Das Buch Hiob (Ijob)

Kapitel XV.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Hiob
Ijob

 

C. XV.

 

Hiob 15,1-35

 

Der Text in 42 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XV.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XV.

 

 

15 - 21

 

III. DER DIALOG: ZWEITER GESPRÄCHSGANG

 

 

 

15,1-35

 

III.1 Die zweite Rede des Elifas

 

1

15,1-35

→Hiob wird wegen des ungeziemenden Redens gerügt

→Unheil für den Gottlosen

 

 

Hiob 15,33%2C

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Bucĥ Hiob.

 

 

 

 

[279a]

 

 

III.

DER DIALOG:
ZWEITER GESPRÄCHSGANG

 

 

Kapitel 15 - 21

 

 

III.1

Die zweite Rede des Elifas

 

 

15,1-35

 

 

XV.

 

 

Hiob wird wegen des ungeziemenden Redens gerügt
Unheil für den Gottlosen

 

DA ant­wor­tet Eliphas von The­man / vnd ſprach / 2Sol ein weiſer Man ſo auffgeblaſen wort reden / vnd ſei­nen Bauch ſo blehen mit loſen reden? 3Du ſtraf­feſt mit wor­ten die nicht tügen / Vnd dein reden iſt kein nütze. 4Du haſt die furcht faren laſ­ſen / vnd redeſt zu verechtlich fur Gott. 5Denn deine miſ­ſe­that leret deinen mund al­ſo / Vnd haſt erwelet ein ſchalckhafftige Zunge. 6Dein mund wird dich verdammen / vnd nicht ich / Deine lippen ſollen dir antworten. 7Biſtu der erſte Menſch geborn? Biſtu vor allen Hügeln empfangen? 8Haſtu Got­tes heimlichen rat gehört? Vnd iſt die weis­heit ſelbs geringer denn du? 9Was weiſſeſtu / das wir nicht wiſ­ſen? Was verſteheſtu / das nicht bey vns ſey? 10Es ſind graw vnd alte vn­ter vns / die lenger gelebt haben denn deine Veter.

Eliphas.

 

11SOlten Got­tes tröſtung ſo geringe fur dir gelten? Aber du haſt jrgend noch ein heimlich ſtück bey dir. 12Was nimpt dein hertz fur? Was ſi­he­ſtu ſo ſtoltz? 13Was ſetzt ſich dein mut wi­der Gott / das du ſolche rede aus deinem mun­de leſſeſt? 14Was iſt ein Menſch / das der ſolt rein ſein / vnd das er ſolt gerecht ſein / der vom Weibe geborn iſt? 15Sihe / vn­ter ſei­nen Heiligen iſt keiner on taddel / vnd die Hi­mel ſind nicht rein fur jm. 16Wie viel mehr ein Menſch / der ein Grewel vnd ſchnöde iſt / Der vnrecht ſeufft wie waſ­ſer. 17Ich wil dirs zeigen / höre mir zu / Vnd wil dir erzelen / was ich geſehen habe. 18Was die weiſen geſagt haben / vnd jren Ve­tern nicht verholen ge­we­ſen iſt. 19Welchen allein das Land gegeben iſt / das kein Frembder durch ſie gehen mus.

(Geringe)

Das iſt / Mein­ſtu das Gott die ſünder tröſte / vnd ſei­nen troſt ſo gering hinwerffe / Du muſt zu­uor from wer­den etc.

 

20DEr Gott­lo­ſe bebet ſein lebenlang / vnd dem Tyrannen iſt die zal ſei­ner jar verborgen. 21Was er höret / das ſchrecket jn / Vnd wens gleich friede iſt / furcht er ſich / der Verderber kome. 22Gleubt nicht / das er müge dem vnglück entrinnen / vnd ver­ſi­het ſich jmer des Schwerts. 23Er zeucht hin vnd her nach Brot / vnd dünckt jn jmer / die zeit ſei­nes vnglücks ſey furhanden. 24Angſt vnd not ſchrecken jn / vnd ſchlahen jn nider / als ein König mit einem Heer. 25Denn er hat ſei­ne hand wi­der Gott geſtreckt / vnd wi­der den All­mech­ti­gen ſich geſtreubet. 26Er leufft mit dem kopff an jn / vnd ficht halsſtarriglich wi­der jn. 27Er brü­ſtet ſich / wie ein fetter wanſt / Vnd macht ſich fett vnd dick.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Brü­ſtet ſich)

Scilicet con­tra De­um, ſi­cut Bos pin­gus, craſ­ſus et pug­nax.

→*1)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Pſal. 7.

28ER wird aber wonen in ver­ſtö­reten Stedten / da keine Heuſer ſind / ſon­dern auff einem hauffen ligen. 29Er wird nicht reich bleiben / vnd ſein Gut wird nicht be­ſte­hen / vnd ſein Glück wird ſich nicht ausbreiten im Lande. 30Vnfall wird nicht von jm laſ­ſen / Die flamme wird ſei­ne zweige verdorren / vnd durch den odem jres mun­des jn wegfreſſen. 31 Er wird nicht be­ſte­hen / denn er iſt in ſei­nem eitel dunckel betrogen / Vnd eitel wird ſein lohn wer­den. 32Er wird ein ende ne­men / wens jm vneben iſt / vnd ſein Zweig wird nicht grunen. 33Er wird abgeriſſen wer­den / wie ein vnzeitige Drauben vom Weinſtock / vnd wie ein Olebawm ſei­ne blüet abwirfft. 34Denn der Heuch­ler verſamlung wird einſam bleiben / vnd das fewr wird die Hütten freſſen / die Geſchencke ne­men. 35Er ge­het ſchwanger mit vnglück / vnd gebirt mühe / vnd jr Bauch bringt feil.

 

 

 

 

1) [lat.]: Scilicet contra Deum, sicut Bos pinguis, crassus et pugnax.

dt.: »Natürlich gegen Gott! Wie wie zum Beispiel ein schwerfälliger Ochse, derb und hartnäckig, «

 

 

 
 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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