Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 24 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel II. | ||
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2,1 - 12,24 |
II. DIE EROBERUNG DES WESTJORDANLANDS
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2,1-24 |
II.1. Die Erkundung Jerichos durch Josuas Spione
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1 | 2,1-7 | |
2 | 2,8-21 | |
3 | 2,22-24 |
2,1 - 12,24
2,1-24
[117b]
Rahab.
IOſua aber der ſon Nun / hatte zween Kundſchaffer heimlich ausgeſand von Sittim / vnd jnen geſagt / Gehet hin / beſehet das Land vnd Jeriho. Die giengen hin / vnd kamen in das haus einer Huren / die hies Rahab / vnd kereten zu jr ein.
Kund-
ſchafter ausgeſand / das Land zuerkunden.
DA ward dem Könige zu Jeriho geſagt / Sihe / es ſind in dieſer nacht Menner her ein komen von den kindern Iſrael / das Land zu erkunden. 3Da ſandte der König zu Jeriho zu Rahab / vnd lies jr ſagen / Gib die Menner heraus / die zu dir in dein haus komen ſind / Denn ſie ſind komen das gantze Land zu erkunden. 4Aber das Weib verbarg die zween Menner / vnd ſprach alſo / Es ſind ja Menner zu mir herein komen / Aber ich wuſte nicht von wannen ſie waren. 5Vnd da man die Thor wolt zuſchließen / da es finſter war / giengen ſie hinaus / das ich nicht weis / wo ſie hin gangen ſind / Jaget jnen eilend nach / denn jr werdet ſie ergreiffen. 6Sie aber lies ſie auff das Dach ſteigen / vnd verdecket ſie vnter die flachsſtengel / den ſie jr auff dem dach ausgebreitet hatte. 7Aber die Menner jagten jnen nach auff dem wege zum Jordan / bis an die Furt / vnd man ſchlos das thor zu / da die hin aus waren / die jnen nachiagten.
VND ehe denn die Menner ſich ſchlaffen legten / ſteig ſie zu jnen hin auff auff das Dach / 9vnd ſprach zu jnen / Ich weis das der HERR euch das Land gegeben hat / Denn ein ſchrecken iſt vber vns gefallen fur euch / vnd alle Einwoner des Lands ſind fur ewr zukunfft feig worden. 10Denn wir haben
[117b | 118a]
Joſuá. C. II.III.
Rahab.
CXVIII.
gehört / wie der HERR hat das waſſer im Schilffmeer ausgetrocknet fur euch her / da jr aus Egypten zoget / Vnd was jr den zween Königen der Amoriter Sihon vnd Og / jenſeid dem Jordan gethan habt / wie jr ſie verbannet habt. 11Vnd ſint wir ſolchs gehöret haben / iſt vnſer hertz verzagt / vnd iſt kein mut mehr in jemands fur ewer zukunfft / Denn der HERR ewr Gott / iſt ein Gott / beide oben im Himel / vnd vnten auff Erden.
12SO ſchweret mir nu bey dem HERRN / das / weil ich an euch barmhertzigkeit gethan habe / das jr auch an meines Vaters hauſe barmhertzigkeit thut / Vnd gebt mir ein gewis Zeichen 13das jr leben laſſet meinen Vater / meine Mutter / meine Brüder vnd meine Schweſter / vnd alles was ſie haben / vnd erretet vnſer Seelen von dem tode. 14Die Menner ſprachen zu jr / Thun wir nicht barmhertzigkeit vnd trew an dir / wenns vns der HERR das Land gibt / So ſol vnſer ſeele fur euch des tods ſein / So fern du vnſer Geſchefft nicht verrheteſt.
15DA lies ſie die ſelben am ſeil durchs Fenſter ernider / denn jr Haus war an der Stadmaure / vnd ſie wonet auch auff der mauren. 16Vnd ſie ſprach zu jnen Gehet auff das Gebirge / das euch nicht begegen die euch nachiagen / vnd verberget euch daſelbs drey tage / bis das die widerkomen / die euch nachiagen / Darnach gehet ewre ſtraſſe.
DIe Menner aber ſprachen zu jr / Wir wollen aber des Eids los ſein / den du von vns genomen haſt / 18Wenn wir komen ins Land / vnd du nicht dis rote Seil in das fenſter knüpffeſt / da mit du vns ernider gelaſſen haſt / vnd zu dir ins haus verſamleſt / deinen Vater / deine Mutter / deine Brüder vnd deins Vaters gantzes haus. 19Vnd wer zur thür deins hauſes eraus gehet / des blut ſey auff ſeim heubt / vnd wir vnſchüldig. Aber aller die in deinem hauſe ſind / ſo eine hand an ſie gelegt wird / So ſol jr blut auff vnſerm heubt ſein. 20Vnd ſo du etwas von dieſem vnſern Geſchefft wirſt nachſagen / ſo wollen wir des Eids los ſein / den du von vns genomen haſt. 21Sie ſprach / Es ſey wie jr ſagt / vnd lies ſie gehen / Vnd ſie giengen hin / Vnd ſie knüpfft das rote Seil ins fenſter.
SIE aber giengen hin vnd kamen auffs Gebirge / vnd blieben drey tage daſelbs / bis das die widerkamen / die jnen nachiagten / Denn ſie hatten ſie geſucht auff allen ſtraſſen / vnd doch nicht funden. 23Alſo kereten die zween Menner wider / vnd giengen vom Gebirge / vnd furen vber / vnd kamen zu Joſua dem ſon Nun / vnd erzeleten jm alles / wie ſie es funden hatten / 24vnd ſprachen zu Joſua / Der HERR hat vns alles Land in vnſer hende gegeben / Auch ſo ſind alle Einwoner des Landes feig fur vns.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.