Das Buch der Richter

Kapitel XIX.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch der Richter

 

C. XIX.

 

Ri 19,1-30

 

Der Text in 21 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel 19

 

Nr.

Text 1545

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XIX.

 

 

17,1 - 21,24

 

IV. ANHÄNGE:
SCHLIMME ZUSTÄNDE IN KÖNIGLOSER ZEIT

 

 

 

19,1 - 21,24

 

IV.2. Das Verbrechen von Gibea
und der
Krieg gegen Benjamin

 

1

19,1-9

→Die Geschichte des Leviten aus Ephraim und seiner Nebenfrau

2

19,10-21

→Die Reise des Leviten über Jebus nach Gibea

3

19,22-26

→Das Verbrechen: Die Vergwaltigung der Nebenfrau durch die Leu­te von Gibea

4

19,27-30

→Der Levit zerstückelt seine tote Nebenfrau und sendet ihre Körperteile als Klage in die Städte Israels

 

 

Ri 19,5%2C

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Bucĥ
der Ricĥter.

 

 

IV.2.

Das Verbrechen von Gibea
und der
Krieg gegen Benjamin

 

 

19,1 - 21,24

 

 

 

 

[144a]

 

 

XIX.

 

 

Die Geschichte des Leviten aus Ephraim und seiner Nebenfrau

 

ZV der zeit war kein König in Iſ­ra­el. Vnd ein Le­ui­ti­ſcher man war Frembd­ling / an der ſeiten des gebirges Ephraim / vnd hatte jm ein Kebs­weib zum weib ge­no­men von Beth­le­hem Juda. 2Vnd da ſie hatte neben jm gehuret / lieff ſie von jm zu jres vaters hau­ſe gen Beth­le­hem Juda / vnd war da­ſelbs vier mon­den lang.

Hiſtoria

von der Le­ui­ten Weib etc.

 

VND jr Man macht ſich auff vnd zoch jr nach / das er freundlich mit jr redet / vnd ſie wi­der zu ſich holet / vnd hatte einen Knaben vnd ein par Eſel

 

 

 

 

 

[144a | 144b]

 

 

Das Bucĥ    C․XIX

Hiſtoria

von der Le­ui­ten Weibe.

 

 

mit ſich. Vnd ſie füret jn in jres Vaters haus / Da jn aber der Dirnen vater ſa­he / ward er fro vnd emp­fieng jn. 4Vnd ſein Schweher / der Dirnen vater / hielt jn / das er drey ta­ge bey jm blieb / aſſen vnd truncken / vnd blieben des nachts da.

 

5DEs vierden tags machten ſie ſich des mor­gens früe auff / vnd er ſtund auff vnd wolt ziehen. Da ſprach der Dirnen vater zu ſei­nem Eidam / Labe dein hertz vor mit eim biſſen brots / dar­nach ſolt jr ziehen. 6Vnd ſie ſatz­ten ſich vnd aſſen beide mit ein ander vnd truncken. Da ſprach der Dirnen vater zu dem Man / Lieber / bleib vber nacht / vnd las dein hertz guter ding ſein. 7Da aber der Man auffſtund / vnd wolt ziehen / nötiget jn ſein Schweher / das er vber nacht da bleib.

 

8DEs mor­gens am fünff­ten tag / macht er ſich früe auff / vnd wolt ziehen. Da ſprach der Dirnen vater / Lieber / labe dein hertz / vnd las vns verziehen bis ſich der tag neiget / Vnd aſſen al­ſo die beide mit einander. 9Vnd der Man macht ſich auff / vnd wolt ziehen mit ſei­nem Kebsweib vnd mit ſei­nem Knaben. Aber ſein Schweher / der Dirnen vater / ſprach zu jm / Sihe der tag leſt abe vnd wil abend wer­den / bleib vber nacht / Sihe hie iſt Herberge noch die­ſen tag / bleib hie vber nacht / vnd las dein hertz guter ding ſein / Morgen ſo ſtehet jr früe auff vnd ziehet ew­ers wegs zu deiner Hütten.

 

 

Die Reise des Leviten über Jebus nach Gibea

 

ABer der Man wolt nicht vber nacht bleiben / Son­dern macht ſich auff / vnd zoch hin / vnd kam bis fur Jebus / das iſt Je­ru­ſa­lem / vnd ſein par Eſel beladen / vnd ſein Kebs­weib mit jm. 11Da ſie nu bey Jebus ka­men / fiel der tag faſt dahin / Vnd der Knabe ſprach zu ſei­nem Herrn / Lieber zeuch vnd las vns in die­ſe Stad der Jebuſiter einkeren / vnd vber nacht drinnen bleiben. 12Aber ſein Herr ſprach zu jm / Wir wöl­len nicht in der Fremb­den Stad einkeren / die nicht ſind von den kin­dern Iſ­ra­el / Son­dern wöl­len hin vber gen Gibea. 13Vnd ſprach zu ſei­nem Knaben / Gehe fort / das wir hinzu ko­men an einen ort / vnd vber nacht zu Gibea oder zu Rama bleiben.

 

14VND ſie zogen fort vnd wandelten / vnd die Sonne gieng jnen vn­ter hart bey Gibea / die da ligt vn­ter BenJamin. 15Vnd ſie kereten da­ſelbs ein / das ſie hinein kemen / vnd vber nacht zu Gibea blieben. Da er aber hin ein kam / ſatzt er ſich in der Stad gaſſen / Denn es war niemand / der ſie die nacht im Hau­ſe herbergen wolt.

 

VND ſi­he / da kam ein alter Man von ſei­ner erbeit vom Felde am abend / vnd er war auch vom gebirge Ephraim / vnd ein Frembd­ling zu Gi­bea / Aber die Leu­te des orts waren kin­der Jemini. 17Vnd da er ſei­ne augen auffhub / vnd ſa­he den Gaſt auff der gaſſen / ſprach er zu jm / Wo wil­tu hin? vnd wo kompſtu her? 18Er aber ant­wor­tet jm / Wir reiſen von Beth­le­hem Juda / bis wir ko­men an die ſeite des gebirges Ephraim / da her ich bin / Vnd bin gen Beth­le­hem Juda gezogen / vnd ziehe jtzt zum Hau­ſe des HER­RN / vnd niemand wil mich herbergen. 19Wir haben ſtro vnd futter fur vn­ſer Eſel / vnd brot vnd wein fur mich vnd deine Magd vnd fur den Knaben / der mit deinem Knecht iſt / das vns nichts gebricht. 20Der alte Man ſprach / Friede ſey mit dir / Alles was dir mangelt findeſtu bey mir / bleib nur nicht vber nacht auff der gaſſen. 21Vnd füret jn in ſein Haus / vnd gab den Eſeln futter / Vnd ſie wuſchen jre füſſe / vnd aſſen vnd truncken.

 

 

Das Verbrechen: Die Vergwaltigung der Nebenfrau durch die Leu­te von Gibea

VND da jr hertz nu guter dinge war / Sihe / da ka­men die Leu­te der Stad / bö­ſe Buben / vnd vmbgaben das haus / vnd pochten an die thür / vnd ſpra­chen zu dem alten Man / dem Haus­wirt / Bringe den Man er aus / der in dein haus ko­men iſt / das wir jn erkennen. 23Aber der Man der Hauswirt gieng zu jnen er aus / vnd ſprach zu jnen / Nicht meine Brüder / thut nicht ſo vbel / nach dem die­ſer Man in mein haus ko­men iſt / thut nicht eine ſolche torheit. 24Sihe / ich habe eine Tochter noch eine Jung­fraw / vnd die­ſer ein Kebsweib / die wil ich euch er aus bringen / Die möcht jr zu ſchan­den machen /

 

 

 

 

 

[144b | 145a]

 

 

Der Ricĥter.     C. XIXXX.

Grewliche

that der Bürger zu Gibea.

CXLV.

 

 

 

 

 

Grewliche that.

vnd thut mit jnen was euch gefellet / Aber an die­ſem Man thut nicht eine ſolche torheit. 25Aber die Leu­te wolten jm nicht gehorchen. Da faſſet der Man ſein Kebsweib / vnd bracht ſie zu jnen hin aus / Die er­ken­ne­ten ſie / vnd zuerbeiten ſich die gantze nacht / bis an den morgen / Vnd da die Morgenröte anbrach / lieſſen ſie ſie gehen. 26Da kam das Weib hart vor mor­gens vnd fiel nider fur der thür am hau­ſe des Mans / da jr Herr innen war / vnd lag da bis es liecht ward.

 

 

Der Levit zerstückelt seine tote Nebenfrau und sendet ihre Körperteile als Klage in die Städte Israels

 

DA nu jr Herr des mor­gens auff ſtund / vnd die thür auffthet am Hauſe vnd er ausgieng das er ſei­nes wegs zöge / Sihe / da lag ſein Kebs­weib fur der thür des hau­ſes / vnd jre Hende auff der ſchwelle. 28Er aber ſprach zu jr / Stehe auff / las vns zihen / Aber ſie ant­wor­te­te nicht. Da nam er ſie auff den Eſel / macht ſich auff / vnd zoch an ſei­nen ort. 29Als er nu heim kam / nam er ein Meſſer vnd faſſet ſein Kebs­weib / vnd ſtücket ſie mit bein vnd mit alle / in zwelff ſtück / vnd ſand­te ſie in alle grentze Iſ­ra­el. 30Wer das ſa­he der ſprach / Solchs iſt nicht ge­ſche­hen noch geſehen / ſint der zeit die kin­der Iſ­ra­el aus Egyp­ten­land gezogen ſind / bis auff die­ſen tag / Nu bedenckt euch vber dem / vnd gebt rat / vnd ſagt an.

 

 

 

 

 
 

 

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Sabrina

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