Das Buch Hiob (Ijob)

Kapitel VIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Hiob
Ijob

 

C. VIII.

 

Hiob 8,1-22

 
Info

mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch

 

Der Text in 42 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel VIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VIII.

 

 

3 - 14

 

II. DER DIALOG: ERSTER GESPRÄCHSGANG

 

 

 

8,1-22

 

II.4 Erste Rede des Bildad

 

1

8,1-22

→Got­tes Gerechtigkeit

→Der Untergang der Gottlosen

→Der Segen durch Buße

 

 

 

 

 

Das Bucĥ Hiob.

 

 

 

 

[276b]

 

 

II.4

Erste Rede des Bildad

 

 

8,1-22

 

 

VIII.

 

 

Got­tes Gerechtigkeit
Der Untergang der Gottlosen
Der Segen durch Buße

 

DA ant­wor­tet Bildad von Suah / vnd ſprach / 2Wie lange wil­tu ſolchs re­den? vnd die rede deines mun­des ſo einen ſtol­tzen mut haben? 3Meinſ­tu das Gott vnrecht richte / oder der All­mech­ti­ge das Recht verkere? 4Haben deine Söne fur jm ge­ſün­di­get / ſo hat er ſie verſtoſſen vmb jrer mi­ſſe­that willen. 5So du aber dich bey zeit zu Gott thuſt / vnd dem All­mech­ti­gen fleheſt. 6Vnd ſo du rein vnd from biſt / So wird er auff­wa­chen zu dir / vnd wird wi­der auffrichten die Wonung

BILDAD.

 

 

 

 

 

[276b | 277a]

 

 

Hiob.     C. VIII. IX.

Bildad.

 

CCLXXVII.

 

vmb deiner gerechtigkeit willen. 7Vnd was du zu erſt wenig gehabt haſt / wird hernach faſt zunemen. 8Denn frage die vorigen Ge­ſchlech­te / vnd nim dir fur zu forſchen jre Ve­ter. 9Denn wir ſind von geſtern her vnd wi­ſſen nichts / Vn­ſer Leben iſt ein ſchatten auff Erden. 10Sie wer­den dichs leren vnd dir ſa­gen / vnd jre rede aus jrem her­tzen erfur bringen.

 

11KAn auch die a Schilff auff­wach­ſen / wo ſie nicht feucht ſtehet? Oder Gras wachſen on wa­ſſer? 12Sonſt wens noch in der blüt iſt / ehe es abgehawen wird verdorret es / ehe man denn hew macht. 13So ge­het es allen denen / die Got­tes vergeſſen / vnd die hoffnung der Heuch­ler wird verloren ſein. 14Denn ſei­ne zuuerſicht vergehet / vnd ſei­ne hoffnung iſt eine Spinneweb. 15Er verleſſet ſich auff ſein Haus / vnd wird doch nicht be­ſte­hen / Er wird ſich dran hal­ten / Aber doch nicht ſtehen bleiben. 16Es hat wol Früchte ehe denn die Sonne kompt / vnd Reiſer wachſen erfur in ſei­nem garten. 17Seine ſaat ſtehet dicke bey den quellen / vnd ſein Haus auff ſteinen. 18Wenn er jn aber verſchlinget von ſei­nem ort / wird er ſich gegen jm ſtellen / Als kennet er jn nicht. 19Sihe / das iſt die freude ſei­nes we­ſens / vnd wer­den ander aus dem ſtaube wachſen. 20Da­r­umb ſi­he / das Gott nicht verwirfft die Fromen / vnd erhelt nicht die hand der Boshafftigen. 21Bis das dein mund vol lachens wer­de / vnd deine lippen vol jauchzens. 22Die dich aber haſſen / wer­den zu ſchan­den wer­den / vnd der Gott­lo­ſen hütte wird nicht be­ſte­hen.

Id eſt / Pintzen.

→*1)

 

 

 

 

1) lat.: Id eſt

dt.: Das ist

Id est: Pintzen. | »Das ist: Binsen«

Luther erklärt seinen Lesern den Begriff Schilf. Bekannter waren ihnen wohl Binsen, eine Gräserart, die in Feuchtgebieten und überfluteten Standorten wuchs. Binsen oder deren Blütenstände wurden für unterschiedliche Polster- und Isolierarbeiten verwendet.

 

 

 
 

 

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Hiob
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Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text Hiob 8 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

2: wiltu

3: meinſtu

3: Allmechtige

4: Söne

4: geſündiget

6: from

7: faſt

8: fur

10: erfur

11: Pintzen

11: on

12: hew

14: zuuerſicht

22: Gottloſen

 

Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen.

Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 
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Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text Hiob 8

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

wiltu

willst du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von wollen (Verb)

 

Präsens:

wiltu: willst du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

wiltu: willst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 13,2

 

wie lang wiltu mein ſo gar vergeſſen?

 

Wie lange willst du mich noch so ganz vergessen?!

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

meinſtu

 

meineſtu

meinst du (Verb)

2. Person Singular Aktiv von meinen (Verb)

 

Präsens Indikativ: meinſtu, du meinst

Präsens Konjunktiv: meineſtu, du meinest

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Psalm 50,13

 

Meinſtu das ich Ochſſenfleiſch eſſen wölle / Oder Bockſblut trin­cken?

 

(Was denkst Du nur?!) Meinst du etwa, das ich Ochsenfleisch essen wolle oder Bockblut trinken?!

 

 

→Psalm 50,21

 

Das thuſtu / vnd ich ſchweige / Da meineſtu / Jch wer­de ſein gleich wie du /

 

(Ich weiß,) das tust du! Und ich schweige. Und deswegen meinest du (womöglich), ich bin wie du?!

 

 

→Rom 2,26

 

meineſtu nicht / das ſei­ne Vorhaut wer­de fur eine Beſchneitung gerechnet?

 

meinest du nicht auch, dass seine Vorhaut als Beschnitten gilt?!

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Allmechtige

Allmächtige, der

Substantivierung von: allmächtig (Adverb; von/mit umfassender, gewaltiger Macht)

 

Als Rangbezeichnung und Ehrenbezeichnung besonders für Gott gebraucht.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Son

 

ſon

Sohn, der

männliches Kind

männlicher Nachkomme

 

Zu Luthers Zeit gab es im geschriebenen Wort noch kein »h«, dennoch ist das »o« sicher lang ausgesprochen wor­den.

 

 

→ Mk 1,11

 

Vnd da ge­ſchach eine ſtim­me vom Hi­mel / Du biſt mein lie­ber Son / An dem ich wolgefallen habe.

 

a) Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lie­ber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

b) Plötzlich war eine Stimme zu hö­ren, die vom Himmel kam: Du bist mein lie­ber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

 

→Spr 31,2

 

AH mein Auſſer­welter / Ah du ſon meins Leibs / Ah mein g­ewünd­ſch­ter Son.

 

a) O du, mein Auserwählter! O du, Sohn meines Leibes! Oh du, mein gewünschter Sohn!

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

ſündigen

 

ſundigen

sündigen (Verb)

eine religiöse Verfehlung (Sünde) begehen

 

Zu Luthers Zeiten wurde der Begriff ausschließlich im religiösen und im kirchlichen Kontext verwendet. Durch die Vielzahl religiöser und kirchlicher Vorschriften war der Begriff Sünde inhaltlich eindeutig geprägt. Die Ermahnung, nicht zu sündigen, beeinflusste viele alltägliche Verhaltensweisen.

 

→Psalm 4,5

 

Zürnet jr / ſo ſün­di­get nicht / Redet mit ewrem her­tzen auff ewrem Lager / vnd harret

Luther (zu »sündiget«): Bewegt euch et­was zu vnluſt.

 

Psalm 4,5 bezieht sich auf die Geschichte von Kain und Abel (→1Mos 4,7), in der sich der erzürnte Kain von der Sünde überwältigen lässt, anstatt abzuwarten, um sie in Ruhe zu beherrschen.

 

→Jes 29,21

 

welche die Leu­te ſundigen machen durchs predigen /

 

... welche die Leu­te durch das Predigen verführen zu sündigen.

 

 

 

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from

 

frum

fromm (Adjektiv)

a) brav, tüchtig, tapfer

b) nützlich, gut

c) ordentlich, ehrlich

d) unschuldig, unsträflich

e) gewissenhaft, lie­bevoll, pflichtgetreu (gegenüber Gott)

f) fromm, verehrend

 

 

Eine anhaltende (tüchtige), die Göttlichkeit pflichtgetreu verehrende Eigenschaft, die von Tapferkeit gegen alle Anfechtungen getragen wird.

 

 

from: →Psalm 94,15

 

DEnn Recht mus doch recht bleiben / Vnd dem wer­den alle frome Her­tzen zufallen.

 

Denn Recht muss doch Recht bleiben. Und dem wer­den alle frommen Herzen zufallen.

 

 

frum: → Lk 18,9

 

ER ſaget aber zu etlichen / die ſich ſelbs vermaſſen / das ſie frum we­ren /

 

Er sagte zu etlichen, die von sich selbst überzeugt waren, dass sie fromm wären ...

 

 

 

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faſt

fast (Adjektiv)

Bedeutung 1:

 

im alt- und mittelhochdeutschen meint faſt soviel wie

 

a) fest, dauerhaft

b) sehr

 

jeweils als Verstärkung des zugehörigen Verbs

 

lateinisch: valde, firmiter, stabiliter (faſt gleuben: firmiter credere, fest glauben)

 

In der Luther-1545 hast faſt stets diese erste Bedeutung.

 

Bedeutung 2:

 

beinahe

 

lateinisch: ferme, fere (fast glauben: fere credere, beinahe glauben)

 

→1Mos 17,6

 

Vnd wil dich faſt ſeer fruchtbar machen

 

Und will dich sehr, sehr fruchtbar machen

 

 

→Psalm 119,167

 

Meine Seele helt deine Zeugnis / Vnd lie­bet ſie faſt.

 

Meine Seele hält deine Zeugnisse und liebt sie sehr!

 

 

 

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fur

a) vor (Präposition)

 

b) für (Präposition)

 

c) fuhr (Verb)

 

Die Präpositionen vor und für

 

Die beiden heutigen Wörter vor und für gehen sprachlich auf das selbe Wort zurück, was in der Lutherbibel noch gut verfolgt wer­den kann.

 

Überwiegend tritt fur in der Bedeutung vor auf und ist gleichbedeutend mit Luthers Schreibweise vor.

 

Die konkrete Bedeutung erschließt sich aus dem Textzusammenhang.

 

 

Das Verb fuhr

 

Das Wort fur kann auch das Verb fahren (Luther-Deutsch: →faren) in der 3. Person Singular Präteritum mei­nen.

 

 

fur in der Bedeutung »vor«: →Psalm 3,1

 

Ein Pſalm Dauids / Da er floh fur ſei­nem ſon Abſalom.

 

Ein Psalm Davids, [gesungen,] als er vor seinem Sohn Aschalom floh.

 

 

fur in der Bedeutung »für«: →Psalm 40,18

 

Denn ich bin Arm vnd Elend / Der HERR aber ſorget fur mich

 

Denn ich bin arm und elend. Der HERR sorgt aber für mich.

 

 

fur in der Bedeutung »fuhr«: →Psalm 18,10

 

Er neigete den Hi­mel vnd fur herab

 

Er neigte den Himmel und fuhr herab.

 

 

 

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erfur

hervor (Adverb)

siehe auch: →fur

siehe auch: →erfuer

 

 

 

→Hiob 8,10

 

Sie wer­den dichs leren vnd dir ſagen / vnd jre rede aus jrem her­tzen erfur bringen.

 

Sie wer­den es dich lehren und es dir sagen, und sie wer­den ihre Worte aus ihrem Herzen hervorbringen.

 

 

 

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Pintzen

Binsen, die

eine zu den Süßgrasartigen der Gattung Bin­sen­ge­wäch­se zäh­len­de Pflan­ze. Wis­sen­schaft­li­cher Name: Juncus.

 

Binsen benötigen feuchte Standorte und wachsen an Ge­wäs­sern, in Mooren, Feucht­wie­sen und in Sümp­fen. Sie wa­ren in ganz Deuts­chland weit ver­brei­tet.

 

Halme und Blütenstände wur­den für un­ter­schied­li­che Zwecke in Haus­halt und Hand­werk ge­nutzt, bei­spiels­wei­se für Iso­lier­ar­bei­ten und Kis­sen­fül­lun­gen.

 

Der Begriff Pintzen kommt in der Lutherbibel von 1545 nur ein­mal vor. Luther benutzt ihn in seiner An­mer­kung zu Hiob 8,11.

 

→Hiob 8,11

 

KAn auch die Schilff auff­wach­ſen / wo ſie nicht feucht ſtehet?

 

Dazu findet sich in der Marginalspalte:

 

Jd eſt / Pintzen.

 

Luther erklärt seinen Lesern den Bergriff Schilf: Das seien Binsen. Daraus lässt sich ableiten, dass Binsen bei den deutschen Lesern weit aus bekannter waren als Schilf.

 

 

 

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on

ohne (Präposition)

Wegfall einer Sache oder eines Grundes

 

→Psalm 18,32 on der HERR: ohne dem HERRN

 

→Psalm 27,12 on ſchew: ohne Scheu

 

→Psalm 35,15 on meine ſchuld: ohne meine Schuld

 

→Psalm 18,32 on vn­ſer Gott: ohne unserem Gott

 

→Röm 1,9 on vnterlas: ohne Unterlass

 

→Psalm 7,5 on vrſach: ohne Ursache, ohne Grund, grundlos

 

→Psalm 15,2 on wandel: ohne Makel, makellos, unverändert

 

→Psalm 105,34 on zahl: ohne Zahl, zahllos, unzählig

 

→Röm 4,6 on zuthun: ohne Zutun

 

→Röm 4,9 on zweiuel: ohne Zweifel, zweifelsohne, zweifellos

 

 

 

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Hew

Heu, das

abgemähter, geernteter und zum Trocknen gelagerter Wie­sen­be­wuchs aus Gras, Kräu­tern und wei­te­ren Wei­de­pflan­zen

 

 

→Hiob 8,12

 

Sonſt wens noch in der blüt iſt / ehe es abgehawen wird verdorret es / ehe man denn hew macht.

 

Sonst, wenn es noch in der Blüte ist, bevor es gemäht wird und bevor man es zu Heu machen kann, verdorrt es.

 

 

 

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Zuuerſicht

 

zuuerſicht

Zuversicht, die

ursprünglich: das Voraussehen auf et­was oder eine Person

 

1) die Erwartung des Künftigen

2) die Erwartung dessen, was man wünscht, die Hoffnung

3) das Vertrauen auf Gott und das, was er gewährleistet

4) die feste, untrügliche Annahme der Erwartung

5) das Vertrauen, das man auf sich und seine Fähigkeiten hat

 

Zuuerſicht
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
42 27 4 11

 

Das Wort zuuersicht kommt besonders oft im Psalter vor (sechs­zehn Fundstellen).

 

 

→Psalm 94,22

 

Mein Gott iſt der Hort meiner zuuerſicht.

 

 

→Psalm 142,6

 

HERR / zu dir ſchrey ich / vnd ſage / Du biſt meine Zu­uer­ſicht /

 

Herr, zu dir schreie ich und sage: Du bist meine Zu­ver­sicht!

 

 

 

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Gottloſe

 

Gotloſe

Gottlose, der

Substantivierung von: →gottlos (Adjektiv)

 

Religiöser Begriff, der die Existenz Got­tes voraussetzt:

 

1) Zustand: los von Gott; von Gott los [sein]; von Gott verlassen; ohne Gott.

2) religiöse Grundhaltung: Gott nicht dienend; die Ehre, den Willen, die Gebote Got­tes missachtend

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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