Matthäus 19,27-30

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

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zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Die Rede Jesu über den Lohn der Nachfolge

Evangelium nach Matthäus
19,27-30

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 19, Verse 27-30

Die Rede Jesu über den Lohn der Nachfolge

Einleitung

Der Text Matthäus 19,27-30 erzählt die Geschichte, in der Petrus fragt, was den Jün­gern für ihre Nach­fol­ge zu­steht.

Jesus antwortet mit einer Ver­hei­ßung: Die Jün­ger wer­den im Him­mel­reich ei­ne be­son­de­re Stel­lung er­hal­ten. Gleich­zei­tig be­tont Je­sus, dass Got­tes Maß­stab der Ge­rech­tig­keit an­ders ist als mensch­li­che Vor­stel­lun­gen.

Aus evangelischer Sicht wird hier die Gna­de Got­tes sicht­bar: Der »Lohn« für die Nach­fol­ge ist nicht ver­dient, son­dern ein Ge­schenk Got­tes. Die Um­keh­rung – »die Letz­ten wer­den die Ers­ten sein« – zeigt, dass al­le Gläu­bi­gen glei­cher­ma­ßen durch Got­tes Barm­her­zig­keit ge­ret­tet wer­den, un­ab­hän­gig von Leis­tung oder Rang.

Der Text fordert dazu auf, die Nach­fol­ge freu­dig an­zu­ge­hen und auf Got­tes Ge­rech­tig­keit zu ver­trau­en, auch da, wo sie sich von un­se­rer mensch­li­chen, ge­sell­schaft­li­chen, ju­ris­ti­schen oder po­li­tisch wahr­ge­nom­me­nen Ge­rech­tig­keit un­ter­schei­det.

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 19, Verse 27-30

Die Rede Jesu über den Lohn der Nachfolge

 

»Was bekomme ich, wenn ich Dir nachfolge?«

Über Gottes Maßstab der Gerechtigkeit

An Dich!

Der Text Matthäus 19,27-30 berichtet davon, wie Je­sus die Fra­ge des Pe­t­rus be­ant­wor­tet, was der Lohn der Nach­fol­ge sei.

Petrus fragt Jesus: »Was wird uns dafür zuteil?« – eine ehr­li­che Fra­ge, die uns alle be­trifft. Was ha­be ich denn da­von, an Gott zu glau­ben und den Leh­ren Je­su zu fol­gen? Was be­kom­men wir denn da­für?

Jesus antwortet: Gott sieht, was wir dafür los­las­sen, wie mög­li­cher­wei­se Be­sitz, so­zi­a­le Bin­dun­gen und Si­cher­hei­ten. Er bie­tet uns da­für neue Ge­mein­schaf­ten, die nach­hal­tig wir­ken, Gna­de und ewi­ges Le­ben. Doch das ist kein Han­del, son­dern ein Ge­schenk.

Dann fügt Jesus an: In Gottes Reich werden die Letz­ten die Ers­ten sein und die Ers­ten die Letz­ten. Das ist neu. Oder zu­min­dest un­ge­wöhn­lich. Es wi­der­spricht den mensch­li­chen Vor­stel­lun­gen von Leis­tung und den Prin­zi­pi­en der Be­loh­nung.

Ist es denn nicht so? Steht nicht der, der zuerst ins Ziel ein­läuft, auf dem Sie­ger­po­dest ganz oben? Ihm wird doch mit Me­dail­len, Preis­gel­dern und Be­richt­er­stat­tung ge­hul­digt. Von den Letz­ten weiß man oft nicht ein­mal die Na­men. Das ist bei Gott an­ders?

Ja, es ist deshalb anders, weil es bei Gott kei­ne Rol­le spielt, wo­her man kommt, wann man ge­bo­ren wur­de, wer man ist und was man kann: Es zählt al­lein der Glau­be und die Be­reit­schaft, da­nach zu le­ben. Und er kennt die Na­men auch der Letz­ten sehr wohl.

Dann bleibt ja nur noch die Frage: Sind wir be­reit, das Ge­schenk zur Teil­ha­be am Reich Got­tes an­zu­neh­men oder nicht?

 

 

 

 

 

Was da noch zu sagen wäre ...

 

»Was bekomme ich, wenn ich Dir nachfolge?«

Über die Teilhabe am Reich Gottes

Echt? Ist das mit der Teilhabe am Reich Gottes ernsthaft so gemeint?
Aber ja!

Wir könnten uns die Hand vor die Augen legen und rufen: »Gott gibt es nicht, denn ich sehe ihn nicht!«.

Wir könnten womöglich auch aus der Ferne mit­lei­dig lä­chelnd zu ihm rü­ber­win­ken, denn nir­gends sei sei­ne Macht zu spü­ren. Ein schein­bar schwa­cher, er­bärm­li­cher Gott.

Wir könnten auch fordern: »Was geht er mich im All­tag an? Da soll er sich ge­fäl­ligts raus­hal­ten. Soll er doch blei­ben, wo er hin­ge­hört: In den Al­tar­raum der Kir­chen und zwi­schen die Buch­de­ckel der Bi­bel. Wenn ich ihn mal brau­che, fin­de ich ihn schon da. Also, viel­leicht ihn mal brau­che. Eben wenn.«

Wir können aber auch versuchen, uns ihm zu nä­hern. Auf ei­nen Hand­schlag mit ihm aus sein. Die Be­zie­hung ei­nes Men­schen zu Gott ist ei­ne Part­ner­schaft, die ge­lebt sein will.

Gott ist kein Notarzt, der nur dann an der Tür klin­gelt, wenn Not am Mann ist. Er will bei de­nen, die ihn lie­ben ein­zie­hen, bei ih­nen woh­nen (siehe die Ver­wei­se auf Bi­bel­stel­len un­ten).

Wer aber die Hand vor die Augen legt, um das leug­nen zu kön­nen, oder wer ab­sicht­lich nur aus der Fer­ne winkt, weil er sich nicht nä­hern möch­te, oder Gott in Bi­bel und Al­tar­raum ein­ge­pfercht wis­sen möch­te, der weiß da­von na­tür­lich nichts.

Allen alles Gute!

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Textverweise:

Evangelium nach → Johannes 14,23: »Jesus sprach: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.«

Brief des Paulus, → 1. Korinther 3,16: »Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?«

*

 

 

 

Perikopen: Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1979 - 2018  

Mt 19,27-30

Evangelium

→ Tag der Berufung des Apostels Paulus (25. Januar)

seit 2019  

Mt 19,27-30

Evangelium +
Reihen II / V

→ Tag der Berufung des Apostels Paulus (25. Januar)

 

 

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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 20.01.2025