Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 42 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel III. | ||
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3 - 14 |
II. DER DIALOG: ERSTER GESPRÄCHSGANG
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4,1 - 5,27 |
II.2 Die erste Rede des Elifas
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1 | 5,1-26 |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[275b]
NEnne mir einen / Was gilts / ob du einen findeſt? Vnd ſihe dich vmb jrgent nach einem c Heiligen. 2Einen Tollen aber erwürget wol der zorn / vnd den Albern tödtet der eiuer. 3Ich ſahe einen Tollen eingewurtzelt / vnd ich fluchet plötzlich ſeinem Hauſe. 4Seine Kinder werden fern ſein vom heil / vnd werden zuſchlagen werden im Thor / da kein Erretter ſein wird. 5Seine Erndte wird eſſen der d Hungerige / vnd die Gewapneten werden jn holen / vnd ſein Gut werden die Dürſtigen ausſauffen. 6Denn mühe aus der erden e nicht gehet / vnd vnglück aus
c
Das iſt / Zeige mir einen Heiligen der vnſchüldig ſey geplaget / wie du meineſt. Aber die tollen vnd vnwitzigen heiſſt er hie / die loſen frechen Leute / die nach Gott nicht fragen / Solche verderbet wol der zorn vnd eiuer Gottes.
d
Hungerige vnd dürſtige heiſſt er die Reuber vnd Tyrannen.
e
(Nicht gehet)
Das iſt / Der Menſch verdienet ſolchs mit ſünden ſonſt keme es jm nirgent her.
[275b | 276a]
Hiob. C. V.VI.
Eliphas
von Theman.
CCLXXVI.
dem acker nicht wechſet. 7Sondern der Menſch wird zu vnglück geborn / wie die Vögel ſchweben empor zufliegen.
8DOch ich wil jtzt von Gott reden / vnd von jm handeln. 9Der groſſe ding thut / die nicht zu forſchen ſind / vnd Wunder / die nicht zu zelen ſind. 10Der den regen auffs Land gibt / vnd leſſt waſſer komen auff die ſtraſſen. 11Der die nidrigen erhöhet / vnd den Betrübten empor hilfft. 12Er macht zu nicht die anſchlege der Liſtigen / das es jre hand nicht ausfüren kan. 13Er fehet die Weiſen in jrer liſtigkeit / vnd ſtörtzt der Verkereten rat. 14Das ſie des tags im finſternis lauffen / vnd tappen im mittag / wie in der nacht. 15Vnd hilfft dem Armen von dem ſchwert vnd von jrem munde / vnd von der hand des Mechtigen. 16Vnd iſt des Armen hoffnung / das die bosheit wird jren mund müſſen zuhalten.
17SIhe / ſelig iſt der Menſch / den Gott ſtraffet / Darumb weger dich der züchtigung des Allmechtigen nicht. 18Denn er verletzet / vnd verbindet / Er zuſchmeiſſt / vnd ſeine Hand heilet. 19Aus ſechs Trübſalen wird er dich erretten / vnd in der ſiebenden wird dich kein vbel rüren. 20In der Thewrung wird er dich vom Tod erlöſen / vnd im Kriege von des ſchwerts hand. 21Er wird dich verbergen fur der geiſſel der Zungen / das du dich nicht fürchteſt fur dem verderben / wenn es kompt. 22Im verderben vnd hunger wirſtu lachen / vnd dich fur den wilden Thieren im Lande nicht fürchten. 23Sondern dein Bund wird ſein mit den ſteinen auff dem felde / vnd die wilden Thier auff dem Lande werden fried mit dir halten. 24Vnd wirſt erfaren / das deine Hütten friede hat / vnd wirſt deine Behauſung verſorgen / vnd nicht ſündigen. 25Vnd wirſt erfaren / das deines Samens wird viel werden / vnd deine Nachkomen / wie das gras auff erden. 26Vnd wirſt im alter zu Grab komen / wie garben eingefürt werden zu ſeiner zeit. Sihe / das haben wir erforſchet / vnd iſt alſo / Dem gehorche vnd mercke du dirs.
(Dein Bund)
Das ist / Die steine werden dein getreide bewaren / weil dauon eine maurn vmbher gemacht wird.
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Hiob | Das Buch Hiob.Biblia Vulgata: | Das Buch Hiob (Ijob) Das Buch Ijob | Hiob Ijob Hiob |
1.Cor. | Die j. Epiſtel S. Paul an die Corinther.Biblia Vulgata: | Der erste Brief des Paulus an die Korinther 1. Korintherbrief | 1. Kor 1 Kor 1Kor |
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Luthers sieht als Thema des Buches Hiob das Gottesbild unter dem Eindruck von Leid, Schmerz und Trauer. Sind Zweifel an Gott, sind Unmut und Zorn gerechtfertigt?
Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.