Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 16 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XII. | ||
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11,1 - 13,37 |
V. DAS WIRKEN JESU IN JERUSALEM
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1 | 12,1-12 | |
2 | 12,13-17 | |
3 | 12,18-27 | |
4 | 12,28-34 | |
5 | 12,35-37 | |
6 | 12,38-40 | |
7 | 12,41-44 |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[271b]
[271b | 272a]
S. Marcus. C․ XII.
CCLXXII.
VND er fieng an zu jnen durch Gleichniſſe zu reden. Ein Menſch pflantzet einen Weinberg / vnd füret einen Zaun drumb / vnd grub eine Kelter / vnd bawet einen Thurn / vnd thet jn aus den Weingartnern / vnd zoch vber Land. 2Vnd ſandte einen Knecht / da die zeit kam zu den Weingartnern / Das er von den Weingartnern neme von der Frucht des weinberges. 3Sie namen jn aber vnd ſteupten jn / vnd lieſſen jn leer von ſich. 4Abermal ſandte er zu jnen einen andern Knecht / Dem ſelben zeworffen ſie den Kopff mit ſteinen / vnd lieſſen jn geſchmecht von ſich. 5Abermal ſandte er einen andern / Denſelben tödten ſie / vnd viel andere / Etliche ſteupten ſie / etliche tödten ſie.
DA hatte er noch einen einigen Son / der war jm lieb / Den ſandte er zum letzten auch zu jnen / vnd ſprach / Sie werden ſich fur meinem ſon ſchewen. 7Aber die ſelben Weingartner ſprachen vnternander / Dis iſt der Erbe / Kompt laſſt vns jn tödten / ſo wird das Erbe vnſer ſein. 8Vnd ſie namen jn vnd tödten jn / vnd wurffen jn her aus fur den Weinberg. 9Was wird nu der Herr des weinberges thun? Er wird komen / vnd die Weingartner vmbbringen / vnd den Weinberg andern geben. 10Habt jr auch nicht geleſen dieſe Schrifft? Der ſtein / den die Bawleute verworffen haben / der iſt ein Eckſtein worden. 11Von dem HERRN iſt das geſchehen / vnd es iſt wunderbarlich fur vnſern augen. 12Vnd ſie trachten darnach / wie ſie jn grieffen / vnd furchten ſich doch fur dem Volck / Denn ſie vernamen / das er auff ſie dieſe Gleichniſſe geredt hatte / Vnd ſie lieſſen jn / vnd giengen dauon.
VND ſie ſandten zu jm etliche von den Phariſeern vnd Herodis dienern / das ſie jn fiengen in worten. 14Vnd ſie kamen vnd ſprachen zu jm / Meiſter wir wiſſen / das du warhafftig biſt / vnd frageſt nach niemand / Denn du achteſt nicht das anſehen der Menſchen / ſondern du lereſt den weg Gottes recht / Iſts recht / Das man dem Keiſer zinſe gebe / oder nicht? ſollen wir jn geben / oder nicht geben? 15Er aber mercket jre heucheley / vnd ſprach zu jnen / Was verſuchet jr mich? Bringet mir einen Groſſchen / das ich jn ſehe. 16Vnd ſie brachten jm. Da ſprach er / Wes iſt das Bilde vnd die vberſchrifft? Sie ſprachen zu jm / Des Keiſers. 17Da antwortet Jheſus / vnd ſprach zu jnen / So gebet dem Keiſer / was des keiſers iſt / Vnd Gotte / was Gottes iſt. Vnd ſie verwunderten ſich ſein.
DA tratten die Saduceer zu jm / die da halten / Es ſey keine Aufferſtehung / die fragten jn / vnd ſprachen / 19Meiſter / Moſes hat vns geſchrieben / Wenn jemands Bruder ſtirbt / vnd leſſt ein Weib / vnd leſſt keine Kinder / So ſol ſein Bruder desſelbigen weib nemen / vnd ſeinem bruder ſamen erwecken. 20Nu ſind ſieben Brüder geweſen / Der erſte nam ein weib / der ſtarb / vnd lies keinen Samen. 21Vnd der ander nam ſie / Vnd ſtarb / vnd lies auch nicht ſamen. Der dritte desſelbigen gleichen / 22vnd namen ſie alle ſieben / vnd lieſſen nicht ſamen. Zu letzt nach allen / ſtarb das Weib auch. 23Nu in der Aufferſtehung / wenn ſie aufferſtehen / welchs weib wird ſie ſein vnter jnen / Denn ſieben haben ſie zum weibe gehabt?
24DA antwortet Jheſus vnd ſprach zu jnen / Iſts nicht alſo? Ir jrret / Darumb das jr nichts wiſſet von der Schrifft / noch von der krafft Gottes. 25Wenn ſie von den Todten aufferſtehen werden / ſo werden ſie nicht freien / noch ſich freien laſſen / ſondern ſie ſind wie die Engel im Himel. 26Aber von den Todten / das ſie aufferſtehen werden / Habt jr nicht geleſen im buch Moſi / bey dem puſch wie Gott zu jm ſaget / vnd ſprach / Ich bin der Gott Abraham / vnd der Gott Iſaac / vnd der Gott Jacob 27Gott aber iſt nicht der Todten / ſondern der Lebendigen Gott. Darumb jrret jr ſeer.
[272a | 272b]
Euangelium C. XII.
28VND es trat zu jm der Schrifftgelerten einer / der jnen zugehöret hatte / wie ſie ſich mit einander befrageten / vnd ſahe das er jnen fein geantwortet hatte / vnd fraget jn / Welchs iſt das furnemeſt Gebot fur allen? 29Jheſus aber antwortet jm / Das furnemeſt Gebot fur allen geboten iſt das / Höre Iſrael / Der HERR vnſer Gott iſt ein einiger Gott / 30Vnd du ſölt Gott deinen HERRn lieben / von gantzem hertzen / von gantzer Seele / von gantzem Gemüte vnd von allen deinen Krefften / Das iſt das furnemeſte Gebot. 31Vnd das ander iſt jm gleich / Du ſolt deinen Neheſten lieben / als dich ſelbs. Es iſt kein ander gröſſer Gebot / denn dieſe.
32VND der Schrifftgelerter ſprach zu jm / Meiſter / du haſt warlich recht geredt / Denn es iſt ein Gott / vnd iſt kein ander auſſer jm / 33Vnd denſelbigen lieben von gantzem hertzen / von gantzem gemüte / von gantzer ſeele / vnd von allen krefften / Vnd lieben ſeinen Neheſten als ſich ſelbs / das iſt mehr denn Brandopffer vnd alle Opffer. 34Da Jheſus aber ſahe / das er vernünfftiglich antwortet / ſprach er zu jm / Du biſt nicht ferne von dem reich Gottes. Vnd es thurſte jn niemand weiter fragen.
VND Jheſus antwortet / vnd ſprach / da er leret im Tempel / Wie ſagen die Schrifftgelerten / Chriſtus ſey Dauids ſon? 36Er aber Dauid ſpricht / durch den heiligen Geiſt / Der HERR hat geſagt zu meinem Herrn / Setze dich zu meiner Rechten / Bis das ich lege deine Feinde zum ſchemel deiner füſſe. 37Da heiſſt jn ja Dauid ſeinen Herrn / wo her iſt er denn ſein Son? Vnd viel Volcks höret jn gerne.
VND er leret ſie / vnd ſprach zu jnen / Sehet euch fur / fur den Schrifftgelerten die in langen Kleidern gehen / vnd laſſen ſich gerne auff dem Marckte grüſſen / 39vnd ſitzen gerne oben an in den Schulen / vnd vber tiſch im Abendmal / 40Sie freſſen der Widwen heuſer / vnd wenden langes Gebet fur / Dieſelben werden deſte mehr verdamnis empfahen.
VND Jheſus ſetzet ſich gegen den Gotteskaſten / vnd ſchawet / wie das volck Geld einlegte in den Gotteskaſten / Vnd viel Reichen legten viel ein. 42Vnd es kam eine arme Widwe / vnd legte zwey Scherfflin ein / die machen einen Heller. 43Vnd er rieff ſeine Jünger zu ſich / vnd ſprach zu jnen / Warlich / Ich ſage euch / dieſe arme Widwe hat mehr in den Gotteskaſten gelegt / denn alle die eingelegt haben. 44Denn ſie haben alle von jrem vbrigen eingelegt / Dieſe aber hat von jrem armut alles was ſie hat / jre gantze Narung eingelegt.
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Ac. | Der Apoſteln Geſchicht / beſchrieben von S. Lucas.Biblia Vulgata: | Die Apostelgeschichte des Lukas Apostelgeschichte | Apg Apg Apg |
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Perikope | Typ | Tag |
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1531 - 1898 | ||
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1899 - 1978 | ||
Mk 12,41-44 | 2. Evangelium | |
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Mk 12,41-44 | Reihe V | |
1979 - 2018 | ||
Mk 12,1-12 | Evangelium + | |
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Mk 12,1-12 | Reihe V | |
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Mk 12,41-44 | Reihe IV |
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