Das Evangelium nach Matthäus

Kapitel XII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Matthäus

 

C. XII.

 

Mt 12,1-50

 

Der Text in 28 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XII.

 

 

11,1 -12,50

 

VII. DIE SELBSTZEUGNISSE JESU

 

1

12,1-8

→Jesus und der Sabbat:

Die abgerupften Ähren

2

12,9-14

→Jesus und der Sabbat:

Die Heilung eines Mannes mit einer verdorrten Hand

3

12,15-16

→Der Zulauf des Volks

4

12,17-21

→Jesus, der Gottesknecht

5

12,22-30

→Die Macht Jesu über die bösen Geister

6

12,31-37

→Die Sünde gegen den Geist

7

12,38-45

→Die Zeichenforderung der Pharisäer

8

12,46-50

→Die wahren Verwandten Jesu

 

 

Mt 12,40

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

 

 

 

[251b]

 

 

XII.

 

 

Jesus und der Sabbat:
Die abgerupften Ähren

|| → Mk 2,23-28    || → Lk 6,1-11

Marc. 2.

Luc. 6.

ZV der zeit / gieng Jhe­ſus durch die Saat am Sab­bath / vnd ſei­ne Jün­ger waren hungerig / fiengen an Ehren auszureuffen / vnd aſſen. 2Da das die Pha­ri­ſe­er ſa­hen / ſpra­chen ſie zu jm / Sihe / Deine Jüngere thun das ſich nicht zimpt am Sab­bath zuthun.

→1.Reg. 21.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Oſee. 6.

3ER aber ſprach zu jnen / Habt jr nicht geleſen / was Dauid thet / da jn vnd die mit jm waren / hungerte? 4Wie er in das Got­tes haus gieng / vnd aſs die Schawbrot / die jm doch nicht zimpten zu eſſen / noch denen die mit jm waren / ſon­dern allein den Prie­ſtern. 5Oder habt jr nicht geleſen im Ge­ſetz / wie die Prie­ſter am Sab­bath im Tempel den Sab­bath brechen / vnd ſind doch on ſchuld? 6Ich ſa­ge aber euch / Das hie der iſt / der auch gröſſer iſt denn der Tempel. 7Wenn jr aber wü­ſtet / was das ſey (Ich habe wolgefallen an der Barm­her­tzig­keit / vnd nicht am Op­ffer) het­tet jr die Vn­ſchül­di­gen nicht verdampt. 8Des men­ſchen Son iſt ein HErr / auch * vber den Sab­bath.

 

 

 

 

 

 

 

 

*

(Vber den Sab­bath)

Wer an Chri­ſtum gleubet / iſt vber alle Ge­ſe­tze / vnd wird nicht beſchül­digt vom Ge­ſetz.

 

 

Jesus und der Sabbat:
Die Heilung eines Mannes mit einer verdorrten Hand

|| → Mk 3,1-6    || → Lk 6,1-11

Mar. 3.

Luc. 6.

VND Er gieng von dannen furbas / vnd kam in jre Schule. 10Vnd ſi­he / da war ein Menſch / der hatte ein ver­dor­re­te hand / Vnd ſie fra­geten jn / vnd ſpra­chen / Iſts auch recht am Sab­bath heilen? Auff das ſie eine ſa­che zu jm het­ten. 11Aber er ſprach zu jnen / Welcher iſt vn­ter euch / ſo er ein Schaf hat / das jm am Sab­bath in eine Gru­ben fellet / Der es nicht ergreiffe vnd auffhebe? 12Wie viel be­ſſer iſt nu ein Menſch / denn ein Schaf? Da­r­umb mag man wol am Sab­bath gutes thun. 13Da ſprach er zu dem Men­ſchen / Strecke deine hand aus / vnd er ſtrecket ſie aus / Vnd ſie ward jm wi­der ge­ſund / gleich wie die andere.

 

Marc. 3.

DA gien­gen die Pha­ri­ſe­er hin aus / vnd hielten einen Rat vber jn / wie ſie jn vmbbrechten.

 

 

Der Zulauf des Volks

|| → Mk 3,7-12    || → Lk 6,17-19

 

15Aber da Jhe­ſus das erfur / weich er von dannen / Vnd jm folgete viel volcks nach / Vnd er heilete ſie alle / 16vnd bedrawete ſie / das ſie jn nicht meldeten.

 

 

Jesus, der Gottesknecht

17Auff das erfüllet würde das geſagt iſt durch den Propheten Iſaiam / der da ſpricht / 18Sihe / Das iſt mein Knecht / den ich erwelet habe / vnd mein Liebſter / an dem meine Seele wolgefallen hat. Ich wil mei­nen Geiſt auff jn legen / Vnd er ſol den Heiden das Ge­richt verkündigen. 19Er wird nicht zancken noch ſchrei­en / vnd man wird ſein geſchrey nicht hören auff den Gaſſen. 20Das zuſtoſſen Rhor wird er nicht zu­bre­chen / Vnd das glümende Tocht wird er nicht aus­leſ­ſchen / Bis das er ausfüre das Ge­richt zum ſieg / 21Vnd die Heiden wer­den auff ſei­nen Namen hoffen.

 

 

Die Macht Jesu über die bösen Geister

|| → Mk 3,22-30    || → Lk 11,14-23   || → Lk 12,10

 

DA ward ein Beſeſſener zu jm bracht / der war Blind vnd Stum / Vnd er heilet jn / Al­ſo / das der blinde vnd ſtumme / beide redet vnd ſa­he. 23Vnd

 

 

 

 

[251b | 252a]

 

 

S. Mattheus.     C. XII.

CCLII.

 

 

alles Volck ent­ſatz­te ſich / vnd ſprach / Iſt die­ſer nicht Dauids ſon? 24Aber die Pha­ri­ſe­er / da ſie es hö­re­ten / ſpra­chen ſie / Er treibt die Teu­fel nicht anders aus / denn durch Beel­ze­bub / der Teu­fel öberſten.

 

25JHE­ſus vernam aber jre gedancken / vnd ſprach zu jnen / Ein jglich Reich ſo es mit jm ſelbs vn­eins wird / das wird wü­ſte. Vnd ein jgliche Stad oder Haus / ſo es mit jm ſelbs vn­eins wird / mags nicht be­ſte­hen. 26So denn ein Sa­tan den andern austreibt / ſo mus er mit jm ſelbs vn­eins ſein / Wie mag denn ſein Reich be­ſte­hen? 27So ich aber die Teu­fel durch Beel­ze­bub austreib / Durch wen treiben ſie ew­re Kinder aus ? Da­r­umb wer­den ſie ew­re Richter ſein. 28So ich aber die Teu­fel durch den geiſt Got­tes aus­trei­be / So iſt je das reich Got­tes zu euch komen.

 

29ODer / wie kan jemand in eines ſtar­cken haus gehen / vnd jm ſei­nen Hausrat rauben / Es ſey denn / das er zuuor den Starcken binde / vnd als denn jm ſein Haus beraube? 30Wer nicht mit mir iſt / Der iſt wi­der mich / Vnd wer nicht mit mir ſamlet / Der verſtrewet.

 

 

Die Sünde gegen den Geist

|| → Lk 6,43-45

 

 

 

 

 

 

 

Luc. 12.

31Da­r­umb ſa­ge ich euch / Alle ſünde vnd Leſterung wird den Men­ſchen vergeben / Aber die Leſterung wi­der den Geiſt / wird den Men­ſchen nicht vergeben. 32Vnd wer et­was redet wi­der des men­ſchen Son / dem wird es vergeben. Aber wer et­was redet wi­der den heiligen Geiſt / dem wirds nicht vergeben / weder in die­ſer noch in jener Welt.

33SEtzet entweder einen guten Bawn / ſo wird die Frucht gut / Oder ſetzet einen faulen Bawm / ſo wird die frucht faul. Denn an der Frucht erkennet man den Bawm. 34Ir Ottern gezichte / wie kund jr gutes reden / die weil jr bö­ſe ſeid? Wes das Hertz vol iſt / des ge­het der Mund vber. 35Ein gut Menſch / bringet guts erfür / aus ſei­nem guten ſchatz des her­tzen / Vnd ein bö­ſer Menſch / bringet bö­ſes erfür / aus ſei­nem bö­ſen ſchatz. 36Ich ſa­ge euch aber / Das die Men­ſchen müſſen rechenſchafft geben am jüng­ſten Ge­richt / von einem jg­li­chen vnnützen wort / das ſie ge­redt haben. 37Aus deinen wor­ten wir­ſtu gerechtfertiget wer­den / Vnd aus deinen wor­ten wir­ſtu verdampt wer­den.

 

 

 

 

 

 

(Noch in jener)

Das hie Matthe­us ſpricht (weder in die­ſer noch in jener welt) ſa­get Marcus al­ſo / Er iſt ſchüldig einer ewigen ſchuld.

 

 

Die Zeichenforderung der Pharisäer

|| → Mk 8,11-12    || → Lk 11,24-26    || → Lk 11,29-32

Marc. 8.

Luc. 11.

 

 

 

 

→Jon. 2.

 

 

 

→Jon. 3.

 

 

 

→3.Reg. 1.

→*1)

DA antworten etliche vn­ter den Schrifft­ge­ler­ten vnd Pha­ri­ſe­ern / vnd ſpra­chen / Mei­ſter / Wir wol­ten ger­ne ein Zei­chen von dir ſe­hen. 39Vnd er ant­wor­tet / vnd ſprach zu jnen / Die bö­ſe vnd ehebrecherſche Art / ſu­chet ein Zei­chen / Vnd es wird jr kein Zei­chen gegeben wer­den / Denn das Zei­chen des Propheten Jonas . 40Denn gleich wie Jonas war drey ta­ge vnd drey nacht in des Walfiſches bauch / Al­ſo wird des men­ſchen Son drey ta­ge vnd drey nacht mitten in der Erden ſein. 41Die Leu­te von Ni­ni­ue wer­den auff­tret­ten am jüng­ſten Ge­rich­te / mit die­ſem Ge­ſchlech­te / vnd wer­den es ver­dam­nen / Denn ſie thet­ten Buſſe nach der pre­digt Jonas / Vnd ſi­he / Hie iſt mehr denn Jonas. 42Die Königin von Mittag wird auff­tret­ten am jüng­ſten Ge­rich­te mit die­ſem Ge­ſchlecht / vnd wird es ver­dam­nen / Denn ſie kam vom ende der erden / Sa­lo­mo­nis weis­heit zu hö­ren / Vnd ſi­he / Hie iſt mehr denn Salomon.

Luc. 11.

WEnn der vnſauber Geiſt von dem Men­ſchen ausgefaren iſt / ſo durchwandelt er dürre Stete / ſu­chet ruge / vnd findet ſie nicht. 44Da ſpricht er denn / Ich wil wi­der vmb keren in mein Haus / daraus ich gegangen bin. Vnd wenn er kompt / ſo findet ers müſſig / gekeret vnd geſchmückt. 45So ge­het er hin / vnd nimpt zu ſich ſieben ander Gei­ſter / die erger ſind / denn er ſelbs / Vnd wenn ſie hinein komen / wonen ſie alda / Vnd wird mit dem ſelben Men­ſchen hernach erger / denn es vorhin war. Al­ſo wirds auch die­ſem argen Ge­ſchlecht gehen.

 

 

Die wahren Verwandten Jesu

|| → Mk 3,31-35    || → Lk 8,19-21

Marc. 8.

Luc. 8.

DA er noch al­ſo zu dem volck redet / Sihe / da ſtun­den ſei­ne Mutter und ſei­ne Brüder drauſſen / die wol­ten mit jm reden. 47Da ſprach einer zu jm / Sihe / Deine Mutter vnd deine Brüder ſtehen drauſſen / vnd wöl­len mit dir reden. 48Er ant­wor­tet aber / vnd ſprach zu dem / der es jm an­ſa­get / Wer iſt meine Mutter? vnd wer ſind meine Brüder? 49Vnd recket die hand aus vber ſei­ne

 

 

 

 

[252a | 252b]

 

 

Euangelium     C. XIII.

 

 

Jünger / vnd ſprach / Sihe da / das iſt meine Mutter vnd meine Brüder. 50Denn wer den willen thut meines Vaters im Hi­mel / der ſelbige iſt mein Bruder / Schweſter vnd Mutter.

 

 

 

 

1) Druckfehler: 3.Reg.1. ; gemeint ist: 3.Reg.10. (1 Kön 10,1-13).

Wir haben entsprechend verlinkt.

 

 

 
 

 

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1. Samu.
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1 Sam

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1 Kön

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Hoſee
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III

 

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