Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 31 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XIX. | ||
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10,1 - 22,16 |
II. LEBENSREGELN
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1 | 19,1-29 |
[337a]
[Spalte 2]
EIn Armer der in ſeiner frömkeit wandelt / Iſt beſſer denn ein Verkereter mit ſeinen lippen / der doch ein Narr iſt.
2Wo man nicht mit vernunfft handelt / Da gehets nicht wol zu / Vnd wer ſchnell iſt mit füſſen / Der thut ſchaden.
3Die torheit eines Menſchen verleitet ſeinen weg / Das ſein hertz wider den HERRN tobet.
4Gut macht viel Freunde / Aber der Arme wird von ſeinen Freunden verlaſſen.
(Nicht wol)
Denn einer mus den andern dulden.
5Ein falſcher Zeuge bleibt nicht vngeſtrafft / Vnd wer Lügen frech redet / wird nicht entrinnen.
6Viel warten auff die perſon des Fürſten / Vnd ſind alle Freunde des / der geſchencke gibt.
7Den Armen haſſen alle ſeine brüder / Ja auch ſeine Freunde fernen ſich von jm / Vnd wer ſich auff wort verleſſet / dem wird nichts.
8Wer Klug iſt / c liebet ſein Leben / Vnd der Verſtendige findet gutes.
c
(Liebet)
Er hütet ſich fur ferligkeit / Trawet den menſchen nicht in jren guten worten.
[337a | 337b]
Die Sprücĥe
[Spalte 1]
9Ein falſcher Zeuge bleibt nicht vngeſtrafft / Vnd wer frech lügen redet / wird vmbkomen.
10Dem Narren ſtehet nicht wol an / gute tage haben / Viel weniger eim Knecht zu herrſchen vber Fürſten.
(Gedültig)
Wer wol verhören kan / wil weiſe werden.
Infr. 28.
(Königes)
Rom. 13. Er tregt nicht vmb ſonſt das ſchwert.
11Wer gedültig iſt / der iſt ein kluger Menſch / Vnd iſt jm ehrlich / das er vntugent vberhören kan.
12Die Vngnade des Königes iſt wie das brüllen eins jungen Lewen / Aber ſeine gnade iſt wie taw auff dem graſe.
13Ein nerriſcher Son iſt ſeines Vaters hertzenleid / Vnd ein zenckiſch Weib ein ſtetigs trieffen.
14Haus vnd güter erben die Eltern / Aber ein vernünfftig Weib kompt vom HERRN.
15Faulheit bringt ſchlaffen / Vnd ein leſſige Seele wird hunger leiden.
(Sterben)
Er kompt Meiſter hanſen in die hende / vnd an den Galgen. Denn vngehorſame Kinder entlauffen jm nicht.
16Wer das Gebot bewaret / der bewaret ſein Leben / Wer aber ſeinen wege verachtet / wird ſterben.
17Wer ſich des Armen erbarmet / der leihet dem HERRN / Der wird jm wider Guts vergelten.
18Züchtige deinen Son weil hoffnung da iſt / Aber las deine Seele nicht bewegt werden jn zu tödten.
19Denn groſſer Grim bringt ſchaden / Darumb las jn los / ſo kanſtu jn mehr züchtigen.
20Gehorche dem Rat / vnd nim zucht an / Das du er nach Weiſe ſeieſt.
21Es ſind viel anſchlege in eins Mans hertzen / Aber der Rat des HERRN bleibet ſtehen.
a
(Zum munde)
Wie man ſpricht / Er iſt ſo faul das er fur faulheit nicht eſſen mag / wenn er gleich die hand in der ſchüſſeln oder das eſſen fur ſich hat. Das ſind Lerer / Regierer / Geſinde / ſo jr Ampt laſſen / ob ſie es wol kundten leichtlich ausrichten.
22Ein Menſchen luſtet ſeine wolthat / Vnd ein Armer iſt beſſer denn ein Lügener.
23Die furcht des HERRN fordert zum Leben / Vnd wird ſat bleiben / das kein vbel ſie heimſuchen wird.
24Der Faule verbirget ſeine hand im töpffe / Vnd bringt ſie nicht wider a zum munde.
25Schlehet man den Spötter / ſo wird der Alber witzig / Strafft man einen Verſtendigen / ſo wird er vernünfftig.
26Wer Vater verſtöret / vnd Mutter
[Spalte 2]
veriaget / Der iſt ein ſchendlich vnd verflucht Kind.
27Las abe mein Son zu hören die zucht / Die da abfüret von vernünfftiger Lere.
28Ein loſer Zeuge ſpottet des Rechts / Vnd der Gottloſen mund verſchlinget das vnrecht.
29Den Spöttern ſind ſtraffe bereitet / Vnd ſchlege auff der Narren rücken.
(Spötter)
Vngehorſam / loſe Buben / mus Meiſter Hans ſteupen / Da hin komen ſie gewis.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.