Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 21 Kapiteln
Nr. | Text 1545 | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XVII. | ||
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17,1 - 21,24 |
IV. ANHÄNGE:
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17,1 - 18,31 |
IV.1. Michas Heiligtum und das Heiligtum von Dan
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1 | 17,1-6 | |
2 | 17,7-13 | Micha gewinnt einen Leviten als Priester für sein Privatheiligtum |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
17,1 - 21,25
17,1 - 18,31
[143a]
ES war ein Man auff dem gebirge Ephraim mit namen Micha / 2der ſprach zu ſeiner Mutter / Die tauſent vnd hundert Silberlinge die du zu dir genomen haſt vnd geſchworen vnd geſagt fur meinen ohren / Sihe dasſelb Geld iſt bey mir / ich habs zu mir genomen. Da ſprach ſeine Mutter / Geſegnet ſey mein Son dem HERRN. 3Alſo gab er ſeiner Mutter die tauſent vnd hundert Silberlinge wider. Vnd ſeine Mutter ſprach / Ich hab das Geld dem HERRN geheiliget von meiner hand fur meinen Son / das man ein Bildnis vnd Abgott machen ſol / darumb ſo gebe ichs dir nu wider.
4ABer er gab ſeiner mutter das geld wider / Da nam ſeine Mutter zwey
Micha.
a
(Geſchworen)
Dieſe fraw wird ſolchs Geld gelobd haben zum Bilde zu geben / Das wird dem ſon zu erſt nicht gefallen haben / hats jr darumb geſtolen / Darnach ſich jr klagen laſſen bewegen / vnd wider gegeben / vnd laſſen machen was ſie wolt. Da es nu wol geriet (wie ſolch ding pfleget) lies ers jm auch gefallen.
[143a | 143b]
Das Bucĥ C․XVII.XVIII․
Micĥa․
Levit
im Hauſe Micha.
hundert Silberling / vnd thet ſie zu dem Goldſchmid / Der macht jr ein Bilde vnd Abgott / das war darnach im hauſe Micha. 5Vnd der man Micha hatte alſo ein Gotteshaus / Vnd machet einen Leibrock vnd das Heilige b / vnd c füllet ſeiner Söne einem die hand / das er ſein Prieſter ward. 6Zu der zeit war kein König in Iſrael / Vnd ein jglicher thet was jn recht dauchte.
ES war aber ein Jüngling von Bethlehem Juda / vnter dem geſchlecht Juda / vnd er war ein Leuit / vnd war frembd daſelbs / 8Er zoch aber aus der ſtad Bethlehem Juda / zu wandern wo er hin kundte. Vnd da er auffs gebirge Ephraim kam zum hauſe Micha / das er ſeinen weg gienge / 9fragt jn Micha / Wo kompſtu her? Er antwort jm / Ich bin ein Leuit von Bethlehem Juda / vnd wandere / wo ich hin kan. 10Micha ſprach zu jm / Bleibe bey mir / du ſolt mein Vater vnd mein Prieſter ſein / Ich wil dir jerlich zehen Silberlinge vnd benante Kleider vnd deine narung geben / Vnd der Leuit gieng hin.
b
(Thraphim)
Deudſchen wir / das Heilige / oder Heiligthumb / wie zu vnſer zeit die hültzen Heiligen / Todtenbeine / Todtenkleider / vnd der gleichen Heiligen tand gehalten iſt fur Gottesdienſt / Denn es iſt vox ambigua.
c
Das iſt / Er weihet jn / wie Exod. 39. ſtehet.
11DER Leuit trat an zu bleiben bey dem Man / vnd er hielt den Knaben gleich wie einen Son. 12Vnd Micha füllet dem Leuiten die hand / das er ſein Prieſter ward / vnd war alſo im haus Micha. 13Vnd Micha ſprach / Nu weis ich das mir der HERR wird wolthun / weil ich einen Leuiten zum Prieſter habe.
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1) lat.: vox ambigua
dt.: »ein zweideutiger Ausdruck«
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Jud. | Das Buch der Richter. | Das Buch der Richter Das Buch der Richter | Ri Ri Ri |
Ex. | Das ander Buch Moſe. | Das zweite Buch Mose (Exodus) Exodus 2. Buch Mose | 2. Mose Ex 2Mos |
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.