Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 24 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel VIII. | ||
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2,1 - 12,24 |
II. DIE EROBERUNG DES WESTJORDANLANDS
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8,1-29 |
II.5. Die Eroberung von Ai
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1 | 8,1-2 | |
2 | 8,3-13 | |
3 | 8,14-20 | |
4 | 8,21-28 | |
5 | 8,29 | |
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8,30-35 |
II.6. Opfer und Verlesung der Gesetze auf dem Berg Ebal
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6 | 8,30-32 | |
7 | 8,33-35 |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
8,1-29
[121b]
VND der HERR ſprach zu Joſua / Fürchte dich nicht / vnd zage nicht / Nim mit dir alles Kriegsuolck / vnd mache dich auff / vnd zeuch hin auff gen Ai / Sihe da / Ich hab den König Ai / ſampt ſeinem Volck in ſeiner ſtad vnd Land / in deine hende gegeben. 2Vnd ſolt mit Ai vnd jrem Könige thun / wie du mit Jeriho vnd jrem Könige gethan haſt / On das jr jren Raub / jr vieh vnter euch teilen ſolt / Aber beſtelle einen Hinderhalt hinder der Stad.
Ai.
DA macht ſich Joſua auff vnd alles Kriegsuolck / hin auff zu ziehen gen Ai / Vnd Joſua erwelet dreiſſig tauſent ſtreitbar Man / vnd ſandte ſie aus bey der nacht / 4vnd gebot jnen / vnd ſprach. Sehet zu / Ir ſolt der Hinderhalt ſein hinder der Stad / Macht euch aber nicht all zuferne von der ſtad / vnd ſeid alle ſampt bereit / 5Ich aber vnd alles Volck das mit mir iſt / wollen vns zu der ſtad machen. Vnd wenn ſie vns entgegen eraus fahren / wie vor hin / So wollen wir fur jnen fliehen / 6das ſie vns nachfolgen eraus / bis das wie ſie eraus von der Stad reiſſen / Denn ſie werden gedencken / wir fliehen fur jnen / wie vor hin. Vnd weil wir fur jnen fliehen / 7ſolt jr euch auffmachen aus dem Hinderhalt / vnd die Stad einnemen / Denn der HERR ewr Gott wird ſie in ewer hende geben. 8Wenn jr aber die ſtad eingenomen habt / So ſteckt ſie an mit fewr / vnd thut nach dem wort des HERRN / Sihe / ich habs euch geboten.
9ALſo ſandte ſie Joſua hin / vnd ſie giengen hin auff den Hinderhalt / vnd hielten zwiſchen BethEl vnd Ai / gegen abend werts an Ai. Joſua aber bleib die nacht vnter dem volck / 10Vnd macht ſich des morgens früe auff / vnd ordnet das Volck / vnd zoch hin auff / mit den elteſten Iſrael / fur dem volck her gen Ai. 11Vnd alles Kriegsuolck das bey jm war zoch hinauff / vnd tratten erzu / vnd kamen gegen die Stad / vnd lagerten ſich gegen Mitternacht fur Ai / das nur ein tal war zwiſſchen jm vnd Ai. 12Er hatte aber bey funff tauſent Man genomen / vnd auff den Hinderhalt geſtellet zwiſſchen BethEl vnd Ai / gegen Abend werts der ſtad. 13Vnd ſie ſtelleten das volck des gantzen Lagers / das gegen Mitternacht der ſtad war / das ſein letztes reichet gegen den Abend der ſtad. Alſo gieng Joſua hin in der ſelbigen nacht mitten in das Tal.
ALS aber der König zu Ai das ſahe / Eileten ſie / vnd machten ſich früe auff / vnd die Menner der Stad eraus / Iſrael zubegegenen zum ſtreit / mit alle ſeinem volck / an einen beſtimpten ort fur dem gefilde / Denn er wuſte nicht / das ein Hinderhalt auff jm war hinder der ſtad. 15Joſua aber vnd gantzes Iſrael ſtelleten ſich als würden ſie geſchlagen fur jnen / vnd flohen auff dem wege zur wüſten. 16Da ſchrey das gantze Volck in der Stad / das man jnen ſolt nachiagen. 17Vnd ſie jagten auch Joſua nach / vnd riſſen ſich von der Stad eraus / das nicht ein Man vberbleib in Ai vnd BethEl / der nicht ausgezogen were Iſrael nach zu jagen / vnd lieſſen die Stad offen ſtehen / das ſie Iſrael nachiagten.
18DA ſprach der HERR zu Joſua / Recke aus die Lantzen in deiner hand gegen Ai / Denn ich wil ſie in deine hand geben. Vnd da Joſua die Lantzen in ſeiner hand gegen der Stad ausreckt / 19da brach der Hinderhalt auff eilend aus ſeinem Ort / vnd lieffen / nach dem er ſeine hand ausreckt / vnd kamen in die Stad vnd gewonnen ſie / vnd eileten / vnd ſteckten ſie mit fewr an. 20Vnd die
[121b | 122a]
Joſuá. C. VIII.IX.
Ai erö-
bert etc.
CXXII.
Menner von Ai wandten ſich / vnd ſahen hinder ſich / vnd ſahen den rauch der ſtad auffgehen gen Himel / vnd hatten nicht raum zu fliehen weder hin noch her / Vnd das volck das zur wüſten floch / keret ſich vmb / jnen nach zu jagen.
21DEnn da Joſua vnd das gantz Iſrael ſahe / das der Hinderhalt die ſtad gewonnen hatte / weil der ſtad rauch auffgieng / kereten ſie widerumb / vnd ſchlugen die Menner von Ai. 22Vnd die in der Stad kamen auch eraus jnen entgegen / das ſie mitten vnter Iſrael kamen von dort her / vnd von hie her / vnd ſchlugen ſie bis das niemand vnter jnen vberbleib / noch entrinnen kundte / 23Vnd griffen den König zu Ai lebendig vnd brachten jn zu Joſua. 24Vnd da Iſrael alle Einwoner zu Ai hatte erwürget auff dem felde vnd in der wüſten / die jnen nachgeiagt hatten / vnd fielen alle durch die ſcherffe des Schwerts / bis das ſie alle vmbkamen / Da keret ſich gantz Iſrael zu Ai / vnd ſchlugen ſie mit der ſcherffe des ſchwerts. 25Vnd alle die des tages fielen beide Man vnd Weiber / der waren zwelff tauſent / alles Leute von Ai.
26JOſua aber zoch nicht wider ab ſeine hand / damit er die Lantze ausreckt / bis das verbannet wurden alle einwoner Ai. 27On das Vieh / vnd den Raub der ſtad teilete Iſrael aus vnter ſich / nach dem wort des HERRN / das er Joſua geboten hatte. 28Vnd Joſua brandte Ai aus / vnd macht einen hauffen daraus ewiglich / der noch heute da ligt.
29Vnd lies den König zu Ai an einen Baum hengen / bis an den abend / Da aber die Sonne war vnter gegangen / gebot er das man ſeinen Leichnam vom baum thet / Vnd worffen jn vnter der ſtadthor vnd machten ein groſſen Steinhauffen auff jn / der bis auff dieſen tag da iſt.
8,30-35
DA bawete Joſua dem HERRN dem Gott Iſrael einen Altar auff dem berge Ebal 31(wie Moſe der knecht des HERRN geboten hatte den kindern Iſrael / Als geſchrieben ſtehet im Geſetzbuch Moſe / Einen Altar von gantzen ſteinen / die mit keinem Eiſen behawen waren) vnd opfferte dem HERRN drauff Brandopffer vnd Danckopffer. 32Vnd ſchreib daſelbs auff die Steine das ander Geſetz / das Moſe den kindern Iſrael furgeſchrieben hatte.
33VND das gantze Iſrael mit ſeinen Elteſten vnd Amptleuten / vnd Richtern ſtunden zu beiden ſeiten der Laden / gegen den Prieſtern aus Leui / die die Lade des Bunds des HERRn trugen / die Frembdlingen ſo wol als die Einheimiſchen / Eine helfft neben dem berge Griſim / vnd die ander helfft neben dem berge Ebal / wie Moſe der knecht des HERRN vorhin geboten hatte / zu ſegen das volck Iſrael. 34Darnach lies er ausruffen alle wort des Geſetzs vom Segen vnd Fluch / wie es geſchrieben ſtehet im Geſetzbuch. 35Es war kein wort das Moſe geboten hatte / das Joſua nicht hette laſſen ausruffen fur der gantzen gemeine Iſrael / vnd fur den Weibern vnd Kindern vnd Frembdlingen / die vnter jnen wandelten.
Griſim.
Ebal.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.