Markus 3,13-19

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Die Berufung der zwölf Jünger

Evangelium nach Markus
3,13-19

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Markus
Kapitel 3, Verse 13-19

Die Berufung der zwölf Jünger

Einleitung

Im Textabschnitt Markus 3,13-19 wird die Be­ru­fung der zwölf Jün­ger be­schrie­ben, ein be­deu­ten­der Mo­ment im öf­fent­li­chen Wir­ken Je­su.

Zusammenfassung

Die Perikope Markus 3,13-19 ist ein zen­tra­ler Text, der die Be­ru­fung und Be­stim­mung der zwölf Jün­ger durch Je­sus be­schreibt. Aus evan­ge­li­scher Sicht be­tont die­ser Text die gött­li­che Ini­ti­a­ti­ve in der Be­ru­fung, die Be­deu­tung der Ge­mein­schaft mit Je­sus, die mis­si­o­na­ri­sche Sen­dung und die geist­li­che Voll­macht der Apos­tel. Der Text dient als Mo­dell für christ­li­che Nach­fol­ge, für Dienst und Ge­mein­schaft in der Kir­che.

Als Perikope für den Tag des Apos­tels Bar­tho­lo­mä­us weist die Auf­zäh­lung Bar­tho­lo­mä­us als ei­nen der zwölf Apos­tel aus, die von An­fang an den in­ne­ren Kreis der Jün­ger Je­su aus­mach­ten.

[Die Schriftlesung Mk 3,13-19]

»[13] Und er [d. i. Jesus] steigt auf einen Berg und ruft zu sich, wel­che er selbst woll­te. Und sie ka­men zu ihm. [14] Und er be­stimm­te zwölf, die er auch Apos­tel nann­te, da­mit sie bei ihm sei­en, und er sie aus­sen­de, zu pre­di­gen, [15] und sie Voll­macht ha­ben, Dä­mo­nen aus­zu­trei­ben.

»[16] Und er be­stimm­te die Zwölf, und leg­te dem Si­mon den Na­men Pe­t­rus bei, [17] und Ja­ko­bus, den [Sohn] des Ze­be­dä­us, und Jo­han­nes, den Bru­der des Ja­ko­bus, und leg­te ih­nen den Na­men Bo­a­ner­ges bei, das ist „Söh­ne [des] Don­ners“; [18] und An­dre­as und Phi­lip­pus und Bar­tho­lo­mä­us und Mat­thä­us und Tho­mas und Ja­ko­bus, den [Sohn] des Al­phä­us, und Thad­dä­us und Si­mon, den Ka­na­nä­er, [19] und Ju­das Is­ka­ri­ot, der ihn ver­ra­ten hat.«

Inhalt und Bedeutung

Vers 13: Die Berufung durch Jesus

  • Göttliche Initiative: Jesus wählt die Apos­tel nicht zu­fäl­lig aus, son­dern folgt ei­nem gött­li­chen Plan. Er ruft, »wel­che er selbst woll­te«, was die Sou­ve­rä­ni­tät und das gött­li­che Han­deln in der Be­ru­fung der Apos­tel un­ter­streicht.
  • Antwort auf den Ruf: Die Apos­tel kom­men, als Je­sus sie ruft, was ih­re Be­reit­schaft zeigt, die­sem Ruf zu fol­gen. In der evan­ge­li­schen The­o­lo­gie wird dies als ein Aus­druck des Ge­hor­sams und der Nach­fol­ge ge­se­hen.

Vers 14-15: Die Bestimmung der Zwölf

  • Symbolische Zahl: Die Zahl zwölf hat ei­ne sym­bo­li­sche Be­deu­tung und steht für die zwölf Stäm­me Is­ra­els. Je­sus stellt durch die zwölf er­wähl­ten Jün­ger ei­ne neue Ge­mein­schaft Got­tes dar, die an die alt­tes­ta­ment­li­che Tra­di­ti­on an­knüpft.
  • Zweifache Bestimmung:
    • Gemeinschaft mit Jesus: Zunächst sol­len die Apos­tel »bei ihm sein«. Diese Nä­he zu Je­sus ist fun­da­men­tal, da die Ge­mein­schaft mit ihm Grund­la­ge für ih­ren spä­te­ren Dienst ist.
    • Mission und Vollmacht: Die Apos­tel wer­den aus­ge­sandt wer­den, um zu pre­di­gen und um Dä­mo­nen aus­zu­trei­ben. Dies zeigt ihre Rol­le als Ver­kün­der des Evan­ge­li­ums und als Trä­ger der gött­li­chen Voll­macht, was in der evan­ge­li­schen Kir­che oft als Auf­trag zur Evan­ge­li­sa­tion und geist­li­chen Kampf ge­se­hen wird.

Verse 16-19: Die Liste der Apostel

  • Individuelle Berufung: Jeder Jün­ger wird na­ment­lich ge­nannt, was ihre in­di­vi­du­el­le Be­ru­fung und Be­deu­tung un­ter­streicht. Ei­ni­ge von ih­nen, wie Pe­t­rus, Ja­ko­bus und Jo­han­nes, er­hal­ten be­son­de­re Bei­na­men, die ih­re Rol­le und Per­sön­lich­keit her­vor­he­ben.
  • Inklusion und Diversität: Die Gruppe der zwölf Jün­ger um­fasst ei­ne viel­fäl­ti­ge Grup­pe von Men­schen un­ter­schied­lichen Hin­ter­grunds und Cha­rak­ters. Dies sym­bo­li­siert die In­klu­si­on und Viel­falt in­ner­halb der christ­li­chen Ge­mein­schaft.
  • Judas Iskariot: Die Er­wäh­nung von Ju­das mit der An­mer­kung, »der ihn ver­ra­ten hat«, zeigt die Re­a­li­tät von Ver­rat und Schwä­che selbst in­ner­halb der engs­ten Ge­mein­schaft Jesu. Dies wird oft als War­nung und als Er­in­ne­rung an die Not­wen­dig­keit der Wach­sam­keit und des Ver­trau­ens in Got­tes Plan ge­deu­tet.

Theologische Folgerungen

  • Nachfolge und Jüngerschaft: Die Berufung der zwölf Jün­ger stellt ein Mo­dell für die Nach­fol­ge dar. Chris­ten sind ge­ru­fen, in Ge­mein­schaft mit Je­sus zu le­ben und an sei­ner Mis­si­on teil­zu­neh­men.
  • Vollmacht und Dienst: Die Voll­macht, Dä­mo­nen aus­zu­trei­ben und zu pre­di­gen, zeigt, dass der Dienst der Nach­fol­ger Je­su von geist­li­cher Au­to­ri­tät be­glei­tet ist. Dies un­ter­streicht die Ver­ant­wor­tung und das Pri­vi­leg des christ­li­chen Diens­tes.
  • Gemeinschaft: Die zwölf Jün­ger re­prä­sen­tie­ren die Kir­che als Ge­mein­schaft der Gläu­bi­gen, die in der Nach­fol­ge Je­su steht und ge­mein­sam sei­ne Bot­schaft ver­kün­det.

Der Text in der christlichen Praxis heute

  • Persönliche Nachfolge: Chris­ten wer­den er­mu­tigt, ih­re per­sön­li­che Be­ru­fung zu er­ken­nen und der Nach­fol­ge Je­su mit Hin­ga­be nach­zu­ge­hen.
  • Gemeindeleben: Die Be­ru­fung der zwölf Jün­ger er­mu­tigt die evan­ge­li­sche Ge­mein­de, ih­re ei­ge­ne Rol­le in der Fort­füh­rung der Mis­si­on Je­su zu re­flek­tie­ren und zu le­ben.
  • Dienst und Evangelisation: Die Ge­mein­de wird da­zu auf­ge­ru­fen, in ih­rer Ver­kün­di­gung und in der geist­li­chen Pra­xis ak­tiv zu sein, wobei sie sich der von Je­sus ge­ge­be­nen Voll­macht be­wusst sein soll.
 

 

Der Gedenktag des Apostels Bartholomäus

Am 24. August be­ge­hen die evan­ge­li­schen Kir­chen ei­nen der Apos­tel­ta­ge, den des Apos­tels Bar­tho­lo­mä­us.

Welche Bedeutung hat der Apos­tel Bar­tho­lo­mä­us in der evan­ge­li­schen The­o­lo­gie und im evan­ge­li­schen Glau­ben? Und wie un­ter­schei­det sich die evan­ge­li­sche Sicht von der Ver­eh­rung als Hei­li­ger in der rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che?

Dieser Artikel versucht, Ant­wor­ten zu ge­ben:

Evangelischer Glaube

→ Der evangelische Bartholomäus

Bartholomäus war ei­ner der zwölf Jün­ger Je­su, die er selbst be­ru­fen hat­te. Doch wir er­fah­ren aus den Evan­ge­li­en nur we­nig über ihn.

 

 
 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Markus
Kapitel 3, Verse 13-19

Die Berufung der zwölf Jünger

Gerufen, um zu dienen

Einleitung

Im Abschnitt aus dem Markus-Evan­ge­li­um, Mar­kus 3,13-19, ist zu le­sen von der Be­ru­fung der zwölf Apos­tel, ei­nem Mo­ment, der für die Ge­mein­schaft der Gläu­bigen von zen­tra­ler Be­deu­tung ist.

[Die Schriftlesung Mk 3,13-19]

»[13] Und er [d. i. Jesus] steigt auf einen Berg und ruft zu sich, wel­che er selbst woll­te. Und sie ka­men zu ihm. [14] Und er be­stimm­te zwölf, die er auch Apos­tel nann­te, da­mit sie bei ihm sei­en, und er sie aus­sen­de, zu pre­di­gen, [15] und sie Voll­macht ha­ben, Dä­mo­nen aus­zu­trei­ben.

»[16] Und er be­stimm­te die Zwölf, und leg­te dem Si­mon den Na­men Pe­t­rus bei, [17] und Ja­ko­bus, den [Sohn] des Ze­be­dä­us, und Jo­han­nes, den Bru­der des Ja­ko­bus, und leg­te ih­nen den Na­men Bo­a­ner­ges bei, das ist „Söh­ne [des] Don­ners“; [18] und An­dre­as und Phi­lip­pus und Bar­tho­lo­mä­us und Mat­thä­us und Tho­mas und Ja­ko­bus, den [Sohn] des Al­phä­us, und Thad­dä­us und Si­mon, den Ka­na­nä­er, [19] und Ju­das Is­ka­ri­ot, der ihn ver­ra­ten hat.«

1. Die Berufung durch Jesus

Jesus wähl­te sei­ne Apos­tel nicht zu­fäl­lig. Er rief »wel­che er selbst woll­te«. (Vers 13). Dies er­in­nert uns da­ran, dass un­se­re Be­ru­fung von Gott aus­geht. Es ist nicht un­ser Ver­dienst oder un­se­re Leis­tung, die uns in die Nach­fol­ge ruft, son­dern die Gna­de und der Wil­le Got­tes. Je­der von uns ist auf ein­zig­ar­ti­ge Wei­se ge­ru­fen, und auf die­sen Ruf zu ant­wor­ten, ist un­ser ers­ter Schritt in der Nach­fol­ge.

2. Die Gemeinschaft mit Jesus

Bevor die Apostel aus­ge­sandt wer­den, um zu pre­di­gen und zu hei­len, sol­len »sie bei ihm sein« (Vers 14a). Die­se Ge­mein­schaft mit Je­sus ist der Kern ih­rer Be­ru­fung.

Es ist auch der Kern un­se­rer Be­ru­fung. In un­se­rer hek­ti­schen Welt gibt es wohl im­mer ir­gend­was, was ir­gend­wie wich­ti­ger oder dring­li­cher er­scheint, und doch sind wir ge­ru­fen, bei Je­sus zu sein. »Bei ihm sein« meint: Sein Wort hö­ren, von ihm ler­nen und im Glau­ben aus die­sem Glau­ben he­r­aus wach­sen und le­ben.

3. Die Sendung und Vollmacht

Jesus will die zwölf Jün­ger aus­sen­den, sie zu »Apos­teln« ma­chen, um das Evan­ge­li­um zu ver­kün­den. Er gibt ih­nen die Macht, »Dä­mo­nen zu be­herr­schen« (Vers 15).

Dies zeigt, dass die Nach­fol­ge Je­su im­mer mit ei­nem Auf­trag ver­bun­den ist. Wir sind nicht nur ge­ru­fen, um zu emp­fan­gen, son­dern auch um zu ge­ben. Je­der von uns hat eine Mis­si­on. Wir sind ge­sandt, um die Lie­be Got­tes in die Welt zu tra­gen, um Hei­lung und Hoff­nung dort­hin zu brin­gen, wo sie nö­tig sind.

4. Die Vielfalt der Berufenen

Die zwölf Jün­ger sind ei­ne di­ver­se Grup­pe. Fi­scher, ein Zöll­ner, ein po­li­ti­scher Ak­ti­vist – sie kom­men aus un­ter­schied­li­chen Hin­ter­grün­den. Doch Je­sus ruft sie al­le.

Dies zeigt uns, dass in der Ge­mein­schaft Je­su Platz für al­le ist, un­ab­hän­gig von ih­rer Ver­gan­gen­heit oder ih­rem so­zi­a­len Sta­tus. Auch in un­se­rer Ge­mein­de soll die­se Viel­falt sicht­bar wer­den. Je­der ist will­kom­men, je­der hat eine Rol­le, je­der hat ei­ne Ga­be, die er ein­brin­gen kann.

Doch gilt: Willkommen sind nur je­ne, die auch be­reit sind, dem Ruf zu fol­gen, und be­din­gungs­los kom­men (Vers 13), um bei ihm sein zu wol­len (Vers 14), al­so sein Wort hö­ren, von ihm ler­nen und im Glau­ben le­ben und wach­sen wol­len.

5. Die Herausforderung des Verrats

Die kleine Notiz hin­ter dem Na­men Ju­das Is­ka­ri­ot, »der ihn ver­ra­ten hat«, ist ei­ne schmerz­li­che Er­in­ne­rung da­ran, dass Ver­rat und Ver­sa­gen auch in der engs­ten Ge­mein­schaft vor­kom­men kön­nen.

Doch dies ändert nichts an der Be­ru­fung durch Je­sus. Er wuss­te noch vor der Tat, dass Ju­das ihn ver­ra­ten wür­de, und den­noch hat er ihn be­ru­fen.

Dies lässt uns stau­nend bli­cken auf das Mys­te­ri­um des gött­li­chen Plans. Es zeigt uns aber auch die un­er­mess­li­che Tie­fe der Gna­de und Ver­ge­bung Je­su.

Schlussgedanken

Die Geschichte der Be­ru­fung der zwölf Jün­ger er­in­nert uns da­ran, dass auch wir ge­ru­fen sind – ge­ru­fen, um bei ihm, bei Je­sus zu sein, ge­rufen, um ge­sandt zu wer­den, ge­ru­fen, um in Viel­falt zu le­ben. Lasst uns die­se Be­ru­fung ernst neh­men und un­ser Le­ben da­nach aus­rich­ten. Mö­ge Got­tes Geist uns in die­sem Vor­ha­ben stär­ken und füh­ren.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1979 - 2018  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

seit 2019  

Mk 3,13-19

Evangelium +
Reihen I/IV

→ Tag des Apostels Bartholomäus (24. August)

 

 

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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 18.11.2024