Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 25 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel IIII. | ||
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2 - 10 |
VI. DIE GESCHEHNISSE ZUR ZEIT DES ELISA
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4,1 - 8,15 |
VI.3 Die Elisa-Geschichten
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4,1-44 |
VI.3.1 Fünf Wundertaten des Elisa
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A |
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1 | 4,1-7 | |
2 | 4,8-17 | |
3 | 4,18-37 | Der Sohn der Schunemiterin stirbt, und Elisa erweckt das tote Kind |
4 | 4,38-41 | |
5 | 4,42-44 |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
4,1 - 8,15
[205a | 205b]
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II․ Bucĥ von den C․ IIII․
Eliſa.
4,1-44
VND es ſchrey ein Weib vnter den weibern der kinder der Propheten zu Eliſa / vnd ſprach / Dein Knecht mein Man iſt geſtorben / So weiſtu / das er / dein Knecht / den HERRN fürchtet / Nu kömpt der Schuldherr vnd wil meine beide kinder nemen zu eigen Knechten. 2Eliſa ſprach zu jr / Was ſol ich dir thun? Sage mir / was haſtu im hauſe? Sie ſprach / Deine Magd hat nichts im hauſe / denn einen Olekrug. 3Er ſprach / Gehe hin vnd bitte drauſſen von allen deinen Nachbarinnen lere Gefeſs / vnd derſelben nicht wenig ſind / 4vnd gehe hin ein / vnd ſchleus die thür hinder dir zu mit deinen Sönen / vnd geus in alle Gefeſs. Vnd wenn du ſie gefüllet haſt / ſo gib ſie hin.
Abbildung 2
5SIE gieng hin / vnd ſchloſs die thür hinder jr zu ſampt jren Sönen die brachten jr die Gefeſs zu / ſo gos ſie ein. 6Vnd da die gefeſs vol waren / ſprach ſie zu jrem Son / Lange mir noch ein gefeſs her. Er ſprach zu jr / Es iſt kein gefeſs mehr hie. Da ſtund das öle. 7Vnd ſie gieng hin vnd ſagts dem man Gottes an. Er ſprach / Gehe hin / verkeuffe das öle / vnd bezale deinen Schuldherrn / Du aber vnd deine Söne neeret euch von dem vbrigen.
VND es begab ſich zur zeit / das Eliſa gieng gen Sunem / Daſelbs war ein reiche Fraw / die hielt jn / das er bey jr aſs / Vnd als er nu offt daſelbs durchzoch / gieng er zu jr ein / vnd aſs bey jr. 9Vnd ſie ſprach zu jrem Man / Sihe / Ich mercke / das dieſer man Gottes heilig iſt / der jmerdar hie durchgehet. 10Las vns jm eine kleine brettern Kamer oben machen / vnd ein Bett / Tiſch / Stuel / vnd Leuchter hin ein ſetzen / Auff das / wenn er zu vns kompt / da hin ſich thue.
Sunamitin
Eliſa Wirtin.
VND es begab ſich zur zeit / das er hin ein kam / vnd legt ſich oben in die Kamer vnd ſchlieff drinnen. 12Vnd ſprach zu ſeinem knaben Gehaſi / Ruff der Sunamitin. Vnd da er jr rieff / trat ſie fur jn. 13Er ſprach zu jm / Sage jr / Sihe / Du haſt vns alle dieſen dienſt gethan / Was ſol ich dir thun? Haſtu eine ſache an den König / oder an den Feldheubtman? Sie ſprach / Ich a wone vnter meinem Volck. 14Er ſprach / Was iſt jr denn zu thun? Gehaſi ſprach / Ah / ſie hat keinen Son / vnd jr Man iſt alt. 15Er ſprach / Ruff jr. Vnd da
a
(Ich wone)
Das iſt / Ich habe zu Hofe nichts zu ſchaffen / ich wone vnter den Leuten alleine.
[205b | 206a]
Koniǵen․ C․ IIII․
CCVI․
Eliſá․
er jr rieff / trat ſie in die thür. 16Vnd er ſprach / Vmb dieſe zeit / vber ein jar / ſoltu einen Son hertzen. Sie ſprach / Ah nicht / mein Herr / du man Gottes / leug deiner Magd nicht. 17Vnd die Fraw ward ſchwanger / vnd gebar einen Son vmb die ſelben zeit / a vber ein jar / wie jr Eliſa geredt hatte.
DA aber das Kind gros ward / begab ſichs / das es hin aus zu ſeinem Vater zu den Schnittern gieng / 19vnd ſprach zu ſeinem Vater / O mein heubt / mein heubt. Er ſprach zu ſeinem Knaben / Bringe jn zu ſeiner Mutter. 20Vnd er nam jn vnd bracht jn hin ein zu ſeiner Mutter / Vnd ſie ſatzt jn auff jren ſchos / bis an den mittag / da ſtarb er. 21Vnd ſie gieng hin auff vnd leget jn auffs Bette des mans Gottes / ſchlos zu / vnd gieng hin aus 22vnd rieff jren Man / vnd ſprach / Sende mir der Knaben einen vnd ein Eſelin / Ich wil zu dem man Gottes / vnd widerkomen. 23Er ſprach / Warumb wiltu zu jm? Iſt doch heute nicht Newmond noch Sabbath. Sie ſprach / Es iſt gut. 24Vnd ſie ſattelt die Eſelin / vnd ſprach zum Knaben / Treibe fort vnd ſeume mich nicht mit dem reiten / wie ich dir ſage.
ALſo zoch ſie hin / vnd kam zu dem man Gottes auff den berg Carmel. Als aber der man Gottes ſie gegen jm ſahe / ſprach er zu ſeinem knaben Gehaſi Sihe / die Sunamitin iſt da. 26So lauff jr nu entgegen vnd frage ſie / Obs jr vnd jrem Man vnd Son wol gehe? Sie ſprach / Wol. 27Da ſie aber zu dem man Gottes auff den Berg kam / hielt ſie jn bey ſeinen füſſen / Gehaſi aber trat erzu / das er ſie abſtieſſe. Aber der man Gottes ſprach / Las ſie / Denn jre ſeele iſt betrübt / vnd der HERR hat mirs verborgen vnd nicht angezeiget. 28Sie ſprach / Wenn hab ich einen Son gebeten von meinem Herrn? Sagt ich nicht / du ſolteſt mich nicht teuſſchen?
29ER ſprach zu Gehaſi / Gürte deine Lenden / vnd nim meinen Stab in deine hand / vnd gehe hin (So dir jemand begegenet / ſo grüſſe jn nicht / vnd grüſſet dich jemand / ſo dancke jm nicht) Vnd lege meinen Stab auff des Knaben andlitz. 30Die Mutter aber des knaben ſprach / So war der HERR lebt vnd deine ſeele / ich laſſe nicht von dir. Da macht er ſich auff vnd gieng jr nach. 31Gehaſi aber gieng fur jnen hin / vnd legt den Stab dem Knaben auffs andlitz / Da war aber keine ſtim noch fülen. Vnd er gieng widerumb jm entgegen / vnd zeiget jm an / vnd ſprach / Der Knabe iſt nicht auffgewacht.
VND da Eliſa ins haus kam / Sihe / da lag der Knabe tod auff ſeinem Bette / 33Vnd er gieng hin ein vnd ſchlos die thür zu fur ſie beide / vnd betet zu dem HERRN. 34Vnd ſteig hin auff / vnd legt ſich auff das Kind / vnd legt ſeinen Mund auff des Kindes mund / vnd ſeine Augen auff ſeine augen / vnd ſeine Hende auff ſeine hende / vnd breitet ſich alſo vber jn / das des kinds Leib warm ward. 35Er aber ſtund wider auff / vnd gieng im Haus ein mal hie her vnd da her / vnd ſteig hin auff vnd breitet ſich vber jn / Da ſchnaubet der Knabe ſieben mal / Darnach thet der Knabe ſeine augen auff. 36Vnd er rieff Gehaſi / vnd ſprach / Ruff der Sunamitin. Vnd da er jr rieff / kam ſie hin ein zu jm. Er ſprach / Da nim hin deinen Son / 37Da kam ſie vnd fiel zu ſeinen füſſen / vnd betet an zur erden / Vnd nam jren Son / vnd gieng hin aus.
Eliſa
macht einen todten lebendig.
DA aber Eliſa wider gen Gilgal kam / ward Thewrung im Lande / Vnd die kinder der Propheten woneten fur jm. Vnd er ſprach zu ſeinem Knaben / Setz zu ein gros Töpffen / vnd koch ein Gemüſe fur die kinder der Propheten. 39Da gieng einer auffs feld / das er Kraut leſe / vnd fand wilde Rancken / vnd las dauon Colochinten ſein kleid vol / vnd da er kam / ſchneit ers ins Töpffen zum Gemüſe / denn ſie kandtens nicht. 40Vnd da ſie es ausſchutten fur die Menner zu eſſen / vnd ſie von dem Gemüſe aſſen / ſchrien ſie / vnd ſprachen / O man Gottes / Der Tod im töpffen / Denn ſie kundtens nicht eſſen. 41Er aber ſprach / Bringet melh her / Vnd er thets in das töpffen / vnd ſprach / Schütte es dem Volck für / das ſie eſſen / Da war nichts böſes in dem töpffen.
Thew-
rung zu Eliſa zeiten.
[206a | 206b]
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II․ Bucĥ von den C․ IIII․V.
Eliſa․
ES kam aber ein man von BaalSaliſa / vnd bracht dem man Gottes Erſtling brot / nemlich / zwenzig gerſten Brot / vnd new Getreid in ſeinem kleid. Er aber ſprach / Gibs dem volck das ſie eſſen. 43Sein Diener ſprach / Was ſol ich hundert Man an dem geben? Er ſprach / Gib dem volck / das ſie eſſen / Denn ſo ſpricht der HERR / Man wird eſſen / vnd wird vberbleiben. 44Vnd er legts jnen fur / das ſie aſſen / Vnd bleib noch vber / nach dem wort des HERRN.
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1) lat.: Id eſt, More anni currentis, quo uiuitur à cunctis animantibus.
dt.: »Das bedeutet: Nach Ablauf des Jahres, in dem er sich entwickelte und ein vollständiges Lebewesen wurde.«
Holzschnitt im 2. Buch der Könige, Kapitel IIII.
»Die wundersame Ölvermehrung«
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
4. Reg. | 2. Buch von den Königen. | Das zweite Buch der Könige Das 2. Buch der Könige | 2. Kön 2 Kön 2Kon |
Gen. | Das erste Buch Moſe. | Das erste Buch Mose (Genesis) Genesis 1. Buch Mose | 1. Mose Gen 1Mos |
Luce. | Euangelium S. Lucas.Biblia Vulgata: | Das Evangelium nach Lukas Lukasevangelium | Lk Lk Lk |
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.