Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 31 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXIII. | ||
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22,17 - 24,34 |
III. WORTE DER WEISEN
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1 | 23,1-35 |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[339a]
[Spalte 1]
a
(Meſſer)
Das iſt / Beware deine zunge / das du nicht zu viel redeſt / vnd in fahr drüber komeſt etc. Denn dis recht iſt vntrew / So iſt zu hofe falſch brot / da jmer einer den andern vberleugnet vnd vberheuchelt / bis er jn hervnter vnd ſich empor bringet.
Ie mehr mans begert / je ferner es kompt.
WEnn du ſitzeſt vnd iſſeſt mit einem Herrn / So mercke / wen du fur dir haſt.
2Vnd ſetze ein a Meſſer an deine Kele / Wiltu das leben behalten.
3Wündſche dir nicht ſeiner Speiſe / Denn es iſt falſch Brot.
4BEmühe dich nicht Reich zu werden / Vnd las ab von deinen Fündlin.
5Las deine Augen nicht fliegen dahin / das du nicht haben kanſt / Denn das ſelb macht jm flügel wie ein Adeler / vnd fleucht gen Himel.
ISs nicht Brot bey eim Neidiſchen /
[Spalte 2]
Vnd wündſche dir ſeiner Speiſe nicht.
7Denn wie ein Geſpenſt iſt er inwendig / Er ſpricht / Iſs vnd trinck / Vnd ſein hertz iſt doch nicht an dir.
8Deine Biſſen die du geſſen hatteſt / muſtu ausſpeien / Vnd muſt deine freundliche wort verloren haben.
9REde nicht fur des Narren ohren / Denn er veracht die Klugheit deiner rede.
(Geſenſt)
Das vngewis iſt / Wie die brendte in der nacht fliegen / darauff man ſich nicht laſſen that. Alſo ſtellet er ſich gütig / vnd iſt doch nichts.
10TReibe nicht zu rück die vorigen grentzen / Vnd gehe nicht auff der Waiſen acker.
11Denn jr Erlöſer iſt mechtig / Der wird jre ſach wider dich ausfüren.
12Gib dein Hertz zur zucht / Vnd deine Ohren zu vernünfftiger rede.
13LAs nicht ab den Knaben zu züchtigen / Denn / wo du jn mit den Ruten heweſt / So darff man jn nicht tödten.
14Du heweſt jn mit der Ruten / Aber du erretteſt ſeine Seele von der Hellen.
15Mein Son ſo du weiſe biſt / So frewet ſich auch mein hertz.
16Vnd meine nieren ſind fro / Wenn deine lippen reden was Recht iſt.
17Dein hertz folge nicht den Sündern / Sondern ſey teglich in der furcht des HERRN.
18Denn es wird her nach gut ſein / Vnd dein warten wird nicht feilen.
19Höre mein Son vnd ſey weiſe / Vnd richte dein hertz in den weg.
Steupeſtu jn / ſo darff jn der Hencker nicht ſteupen / Es mus doch geſteupet ſein / Thuts der Vater nicht / So thuts Meiſter Hans / da wird nicht anders aus / Niemand iſt jm je entlauffen / denn es iſt Gottes gericht.
20Sey nicht vnter den Seuffern / vnd Schlemmern.21Denn die ſeuffer vnd ſchlemmer verarmen / Vnd ein Schleffer mus zuriſſen Kleider tragen.
22Gehorche deinem Vater der dich gezeugt hat / Vnd verachte deine Mutter nicht / wenn ſie alt wird.
23Keuffe Warheit / vnd verkeuffe ſie nicht / Weisheit / zucht vnd verſtand.
24EIn Vater des Gerechten frewet ſich / Vnd wer einen Weiſen gezeugt hat / iſt frölich drüber.
[339a | 339b]
Die Sprücĥe
[Spalte 1]
25Las ſich deinen Vater vnd deine Mutter frewen / Vnd frölich ſein die dich gezeuget hat.
26Gib mir / mein Son / dein hertz / Vnd las deinen augen meine wege wol gefallen.
27Denn eine Hure iſt ein tieffe grube / Vnd die Ehebrecherin iſt ein enge grube.
28Auch lauret ſie wie ein Rauber / Vnd die Viechen vnter den Menſchen ſamlet ſie zu ſich.
29WO iſt weh? wo iſt leid? wo iſt zanck? Wo iſt klagen? wo ſind wunden on vrſach? wo ſind rote Augen?
30Nemlich wo man beim Wein ligt / Vnd kompt auszuſauffen was ein geſchenckt iſt.
31Sihe den Wein nicht an / das er ſo Rot iſt / vnd im glaſe ſo ſchön ſtehet / Er gehet glat ein.
32Aber dar nach beiſt er wie eine Schlange / Vnd ſticht wie eine Ottern.
33So werden deine augen nach andern Weibern ſehen / Vnd dein hertz wird verkerete ding reden.
34Vnd wirſt ſein wie einer der mitten im Meer ſchlefft / Vnd wie einer ſchlefft oben auff dem Maſtbaum.
35Sie ſchlahen mich / Aber es thut mir nicht weh / Sie kloppen mich / Aber ich füle es nicht.
36Wenn wil ich auffwachen? Das ichs mehr treibe.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.