Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 24 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XVII. | ||
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13 - 18 |
IV. DIE GESCHICHTE ABSALOMS
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1 | 17,1-10 | |
2 | 17,11-14 | |
3 | 17,15-22 | Huschai lässt David warnen, der dadurch über den Jordan entfliehen kann |
4 | 17,23 | |
5 | 17,24-29 |
[178a]
VND Ahitophel ſprach zu Abſalom / Ich wil zwelff tauſent Man ausleſen / vnd mich auffmachen / vnd Dauid nachiagen bey der nacht / 2vnd wil jn vberfallen / weil er matt vnd laſs iſt. Wenn ich jn denn erſchrecke / das alles Volck / ſo bey jm iſt / fleucht / wil ich den König alleine ſchlahen / 3vnd alles Volck wider zu dir bringen. Wenn denn jederman zu dir gebracht iſt / wie du begereſt / ſo bleibet alles volck mit frieden. 4Das dauchte Abſalom gut ſein / vnd alle Elteſten in Iſrael.
[178a | 178b]
II․ Bucĥ C․ XVII․
Dauid․
ABer Abſalom ſprach / Lieber / Laſſet Huſai den Arachiten auch ruffen vnd hören / was er dazu ſagt. 6Vnd da Huſai hin ein zu Abſalom kam / ſprach Abſalom zu jm / Solchs hat Ahitophel geredt / Sage du / ſollen wirs thun oder nicht?
7DA ſprach Huſai zu Abſalom / Es iſt nicht ein guter Rat / den Ahitophel auff dis mal gegeben hat. 8Vnd Huſai ſprach weiter / Du kenneſt deinen Vater wol vnd ſeine Leute / das ſie ſtarck ſind / vnd zorniges gemüts / wie ein Beer dem die Jungen auff einem felde geraubt ſind / Dazu iſt dein Vater ein Kriegs man / vnd wird ſich nicht ſeumen mit dem volck. 9Sihe / er hat ſich jtzt vieleicht verkrochen jrgend in einer Gruben / oder ſonſt an einem ort. Wens denn geſchehe / das das erſt mal vbel geriete / vnd keme ein geſchrey / vnd ſprech / Es iſt eine Schlacht geſchehen in dem volck das Abſalom nachfolget. 10So würde jederman verzagt werden / der auch ſonſt ein Krieger iſt / vnd ein hertz hat / wie ein Lewe / Denn es weis gantz Iſrael das dein Vater ſtarck iſt / vnd Krieger / die bey jm ſind.
ABer das rate ich / Das du zu dir verſameleſt gantz Iſrael / von Dan an bis gen Berſeba / viel als der ſand am meer / vnd deine Perſon ziehe vnter jnen. 12So wöllen wir jn vberfallen / an welchem ort wir jn finden / vnd wöllen vber jn komen / wie der Taw auff die erden felt / das wir an jm vnd allen ſeinen Mennern nicht einen vberig laſſen. 13Wird er ſich aber in eine Stad verſamlen / So ſol das gantz Iſrael ſtricke an die ſelbige Stad werffen / vnd ſie in den Bach reiſſen / das man nicht ein Kiſelin dran finde. 14Da ſprach Abſalom vnd jderman in Iſrael / Der rat Huſai des Arachiten iſt beſſer / denn Ahitophels rat. Aber der HERR ſchickts alſo / das der gute rat Ahitophels verhindert wurde / Auff das der HERR vnglück vber Abſalom brechte.
Huſai
Rat.
VND Huſai ſprach zu Zadok vnd AbJathar den Prieſtern / So vnd ſo hat Ahitophel Abſalom vnd den Elteſten in Iſrael geraten / Ich aber habe ſo vnd ſo geraten. 16So ſendet nu eilend hin / vnd laſſet Dauid anſagen vnd ſprecht / Bleibe nicht vber nacht auff dem Blachenfelde der wüſten / Sondern mache dich hinüber / das der König nicht verſchlungen werde / vnd alles Volck das bey jm iſt. 17Jonathan aber vnd Ahimaaz ſtunden bey dem brun Rogel / vnd eine Magd gieng hin vnd ſagts jnen an / Sie aber giengen hin vnd ſagtens dem könige Dauid an / Denn ſie thurſten ſich nicht ſehen laſſen / das ſie in die Stad kemen.
ES ſahe ſie aber ein knabe vnd ſagts Abſalom an. Aber die beide giengen eilend hin / vnd kamen in eins mans haus zu Bahurim / der hatte einen Brunnen in ſeinem Hofe / da hin ein ſtiegen ſie. 19Vnd das Weib nam vnd breitet eine decke vber des Brunnen loch / vnd breitet Grütze drüber / das man es nicht mercket. 20Da nu die knechte Abſalom zum Weibe ins haus kamen / ſprachen ſie / Wo iſt Ahimaaz vnd Jonathan? Das Weib ſprach zu jnen / Sie giengen vber das weſſerlin / Vnd da ſie ſuchten vnd nicht funden / giengen ſie wider gen Jeruſalem.
21VND da ſie weg waren / ſtiegen ſie aus dem Brunnen / vnd giengen hin / vnd ſagtens Dauid dem Könige an / vnd ſprachen zu Dauid / Macht euch auff vnd gehet eilend vber das waſſer / Denn ſo vnd ſo hat Ahitophel wider euch Rat gegeben. 22Da macht ſich Dauid auff / vnd alles Volck das bey jm war / vnd giengen vber den Jordan bis liecht morgen ward / vnd feilet nicht an einem / der nicht vber den Jordan gegangen were.
ALs aber Ahitophel ſahe / das ſein Rat nicht fort gegangen war / ſattelt er ſeinen Eſel / macht ſich auff / vnd zoch heim in ſeine Stad / vnd beſchickt ſein Haus / vnd hieng ſich vnd ſtarb / Vnd ward begraben in ſeins Vaters grab.
Ahitophel
henget ſich ect.
VND Dauid kam gen Mahanaim / Vnd Abſalom zoch vber den Jordan vnd alle Menner Iſrael mit jm. 25Vnd Abſalom hatte Amaſa an Joabs
[178b | 179a]
Samuel․ C. XVIII.
CLXXIX․
Dauid.
Infr. 19.
ſtat geſetzt vber das Heer / Es war aber Amaſa eins mans ſon / der hies Jethra ein Iſraeliter / welcher lag bey Abigail der tochter Nahas / der ſchweſter ZeruJa Joabs mutter. 26Iſrael aber vnd Abſalom lagerten ſich im Gilead.
Amaſa.
DA Dauid gen Mahanaim komen war / da brachten Sobi der ſon Nahas von Rabbath der kinder Ammon / vnd Machir der ſon Ammiel von Lodabar / vnd Barſillai ein Gileaditer von Roglim / 28bettwerg / becken / jrden gefes / weitzen / gerſten / melh / ſangen / bonen / linſen / grütz / 29hönig / butter / ſchaf vnd rinder / keſe zu Dauid vnd zu dem Volck das bey jm war zu eſſen / Denn ſie gedachten / Das Volck wird hungerig / müde vnd dürſtig ſein in der wüſten.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
2. Reg. | II. Buch Samuel. | Das zweite Buch Samuel Das 2. Buch Samuel | 2. Sam 2 Sam 2Sam |
Infr. | Latein: [vide] infra Kapitelnummer
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.