Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 36 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel IX. | ||
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1 - 9 |
III. SALOMO UND DER TEMPELBAU
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8,1 - 9,31 |
III.4 Salomos Ruhm und Ende
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1 | 9,1-12 | |
2 | 9,13-16 | |
3 | 9,17-19 | |
4 | 9,20-21 | |
5 | 9,22-24 | |
6 | 9,25-28 | Salomos Streitwagenheere , seine Macht und seine Silbergewinnung |
7 | 9,29 | |
8 | 9,30-31 | Salomos Tod nach vierzig Jahren Regentschaft und sein Nachfolger Rehabeam |
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Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise.
[240b]
VND da die Königin von Reicharabia das gerücht Salomo höret / kam ſie mit ſeer großem Zeug gen Jeruſalem / mit Kamelen die Würtze von Golds die menge trugen / vnd Edelſteine / Salomo mit Retzeln zuuerſuchen. Vnd da ſie zu Salomo kam / redet ſie mit jm alles was ſie im ſinn hatte furgenomen. 2Vnd der König ſaget jr alles was ſie fraget / vnd war Salomo nichts verborgen / das er jr nicht geſagt hatte.
Königin
von Reicharabia.
VND da die Königin von Reicharabia ſahe die weisheit Salomo / vnd das Haus das er gebawet hatte / 4die Speiſe fur ſeinen Tiſch / die Wonung fur ſeine Knechte / die Ampt ſeiner Diener vnd jre Kleider / ſeine Schencken mit
[240b | 241a]
Chronicá․ C. IX.
Salomo.
CCXLI․
jren kleidern / vnd ſeine Saal / da man hin auff gieng ins Haus des HERRn / kund ſie ſich nicht mehr enthalten.
5VND ſie ſprach zum Könige / Es iſt war was ich gehöret habe in meinem Lande von deinem weſen / vnd von deiner weisheit. 6Ich wolt aber jren worten nicht gleuben / bis ich komen bin vnd habs mit meinen augen geſehen / Vnd ſihe / es iſt mir nicht die helfft geſagt deiner groſſen weisheit / Es iſt mehr an dir / denn das gerücht das ich gehört hab. 7Selig ſind deine Menner / vnd ſelig dieſe deine Knechte / die alle wege fur dir ſtehen / vnd deine weisheit hören. 8Der HERR dein Gott ſey gelobt / der dich lieb hat / das er dich auff ſeinen Stuel zum Könige geſetzt hat / dem HERRN deinem Gott. Es macht das dein Gott hat Iſrael lieb / das er jn ewiglich auffrichte / darumb hat er dich vber ſie zum Könige geſatzt / das du Recht vnd Redligkeit handhabeſt.
9VND ſie gab dem Könige hundert vnd zwenzig Centner golds / vnd ſeer viel Würtze vnd Edelgeſteine / Es waren keine würtze als dieſe / die die Königin von Reicharabia dem könige Salomo gab.
10DAzu die knechte Huram / vnd die knechte Salomo die gold aus Ophir brachten / die brachten auch Hebenholtz vnd Edelgeſteine. 11Vnd Salomo lies aus dem Hebenholtz treppen im Hauſe des HERRN / vnd im hauſe des Königs machen / vnd Harffen vnd Pſalter fur die Senger / Es waren vorhin nie geſehen ſolche höltzer im lande Juda. 12Vnd der könig Salomo gab der Königin von Reicharabia / alles was ſie begert vnd bat / On was ſie zum Könige gebracht hatte / Vnd ſie wand ſich vnd zoch in jr Land mit jren Knechten.
DES goldes aber / das Salomo in eim jar gebracht ward / war ſechs hundert vnd ſechs vnd ſechzig Centner / 14on was die Kremer vnd Kauffleute brachten / Vnd alle Könige der Araber / vnd die Herrn in Landen brachten gold vnd ſilber zu Salomo. 15Da her machte der könig Salomo zwey hundert Schilde vom beſten golde / das ſechs hundert ſtück goldes auff einen Schild kam / 16vnd drey hundert Tartſchen vom beſten golde / das drey hundert ſtück goldes zu einer Tartſchen kam / Vnd der König thet ſie ins Haus vom wald Libanon.
VND der König machte einen groſſen Elffenbeinen ſtuel vnd vberzog jn mit lauterm golde. 18Vnd der Stuel hatte ſechs Stuffen / vnd einen gülden Fusſchemel am ſtuel / vnd hatte zwo Lehnen auff beiden ſeiten vmb das geſeſſe / vnd zween Lewen ſtunden neben den lehnen. 19Vnd zwelffLewen ſtunden daſelbs auff den ſechs ſtuffen zu beiden ſeiten / Ein ſolchs iſt nicht gemacht in allen Königreichen.
Stuel
von Elffenbein.
20VND alle Trinckgefeſs des königs Salomo waren gülden / vnd alle Gefeſs des Hauſes vom wald Libanon waren lauter gold / Denn das ſilber ward nichts gerechnet zur zeit Salomo. 21Denn die ſchiffe des Königs fuhren auff dem Meer mit den knechten Huram / vnd kamen in drey jaren ein mal / vnd brachten gold / ſilber / elffenbein / affen vnd pfawen.
ALſo ward der könig Salomo gröſſer denn alle Könige auff Erden / mit reichtum vnd weisheit. 23Vnd alle Könige auff Erden begerten das angeſicht Salomo / ſeine weisheit zu hören / die jm Gott in ſein hertz gegeben hatte. 24Vnd ſie brachten jm / ein jglicher ſein Geſchencke / ſilbern vnd gülden Gefeſs / Kleider / Harniſch / Würtz / Roſs vnd Meuler jerlich.
25VND Salomo hatte vier tauſent Wagenpferde / vnd zwelff tauſent Reiſigen / vnd man thet ſie in die Wagenſtedte / vnd bey dem Könige zu Jeruſalem. 26Vnd er war ein Herr vber alle Könige vom waſſer an bis an der Philiſter land / vnd bis an die grentze Egypti. 27Vnd der König macht des Silbers ſo viel zu Jeruſalem / wie der Steine / vnd der Cedern ſo viel / wie die Maulbeerbewme in den gründen. 28Vnd man bracht jm Roſſe aus Egypten / vnd aus allen Lendern.
Wagen vnd
Reiſige pferde Salomos.
[241a | 241b]
II․ Bucĥ der C․ X․
Salomó․
29WAS aber mehr von Salomo zu ſagen iſt / beide ſein erſtes vnd ſein letztes / Sihe / das iſt geſchrieben in der Chronica des Propheten Nathan / vnd in den Propheceien Ahia von Silo / vnd in den Geſichten Jeddi des Schawers wider Jerobeam den ſon Nebat.
30Vnd Salomo regierte zu Jeruſalem vber gantz Iſrael vierzig jar. 31Vnd Salomo entſchlieff mit ſeinen Vetern / vnd man begrub jn in der ſtad Dauid ſeines vaters / Vnd Rehabeam ſein ſon ward König an ſeine ſtat.
Salomo
40. jar König vber Iſrael.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.