Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 24 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel IIII. | ||
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4 - 7 |
II. VERLUST UND RÜCKKEHR DER BUNDESLADE
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1 | 4,1b-2 | |
2 | 4,3-5 | |
3 | 4,6-11 | |
4 | 4,12-18 | Ein Bote überbringt die schlechten Nachrichten an Eli, der daraufhin tödlich verünglückt |
A | ||
5 | 4,19-22 | Die Schwiegertochter Elis stirbt bei der Geburt ihres Sohnes |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[150b]
4 - 7
41b
Der heutige Vers 4,1a bildet in dieser Ausgabe das Ende des Kapitels III.
ISrael aber zoch aus den Philiſtern entgegen in den ſtreit / vnd lagerten ſich bey EbenEzer. Die Philiſter aber hatten ſich gelagert zu Aphek / 2vnd rüſteten ſich gegen Iſrael. Vnd der ſtreit teilet ſich weit / vnd Iſrael ward fur den Philiſtern geſchlagen / Vnd ſchlugen in der ordenung im felde bey vier tauſent Man.
VND da das volck ins Luger kam / ſprachen die elteſten Iſrael / Warumb hat vns der HERR heute ſchlahen laſſen fur den Philiſtern? Laſſt vns zu vns nemen die Lade des Bunds des HERRN von Silo / vnd laſſt ſie vnter vns komen / das ſie vns helffe von der hand vnſer Feinde. 4Vnd das volck ſandte gen Silo / vnd lies von dannen holen die Lade des Bunds des HERRN Zebaoth / der vber den Cherubim ſitzt / Vnd waren da die zweene ſöne Eli mit der Laden des Bunds Gottes / Hophni vnd Pinehas. 5Vnd da die Lade des Bunds des HERRN in das Lager kam / jauchzete das gantze Iſrael mit einem groſſen jauchzen / das die erde erſchallet.
6DA aber die Philiſter höreten das geſchrey ſolchs jauchzens / ſprachen ſie / Was iſt das geſchrey ſolchs groſſen jauchzens in der Ebreer lager? Vnd da ſie erfuren / das die Lade des HERRN ins Lager komen were / 7furchten ſie ſich / vnd ſprachen / Gott iſt ins Lager komen. Vnd ſprachen weiter / Weh vns Denn es iſt vorhin nicht alſo geſtanden / 8weh vns / Wer wil vns erretten von der hand dieſer mechtigen Götter? Das ſind die Götter / die Egypten ſchlugen mit allerley Plage in der wüſten. 9So ſeid nu getroſt vnd Menner / jr Philiſter / das jr nicht dienen müſſet den Ebreern / wie ſie euch gedienet haben / Seid Menner vnd ſtreitet. 10Da ſtritten die Philiſter / Vnd Iſrael ward geſchlagen / vnd ein jglicher floch in ſeine hutten / Vnd es war ein ſeer groſſe Schlacht / das aus Iſrael fielen dreiſſig tauſent Man fusuolcks. 11Vnd die Lade Gottes ward genomen / vnd die zween ſöne Eli / Hophni vnd Pinehas ſtorben.
DA lieff einer von BenJamin aus dem Heer / vnd kam gen Silo deſſelben tages / vnd hatte ſein Kleid zuriſſen / vnd hatte erden auff ſein heubt
[150b | 151a]
Samuel. C. IIII․V.
Eli․
CLI.
geſtrewet. 13Vnd ſihe / als er hinein kam / ſas Eli auffm Stuel / das er auff den weg ſehe / Denn ſein hertz ware zaghafft vber der Laden Gottes / Vnd da der Man in die Stad kam / ſagt ers an / vnd die gantze Stad ſchrey.
Eli.
40. jar.
Icabod.
14VND da Eli das laut ſchreien höret / fragt er / Was iſt das fur ein laut getümel? Da kam der Man eilend vnd ſagt Eli an 15(Eli aber war acht vnd neunzig jar alt / vnd ſeine augen waren tunckel / das er nicht ſehen kund) 16Der Man aber ſprach zu Eli / Ich kom / vnd bin heute aus dem Heer geflohen. Er aber ſprach / Wie gehets zu mein Son? 17Da antwortet der Verkundiger / vnd ſprach / Iſrael iſt geflohen fur den Philiſtern / vnd iſt eine groſſe Schlacht im volck geſchehen / vnd deine zwene ſöne Hophni vnd Pineas ſind geſtorben / Dazu / die Lade Gottes iſt genomen. 18Da er aber der Laden Gottes gedacht / fiel er zu rück vom ſtuel am thor / vnd brach ſeinen Hals entzwey / vnd ſtarb / Denn er war alt / vnd ein ſchweer Man. Er richtet aber Iſrael vierzig jar.
SEine Schnur aber Pinehas weib war ſchwanger / vnd ſolt ſchier geliegen / Da ſie das gerüchte höret / das die Lade Gottes genomen vnd jr Schweher vnd Man tod war / krümet ſie ſich vnd gebar / denn es kam ſie jre wehe an. 20Vnd da ſie jtzt ſtarb / ſprachen die Weiber / die neben jr ſtunden / Fürchte dich nicht / du haſt einen jungen Son / Aber ſie antwortet nichts / vnd nams auch nicht zu hertzen. 21Vnd ſie hies den Knaben Icabod / vnd ſprach / die Herrligkeit iſt da hin von Iſrael / weil die Lade Gottes genomen war / vnd jr Schweher vnd jr Man. 22Vnd ſprach abermal / Die Herrligkeit iſt da hin von Iſrael / Denn die Lade Gottes iſt genomen.
Wenn Menſchen vnd vernunfft obligt / ſo gehet Gottes wort vnd alle ehre dahin / Da fellet das recht Prieſterampt zurück / vnd ſtirbt / vnd das alles aus Gottes zorn. Aber die ſo gewinnen / haben darnach keine ruge im Gewiſſen / Denn wo Gottes wort nicht recht gehet / thut es den Gewiſſen alles leid an / wie hie die Lade Gottes den Philiſtern / So lange bis ſie zu letzt jre ſchande bekennen müſſen / das ſie Gottes wort verkeret haben / vnd mit ehren wider zurecht bringen müſſen. Das iſt hie bedeut mit den gülden Erſen vnd Meuſen / welches nichts iſt / denn die heimliche plage der Gewiſſen / die zu letzt offenbar wird durch Gottes wort wie S. Paulus ſagt. 2. Tim. 3. Ire torheit wird offenbar werden jederman.
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1) Druckfehler: Luger
Korrektur: Lager
Holzschnitt in 1Sam IIII.
»Der Verlust der Bundeslade und der Tod Elis«
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Erläuterungen zur Abbildung in 1Sam IIII.
Im Bild sind mehrere Szenen zu sehen, die sich nacheinander abspielten:
1. Die Israeliten hatten die Bundeslade geholt und in die Schlacht gegen die Philister geführt. Die Philister gewannen die Schlacht und erorberten die Bundeslade (1Sam 4,3-10).
2. Die beiden Söhne Elis werden von einem Philister erschlagen (1Sam 4,11).
3. Ein Soldat der Israeliten, der aus der Schlacht entkommen konnte, brachte die schlechten Nachrichten nach Silo (1Sam 4,12-17).
4. Der alte und blinde Eli saß am Tor auf einer Kiste. Als er die schrecklichen Nachrichten hörte, stürzte er rücklings von der Kiste und brach sich das Genick (1Sam 4,18).
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
1. Reg. | I. Buch Samuel. | Das erste Buch Samuel Das 1. Buch Samuel
| 1. Sam 1 Sam 1Sam |
2.Tim. | Die ander Epiſtel S. Pauli: An Timotheum.Biblia Vulgata: | Der zweite Brief des Paulus an Timotheus 2. Timotheusbrief | 2. Tim 2 Tim 2Tim |
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.