Das zweite Buch Samuel

Kapitel XV.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 2. Buch Samuel

 

C. XV.

 

2Sam 15,1-37

 

Der Text in 24 Kapiteln

 

 

2Sam 15,16b

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Ander Bucĥ
Samuel.

 

 

 

 

[177a]

 

 

XV.

 

 

Absaloms Aufstand

 

VND es begab ſich dar­nach / das Ab­ſa­lom lies jm machen Wa­gen vnd Roſſe / vnd funff­zig Man die ſein Dra­ban­ten waren. 2Vnd Ab­ſa­lom macht ſich alſt des mor­gens früe auff vnd trat an den weg bey dem thor / Vnd wenn jemand einen Handel hatte / das er zum Könige fur gericht komen ſolt / rieff jm Ab­ſa­lom zu ſich / vnd ſprach / Aus welcher Stad biſtu? Wenn denn der ſprach / Dein knecht iſt aus der ſtemmen Iſ­ra­el einem. 3So ſprach Ab­ſa­lom zu jm / Sihe / deine Sache iſt recht vnd ſchlecht / Aber du haſt keinen Verhörer vom Könige.

Abſalom

ein Auff­rüh­rer wi­der Da­vid ſei­nen Va­ter.

 

4VND Ab­ſa­lom ſprach / O wer ſetzt mich zum Richter im Lande / das jderman zu mir keme / der eine ſa­che vnd gericht hat / das ich jm zum Rechten hülffe. 5Vnd wenn jemand ſich zu jm thete / das er jn wolt anbeten / ſo reckt er ſei­ne hand aus vnd ergreiff jn / vnd küſſet jn. 6Auff die weiſe thet Ab­ſa­lom dem gan­tzen Iſ­ra­el / wenn ſie ka­men fur gericht zum Könige / vnd ſtal al­ſo das hertz der menner Iſ­ra­el.

 

 

Absalom bereitet seine Salbung zum König über ganz Israel vor

 

NAch a vierzig jaren ſprach Abſalom zum Konige / Ich wil hin gehen / vnd mein Gelübd zu Hebron ausrichten / das ich dem HER­RN gelobt habe. 8Denn dein knecht thet ein Gelübde / da ich zu Geſur in Sy­ria wonet / vnd ſprach / Wenn mich der HERR wi­der gen Je­ru­ſa­lem bringet / So wil ich dem HER­RN einen Got­tes­dienſt thun. 9Der König ſprach zu jm / Gehe hin mit frie­den. Vnd er macht ſich auff vnd gieng gen Hebron.

a

Die­ſe vier­zig ja­re re­chen wir von der er­ſten ſal­bung Da­uids / Denn er iſt zwen­zig jar alt ge­ſal­bet / vnd ze­hen jar ver­fol­gung ge­lid­den / vnd im drei­ſſig­ſten jar König be­ſte­tigt vnd an­ge­no­men.

 

ABſalom aber hatte Kundſchaffer aus­ge­ſand in alle ſtemme Iſ­ra­el / vnd la­ſſen ſa­gen / Wenn jr der Poſaunen ſchal hören wer­det / So ſprecht / Ab­ſa­lom iſt König wor­den zu Hebron. 11Es gien­gen aber mit Ab­ſa­lom zwey hundert Man von Je­ru­ſa­lem beruffen / Aber ſie gien­gen in jrer einfalt / vnd wuſten nichts vmb die ſa­che. 12Ab­ſa­lom aber ſand­te auch nach Ahitophel dem Giloniten / Dauids Rat / aus ſei­ner ſtad Gilo. Da er nu die Op­ffer thet / ward der Bund ſtarck / vnd das Volck lieff zu / vnd mehret ſich mit Ab­ſa­lom.

 

 

 

 

 

 

 

Ahitophel

 

 

David erkennt die drohenden Folgen von Absoloms Aufstand und bringt sich in Sicherheit

 

Pſal. 3.

DA kam einer der ſagts Dauid an / vnd ſprach / Das hertz jdermans in Iſ­ra­el folget Abſalom nach. 14Dauid ſprach aber zu allen ſei­nen Knechten / die bey jm waren zu Je­ru­ſa­lem / Auff / laſſt vns fliehen / Denn hie wird kein entrinnen ſein fur Ab­ſa­lom / Eilet / das wir gehen / das er vns nicht vbereile vnd ergreiffe vns / vnd treibe ein vnglück auff vns / vnd ſchlahe die Stad mit der ſcherffe des ſchwerts. 15Da ſpra­chen die knechte des Königs zu jm / Was mein Herr der könig erwelet / ſi­he / hie ſind deine Knechte.

 

16VND der König gieng zu füſſen hin aus mit ſei­nem gan­tzen Hau­ſe /

David

fleucht vor Ab­ſa­lom.

 

 

Zwischenbericht: Die zehn Nebenfrauen Davids

→2Sam 16,20-22; →2Sam 20,3

 

Er lies aber zehen Kebs­wei­ber das haus zu be­wa­ren.

 

 

Davids Hofstaat verlässt Jerusalem

 

17Vnd da der König vnd alles Volck zu füſſen hin aus ka­men / tratten ſie ferne vom hau­ſe. 18Vnd alle ſei­ne Knechte gien­gen neben jm her / Da zu alle Crethi vnd Pleti / vnd alle Ge­thi­ter / ſechs hundert Man / die von Gath zu füſſen komen waren / gien­gen fur dem Könige her.

 

 

 

 

[177a | 177b]

 

 

II․ Bucĥ     C․ XV.XVI

Dauid․

 

 

 

Ittai versichert David die Treue der Gatiter

 

VND der König ſprach zu Ithai dem Ge­thi­ter / V Warumb geheſtu auch mit vns? Kere vmb vnd bleibe bey dem Könige / denn du biſt frembd / vnd von deinem Ort gezogen hie her. 20Geſtern biſtu komen / vnd heute wageſtu dich mit vns zu gehen / Ich aber wil gehen / wo ich hin kan gehen / Kere vmb / vnd deinen Brüdern mit dir widerfare barm­her­tzig­keit vnd trew. 21Ithai ant­wor­tet / vnd ſprach / So war der HERR lebt / vnd ſo war mein Herr könig lebt / an wel­chem ort mein Herr der könig ſein wird / es gerate zum tod oder zum leben / da wird dein Knecht auch ſein. 22Dauid ſprach zu Ithai / So kom vnd gehe mit. Al­ſo gieng Ithai der Ge­thi­ter vnd alle ſei­ne Men­ner / vnd der gantze hauffe Kinder die mit jm waren. 23Vnd das gantze Land weinet mit lauter ſtim­me / vnd alles Volck gieng mit. Vnd der König gieng vber den bach Kidron / vnd alles volck gieng vor / auff dem wege der zur wü­ſten ge­het.

 

 

David weigert sich, auf der Flucht die Bundeslade mitzunehmen

 

VND ſiehe / Zadok war auch da / vnd alle Le­ui­ten die bey jm waren / vnd trugen die Lade des bunds Got­tes / vnd ſtelleten ſie dahin. Vnd AbJathar trat empor / bis das alles volck zur Stad aus kam. 25Aber der König ſprach zu Zadok / Bringe die lade Got­tes wi­der in die Stad / Werde ich gnade finden fur dem HER­RN / So wird er mich widerholen / vnd wird mich ſie ſe­hen la­ſſen / vnd ſein Haus. 26Spricht er aber al­ſo / Ich hab nicht luſt zu dir / Sihe / hie bin ich / Er machs mit mir / wie es jm wolgefellet. 27Vnd der König ſprach zu dem Prieſter Zadok / O du Seher / Kere vmb wi­der in die Stad mit frie­den / vnd mit euch ewr beide ſöne Ahimaaz dein ſon / vnd Jo­na­than der ſon AbJathar. 28Sihe / ich wil verziehen auff dem blachen felde in der wü­ſten / bis das Botſchafft von euch kome / vnd ſa­ge mir an. 29Al­ſo brachte Zadok vnd AbJathar die lade Got­tes wi­der gen Je­ru­ſa­lem / vnd blieben da ſelbs.

Zadok.

AbJathar.

 

 

David erfährt, dass sein Berater Ahitofel Absalom unterstützt

 

DAuid aber gieng den Ole­berg hin an vnd weinet / vnd ſein Heubt war verhüllet / denn er gieng verhüllet / Da zu alles volck das bey jm war / hatte ein jg­li­cher ſein Heubt verhüllet / vnd gien­gen hin an vnd weineten. 31Vnd da es Dauid angeſagt ward / das Ahitophel im Bund mit Ab­ſa­lom war / ſprach er / HERR / Mache den ratſchlag Ahitophels zur narrheit.

 

 

 

 

 

Ahitophel

 

 

David versichert sich der Hilfe seines Freundes Huschai

 

VND da Dauid auff die Höhe kam / da man Gott pflegte an zu beten / Sihe / da begegenet jm Huſai der Arachiter mit zuriſſenem Rock vnd erden auff ſei­nem heubt. 33Vnd Dauid ſprach zu jm / Wenn du mit mir geheſt wir­ſtu mir eine laſt ſein / 34Wenn du aber wi­der in die Stad giengeſt / vnd ſprechſt zu Ab­ſa­lom / Ich bin dein Knecht / ich wil des Königes ſein / der ich deines Vaters knecht war zu der zeit / wil nu dein Knecht ſein / So würdeſtu mir zu gut den Ratſchlag Ahitophels zu nicht machen. 35So iſt Zadok vnd AbJathar die Prieſter mit dir / Alles was du höreteſt aus des Königes hau­ſe / ſa­geſtu an den Prieſtern Zadok vnd AbJathar. 36Sihe / Es ſind bey jnen jre zweene ſöne Ahimaaz Zadoks / vnd Jo­na­than AbJathars ſon / durch die­ſel­bi­gen kanſtu mir entbieten / was du hören wirſt. 37Al­ſo kam Huſai der freund Dauid in die Stad / Vnd Ab­ſa­lom kam gen Je­ru­ſa­lem.

 

 

Huſai.

 

 

 

 

 
 

 

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2. Reg.
2.Samu.
2. Sam.
II. Buch Samuel.
Das Ander Buch Samuel.
Regum ij.

Biblia Vulgata:
Samuhel,
II Regum

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Der Pſalter.

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