Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 24 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XVI. | ||
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13 - 18 |
IV. DIE GESCHICHTE ABSALOMS
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1 | 16,1-4 | |
2 | 16,5-14 | |
3 | 16,15-19 | Absalom kommt nach Jerusalem und trifft Davids Freund Huschai |
4 | 16,20-23 | Ahitofels überredet Absalom, mit den Nebenfrauen seines Vaters zu schlafen |
[177b]
VND da Dauid ein wenig von der Höhe gegangen war / Sihe / da begegenet jm Ziba der knabe MephiBoſeth mit einem par Eſel geſattelt / darauff waren zwey hundert Brot / vnd hundert ſtück Roſin / vnd hundert ſtück Feigen / vnd ein legel weins. 2Da ſprach der König zu Ziba / Was wiltu da mit machen? Ziba ſprach / Die Eſel ſollen fur das geſinde des Königs drauff zu reiten / vnd die Brot vnd Feigen fur die Knaben zu eſſen / vnd der Wein zu trincken / wenn ſie müde werden in der wüſten. 3Der König ſprach / Wo iſt der Son deines Herrn? Ziba ſprach zum Könige / Sihe / er bleib zu Jeruſalem / Denn er ſprach / Heute
Ziba.
[177b | 178a]
Samuel․ C․ XVI․
CLXXVIII․
Dauid.
wird mir das haus Iſrael / meines vaters Reich / wider geben. 4Der König ſprach zu Ziba / Sihe / Es ſol dein ſein / alles was MephiBoſeth hat. Ziba ſprach / Ich bete an / Las mich gnade finden fur dir / mein Herr könig.
DA aber der könig Dauid bis gen Bahurim kam / Sihe / da gieng ein Man daſelbs er aus vom Geſchlecht des hauſes Saul / der hies Simei / der ſon Gera. Der gieng eraus vnd fluchet / 6vnd warff Dauid mit ſteinen / vnd alle Knechte des königes Dauid / Denn alles volck vnd alle Gewaltigen waren zu ſeiner rechten vnd zur lincken. 7So ſprach aber Simei da er fluchte / Er aus / er aus du Bluthund / du loſer Man. 8Der HERR hat dir vergolten / alles blut des hauſes Saul / das du an ſeine ſtat biſt König worden / Nu hat der HERr das Reich gegeben in die hand deines ſons Abſalom / Vnd ſihe / nu ſtickeſtu in deinem vnglück / Denn du biſt ein Bluthund.
Simel
fluchet Dauid.
Abiſai.
ABer Abiſai der ſon ZeruJa ſprach zu dem Könige / Solt dieſer todter Hund meinem Herrn dem Könige fluchen? Ich wil hin gehen vnd jm den kopff abreiſſen. 10Der König ſprach / Ir kinder ZeruJa / was hab ich mit euch zu ſchaffen? Laſſt jn fluchen / Denn der HERR hats jn geheiſſen / fluche Dauid / Wer kan nu ſagen / warumb thuſtu alſo? 11Vnd Dauid ſprach zu Abiſai vnd zu allen ſeinen Knechten / Sihe / Mein Son / der von meinem Leibe komen iſt / ſtehet mir nach meinem leben / Warumb nicht auch jtzt der Son Jemini? Laſſt jn bezemen das er fluche / denn der HERR hats jn geheiſſen / 12Vieleicht wird der HERR mein elend anſehen / vnd mir mit gute vergelten ſein heutiges fluchen. 13Alſo gieng Dauid mit ſeinen Leuten des weges / Aber Simei gieng an des Berges ſeiten neben jm her / vnd flucht vnd warff mit Steinen zu jm / vnd ſprenget mit erdeklöſſen. 14Vnd der König kam hin ein mit allem Volck das bey jm war müde / vnd erquicket ſich daſelbs.
Huſai.
ABer Abſalom vnd alles vglck der menner Iſrael / kamen gen Jeruſalem / vnd Ahitophel mit jm. 16Da aber Huſai der Arachiter / Dauids freund / zu Abſalom hin ein kam / ſprach er zu Abſalom / Glück zu Er könig / glück zu / Er könig. 17Abſalom aber ſprach zu Huſai / Iſt das deine barmhertzigkeit an deinem Freunde? Warumb biſtu nicht mit deinem Freunde gezogen? 18Huſai aber ſprach zu Abſalom / Nicht alſo / Sondern welchen der HERR erwelet / vnd dis volck vnd alle Man in Iſrael / des wil ich ſein vnd bey jm bleiben. 19Zum andern / Wem ſolt ich dienen? Solt ich nicht fur ſeinem Son dienen? Wie ich fur deinem Vater gedienet habe / So wil ich auch fur dir ſein.
Abſalom
kömpt gen Jeruſalem.
Sup. 12.
VND Abſalom ſprach zu Ahitophel / Rat zu / was ſollen wir thun? 21Ahitophel ſprach zu Abſalom / Beſchlaff die Kebsweiber deines Vaters / die er gelaſſen hat / das Haus zu bewaren / So wird das gantze Iſrael hören / das du deinen Vater haſt ſtinckend gemacht / vnd wird aller hand / die bey dir ſind / deſte küner werden. 22Da machten ſie Abſalom eine Hütten auff dem dache / vnd Abſalom beſchlieff die Kebsweiber ſeines Vaters fur den augen des gantzen Iſrael.
Ahitophels
Rat.
23ZV der zeit wenn Ahitophel einen Rat gab / das war / als wenn man Gott vmb etwas hette gefragt / Alſo waren alle Ratſchlege Ahitophels / beide bey Dauid vnd bey Abſalom.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.