Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 24 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXI. | ||
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21 - 24 |
VII. DAVIDS VERMÄCHTNIS
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1 | 21,1-14 | Die dreijährige Hungersnot und die Hinrichtung der Nachkommen Sauls |
2 | 21,15-22 | Die Heldentaten der Krieger Davids in den Schlachten gegen die Philister |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[181b]
21 - 24
ES war auch eine Thewrung zu Dauids zeiten drey jar an einander / Vnd Dauid ſucht das angeſicht des HERRN. Vnd der HERR ſprach / Vmb Sauls willen / vnd vmb des Bluthauſes willen / das er die Gibeoniter getödtet hat.
Thewrung.
DA lies der König den Gibeonitern ruffen / vnd ſprach zu jnen (Die Gibeoniter aber waren nicht von den kindern Iſrael / ſondern vbrig von den Amoritern / Aber die kinder Iſrael hatten jnen geſchworen / vnd Saul ſucht ſie zuſchlahen in ſeinem eiuer / fur die kinder Iſrael vnd Juda) 3So ſprach nu Dauid zu den Gibeonitern / Was ſol ich euch thun? vnd wo mit ſol ich ſünen / das jr dem Erbteil des HERRN ſegenet.
4DIe Gibeoniter ſprachen zu jm / Es iſt vns nicht vmb gold noch ſilber zu thun an Saul vnd ſeinem Hauſe / vnd iſt vns nicht zu thun vmb jemand zu tödten in Iſrael. Er ſprach / Was ſprecht jr denn / das ich euch thun ſol? 5Sie ſprachen zum Könige / Den Man der vns verterbet vnd zu nicht gemacht ſollen wir vertilgen / das jm nichts bleibe in allen grentzen Iſrael. 6Gebet vns ſieben Menner aus ſeinem Hauſe / das wir ſie auffhengen dem HERRN zu Gibea Sauls / des erweleten des HERRN. Der König ſprach / Ich wil ſie geben.
7ABer der König verſchonet MephiBoſeth des ſons Jonathan / des ſons Saul / vmb des Eides willen des HERRN / der zwiſſchen jnen war / nemlich zwiſſchen Dauid vnd Jonathan dem ſon Saul. 8Aber die zween ſöne Rizpa der tochter Aia / die ſie Saul geborn hatte / Armoni / vnd MephiBoſeth / Da zu die fünff ſöne Michal der tochter Saul / die ſie dem Adriel geborn hatte / dem ſon Barſillai des Mahalothiters / nam der König 9vnd gab ſie in die hand der Gibeoniter / Die hiengen ſie auff dem berge fur dem HERRN. Alſo fielen
[181b | 182a]
Samuel. C. XXI.
CLXXXII.
Dáuid.
dieſe ſieben auff ein mal / vnd ſtorben zur zeit der erſten Erndten wenn die Gerſtenerndte angehet.
Rizpa.
DA nam Rizpa die tochter Aia einen ſack / vnd breitet jn auff den fels am anfang der Erndten / bis das waſſer vom Himel vber ſie troff / vnd lies des tags die vogel des Himels nicht auff jnen rugen / noch des nachts die Thier des feldes.
11VND es ward Dauid angeſagt / was Rizpa die tochter Aia Sauls kebsweib gethan hatte. 12Vnd Dauid gieng hin vnd nam die gebeine Saul / vnd die gebeine Jonathan ſeins Sons / von den Bürgern zu Gabes in Gilead (die ſie von der gaſſen Bethſan geſtolen hatten / dahin ſie die Philiſter gehenget hatten / zu der zeit / da die Philiſter Saul ſchlugen auff dem berge Gilboa) 13vnd bracht ſie von dannen er auff / vnd ſamleten ſie zuhauffen mit den gebeinen der gehengeten / 14Vnd begruben die gebeine Sauls vnd ſeines ſons Jonathan im lande BenJamin / zu Zela im grabe ſeines vaters Kis / Vnd theten alles wie der König geboten hatte / Alſo ward Gott nach dieſem Lande wider verſünet.
Jeſbi.
ES erhub ſich aber wider ein krieg von den Philiſtern wider Iſrael / Vnd Dauid zoch hin ab vnd ſeine Knechte mit jm / vnd ſtritten wider die Philiſter / Vnd Dauid ward müde. 16Vnd Jesbi zu Nob (welcher war der kinder Rapha einer / vnd das gewicht ſeines Spers war drey hundert gewicht ertz vnd hatte newe woffen) der gedacht Dauid zuſchlagen. 17Aber Abiſai der ſon ZernJa halff jm / vnd ſchlug den Philiſter tod. Da ſchwuren jm die menner Dauid / vnd ſprachen / Du ſolt nicht mehr mit vns ausziehen in den ſtreit / das nicht das Liecht in Iſrael verleſſche.
Dauid
ſtreittet wider die Philiſter.
Abiſai.
DArnach erhub ſich noch ein Krieg zu a Nob mit den Philiſtern / Da ſchlug Sibechai der Huſathiter den Saph / welcher auch der kinder Rapha einer war.
Sibechai.
Goliath
VND es erhub ſich noch ein Krieg zu Gob mit den Philiſtern / Da ſchlug Elhanan der ſon Jaere Orgim ein Bethlehemiter den Goliath den Gethiter / welcher hatte einen Spies / des ſtange war wie ein Weberbawm.
Elhanan.
Langer
man
VND es erhub ſich noch ein Krieg zu Gath / Da war ein langer Man / der hatte ſechs Finger an ſeinen henden / vnd ſechs Zee an ſeinen füſſen / das iſt vier vnd zwenzig an der zal / vnd er war auch geboren von Rapha. 21Vnd da er Iſrael honſprach / ſchlug jn Jonathan der ſon Simea des bruders Dauid. 22Dieſe vier waren geboren dem Rapha zu Gath / vnd fielen durch die hand Dauid vnd ſeiner Knechte.
Jonathan.
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1) Fehlerhafter Verweis: Sup. 18.
Gemeint ist nicht Kapitel 18 im selben Buch (2. Buch Samuel), sondern Kapitel 18 in 1. Buch Samuel, 1.Reg. 18. (1Sam 18,3).
Wir haben entsprechend verlinkt.
2) lat.: Vel Gob.
dt.: »Oder auch: Gob.«
Luther merkt an, dass der Name »Nob« an dieser Stelle (aufgrund der Quellenlage) auch »Gob« heißen könne.
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| 1. Sam 1 Sam 1Sam |
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.