Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 21 Kapiteln
Nr. | Text 1545 | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel VIII. | ||
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3,6 - 16,31 |
III. DIE RICHTERERZÄHLUNGEN
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6,1 - 8,35 |
III.5. Richter Gideon
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1 | 8,1-3 | |
2 | 8,4-9 | Die Bewohnern von Sukkot und Pnuel verweigern Gideons Heer Verpflegung für den Feldzug |
3 | 8,10-12 | Gideon verfolgt die Midianiter und nimmt deren Könige gefangen |
4 | 8,13-17 | |
5 | 8,18-21 | |
6 | 8,22-28 | |
7 | 8,29-31 | |
8 | 8,32 | |
9 | 8,33-35 |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[136b]
VND die Menner von Ephraim ſprachen zu jm / Warumb haſtu vns das gethan / das du vns nicht rieffeſt / da du in ſtreit zogeſt wider die Midianiter? Vnd zanckten ſich mit jm hefftiglich. 2Er aber ſprach zu jnen / Was hab ich jtzt gethan / das ewr that gleich ſey? Iſt nicht ein rebe Ephraim beſſer / denn die gantze weinernd AbiEſer? 3Gott hat die Fürſten der Midianiter / Oreb vnd Seb in ewr hende gegeben / Wie hette ich kund das thun das jr gethan habt? Da er ſolches redet / lies jr zorn von jm abe.
DA nu Gideon an den Jordan kam / gieng er hinüber mit den drey hundert Man / die bey jm waren / vnd waren müde / vnd jagten nach. 5Vnd er ſprach zu den Leuten zu Sucoth / Lieber / gebt dem volck das vnter mir iſt etlich Brot / denn ſie ſind müde / das ich nachiage den Königen der Midianiter / Sebah vnd Zalmuna. 6Aber die Oberſten zu Sucoth ſprachen / Sind die feuſte Sebah vnd Zalmuna ſchon in deinen henden / das wir deinem Heer ſollen brot geben? 7Gideon ſprach / Wolan / wenn der HERR Sebah vnd Zalmuna in meine hand gibt / wil ich ewr fleiſch mit dornen aus der wüſten / vnd mit hecken zudreſchen. 8Vnd er zoch von dannen hin auff gen Pnuel / vnd redet auch alſo zu jnen / Vnd die Leute zu Pnuel antworten jm gleich / wie die zu Sucoth. 9Vnd er ſprach auch zu den Leuten zu Pnuel / Kom ich mit frieden wider / ſo wil ich dieſen Thurn zubrechen.
Sebah.
Zalmuna.
SEbah aber vnd Zalmuna waren zu Karkor / vnd jr Heer mit jnen bey fünff zehen tauſent / die alle vberblieben waren vom gantzen Heer / deren aus Morgenland / Denn hundert vnd zwenzig tauſent waren gefallen / die ſchwert ausziehen kunden. 11Vnd Gideon zoch hinauff auff der ſtraſſen / da man in Hütten wonet / gegen morgen gen Nobah / vnd Jagbeha / vnd ſchlug das Heer / Denn das Heer war ſicher. 12Vnd Sebah vnd Zalmuna flohen / Aber er jaget jnen nach / vnd fieng die zween Könige der Midianiter / Sebah vnd Zalmuna / vnd zurſchreckt das gantze Heer.
DA nu Gideon der ſon Joas widerkam vom ſtreit / ehe die Sonne erauff komen war / 14fieng er einen Knaben aus den Leuten zu Sucoth / vnd fragt jn / Der ſchreib jm auff die Oberſten zu Sucoth / vnd jre Elteſten / ſieben vnd ſiebenzig Man. 15Vnd er kam zu den Leuten zu Sucoth / vnd ſprach / Sihe / hie iſt Sebah vnd Zalmuna / vber welchen jr mich ſpottet / vnd ſprachet / Iſt denn Sebah vnd Zalmuna fauſt ſchon in deinen henden / das wir deinen Leuten die müde ſind Brot geben ſollen? 16Vnd er nam die Elteſten der Stad / vnd dornen aus der wüſten vnd hecken / vnd lies es die Leute zu Sucoth a fülen. 17Vnd den Thurn Pnuel zubrach er / vnd erwürget die Leute der ſtad.
a
Das iſt / erfaren / innen werden etc.
VND er ſprach zu Sebah vnd Zalmuna / Wie waren die Menner die jr erwürget zu Thabor? Sie ſprachen / Sie waren wie du / vnd ein jglicher ſchön wie eins Königs kinder. 19Er aber ſprach / Es ſind meine Brüder meiner mutter söne geweſt / So war der HERR lebt / wo jr ſie hettet leben laſſen / wolt ich euch nicht erwürgen. 20Vnd ſprach zu ſeinem erſtgebornen ſon Jether / Stehe auff / vnd erwürge ſie. Aber der Knabe zoch ſein ſchwert nicht aus / denn er
Sebah.
Zalmuna.
[136b | 137a]
Der Ricĥter․ C․ VIII․
Gideon.
CXXXVII.
furchte ſich / weil er noch ein Knabe war. 21Sebah aber vnd Zalmuna ſprachen / Stehe du auff vnd mache dich an vns / Denn darnach der Man iſt / iſt auch ſeine krafft. Alſo ſtund Gideon auff vnd erwürget Sebah vnd Zalmuna / Vnd nam die Spangen die an jrer Kamelen helſe waren.
Da ſprachen zu Gideon etliche in Iſrael / Sey Herr vber vns du vnd dein Son vnd deines ſons ſon / weil du vns von der Midianiter hand erlöſet haſt. 23Aber Gideon ſprach zu jnen / Ich wil nicht Herr ſein vber euch / vnd mein Son ſol auch nicht Herr vber euch ſein / Sondern der HERR ſol Herr vber euch ſein.
GIdeon aber ſprach zu jnen / Eins beger ich von euch / Ein jglicher gebe mir die Stirnbande / die er geraubt hat. Denn weil es Iſmaeliter waren / hatten ſie güldene Stirnbande. 25Sie ſprachen / Die wöllen wir geben / Vnd breiten ein Kleid aus / vnd ein jglicher warff die Stirnbande drauff / die er geraubt hatte. 26Vnd die gülden Stirnbande die er fodderte / machten am gewichte / tauſent ſieben hundert ſekel golds / On die Spangen vnd Keten vnd ſcharlaken Kleider / die der Midianiter könige tragen / vnd on die Halsbande jrer Camelen. 27Vnd Gideon macht einen Leibrock draus / vnd ſetzt es in ſeine ſtad zu Ophra. Vnd gantz Iſrael verhurete ſich daran daſelbs / vnd geriet Gideon vnd ſeinem haus zum Ergernis.
Gide-
ons Leibrock zu Ophra.
40. jar.
28ALſo wurden die Midianiter gedemütiget fur den kindern Iſrael / vnd huben jren Kopff nicht mehr empor / Vnd das Land war ſtille vierzig jar / ſo lange Gideon lebet.
70. Söne Gideons.
VND JerubBaal der ſon Joas / gieng hin vnd wonet in ſeinem hauſe / 30Vnd Gideon hatte ſiebenzig Söne / die aus ſeiner hüfft komen waren / Denn er hatte viel Weiber. 31Vnd ſein Kebsweib das er zu Sichem hatte / gebar jm auch einen Son / den nennet er AbiMelech.
32Vnd Gideon der ſon Joas ſtarb im guten alter / vnd ward begraben in ſeines vaters Joas grab / zu Ophra des Vaters der Eſriter.
Gide-
on ſtirbt.
Baal
Berith.
DA aber Gideon geſtorben war / kereten ſich die kinder Iſrael vmb / vnd hureten den Baalim nach / vnd machten jnen Baal Berith zum Gott. 34Vnd die kinder Iſrael gedachten nicht an den HERRN jren Gott / der ſie errettet hatte von der hand aller jrer Feinde vmbher / 35vnd theten nicht barmhertzigkeit an dem hauſe JerubBaal Gideon / wie er alles guts an Iſrael gethan hatte.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.