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Luthers Wort |
Bedeutung |
Maria
Mariam |
Maria (Name)
hebräischer Frauenname
hebräisch: מרים, Mirjam oder Miriam griechisch: Μαριάμ, Mariam lateinisch: Maria Die Schreibweise des Namens in den altgriechischen Texten lässt vermuten, dass auch der hebräische Name ursprünglich in der Aussprache mit »a« vokalisiert wurde: Marjam statt Mirjam. Die lateinische Sprache verkürzte den Namen auf Maria. Diese Form fand Einzug in die deutschen Bibeln.
Luthers Schreibweise Mariam ist der damals übliche Akkusitiv zu Maria, entsprechend der lateinischen Deklination.
In der Bibel tragen mehrere Frauen diesen Namen. Gerade in neutestamentlicher Zeit scheint der Name sehr beliebt zu sein, wie zahlreiche außerbiblische Zeugnisse belegen.
Im Alten Testament
Mirjam, die Schwester des Mose (siehe dort)
Im Neuen Testament vor allem
1. Maria, die Mutter Jesu (siehe unten) 2. Maria Magdalena (siehe dort) 3. Maria Kleophae (siehe unten)
sowie weitere Frauen im Umkreis der Jünger Jesu.
Maria, die Mutter Jesu.
Maria war mit Josef, einem Handwerker aus Nazareth in Galiläa (nach Lukas) oder aus Bethlehem (nach Matthäus) verlobt, als sie mit Jesus schwanger wurde. Später heiratete Maria ihren Verlobten. Sie lebten schließlich in Nazareth, wo Jesus aufwuchs.
Maria, die Mutter mehrerer Kinder
Lk 2,7: Vnd ſie gebar jren erſten Son
Trotz dieser Angabe ist es in Theologenkreisen und in den Konfessionen umstritten, ob Jesus Geschwister hatte.
Die katholische Kirche (wie auch die orthodoxen Kirchen) vertreten die Ansicht, dass Maria zeitlebens Jungfrau geblieben sei und demnach keine weiteren Kinder gebären konnte.
Dagegen sprechen mehrere Bibelstellen von Geschwistern Jesu. Außer Jesus hatte Maria noch mindestens sechs weitere Kinder. Mk 6,3 listet die Namen von vier Brüdern auf und benutzt den Begriff Schwestern (Plural), was mindestens zwei Schwestern meint, ggf. mehr:
Jſt er nicht der Zimmerman / Marie ſon / vnd der bruder Jacobi vnd Joſes vnd Jude vnd Simonis? Sind nicht auch ſeine Schweſtern alhie bey vns?
Ist er nicht der Zimmermann, der Sohn Marias und der Bruder von Jakob, Josche, Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns?
Maria war also nicht nur die Mutter Jesu, sondern auch die Mutter Jakobs und weiterer Kinder.
Hier entfalten sich in der Kirchengeschichte bis heute z. T. waghalsige Mutmaßungen und Thesen, die erklären möchten, warum es sich dabei nicht um leibliche Geschwister Jesu, speziell um Kinder Marias, der Mutter Jesu, handeln könne. Doch die dogmatische Behauptung, sie stammten aus einer früheren Ehe des Josef, ist unhaltbar.
Wir halten es da doch eher mit der Vorstellung von einer sehr normalen Lebenspraxis, wie sie in einem Dorf bzw. in einer kleinen Stadt wie Nazareth ganz sicher gegeben war. Dazu gehörte es in einer Ehe, dass Kinder gezeugt und geboren wurden. Oftmals mehrere. Alles andere wäre nicht normal und bestenfalls medizinisch begründbar (Unfruchtbarkeit), nicht jedoch gesellschaftlich (Geburtenregelung), erst recht nicht religiös (Enthaltsamkeit). Religiös begründete Enthaltsamkeit in der Ehe von Maria und Josef oder in Ehen allgemein ist der Bibel nicht belegt und aus der religiösen Praxis jener Zeit nicht erklärbar. Sie ist ein spätes Konstrukt der Kirchenväter.
Wir gehen deshalb davon aus, dass Maria ganz selbstverständlich viele Kinder hatte, mindestens sieben, wie uns Mk 6,3 erklärt. Uns ist klar, dass Lk 2,7 (siehe oben) nicht ausreichend geeignet ist, das zu untermauern. Denn auch ein Einzelkind wäre ein Erstgeborener, allerdings ist der Text LK 2,7 so formuliert, dass eine Zählung vorliegt und mindestens ein zweiter Sohn mitzudenken ist.
Die Anmerkung in Lk 2,7 erklärt zugleich den besonderen Status Jesu als »Erstling«, als Erstgeborener, der sowohl rechtlich, vor allem aber in der religiösen Anschauung eine wichtige Rolle spielte. Doch erst sehr viel später, im Opfertod Jesu, entfaltete er seine wahre Bedeutung.
In den Evangelien des Matthäus (Mt 12,46-50), des Markus (Mk 3,31-35) und des Lukas (Lk 8,19-21) gibt es die Erzählung von den wahren Verwandten Jesu. Hier der jeweils erste Vers aus den Textabschnitten:
DA er noch alſo zu dem volck redet / Sihe / da ſtunden ſeine Mutter und ſeine Brüder drauſſen / die wolten mit jm reden.
VND es kam ſeine Mutter / vnd ſeine Brüder / vnd ſtunden hauſſen / ſchickten zu jm / vnd lieſſen jm ruffen
ES giengen aber hin zu ſeine Mutter vnd Brüdere / vnd kundten fur dem Volck nicht zu jm komen.
Gleich drei Evangelien bezeugen nahezu gleichlautend, dass Jesus Brüder hatte. Die Annahme, dass es sich um »Brüder im Glauben« handele, ist sicher nicht haltbar. Der jeweils folgende Text belegt eindeutig, dass seine Glaubensbrüder (wenn man sie so verstehen möchte), seine Jünger des engeren Kreises, derzeit bei ihm waren, als ihn seine Familie aufsuchte. Doch auch die Idee der »Brüder in Christo« ist erst lange nach den Evangelien entstanden. Die Gemeinschaft der Jünger wird nirgends als Bruderschaft bezeichnet. Wiederum findet sich auch kein Indiz, dass es sich um Halbbrüder oder Cousins von Jesus gehandelt haben könne.
Das gesamte biblische Motiv der »Jungfrauengeburt« zielt im Kern darauf ab, unanfechtbar zu belegen, dass Maria »eine junge Frau« war und vor Jesus keine anderen Kinder zur Welt gebracht hatte. Dabei spielt die religiös begründete Bedeutung Jesu als Erstgeborener zusätzlich eine gewichtige Rolle.
Der Begriff »Jungfrau« bezog sich zur Zeit Jesu keineswegs ausschließlich auf die »Unbefleckheit«, schon gar nicht auf eine religiös bedingte zeitlebens dauernde Enthaltsamkeit (siehe dazu auch den Artikel Jungfrau).
Es geht den Evangelisten in den Geburtsgeschichten nur darum, den Bezug herzustellen von den alttestamentlichen Prophezeiungen und den jüdischen Lehren, die den Messias (hebräisch: משיח, Maschiach) ankündigen und beschreiben, zu Jesus, der aus ihrer Sicht der erwartete Messias (lateinisch: Christus) ist. Die Geburtsgeschichten sind in jüdisch-christlichen Gemeinden für jüdische Zeitgenossen entstanden.
So stützen sich die Geburtsgeschichten beispielsweise auf die Prophezeihungen im Buch des Propheten Jesaja, die wohl den meisten Juden geläufig waren:
Darumb ſo wird euch der HErr ſelbs ein Zeichen geben / Sihe / Eine Jungfraw iſt ſchwanger / vnd wird einen Son geberen / den wird ſie heiſſen Immanuel /
Martin Buber, jüdischer Religionsphilosoph, übersetzt aus den hebräischen Quellen in seiner Bibelausgabe den Vers so:
»Darum
Maria Kleophae
Maria Kleophae (Maria des Kleophas; Joh 19,25) war die Schwester der Mutter Jesu, die oft als Maria, Mutter des Jakobus ( Mt 27,56; Lk 24,10) identifiziert wird. Allerdings ist Mk 6,3 beachtenswert, wonach Maria, die Mutter Jesu, zugleich die Mutter des Jakobus und des Jose ist, so dass Mt 27,56f, 28,1 und LK 24,10 die Mutter Jesu meinen könnte.
Aus dieser verwirrenden Konstellation gleicher Namen und unpräziser Zuordnungen hatte sich später die These entwickelt, dass die Brüder Jesu aus Mk 6,3 in Wahrheit die Kinder von Jesu Tante, also seine Cousins seien, um die These der lebenslangen Enthaltsamkeit Marias zu stützen. Doch geben die Texte dafür keinen hinreichenden Anlass.
So befanden sich unter dem Kreuz nach Johannes drei Frauen Namens Maria (Joh 19,25): Maria, die Mutter Jesu, Maria von Magdala und Maria Kleophae. Die »Frohe Botschaft« (Evangelium) von der Auferstehung Jesu verkündeten als erste zwei Frauen namens Maria ( Mt 28,1), die das Grab bewachten und es leer vorfanden.
SK Version 21.11.2024 ● |
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