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Luthers Wort |
Bedeutung |
Kyrenius |
Kyrenius (Name)
Quirinius (Name) gemeint ist:
Publius Sulpicius Quirinius (* um 45 v. Chr.; † 21 n. Chr.)
Publius Sulpicius Quirinius war ein römischer Senator und zeitweilig, ab 6 n. Chr. Statthalter der römischen Provinz Syria.
Sein Name wird in Lk 2,1 genannt:
Vnd dieſe Schatzung war die allererſte / vnd geſchach zur zeit / da Kyrenius Landpfleger in Syrien war.
Und die Volkszählung war die allererste und geschah zur Zeit, als Quirinius Statthalter der römischen Provinz Syria war.
Anm.: Diese Notiz des Evangelisten Lukas ist eine der Problemstellen in der Leben-Jesu-Forschung. Die Volkszählung durch Quirinius in der Provinz Syria ist historisch belegt. Wenn, wie es Lukas beschreibt, die Geburt Jesu in die Zeit dieser Volkszählung fiel, dann kann Jesus nicht vor dem Jahr 6. n. Chr. geboren worden sein.
Zu jener Zeit stand Judäa (das südliche Israel mit den Städten Jerusalem und Betlehem), das zur Provinz Syria gehörte, vollständig unter römischem Protektorat. Herodes Archelaos, ein Sohn von Herodes dem Großem, hatte seine Titel und die Herrschaft über Judäa verloren. In Jerusalem gab es keinen König, wenn auch die Brüder des Archelaos noch Galiläa und das Ostjordanland verwalteten.
Dies steht allerdings im Widerspruch zur Notiz in Lk 1,5 und zu den Geschichten im Matthäus-Evangelium, in denen die Geburt Jesu in die Zeit von Herodes dem Großen fiel, der bereits 4 v. Chr. starb. Aus den Details dieser Geschichten muss angenommen werden, dass Jesus um das Jahr 7 v. Chr. geboren wurde.
Herodes der Große regierte das gesamte Israel mit der Duldung Roms unter Kaiser Augustus. Aus seiner Zeit sind aber weder ein Statthalter Quirinius noch eine Volkszählung bekannt.
Heute wird daher angenommen, dass Quirinius und die Volkszählung das Handlungsgerüst der Geburtsgeschichte für die Leser begründen sollten. Sie erklären, warum der Galiläer Jesus (gemäß den Prophezeihungen) in Betlehem geboren wurde. Die folgenreiche, römische Neugestaltung der politischen Verhältnisse unter Quirinius in der Provinz Syria, sowie die Volkszählung waren sicher noch in der Erinnerung vieler Juden und in der gesamten Region präsent, und ein verständlicher Grund für die Reise nach Betlehem. Jedoch war zur Zeit der Entstehung des Lukasevangeliums (zwischen 60 und 80 n. Chr.) die präzise zeitliche Bestimmung in den Köpfen der Leser längst verschwommen.
Quirinius und die Volkszählung stehen danach im Lukasevangelium nicht als absolute Zeitangaben. Vielmehr fungieren sie als erinnerbares Ereignis für die damaligen Leser, für die Zielgruppe des Lukas. Es liefert sowohl einen hinreichenden und unanfechtbaren inhaltlichen Beweggrund für die Reise von Galiläa nach Betlehem, wie auch den Grund der Geburt Jesu in Betlehem.
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