Das Buch der Richter

Kapitel XVIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch der Richter

 

C. XVIII.

 

Ri 18,1-31

 

Der Text in 21 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel 18

 

Nr.

Text 1545

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XVIII.

 

 

17,1 - 21,24

 

IV. ANHÄNGE:
SCHLIMME ZUSTÄNDE IN KÖNIGLOSER ZEIT

 

 

 

17,1 - 18,31

 

IV.1. Michas Heiligtum und das Heiligtum von Dan

 

1

18,1-10

→Der Stamm der Daniten begibt sich auf Landsuche

2

18,11-12

→Die Daniten ziehen in das Land ein, um es zu erobern

3

18,13-21

→Die Daniten rauben Michas Heiligtum und nehmen den Priester mich sich

4

18,22-26

→Micha versucht erfolglos, sein Heiligtum zurückzugewinnen

5

18,27-29

→Die Daniten erobern Lajisch und nennen die Stadt Dan

6

18,30-31

→Die Daniten errichten das Heiligtum von Dan

 

 

 

 

 

Das Bucĥ
der Ricĥter.

 

 

 

 

[143b]

 

 

XVIII.

 

 

Der Stamm der Daniten begibt sich auf Landsuche

 

ZV der zeit war kein König in Iſ­ra­el / Vnd der ſtam der Da­ni­ter ſuch­te jm ein Erbteil / da ſie wonen möchten / Denn es war bis auff den tag noch kein Erbe fur ſie gefallen vn­ter den ſtemmen Iſ­ra­el. 2Vnd die kin­der Dan ſand­ten aus jren Ge­ſchlech­ten von jren Enden fünff ſtreitbare Menner / von Zarea vnd Eſthaol / das Land zu erkunden vnd zu erforſchen / vnd ſpra­chen zu jnen / Ziehet hin vnd erforſchet das Land. Vnd ſie ka­men auff das gebirge Ephraim ans haus Micha / vnd blieben vber nacht da­ſelbs.

Daniter

ſu­chen ein Erb­teil.

 

VND weil ſie da bey dem geſinde Micha waren / kandten ſie die ſtim­me des Knabens des Le­ui­ten / Vnd ſie wichen dahin / vnd ſpra­chen zu jm / Wer hat dich hieher bracht? Was machſtu da? Vnd was haſtu hie? 4Er ant­wor­tet jnen / So vnd ſo hat Micha an mir ge­than / vnd hat mich gedinget / das ich ſein Prie­ſter ſey. 5Sie ſpra­chen zu jm / Lieber / Frage Gott / das wir erfaren / ob vn­ſer weg den wir wandeln / auch wolgeraten wer­de? 6Der Prie­ſter antwort jnen / Ziehet hin mit frie­den / Ewr weg iſt recht fur dem HER­RN / den jr ziehet.

 

7DA gien­gen die fünff Menner hin vnd ka­men gen Lais / vnd ſa­hen das Volck das drinnen war / ſicher wonen auff die weiſe / wie die Zidonier / ſtille vnd ſicher / vnd war niemand der jnen leid thet im Lande / oder Herr vber ſie we­re / vnd waren ferne von den Zidoniern / vnd hatten nichts mit Leu­ten zu thun.

 

 

 

 

 

Sie hatten weder Feinde noch Herrn.

 

8VND ſie ka­men zu jren Brüdern gen Zarea vnd Eſthaol / Vnd jre Brüder ſpra­chen zu jnen / Wie ſtehets mit euch? 9Sie ſpra­chen / Auff / laſt vns zu jnen hin auffziehen / denn wir haben das Land beſehen / das iſt faſt gut / Drumb eilet vnd ſeid nicht faul zu ziehen / das jr kompt das Land einzunemen. 10Wenn jr komet / wer­det jr zu einem ſichern Volck komen / Vnd das Land iſt weit vnd breit / denn Gott hats in ewr hende gegeben / Einen ſolchen ort / da nichts gebricht / alles das auff Erden iſt.

 

 

Die Daniten ziehen in das Land ein, um es zu erobern

 

 

 

 

 

 

 

 

Lager

Dan.

DA zogen von dannen aus den ge­ſchlech­ten Dan von Zarea vnd Eſthaol / ſechs hundert Man gerüſt mit jren waffen zum ſtreit / 12vnd zogen hinauff vnd lagerten ſich zu KiriathJearim in Juda / Daher nenneten ſie die Stet / das lager Dan / bis auff die­ſen tag / das hinder KiriathJearim iſt.

 

 

 

 

 

[143b | 144a]

 

 

Der Ricĥter․     C․ XVIII

Lais

von Danitern eröbert.

CXLIIII.

 

 

 

Die Daniten rauben Michas Heiligtum und nehmen den Priester mich sich

 

VND von dannen gien­gen ſie auff das gebirge Ephraim / vnd ka­men zum hau­ſe Micha. 14Da antworten die fünff Menner / die ausgegangen waren das land Lais zu erkunden / vnd ſpra­chen zu jren Brüdern / Wiſſet jr auch / das in die­ſen heuſern ein Leibrock / Heiligthumb / Bildnis vnd Abgott ſind? Nu müget jr dencken was euch zu thun iſt. 15Sie kereten da ein / vnd ka­men an das haus des Knabens des Le­ui­ten in Micha hau­ſe / vnd grüſſeten jn freundlich. 16Aber die ſechs hundert Gerüſte mit jrem Har­niſch / die von den kin­dern Dan waren / ſtun­den fur dem thor. 17Vnd die fünff Menner / die das Land zu erkunden ausgezogen waren / gien­gen hin auff vnd ka­men da hin / vnd namen das Bilde / den Leibrock / das Heiligthumb vnd Abgott / Die weil ſtund der Prie­ſter fur dem thor / bey den ſechs hundert Gerüſten mit jrem har­niſch.

 

18ALs nu jene ins haus Micha komen waren / vnd namen das Bilde / den Leibrock / das Heiligthumb vnd Abgott / ſprach der Prie­ſter zu jnen / Was macht jr? 19Sie antworten jm / Schweig vnd halt das maul zu / vnd zeuch mit vns / das du vn­ſer Va­ter vnd Prie­ſter ſeieſt. Iſt dirs be­ſſer / das du in des einigen Mans haus Prie­ſter ſeieſt / Oder vn­ter einem gan­tzen Stam vnd Ge­ſchlecht in Iſ­ra­el? 20Das gefiel dem Prie­ſter wol / vnd nam beide den Leibrock / das Heiligthumb vnd Bilde / vnd kam mit vn­ter das volck. 21Vnd da ſie ſich wandten vnd hinzogen / ſchickten ſie die Kindlin vnd das Vieh / vnd was ſie köſtlichs hatten / vor jnen her.

 

 

Micha versucht erfolglos, sein Heiligtum zurückzugewinnen

 

DA ſie nu fern von Michas haus ka­men / ſchrien die Men­ner ſo in den heuſern waren / bey Michas haus / vnd folgeten den kin­dern Dan nach / vnd rieffen den kin­dern Dan. 23Sie aber wandten jr andlitz vmb / vnd ſpra­chen zu Micha / Was iſt dir / das du al­ſo ein geſchrey machſt? 24Er ant­wor­tet / Ir habt meine Götter genomen / die ich gemacht hatte / vnd den Prie­ſter / vnd ziehet hin / vnd was hab ich nu mehr? Vnd jr fra­get noch / was mir feile? 25Aber die kin­der Dan ſpra­chen zu jm / Las deine ſtim nicht hören bey vns / das nicht auff dich ſtoſſen zornige Leu­te / vnd deine Seele vnd deines hau­ſes Seele nicht auffgereumet wer­de. 26Al­ſo gien­gen die kin­der Dan jrs weges. Vnd Micha da er ſa­he das ſie jm zu ſtarck waren / wand er ſich / vnd kam wi­der zu ſei­nem hau­ſe.

 

 

Die Daniten erobern Lajisch und nennen die Stadt Dan

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dan

vorhin

Lais.

SIe aber namen / das Micha gemacht hatte / vnd den Priſter den er hatte / vnd ka­men an Lais / an ein ſtill ſicher Volck / vnd ſchlu­gen ſie mit der ſcherffe des Schwerts / vnd verbrandten die Stad mit fewr. 28Vnd war niemand der ſie errettet / Denn ſie lag ferne von Zidon / vnd hatten mit den Leu­ten nichts zuſchaffen / vnd ſie lag im grunde / welcher an BethRehob ligt. Da baw­e­ten ſie die Stad vnd woneten drinnen / 29vnd nenneten ſie Dan / nach dem namen jres vaters Dan / der von Iſ­ra­el geboren war / Vnd die Stad hies vorzeiten Lais.

 

→*1)

 

 

Die Daniten errichten das Heiligtum von Dan

 

→3.Reg. 12.

 

 

 

 

 

4.Reg. 17.

30VND die kin­der Dan richteten fur ſich auff das Bilde. Vnd Jo­na­than der ſon Gerſon / des ſons Manaſſe vnd ſei­ne Söne waren Prie­ſter vn­ter dem ſtam der Daniter / bis an die zeit / da ſie aus dem Lande gefangen gefürt wor­den. 31Vnd ſatz­ten al­ſo vn­ter ſich das Bilde Micha / das er gemacht hatte / ſo lange als das haus Got­tes war zu Silo.

 

 

 

 

1) Druckfehler: Priſter; korrekt: Prie­ſter.

 

 

 
 

 

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Ri

Ri

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1 Kön

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