Das Evangelium nach Matthäus

Kapitel XIX.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Matthäus

 

C. XIX.

 

Mt 19,1-30

 

Der Text in 28 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XIX.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XIX.

 

 

19,1 - 20,34

 

XI. DER WEG JESU NACH JERUSALEM

 

1

19,1-12

→Die Rede über Ehe, Ehescheidung und Ehelosigkeit

2

19,13-15

→Jesus segnet die Kinder

3

19,16-22

→Jesus und der Reiche

4

19,23-26

→Die Rede über die Gefahr des Reichtums

5

19,27-30

→Die Rede über den Lohn der Nachfolge

 

 

Mt 19,13-15%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

 

 

 

[256a]

 

 

XI.

DER WEG JESU NACH JERUSALEM

 

19,1 - 20,34

 

 

XIX.

 

 

Die Rede über Ehe, Ehescheidung und Ehelosigkeit

|| → Mt 5,27-32    || → Mk 10,1-12    || → Lk 16,17

 

VND es begab ſich / da Jhe­ſus die­ſe rede vol­en­det hatte / erhub er ſich aus Ga­li­lea / vnd kam in die gren­tze des Jü­di­ſchen­lands / jen­ſeid des Jor­dans / 2vnd folgete jm viel Volcks nach / vnd er heilete ſie daſelbſt.

 

 

 

 

 

→Gen. 1.

 

 

→Gen. 2.

DA tratten zu jm die Pha­ri­ſe­er / vnd ver­ſuch­ten jn / vnd ſpra­chen zu jm / Iſts auch recht / Das ſich ein Man ſcheidet von ſei­nem Weibe / vmb jrgend eine vr­ſa­che? 4Er ant­wor­tet aber vnd ſprach zu jnen / Habt jr nicht geleſen / Das / der im anfange den Men­ſchen gemacht hat / der macht / das ein Man vnd Weib ſein ſolt? 5Vnd ſprach / Da­r­umb wird ein Menſch Va­ter vnd Mutter laſ­ſen / vnd an ſei­nem Weibe hangen / Vnd wer­den die zwey ein Fleiſch ſein /

 

 

 

 

[256a | 256b]

 

 

Euangelium     C. XIX.

 

 

6So ſind ſie nu nicht Zwey / ſon­dern ein Fleiſch. Was nu Gott zu­ſa­men gefüget hat / das ſol der Menſch nicht ſcheiden.

 

→Deut. 24.

 

 

 

 

→Sup. 5.

Mar. 10.

Luc. 16.

7DA ſpra­chen ſie / Warumb hat denn Mo­ſes geboten / einen Scheidebrieff zu geben / vnd ſich von jr zu ſcheiden? 8Er ſprach zu jnen / Mo­ſes hat euch erleubt zu ſcheiden von ew­ern Wei­bern / von ew­ers her­tzen hartigkeit wegen / Von anbegin aber iſts nicht al­ſo ge­we­ſen. 9Ich ſa­ge aber euch / Wer ſich von ſei­nem Weibe ſcheidet (Es ſey denn vmb der Hu­re­rey willen) vnd freiet ein andere / Der bricht die Ehe. Vnd wer die Abgeſcheidete freiet / der bricht auch die Ehe.

10DA ſpra­chen die Jünger zu jm / Stehet die ſa­che eines Mannes mit ſei­nem Weibe al­ſo / ſo iſts nicht gut ehelich wer­den. 11Er ſprach aber zu jnen / Das wort faſſet nicht jederman / ſon­dern denen es gegeben iſt. 12Denn es ſind etliche Verſchnitten / die ſind aus Mutterleibe al­ſo geborn / Vnd ſind etliche Verſchnitten / die von Men­ſchen verſchnitten ſind / Vnd ſind etliche verſchnitten / die ſich ſelbs verſchnitten haben / vmb des Hi­mel­reichs willen. Wer es faſſen mag der faſſe es.

 

Jesus segnet die Kinder

|| → Mk 10,13-16    || → Lk 18,15-17

 

 

 

 

(Hartigkeit)

Etliche Ge­ſetz le­ren / et­liche we­ren / Jene le­ren das be­ſte / die­ſe we­ren dem bö­ſen / das nicht er­ger wer­de. Dar­umb laſ­ſen ſie viel des bö­ſen nach / Gleich wie das welt­li­che ſchwert auch thut.

 

 

 

 

(Sich selbs)

Das dritte ver­ſchnei­tten mus gei­ſt­lich ſein / nem­lich / wil­lige Keu­ſcheit / Sonſt we­re es ei­ner­ley mit dem an­dern / das leib­lich ge­ſchicht.

Mar. 10.

Luc. 18.

DA wurden Kindlin zu jm gebracht / Das er die Hende auff ſie leget / vnd be­tet. Die Jünger aber furen ſie an. 14Aber Jhe­ſus ſprach / Laſ­ſet die Kindlin / vnd we­ret jnen nicht zu mir zu ko­men / Denn ſolcher iſt das Hi­mel­reich. 15Vnd leget die Hende auff ſie / vnd zog von dannen.

 

Jesus und der Reiche

|| → Mk 10,17-31    || → Lk 18,18-27

Mar. 10.

Luc. 18.

VND ſi­he / Einer trat zu jm / vnd ſprach / Guter meiſter / Was ſol ich guts thun / Das ich das ewige Leben müge haben? 17Er aber ſprach zu jm / Was heiſſeſtu mich gut? Niemand iſt gut / denn der einige Gott. Wiltu aber zum Leben eingehen / ſo halt die Gebot. 18Da ſprach er zu jm / Welche? Jhe­ſus aber ſprach / Du ſolt nicht töd­ten. Du ſolt nicht ehebrechen. Du ſolt nicht ſtelen. Du ſolt nicht falſch ge­zeug­nis geben. 19Ehre Vater vnd Mutter. Vnd du ſolt deinen Ne­he­ſten lie­ben / als dich ſelbs. 20Da ſprach der Jüngling zu jm / Das habe ich alles gehalten von meiner Jugent auff / Was feilet mir noch? 21Jhe­ſus ſprach zu jm / Wiltu a vol­ko­men ſein / So gehe hin / verkeuffe was du haſt / vnd gibs den Armen / ſo wir­ſtu einen ſchatz im Hi­mel haben / vnd kom vnd folge mir nach. 22Da der Jüngling das wort höret / gieng er betrübt von jm / Denn er hatte viel Güter.

 

Die Rede über die Gefahr des Reichtums

|| → Mk 10,23-27    || → Lk 18, 24-27

IHEſus aber ſprach zu ſei­nen Jüngern / War­lich / Ich ſa­ge euch / Ein Reicher wird ſchwerlich ins Hi­mel­reich ko­men. 24Vnd weiter ſa­ge ich euch / Es iſt leichter / das ein Kamel durch ein Nadel öhre gehe / Denn das ein Reicher ins reich Got­tes kome. 25Da das ſei­ne Jün­ger hö­re­ten / ent­ſatz­ten ſie ſich ſeer / vnd ſpra­chen / Je / Wer kan denn ſe­lig wer­den? 26Jhe­ſus aber ſa­he ſie an / vnd ſprach zu jnen / Bey den Men­ſchen iſts vmmüglich / Aber bey Gott ſind alle ding müglich.

 

 

 

(Mich gut)

Gleich wie Chri­ſtus ſpricht →Joh. 7. Mei­ne Le­re iſt nicht mein. Al­ſo auch hie / Ich bin nicht gut / Denn er re­det von ſich ſelbs nach der Menſch­heit / durch wel­che er vns jmer zu Gott fü­ret.

 

a

(Volkommen)

Volko­menheit iſt ei­gent­lich Got­tes ge­bot hal­ten. Dar­umb iſts klar / das die­ſer Jüng­ling die ge­bot im grun­de nicht ge­hal­ten hat / wie er doch mei­net. Das zei­get jm Chri­ſtus da­mit / das er die rech­ten werck der ge­bot jm fur­helt / vnd vr­teilt / das kein Rei­cher ſe­lig wer­de / der die­ſer Jüng­ling auch ei­ner iſt. Nu wer­den je die ſe­lig die Got­tes ge­bot hal­ten.

 

 

Die Rede über den Lohn der Nachfolge

|| → Mk 10,28-31    || → Lk 18, 28-30

Mar. 10.

Luc. 8.

DA ant­wor­tet Petrus vnd ſprach zu jm / Sihe wir haben alles ver­laſ­ſen vnd ſind dir nachgefolget / Was wird vns dafur? 28Jhe­ſus aber ſprach zu jnen / War­lich ich ſa­ge euch / Das jr die jr mir ſeid nachgefolget / in der Widergeburt / da des men­ſchen Son wird ſi­tzen auff dem ſtuel ſei­ner Herr­lig­keit / wer­det jr auch ſi­tzen auff zwelff Stuelen / vnd richten die zwelff ge­ſchlech­te Iſ­ra­el. 29Vnd wer verleſſet Heuſer / oder Brüder / oder Schweſter / oder Vater / oder Mutter / oder Weib / oder Kinder / oder Ecker / vmb meines Namens willen / Der wirds hunderfeltig ne­men / Vnd das ewige Leben ererben. 30Aber viel die da ſind die erſten / wer­den die letzten / Vnd die letzten / wer­den die erſten ſein.

 

 

 

 

 
 

 

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In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

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→Tag der Berufung des Apostels Paulus

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→Mt 19,27-30

EV

 

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Sabrina

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