Das zweite Buch Samuel

Kapitel XIX.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 2. Buch Samuel

 

C. XIX.

 

2Sam 19,2-44

 

Der Text in 24 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XIX.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XIX.

 

 

19

 

V. DAVIDS RÜCKKEHR

 

1

19,2-9

→Davids Schmerz über Absoloms Tod

2

19,10-16

→Die Vorbereitung der Rückkehr Davids

3

19,17-24

→Ereignisse bei der Rückkehr: Begegnung mit Schimi

4

19,25-31

→Ereignisse bei der Rückkehr: Begegnung mit Mefi-Boschet

5

19,32-41

→Ereignisse bei der Rückkehr: Begegnung mit Barsillai

6

19,42-44

→Juda und Israel streiten sich um den König

 

🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

 

 

 

Das Ander Bucĥ
Samuel.

 

 

 

 

[180a]

 

 

V.

DAVIDS RÜCKKEHR

 

 

Kapitel 19

 

 

XIX.

 

192

 

Der heutige Vers 19,1 bil­det in die­ser Aus­ga­be das En­de des Ka­pi­tels XVIII. (18)!

 

 

Davids Schmerz über Absoloms Tod

 

VND es ward Joab angeſagt / Si­he / der König weinet vnd tregt lei­de vmb Ab­ſa­lom. 3Vnd ward aus dem Sieg des tags ein Leid vn­ter dem gan­tzen volck / Denn das volck hatte gehört des ta­ges / das ſich der König vmb ſei­nen Son bekümmerte. 4Vnd das Volck verſtal ſich weg an dem ta­ge / das nicht in die Stad kam / wie ſich ein Volck verſtielet / das zu ſchan­den wor­den iſt / wens im ſtreit geflohen iſt. 5Der König aber hatte ſein an­ge­ſicht ver­hül­let / vnd ſchrey laut / Ah mein ſon Ab­ſa­lom / Ab­ſa­lom mein ſon / mein ſon.

 

JOab aber kam zum Könige ins haus / vnd ſprach / Du haſt heute ſchamrot gemacht alle deine Knechte / die heute deine / deiner Söne / deiner Töchter / deiner Wei­ber / vnd deiner Kebs­wei­ber ſeele errettet haben / 7Das du lieb habeſt / die dich haſſen / vnd haſſeſt / die dich lieb haben. Denn du leſt dich heute mercken / das dirs nicht gelegen iſt an den Heubt­leu­ten vnd Knechten / Denn ich mercke heute wol / wenn dir nur Ab­ſa­lom lebete / vnd wir heute alle tod we­ren / das deuchte dich recht ſein.

 

8SO mache dich nu auff / vnd gehe er aus / vnd rede mit deinen Knechten freundlich / Denn ich ſchwe­re dir bey dem HER­RN / Wirſtu nicht er aus gehen / Es wird kein Man an dir bleiben die­ſe nacht vber / Das wird dir erger ſein denn alles Vbel / das vber dich komen iſt / von deiner jugent auff bis hie her. 9Da machte ſich der König auff / vnd ſetzt ſich ins thor / Vnd man ſagts allem volck / Sihe / der König ſitzt im thor. Da kam alles volck fur den König. Aber Iſ­ra­el war geflohen ein jg­li­cher in ſei­ne Hütten.

 

 

Die Vorbereitung der Rückkehr Davids

 

VND es zanckte ſich alles Volck in allen ſtemmen Iſ­ra­el / vnd ſpra­chen / Der König hat vns errettet von der hand vn­ſer Feinde / vnd erlöſet vns von der Philiſter hand / vnd hat müſſen aus dem Lande fliehen fur Ab­ſa­lom. 11So iſt Ab­ſa­lom geſtorben im ſtreit / den wir vber vns ge­ſal­bet hatten / Warumb ſeid jr nu ſo ſtille / das jr den König nicht widerholet.

 

DEr König aber ſand­te zu Zadok vnd AbJathar den Prie­ſtern / vnd lies jnen ſa­gen / Redet mit den El­te­ſten in Juda / vnd ſprecht / Warumb wolt jr die letzten ſein / den König wi­der zu holen in ſein Haus (Denn die rede des gan­tzen Iſ­ra­el war fur den König komen in ſein haus) 13Ir ſeid meine Brüder / mein bein vnd mein fleiſch / Warumb wolt jr denn die letzten ſein / den König wi­der zu holen? 14Vnd zu Amaſa ſprecht / Biſtu nicht mein bein vnd mein fleiſch? Gott thu mir dis vnd das / wo du nicht ſolt ſein Feld­heubt­man fur mir dein leben lang an Joabs ſtat.

 

VND er neiget das hertz aller Men­ner Juda / wie eins mans. Vnd ſie ſand­ten hin zum Könige / Kom wider / du / vnd alle deine knechte. 16Al­ſo kam der König wider. Vnd da er an den Jordan kam / waren die menner Juda gen Gilgal komen / hin ab zu ziehen dem Könige entgegen / das ſie den König vber den Jordan füreten.

 

 

 

 

[180a | 180b]

 

 

II․ Bucĥ     C․ XIX

Dauid․

 

 

 

Ereignisse bei der Rückkehr: Begegnung mit Schimi

 

 

 

 

Ziba.

VND Simei der ſon Gera / des ſons Jemini / der zu Bahurim wonete / eilete vnd zoch mit den Men­nern Juda hin ab dem könige Dauid entgegen / 18vnd waren tau­ſent Man mit jm von BenJamin. Dazu auch Ziba der knabe aus dem hau­ſe Saul / mit ſei­nen funff­ze­hen Sönen vnd zwen­zig Knechten / vnd fertigen ſich durch den Jordan fur dem Könige her / 19vnd machten die Furt / das ſie das Geſinde des Königs hinüber füreten / vnd the­ten was jm gefiele.

SImei aber der ſon Gera fiel fur dem Könige nider / da er vber den Jordan fuhr / 20vnd ſprach zum Könige / Mein Herr / rechne mir nicht zu die mi­ſſe­that / vnd gedencke nicht / das dein Knecht dich beleidiget des tags / da mein Herr könig aus Je­ru­ſa­lem gieng / vnd der König ne­me es nicht zu her­tzen / 21Denn dein Knecht erkennet / das ich geſündigt habe. Vnd ſi­he / Ich bin heute der erſte komen vn­ter dem gan­tzen hau­ſe Joſeph / das ich meinem Herrn König entgegen er ab zöge.

Simei.

 

22ABer Abiſai der ſon ZeruJa ant­wor­tet / vnd ſprach / Vnd Simei ſolte da­r­umb nicht ſterben / So er doch dem geſalbten des HER­RN geflucht hat. 23Dauid aber ſprach / Was hab ich mit euch zu ſchaffen jr kin­der ZeruJa / das jr mir heute wolt zum Sa­tan wer­den? Solte heute jemand ſterben in Iſ­ra­el? Meinſtu / ich wi­ſſe nicht / das ich heute ein König bin wor­den vber Iſ­ra­el? 24Vnd der König ſprach zu Simei / Du ſolt nicht ſterben / Vnd der König ſchwur jm.

 

 

Ereignisse bei der Rückkehr: Begegnung mit Mefi-Boschet

 

 

 

 

 

 

 

 

→Sup. 19.

→*1)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Sup.16.

MEphiBoſeth der ſon Saul kam auch er ab dem Könige entgegen / Vnd er hatte ſei­ne Füſſe noch ſei­nen Bart nicht gereinigt / vnd ſei­ne Kleider nicht ge­wa­ſſchen / von dem ta­ge an da der König weg­ge­gan­gen war / bis an den tag / da er mit Frieden kam. 26Da er nu gen Je­ru­ſa­lem kam / dem Könige zu begegenen / ſprach der König zu jm / Warumb biſtu nicht mit mir gezogen MephiBoſeth? 27Vnd er ſprach / Mein Herr könig / mein Knecht hat mich betrogen / Denn dein knecht gedacht / Ich wil einen Eſel ſatteln vnd drauff reiten / vnd zum Könige ziehen / Denn dein Knecht iſt lahm. 28Da zu hat er deinen Knecht angegeben fur meinem Herrn könige / Aber mein Herr könig iſt wie ein Engel Got­tes / Thu / was dir wolgefellet / 29Denn alle meins vaters Haus iſt nichts ge­we­ſen / denn Leu­te des tods / fur meinem Herrn könige. So haſtu deinen Knecht geſetzt vn­ter die ſo auff deinem tiſſch eſſen / Was hab ich weiter gerechtigkeit oder weiter zu ſchrei­en an den König? 30Der König ſprach zu jm / Was redeſtu noch weiter von deinem dinge? Ich habs geſagt / Du vnd Ziba teilet den Acker mit einander. 31MephiBoſeth ſprach zum Könige / Er ne­me es auch gar da hin / nach dem mein Herr könig mit Frieden heim komen iſt.

Mephi-

Boſeth.

 

 

Ereignisse bei der Rückkehr: Begegnung mit Barsillai

 

VND Barſillai der Gileaditer kam er ab von Roglim / vnd füret den König vber den Jordan / das er jn im Jordan geleite. <sup>33Vnd Barſillai war faſt alt wol achzig jar / der hatte den König verſorget weil er zu Mahanaim war / Denn er war ein ſeer trefflicher Man. 34Vnd der König ſprach zu Barſillai / Du ſolt mit mir hinüber ziehen / Ich wil dich ver­ſor­gen bey mir zu Je­ru­ſa­lem. 35Aber Barſillai ſprach zum Könige / Was iſts noch das ich zu leben habe / das ich mit dem Könige ſolt hin auff zu Je­ru­ſa­lem ziehen? 36Ich bin heute achzig jar alt / Wie ſolt ich ken­nen was gut oder bö­ſe iſt / oder ſchmecken was ich eſſe oder trin­cke / oder hören was die Senger oder Sengerin ſingen? Warumb ſolt dein knecht mei­nen Herrn könig förder be­ſchwe­ren. 37Dein knecht ſol ein wenig gehen mit dem Könige vber den Jordan / Warumb wil mir der König ein ſolche vergeltung thun? 38Las deinen Knecht vmb­ke­ren / das ich ſterbe in meiner Stad bey meines Vaters vnd meiner Mutter grab.

Barſillai.

 

SIhe / da iſt dein knecht Chimeham / den las mit meinem Herrn könig

Chime-

ham..

 

 

 

 

[180b | 181a]

 

 

Samuel.     C. XXI

CLXXXI.

Dáuid.

 

 

hinüber ziehen / vnd thu jm was dir wolgefellet. 39Der König ſprach / Chimeham ſol mit mir hinüber ziehen / vnd ich wil jm thun / was dir wolgefellet / Auch alles was du an mir erweleſt / wil ich dir thun. 40Vnd da alles volck vber den Jordan war ge­gan­gen / vnd der König auch / küſſet der König den Barſillai vnd ſegenet jn / vnd er keret wi­der an ſei­nen ort. 41Vnd der König zoch hinüber gen Gilgal / vnd Chimeham zoch mit jm. Vnd alles volck Juda hatte den König hinüber gefürt / Aber des volcks Iſ­ra­el war nur die helffte da.

 

 

Juda und Israel streiten sich um den König

 

VND ſi­he / da ka­men alle menner Iſ­ra­el zum Könige / vnd ſpra­chen zu jm / Warumb haben dich vn­ſe­re Brüder die menner Juda geſtolen / vnd haben den König vnd ſein haus vber den Jordan gefürt / vnd alle menner Dauid mit jm? 43Da antworten die von Juda denen von Iſ­ra­el / Der König ge­hö­ret vns nahe zu / Was zürnet jr da­r­umb? Meinet jr / das wir von dem Könige narung oder geſchencke empfangen haben? 44So antworten denn die von Iſ­ra­el denen von Juda / vnd ſpra­chen / Wir haben zehen mal mehr beim Könige / da zu auch bey Dauid / denn jr. Warumb haſtu mich denn ſo geringe geachtet / das das vn­ſer nicht das erſt ge­we­ſen iſt / vn­ſern König zu holen? Aber die von Juda redten herter / denn die von Iſ­ra­el.

 

 

 

 

1) Druckfehler: »Sup. 19.«

Korrekt ist: »Sup. 9.«; (2Sam 9,1-13).

Wir haben ent­spre­chend verlinkt.

 

 

 
 

 

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Sabrina

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