Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 31 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XV. | ||
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10,1 - 22,16 |
II. LEBENSREGELN
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1 | 15,1-33 |
[335b]
[Spalte 1]
(Linde)
Ein gut wort / findet ein gute ſtat.
Kan jm fein.
heiſſen.
EIN linde antwort ſtillet den zorn / Aber ein hart wort richtet grim an.
2DEr Weiſen zunge machet die lere lieblich / Der Narren mund ſpeiet eitel narrheit.
3Die Augen des HERRN ſchawen an allen orten / Beide die Böſen vnd Fromen.
4Ein heilſame Zunge iſt ein bawm des lebens / Aber ein Lügenhafftige macht hertzleid.
5Der Narr leſtert die zucht ſeines Vaters / Wer aber ſtraffe annimpt / der wird Klug werden.
6In des Gerechten haus iſt Guts gnug / Aber in dem Einkomen des Gottloſen iſt verderben.
7Der Weiſen mund ſtrewet guten Rat / Aber der Narren hertz iſt nicht alſo.
8Der Gottloſen opffer iſt dem HERRN ein Grewel / Aber das gebet der Fromen iſt jm angeneme.
9Des Gottloſen weg iſt dem HERRn ein Grewel / Wer aber der Gerechtigkeit nachiaget / der wird geliebet.
[Spalte 2]
10Das iſt ein böſe Zucht / den weg verlaſſen / Vnd wer die ſtraffe haſſet / der mus ſterben.
11Helle vnd Verderbnis iſt fur dem HERRN / Wie viel mehr der Menſchen hertze?
12Der Spötter liebet nicht der jn ſtraffet / Vnd gehet nicht zu dem Weiſen.
Sie laſſen jnen nicht ſagen.
13Ein frölich Hertz macht ein frölich Angeſicht / Aber wens hertz bekümert iſt / ſo felt auch der mut.
14Ein kluges Hertz handelt bedechtiglich / Aber die künen Narren regieren nerriſch.
Infr. 17.
15Ein Betrübter hat nimer keinen guten tag / Aber ein guter Mut iſt ein teglich wolleben.
16Es iſt beſſer ein wenig mit der furcht des HERRN / Denn groſſer Schatz darin Vnruge iſt.
17Es iſt beſſer ein Gericht kraut mit liebe / Denn ein gemeſter Ochſe mit Haſs.
18Ein zornig man richtet hadder an / Ein Gedültiger aber ſtillet den zanck.
19Der weg des Faulen iſt dörnicht / Aber der weg der Fromen iſt wol gebenet.
Infr. 16.
Infr. 17.
20Ein weiſer Son erfrewet den Vater / Vnd ein nerriſcher Menſch iſt ſeiner Mutter ſchande.
21Dem Thoren iſt die torheit eine freude / Aber ein verſtendiger Man bleibt auff dem rechten wege.
22Die Anſchlege werden zu nicht wo nicht Rat iſt / Wo aber viel Ratgeben ſind / beſtehen ſie.
23Es iſt einem ein freude / wo man jm richtig antwortet / Vnd ein wort zu ſeiner zeit iſt ſeer lieblich.
24Der weg des Lebens gehet vberwerts klug zu machen / Auff das man meide die Helle vnterwerts.
25Der HERR wird das haus der Hoffertigen zubrechen / Vnd die grentze der Widwen beſtetigen.
26Die anſchlege des Argen ſind dem HERRN ein grewel / a Aber tröſtlich reden die reinen.
27Der Geitzige verſtöret ſein eigen Haus / Wer aber Geſchenck haſſet / der wird leben.
[335b | 336a]
[Spalte 1]
28Das hertz des Gerechten tichtet was zu antworten iſt / Aber der mund der Gottloſen ſcheumet böſes.
29Der HERR iſt ferne von den Gottloſen / Aber der Gerechten gebet erhöret er.
30Freundlicher anblick erfrewet das hertz / Ein gut Gerücht machet das gebeine fett.
31DAs ohre das da höret die ſtraffe des lebens wird vnter den Weiſen wonen.
Das iſt / Er kompt an den Galgen.
32Wer ſich nicht ziehen leſſt / Der macht ſich ſelbs zunichte / Wer aber ſtraffe höret / der wird klug.
33Die furcht des HERRN iſt zucht zur Weisheit / Vnd ehe man zu ehren kompt / Mus man zuuor leiden.
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1) Lat.: vel; dt.: »oder:«
2) Druckfehler in derBlattzahl: CCCXXXI. (331)
Korrektur: CCCXXXVI. (336)
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.