Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 31 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XIII. | ||
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10,1 - 22,16 |
II. LEBENSREGELN
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1 | 13,1-25 |
[334b]
[Spalte 2]
EIn weiſer Son leſſt ſich den Vater züchtigen / Aber ein Spötter gehorcht der ſtraffe nicht.
2Der frucht des mundes geneuſt man / Aber die Verechter dencken nur zu freueln.
3Wer ſeinen mund bewaret / der bewaret ſein leben / Wer aber mit ſeinem Maul her aus feret / Der kompt in ſchrecken.
4Der Faule begerd vnd kriegts doch nicht / Aber die Vleiſſigen kriegen gnug.
5Der Gerechte iſt der Lügen feind / Aber der Gottloſe ſchendet vnd ſchmehet ſich ſelbs.
6Die Gerechtigkeit behüt den Vnſchüldigen / Aber das Gottlos weſen bringt einen zu der ſünde.
7Mancher iſt Arm bey groſſem Gut / Vnd mancher iſt Reich bey ſeim Armut.
(Schrecken)
Das iſt / Fahr vnd ſtraffe.
8Mit Reichthum kan einer ſein Leben erretten / Aber ein Armer höret das ſchelten nicht.
9Das liecht der Gerechten macht frölich / Aber die leuchte der Gottloſen wird ausleſchen.
10Vnter den Stoltzen iſt jmer hadder / Aber Weisheit macht vernünfftige Leute.
11Reichthum wird wenig wo mans vergeudet / Was man aber zuſamen helt / das wird gros.
12Die Hoffnung die ſich verzeucht / engſtet das hertz / Wens aber kompt das man begerd / das iſt ein bawm des lebens.
13WEr das wort veracht / Der verderbet ſich ſelbs / Wer aber das Gebot fürchtet / dem wirds vergolten.
14Die lere des Weiſen iſt ein Lebendige quelle / Zu meiden die ſtricke des Todes.
15Ein guter Rat thut ſanfft / Aber der Verechter weg bringt wehe.
16Ein Kluger thut alles mit vernunfft / Ein Narr aber breitet narrheit aus.
17Ein gottloſer Bote bringet vnglück /
(Schelten nicht) Ein Reichen ſchilt man / Aber gibt jn vmb gelt los. Ein Armer mus her halten / Wer nicht gelt hat / bezalet mit der haut.
[334b | 335a]
Salomo.
CCCXXXV.
[Spalte 1]
Aber ein trewer Werber iſt heilſam.
18Wer zucht leſſt faren / Der hat armut vnd ſchande / Wer ſich gerne ſtraffen leſſt / wird zu ehren komen.
19Wens kompt / das man begerd / das thut dem hertzen wol / Aber der das Böſe meidet / iſt den Thoren ein grewel.
20Wer mit den Weiſen vmbgehet / der wird weiſe / Wer aber der Narren geſelle iſt / Der wird vnglück haben.
21Vnglück verfolget die Sünder / Aber den Gerechten wird guts vergolten.
22Der gute wird erben auff Kinds kind / Aber des Sünders gut wird dem Gerechten furgeſpart.
(Der Armen)
Gott gibt dem Armen gnug / wo ſie from ſind.
Infr. 22.
23Es iſt viel ſpeiſe in den furchen der Armen / Aber die vnrecht thun verderben.
24WEr ſeiner Ruten ſchonet / der haſſet ſeinen Son / Wer jn aber lieb hat / der züchtiget jn bald.
(Sat)
Leſſt jm genügen.
25Der Gerechte iſſet das ſeine Seele ſat wird / Der Gottloſen bauch aber hat nimer gnug.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.