Das 3. Buch Mose (Levitikus)

Kapitel XXV.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 3. Buch Mose
Levitikus

 

C. XXV.

 

3Mos 25,1-55; 26,1-2

 

Der Text in 27 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXV.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXV.

 

 

17 - 26

 

V. DAS HEILIGKEITSGESETZ

 

 

 

25,1 - 26,2

 

V.9 Die heiligen Jahre

 

1

25,1-7

→A. Das Sabbatjahr

2

25,8-19

→B. Das Erlassjahr

3

25,20-24

→Wirtschaftlicher Sicherheit trotz Ernteausfall im Erlassjahr

4

25,25-34

→Regeln für den Rückkauf von Grundbesitz

5

25,35-38

→Verbot, Not mit Überteuerung und Wucherzinsen auszunutzen

6

25,39-46

→Verbot, Israeliten als Leibeigene zu hal­ten

7

25,47-55

→Regeln für die Auslösung von Schuldsklaven

8

26,1-2

→Verbot von Götzendienst und Bildverehrung

 

 

3Mos 25,8-31%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Dritte Bucĥ
Moſe.

 

 

 

 

[70a]

 

 

XXV.

 

 

V.9

Die heiligen Jahre

 

 

25,1 - 26,2

 

 

A. Das Sabbatjahr

 

VND der HERR redet mit Mo­ſe auff dem berge Sinai / vnd ſprach / 2Rede mit den kin­dern Iſ­ra­el / vnd ſprich zu jnen. Wenn jr ins Land kompt / das ich euch geben wer­de / So ſol das Land ſei­ne Feire dem HER­RN feiren / 3Das du ſechs jar dein Feld beſeeſt / vnd ſechs jar deinen Weinberg beſchneiteſt / vnd ſamleſt die früchte ein. 4Aber im ſie­ben­den jar / ſol das Land ſei­ne groſ­ſe Feier dem HERrn feiren / darin du dein Feld nicht beſeen / noch deinen Weinberg beſchneiten ſolt.

Feiriar

des lands.

→*1)

 

5WAs aber von jm ſel­ber nach deiner Erndten wechſt / ſoltu nicht erndten / vnd die Drauben / ſo on deine er­beit wachſen / ſoltu nicht leſen / die weil es ein Feir­iar iſt des Lands. 6Son­dern die Feir des Lands ſolt jr da­r­umb hal­ten / das du dauon eſſeſt / dein Knecht / deine Magd / dein Taglöhner / dein Haus­ge­nos / dein Frembd­lin­ger bey dir / 7dein Vieh / vnd die Thier in deinem lande / Alle früchte ſollen * ſpeiſe ſein.

 

 

 

 

*

(Speiſe)

Das iſt / Ge­mei­ne ſein / vnd nicht ein­ſam­len noch auff­ſchüt­ten etc.

 

 

B. Das Erlassjahr

 

 

 

 

 

 

 

Deut.15.

VND du ſolt zelen ſolcher Feiriar ſieben / das ſie­ben jar ſieben mal ge­ze­let wer­den / vnd die zeit der ſieben Feiriar / mache neun vnd vierzig jar. 9Da ſoltu die Po­ſau­nen laſ­ſen blaſen durch alle ew­er Land / am ze­hen­den ta­ge des ſie­ben­den mon­den / eben am ta­ge der ver­ſü­nunge. 10Vnd jr ſolt das Funffzigſt jar heiligen / vnd ſolts ein Erlaſiar hei­ſſen im Lande / allen die drinnen wonen / denn es iſt ewr Halliar / Da ſol ein jg­li­cher bey euch wi­der zu ſei­ner Habe / vnd zu ſei­nem Ge­ſchlecht komen / 11Denn das funff­zigſt jar iſt ewr Halliar. Ir ſolt nicht ſeen / auch was von jm ſel­ber wechſt / nicht erndten / auch

 

 

 

 

 

 

 

Erlasiar.

→*2)

 

 

 

 

[70a | 70b]

 

 

III. Bucĥ    C. XXV

Weltlicĥ

Rechte.

 

 

was on erbeit wechſt im Wein­ber­ge nicht leſen. 12Denn das Halliar ſol vn­ter euch heilig ſein / Ir ſolt aber eſſen was das Feld tregt. 13Das iſt das Halliar / da jederman wi­der zu dem ſei­nen komen ſol.

 

WEnn du nu et­was deinem Ne­he­ſten ver­keuffeſt / oder jm et­was abkeuffeſt / ſol keiner ſei­nen Bruder vberforteilen. 15Son­dern nach der zal vom Halliar an / ſoltu es von jm keuffen / vnd was die jare hernach tragen mügen / ſo hoch ſol er dirs verkeuffen. 16Nach der menge der jar ſoltu den Kauff ſteigern / vnd nach der wenige der jar ſoltu den Kauff ringern / denn er ſol dirs / nach dem es tragen mag / verkeuffen. 17So vberforteile nu keiner ſei­nen Ne­he­ſten / ſon­dern fürchte dich fur deinem Gott / Denn ich bin der HERR ewr Gott. 18Da­r­umb thut nach mei­nen Satzungen / vnd hal­tet meine Rechte / das jr dar­nach thut / Auff das jr im Lande ſicher wonen mügt / 19Denn das Land ſol euch ſei­ne Früchte geben / das jr zu eſſen gnug habt / vnd ſicher darinnen wonet.

 

 

Wirtschaftliche Sicherheit trotz Ernteausfall im Erlassjahr

 

20VND ob du würdeſt ſa­gen / Was ſollen wir eſſen im ſie­ben­den jar? Denn wir ſeen nicht / ſo ſamlen wir auch kein Getreide ein. 21Da wil ich meinem Segen vber euch im ſechſ­ten jar gebieten / das er ſol dreier jar Getreide machen / 22Das jr ſeet im achten jar / vnd von dem alten getreide eſſet / bis in das neunde jar / das jr vom alten eſſet / bis wi­der new getreide kompt. 23Da­r­umb ſolt jr das Land nicht verkeuffen ewigklich / Denn das Land iſt mein / vnd jr ſeid Frembd­lin­ge vnd Geſte fur mir / 24Vnd ſolt in alle ewrem Lande / das land zu löſen geben.

 

 

Regeln für den Rückkauf von Grundbesitz

 

WEnn dein Bruder verarmet / vnd verkeufft dir ſei­ne Habe / vnd ſein neheſter Freund kompt zu jm / das ers löſe / So ſol ers löſen / was ſein Bruder verkaufft hat. 26Wenn aber jemand keinen Löſer hat / vnd kan mit ſei­ner hand ſo viel zuwegen bringen / das ers ein teil löſe / 27So ſol man rechen von dem jar / da ers hat verkaufft / vnd dem Verkeuffer die vbrigen jar wi­der einreumen / das er wi­der zu ſei­ner Habe kome. 28Kan aber ſei­ne hand nicht ſo viel finden / das eins teils jm wi­der wer­de / So ſol das er verkaufft hat in der hand des keuffers ſein / bis zum Halliar / In dem ſelben ſol es ausgehen / vnd er wi­der zu ſei­ner Habe kommen.

 

WEr ein Wonhaus verkeufft in der Stadt­mau­ren / der hat ein gantz jar friſt / da­ſſel­be wi­der zu­lö­ſen / Das ſol die zeit ſein / da­rin­nen er es löſen mag. 30Wo ers aber nicht löſet / ehe denn das gantze jar vmb iſt / So ſols der Keuffer ewiglich behalten vnd ſei­ne Nach­ko­men / vnd ſol nicht los ausgehen im Halliar. 31Iſts aber ein Haus auff dem Dorffe / da keine maur vmb iſt / Das ſol man dem feld des lands gleich rechen / vnd ſol los wer­den / vnd im Halliar ledig ausgehen.

 

DIe Stedte der Le­ui­ten vnd die Heuſer in den ſtedten / da jre Habe innen iſt / mügen jmerdar gelöſet wer­den. 33Wer et­was von den Le­ui­ten löſet / der ſols ver­laſ­ſen im Halliar / es ſey haus oder ſtad / das er beſeſſen hat / Denn die heuſer in ſtedten der Le­ui­ten ſind jre habe vn­ter den kin­dern Iſ­ra­el. 34Aber das Feld vor jren Stedten ſol man nicht verkeuffen / Denn das iſt jr Ei­gen­thum ewiglich.

 

 

Verbot, Not mit Überteuerung und Wucherzinsen auszunutzen

WEnn dein Bruder verarmet vnd neben dir ab­nimpt / So ſoltu jn auff­ne­men als einen Frembd­lin­gen oder Gaſt / das er lebe neben dir / 36Vnd ſolt nicht wucher von jm ne­men noch vberſatz / ſon­dern ſolt dich fur deinem Gott fürchten / Auff das dein Bruder neben dir leben künne. 37Denn du ſolt jm dein geld nicht auff wucher thun / noch deine ſpeiſe auff vberſatz austhun / 38Denn ich bin der HERR ewr Gott / der euch aus Egyp­ten­land ge­fü­ret hat / das ich euch das land Ca­na­an gebe vnd ewr Gott we­re.

 

 

 

(Vberſatz)

Wucher heiſſt er ſo mit Geld ge­ſchicht. Vberſatz wenn der arm man mus keuffen oder an­ne­men die teg­li­che wahr ſo thewer der Geitzhals wil / weil ers haben mus zur not.

 

 

Verbot, Israeliten als Leibeigene zu hal­ten

 

→Exo. 21.

Deut. 15.

WEnn dein Bruder verarmet neben dir / vnd verkeufft ſich dir / So ſoltu jn nicht laſ­ſen dienen als einen Leibeigen / 40Son­dern wie ein Taglöhner vnd Gaſt ſol er bey dir ſein / vnd bis an das Halliar bey dir dienen. 41Denn ſol er

 

 

 

 

[70b | 71a]

 

 

Móẛe․     C․ XXV.XXVI.

LXXI.

Weltlich

Rechte.

 

 

von dir los ausgehen / vnd ſei­ne Kinder mit jm / vnd ſol wi­der komen zu ſei­nem Ge­ſchlecht vnd zu ſei­ner Ve­ter habe. 42Denn ſie ſind meine Knechte / die ich aus Egyp­ten­land gefürt habe / Da­r­umb ſol man ſie nicht auff Leibeigen weiſe verkauffen. 43Vnd ſolt nicht mit der ſtrenge vber ſie herr­ſchen / Son­dern dich fürchten fur deinem Gott.

 

44WIltu aber leibeigen Knechte vnd Megde haben / So ſoltu ſie keuffen von den Hei­den / die vmb euch her ſind / 45von den geſten / die frembdlinge vn­ter euch ſind / vnd von jren Nach­ko­men die ſie bey euch in ewrem Lande zeugen. Die ſelben ſolt jr zu eigen haben / 46vnd ſolt ſie be­ſi­tzen vnd ew­re Kinder nach euch / zum eigenthum fur vnd fur / die ſolt jr leibeigen Knechte ſein laſ­ſen. Aber vber ewr Brüder die kin­der Iſ­ra­el / ſol keiner des andern herr­ſchen mit der ſtrenge.

 

 

Regeln für die Auslösung von Schuldsklaven

 

WEnn jrgend ein Frembdling oder Gaſt bey dir zu­nimpt / vnd dein Bruder neben jm ver­ar­met / vnd ſich dem Frembd­lin­gen oder Gaſt bey dir / oder jemand von ſei­nem ſtam verkeufft / 48So ſol er nach ſei­nem verkeuffen recht haben / wi­der los zu wer­den. Vnd es mag jn jemand vn­ter ſei­nen Brüdern löſen / 49oder ſein Vetter oder vetters Son / oder ſonſt ſein neheſter Blutfreund ſei­nes Ge­ſchlechts / oder ſo ſei­ne ſelbs hand ſo viel erwirbt / ſo ſol er ſich löſen. 50Vnd ſol mit ſei­nem Keuffer rechen vom jar an / da er ſich verkaufft hatte / bis auffs Halliar / Vnd das geld ſol nach der zal der jar ſei­nes verkeuffens gerechnet wer­den / vnd ſol ſein taglohn der gan­tzen zeit mit einrechen. 51Sind noch viel jar bis an das Halliar / So ſol er nach den ſelben deſte mehr zu löſen geben / dar­nach er gekaufft iſt. 52Sind aber wenig jar vbrig bis ans Halliar / So ſol er auch dar­nach widergeben zu ſei­ner löſung / 53vnd ſol ſein Taglohn von jar zu jar mit einrechen / Vnd ſolt nicht laſ­ſen mit der ſtrenge vber jn herr­ſchen fur deinen augen. 54Wird er aber auff die­ſe weiſe ſich nicht löſen / So ſol er im Halliar los ausgehen / vnd ſei­ne Kinder mit jm. 55Denn die kin­der Iſ­ra­el ſind meine Knechte / die ich aus Egyp­ten­land gefürt habe / Ich bin der HERr ewr Gott.

 

 

26

 

 

 

Beginn des Ka­pi­tels 26 nach heu­ti­ger Zähl­wei­se!

 

 

Verbot von Götzendienst und Bildverehrung

IR ſolt euch keinen Götzen machen noch Bilde / vnd ſolt euch keine Seulen auffrichten / noch keinen Malſtein ſetzen in ewrem Lande / das jr dafur anbetet / Denn ich bin der HERR ewr Gott. 2Haltet meine Sab­bath / vnd fürchtet euch fur meinem Hei­lig­thum / Ich bin der HERR.

 

 

 

 

1) Feiriar: das Feierjahr (lat.: annus requietionis)

 

 

2) Erlasiar und Halliar, zwei Be­zeich­nun­gen für das­sel­be Jahr (die Endung »...iar« ist der Wort­be­stand­teil »...jahr«.

Erlasiar: das Erlassjahr (lat.: annus remissionis). Der Name ver­weist in die­sem Fall auf das Ge­setz, das für die­ses be­son­de­re Jahr galt.

Halliar: das Halljahr. Der Na­me cha­rak­te­ri­siert die Fei­er­lich­keit des Jah­res und be­zieht sich auf den Hall der Po­sau­nen, die im gan­zen Land für die An­kün­di­gung die­ses be­son­de­ren Jah­res am Ver­söh­nungs­tag (Jom Ki­pur, hebr.: יוֹם כִּפּוּר) ge­bla­sen wur­den.

Nach dem Jahresanfang der Kö­ni­ge mit Ni­san als ers­tem Mo­nat ge­rech­net, ist der sie­ben­te Mo­nat der Mo­nat Tischri. Der Mo­nat Tischri ist im heu­ti­gen jü­di­schen Ka­len­der der ers­te Mo­nat im Jahr.

Der Versöhnungstag ist auch heute der 10. Tag im Mo­nat Tischri. Er fällt in die Zeit En­de Sep­tem­ber bis An­fang Ok­to­ber un­se­res west­li­chen Ka­len­ders.

 

 

 
 

 

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3. Mose

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Ps

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Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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