Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 24 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XV. | ||
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13 - 18 |
IV. DIE GESCHICHTE ABSALOMS
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1 | 15,1-6 | |
2 | 15,7-12 | Absalom bereitet seine Salbung zum König über ganz Israel vor |
3 | 15,13-16a | David erkennt die drohenden Folgen von Absoloms Aufstand und bringt sich in Sicherheit |
4 | 15,16b | |
5 | 15,17-18 | |
6 | 15,19-23 | |
7 | 15,24-29 | David weigert sich, auf der Flucht die Bundeslade mitzunehmen |
8 | 15,30-31 | David erfährt, dass sein Berater Ahitofel Absalom unterstützt |
9 | 15,32-37 |
[177a]
VND es begab ſich darnach / das Abſalom lies jm machen Wagen vnd Roſſe / vnd funffzig Man die ſein Drabanten waren. 2Vnd Abſalom macht ſich alſt des morgens früe auff vnd trat an den weg bey dem thor / Vnd wenn jemand einen Handel hatte / das er zum Könige fur gericht komen ſolt / rieff jm Abſalom zu ſich / vnd ſprach / Aus welcher Stad biſtu? Wenn denn der ſprach / Dein knecht iſt aus der ſtemmen Iſrael einem. 3So ſprach Abſalom zu jm / Sihe / deine Sache iſt recht vnd ſchlecht / Aber du haſt keinen Verhörer vom Könige.
Abſalom
ein Auffrührer wider David ſeinen Vater.
4VND Abſalom ſprach / O wer ſetzt mich zum Richter im Lande / das jderman zu mir keme / der eine ſache vnd gericht hat / das ich jm zum Rechten hülffe. 5Vnd wenn jemand ſich zu jm thete / das er jn wolt anbeten / ſo reckt er ſeine hand aus vnd ergreiff jn / vnd küſſet jn. 6Auff die weiſe thet Abſalom dem gantzen Iſrael / wenn ſie kamen fur gericht zum Könige / vnd ſtal alſo das hertz der menner Iſrael.
NAch a vierzig jaren ſprach Abſalom zum Konige / Ich wil hin gehen / vnd mein Gelübd zu Hebron ausrichten / das ich dem HERRN gelobt habe. 8Denn dein knecht thet ein Gelübde / da ich zu Geſur in Syria wonet / vnd ſprach / Wenn mich der HERR wider gen Jeruſalem bringet / So wil ich dem HERRN einen Gottesdienſt thun. 9Der König ſprach zu jm / Gehe hin mit frieden. Vnd er macht ſich auff vnd gieng gen Hebron.
a
Dieſe vierzig jare rechen wir von der erſten ſalbung Dauids / Denn er iſt zwenzig jar alt geſalbet / vnd zehen jar verfolgung gelidden / vnd im dreiſſigſten jar König beſtetigt vnd angenomen.
ABſalom aber hatte Kundſchaffer ausgeſand in alle ſtemme Iſrael / vnd laſſen ſagen / Wenn jr der Poſaunen ſchal hören werdet / So ſprecht / Abſalom iſt König worden zu Hebron. 11Es giengen aber mit Abſalom zwey hundert Man von Jeruſalem beruffen / Aber ſie giengen in jrer einfalt / vnd wuſten nichts vmb die ſache. 12Abſalom aber ſandte auch nach Ahitophel dem Giloniten / Dauids Rat / aus ſeiner ſtad Gilo. Da er nu die Opffer thet / ward der Bund ſtarck / vnd das Volck lieff zu / vnd mehret ſich mit Abſalom.
Ahitophel
Pſal. 3.
DA kam einer der ſagts Dauid an / vnd ſprach / Das hertz jdermans in Iſrael folget Abſalom nach. 14Dauid ſprach aber zu allen ſeinen Knechten / die bey jm waren zu Jeruſalem / Auff / laſſt vns fliehen / Denn hie wird kein entrinnen ſein fur Abſalom / Eilet / das wir gehen / das er vns nicht vbereile vnd ergreiffe vns / vnd treibe ein vnglück auff vns / vnd ſchlahe die Stad mit der ſcherffe des ſchwerts. 15Da ſprachen die knechte des Königs zu jm / Was mein Herr der könig erwelet / ſihe / hie ſind deine Knechte.
16VND der König gieng zu füſſen hin aus mit ſeinem gantzen Hauſe /
David
fleucht vor Abſalom.
Er lies aber zehen Kebsweiber das haus zu bewaren.
17Vnd da der König vnd alles Volck zu füſſen hin aus kamen / tratten ſie ferne vom hauſe. 18Vnd alle ſeine Knechte giengen neben jm her / Da zu alle Crethi vnd Pleti / vnd alle Gethiter / ſechs hundert Man / die von Gath zu füſſen komen waren / giengen fur dem Könige her.
[177a | 177b]
II․ Bucĥ C․ XV.XVI․
Dauid․
VND der König ſprach zu Ithai dem Gethiter / V Warumb geheſtu auch mit vns? Kere vmb vnd bleibe bey dem Könige / denn du biſt frembd / vnd von deinem Ort gezogen hie her. 20Geſtern biſtu komen / vnd heute wageſtu dich mit vns zu gehen / Ich aber wil gehen / wo ich hin kan gehen / Kere vmb / vnd deinen Brüdern mit dir widerfare barmhertzigkeit vnd trew. 21Ithai antwortet / vnd ſprach / So war der HERR lebt / vnd ſo war mein Herr könig lebt / an welchem ort mein Herr der könig ſein wird / es gerate zum tod oder zum leben / da wird dein Knecht auch ſein. 22Dauid ſprach zu Ithai / So kom vnd gehe mit. Alſo gieng Ithai der Gethiter vnd alle ſeine Menner / vnd der gantze hauffe Kinder die mit jm waren. 23Vnd das gantze Land weinet mit lauter ſtimme / vnd alles Volck gieng mit. Vnd der König gieng vber den bach Kidron / vnd alles volck gieng vor / auff dem wege der zur wüſten gehet.
VND ſiehe / Zadok war auch da / vnd alle Leuiten die bey jm waren / vnd trugen die Lade des bunds Gottes / vnd ſtelleten ſie dahin. Vnd AbJathar trat empor / bis das alles volck zur Stad aus kam. 25Aber der König ſprach zu Zadok / Bringe die lade Gottes wider in die Stad / Werde ich gnade finden fur dem HERRN / So wird er mich widerholen / vnd wird mich ſie ſehen laſſen / vnd ſein Haus. 26Spricht er aber alſo / Ich hab nicht luſt zu dir / Sihe / hie bin ich / Er machs mit mir / wie es jm wolgefellet. 27Vnd der König ſprach zu dem Prieſter Zadok / O du Seher / Kere vmb wider in die Stad mit frieden / vnd mit euch ewr beide ſöne Ahimaaz dein ſon / vnd Jonathan der ſon AbJathar. 28Sihe / ich wil verziehen auff dem blachen felde in der wüſten / bis das Botſchafft von euch kome / vnd ſage mir an. 29Alſo brachte Zadok vnd AbJathar die lade Gottes wider gen Jeruſalem / vnd blieben da ſelbs.
Zadok.
AbJathar.
DAuid aber gieng den Oleberg hin an vnd weinet / vnd ſein Heubt war verhüllet / denn er gieng verhüllet / Da zu alles volck das bey jm war / hatte ein jglicher ſein Heubt verhüllet / vnd giengen hin an vnd weineten. 31Vnd da es Dauid angeſagt ward / das Ahitophel im Bund mit Abſalom war / ſprach er / HERR / Mache den ratſchlag Ahitophels zur narrheit.
Ahitophel
VND da Dauid auff die Höhe kam / da man Gott pflegte an zu beten / Sihe / da begegenet jm Huſai der Arachiter mit zuriſſenem Rock vnd erden auff ſeinem heubt. 33Vnd Dauid ſprach zu jm / Wenn du mit mir geheſt wirſtu mir eine laſt ſein / 34Wenn du aber wider in die Stad giengeſt / vnd ſprechſt zu Abſalom / Ich bin dein Knecht / ich wil des Königes ſein / der ich deines Vaters knecht war zu der zeit / wil nu dein Knecht ſein / So würdeſtu mir zu gut den Ratſchlag Ahitophels zu nicht machen. 35So iſt Zadok vnd AbJathar die Prieſter mit dir / Alles was du höreteſt aus des Königes hauſe / ſageſtu an den Prieſtern Zadok vnd AbJathar. 36Sihe / Es ſind bey jnen jre zweene ſöne Ahimaaz Zadoks / vnd Jonathan AbJathars ſon / durch dieſelbigen kanſtu mir entbieten / was du hören wirſt. 37Alſo kam Huſai der freund Dauid in die Stad / Vnd Abſalom kam gen Jeruſalem.
Huſai.
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