtet Kalb geſchlachtet / das er jn geſund wider hat. 28Da ward er zornig / vnd wolt nicht hin ein gehen. Da gieng ſein Vater her aus / vnd bat jn. 29Er antwortet aber / vnd ſprach zum Vater / Sihe / ſo viel jar diene ich dir / vnd habe dein Gebot noch nie vbertreten / vnd du haſt mir nie einen Bock gegeben / das ich mit meinen Freunden frölich were. 30Nu aber dieſer dein ſon komen iſt / der ſein Gut mit Huren verſchlungen hat / haſtu jm ein gemeſtet Kalb geſchlachtet. 31Er aber ſprach zu jm / Mein ſon / Du biſt allezeit bey mir / vnd alles was mein iſt / das iſt dein. 32Du ſolteſt aber frölich vnd guts muts ſein / Denn dieſer dein Bruder war tod / vnd iſt wider lebendig worden / Er war verloren / vnd iſt wider funden.
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Luce. | Euangelium S. Lucas.Biblia Vulgata: | Das Evangelium nach Lukas Lukasevangelium | Lk Lk Lk |
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Das Video zeigt den Text der Gleichnisse vom verlorenen Schaf und vom verlorenen Groschen aus der Lutherbibel von 1545, vorgelesen von Reiner Makohl.
Das Video zeigt den Text des Gleichnisses vom verlorenen Sohn aus der Lutherbibel von 1545, vorgelesen von Reiner Makohl.
Luthers Vorrede zum Neuen Testament ist in neuen Bibelausgaben nicht mehr enthalten. Lesen Sie, was Luther seinen Lesern 1545 mit auf den Weg gegeben hatte.