Das Buch Hiob (Ijob)

Kapitel XXX.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Hiob
Ijob

 

C. XXX.

 

Hiob 30,1-31

 

Der Text in 42 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXX.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXX.

 

 

22 - 31

 

IV. DER DIALOG: DRITTER GESPRÄCHSGANG

 

 

 

27,1 - 31,40

 

IV.5 Hiobs Schlussrede an die Freunde

 

1

30,1-31

→Hiobs jetziges Unglück

→Verachtung durch die Menschen

→Got­tes feindliche Gesinnung

→Berechtigung zur Klage

 

 

 

 

 

Das Bucĥ Hiob.

 

 

 

 

[283b]

 

 

XXX.

 

 

Hiobs jetziges Unglück

Verachtung durch die Menschen

Got­tes feindliche Gesinnung

Berechtigung zur Klage

 

NV aber lachen mein die jünger ſind denn ich / welcher Ve­ter ich ver­ach­tet het­te zu ſtellen vn­ter meine Schaf­hun­de. 2Welcher ver­mü­gen ich fur nichts hielt / die nicht zum Alter komen kundten. 3Die fur hunger vnd kumer einſam flohen in die Einöde / newlich verdorben vnd elend wor­den. 4Die da Neſſeln ausraufften vmb die püſſch / vnd Wegholdern wurtzel war jre ſpeiſe. 5Vnd wenn ſie die er ausriſſen / jauchzeten ſie drüber / wie ein Dieb. 6An den grawſamen Bechen woneten ſie / in den löchern der erden vnd ſteinritzen. 7Zwiſſchen den Püſſchen rieffen ſie / vnd vn­ter den Diſteln ſamleten ſie. 8Die Kinder loſer vnd verachter Leu­te / die die geringſten im Lande waren. 9Nu bin ich jr Seitenſpiel wor­den / vnd mus jr Merlin ſein. 10Sie haben einen Grewel an mir / vnd machen ſich ferne von mir / vnd ſchonen nicht fur meinem angeſicht zu ſpeien.

 

11SIe haben meine Saelen ausgeſpannen / vnd mich zu nicht gemacht / vnd das meine a abgezeumet. 12Zur rechten da ich grunet / haben ſie ſich wi­der mich geſetzt / Vnd haben mei­nen fus ausgeſtoſſen / vnd haben vber mich einen weg gemacht / mich zu verderben. 13Sie haben meine ſteige zu­bro­chen / Es war jnen ſo leicht mich zubeſchedigen / das ſie keiner hülffe dazu durfften. 14Sie ſind komen wie zur weiten Lücken er ein / vnd ſind on ordnung daher gefallen. 15Schrecken hat ſich gegen mich gekeret / Vnd hat verfolget wie der wind meine herrligkeit / vnd wie ein lauf­fende wolcke mei­nen glückſeligen ſtand. 16Nu aber geuſſet ſich aus meine Seele vber mich / vnd mich hat ergrieffen die elende zeit. 17Des nachts wird mein Gebein durchboret al­lent­hal­ben / vnd die mich jagen / legen ſich nicht ſchlaffen. 18Durch die menge der krafft wer­de ich anders vnd anders gekleidet / Vnd man gürtet mich da mit / wie mit dem loch meines Rocks. 19Man hat mich in Dreck getretten / vnd gleich geacht dem ſtaub vnd aſſchen.

20SChrey ich zu dir / ſo antworteſtu mir nicht / Trette ich erfur / ſo achteſtu nicht auff mich. 21Du biſt mir verwandelt in einen Grawſamen / vnd zeigeſt deinen gram an mir mit der ſtercke deiner Hand. 22Du hebeſt mich auff / vnd leſſeſt mich auff dem winde faren / vnd zurſchmeltzeſt mich krefftiglich. 23Denn ich weis du wirſt mich dem Tod vber­ant­wort­en / da iſt das beſtimpte Haus aller Lebendigen. 24Doch wird er nicht die Hand ausſtrecken ins Beinhaus / vnd wer­den nicht ſchrei­en fur ſei­nem verderben. 25Ich weinete ja in der harten zeit / vnd meine Seele jamert der armen. 26Ich wartete des Guten / Vnd kompt das bö­ſe / Ich hoffte auffs Liecht / vnd kompt fin­ſter­nis. 27Mein eingeweide ſieden / vnd hören nicht auff / Mich hat vberfallen die elende zeit. 28Ich gehe ſchwartz einher / vnd börnet mich doch keine Sonne nicht / Ich ſtehe auff in der Gemeine vnd ſchreie. 29Ich bin ein bruder der Schlan­gen / vnd ein geſelle der Strauſſen.

(Sie)

Die Chaldeer.

Id eſt, De­po­ſue­runt, pri­ua­runt cur­ru et au­ri­ga­tu, id eſt do­mi­no meo.

→*1)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Gekleidet)

Das iſt / mancher­ley vnglück wird mir angethan ge­waltiglich / das ich michs nicht er­wehren kan / vnd gürtet mich / das ich nicht eraus ko­men kan / vnd mus es anhaben / wie ei­nen rock am halſe.

 

 

 

Das iſt / im Bein­hau­ſe wer­de ich je ruge haben.

 

 

 

 

[283b | 284a]

 

 

Hiob.     C. XXXI.

Hiob.

CCLXXXIIII.

 

 

30Meine haut vber mir iſt ſchwartz wor­den / vnd meine Gebeine ſind verdorret fur hitze. 31Meine Harffe iſt eine klage wor­den / vnd meine Pfeiffe ein weinen.

 

 

 

 

1) [lat.]: Id est, Deposuerunt, priuarunt curru et aurigatu, id est domino meo.

dt.: »Das bedeutet: Sie haben abgeschafft und geraubt die Wagen samt Wagenlenker, «

 

 

 
 

 

Biblia 1545

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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