Die Sprüche Salomos (Proverbia)

Kapitel XIX.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Die Sprüche Salomos
Proverbia

 

C. XIX.

 

Spr 19,1-29

 

Der Text in 31 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XIX.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XIX.

 

 

10,1 - 22,16

 

II. LEBENSREGELN

 

1

19,1-29

→Salomos Lehren von Weisheit und Frömmigkeit (Teil 10)

 

 

 

 

 

Die Sprücĥe Salomo.

 

 

 

 

[337a]

 

 

[Spalte 2]

 

 

XIX.

 

Salomos Lehren von Weisheit und Frömmigkeit
Teil 10

 

EIn Armer der in ſei­ner fröm­keit wan­delt / Iſt beſ­ſer denn ein Ver­ke­re­ter mit ſei­nen lip­pen / der doch ein Narr iſt.

 

2Wo man nicht mit vernunfft handelt / Da ge­hets nicht wol zu / Vnd wer ſchnell iſt mit füſſen / Der thut ſchaden.

3Die torheit eines Men­ſchen verleitet ſei­nen weg / Das ſein hertz wi­der den HER­RN tobet.

4Gut macht viel Freunde / Aber der Ar­me wird von ſei­nen Freunden ver­laſ­ſen.

 

(Nicht wol)

Denn einer mus den an­dern dulden.

 

5Ein falſcher Zeuge bleibt nicht vn­ge­ſtrafft / Vnd wer Lügen frech redet / wird nicht entrinnen.

6Viel warten auff die perſon des Für­ſten / Vnd ſind alle Freunde des / der geſchencke gibt.

Deut. 19.

→Infra. 21.

Infra. 24.

Infra. 25.

 

 

7Den Armen haſſen alle ſei­ne brüder / Ja auch ſei­ne Freunde fernen ſich von jm / Vnd wer ſich auff wort verleſſet / dem wird nichts.

8Wer Klug iſt / c lie­bet ſein Leben / Vnd der Verſtendige findet gutes.

 

 

c

(Liebet)

Er hütet ſich fur ferligkeit / Trawet den men­ſchen nicht in jren guten wor­ten.

 

 

 

 

[337a | 337b]

 

 

Die Sprücĥe

 

 

 

[Spalte 1]

 

9Ein falſcher Zeuge bleibt nicht vn­ge­ſtrafft / Vnd wer frech lügen redet / wird vmbko­men.

10Dem Nar­ren ſtehet nicht wol an / gute ta­ge haben / Viel weniger eim Knecht zu herr­ſchen vber Für­ſten.

(Gedültig)

Wer wol ver­hören kan / wil weiſe wer­den.

Infr. 28.

(Königes)

→Rom. 13. Er tregt nicht vmb ſonſt das ſchwert.

11Wer gedültig iſt / der iſt ein kluger Menſch / Vnd iſt jm ehrlich / das er vntugent vberhören kan.

12Die Vngnade des Königes iſt wie das brüllen eins jungen Lewen / Aber ſei­ne gnade iſt wie taw auff dem graſe.

13Ein nerriſcher Son iſt ſei­nes Vaters her­tzenleid / Vnd ein zenckiſch Weib ein ſtetigs trieffen.

14Haus vnd güter erben die El­tern / Aber ein vernünfftig Weib kompt vom HER­RN.

15Faulheit bringt ſchlaffen / Vnd ein leſſige Seele wird hunger leiden.

 

 

 

 

 

(Sterben)

Er kompt Mei­ſter han­ſen in die hen­de / vnd an den Gal­gen. Denn vn­ge­hor­ſa­me Kin­der ent­lauf­fen jm nicht.

16Wer das Gebot bewaret / der bewa­ret ſein Leben / Wer aber ſei­nen we­ge verachtet / wird ſterben.

17Wer ſich des Armen erbarmet / der lei­het dem HER­RN / Der wird jm wi­der Guts vergelten.

18Züchtige deinen Son weil hoffnung da iſt / Aber las deine Seele nicht be­wegt wer­den jn zu töd­ten.

19Denn groſ­ſer Grim bringt ſchaden / Da­r­umb las jn los / ſo kanſtu jn mehr züchtigen.

20Gehorche dem Rat / vnd nim zucht an / Das du er nach Weiſe ſeieſt.

21Es ſind viel an­ſchle­ge in eins Mans her­tzen / Aber der Rat des HER­RN bleibet ſtehen.

 

a

(Zum mun­de)

Wie man ſpricht / Er iſt ſo faul das er fur faulheit nicht eſſen mag / wenn er gleich die hand in der ſchüſſeln oder das eſſen fur ſich hat. Das ſind Le­rer / Re­gie­rer / Ge­ſin­de / ſo jr Ampt laſ­ſen / ob ſie es wol kund­ten leicht­lich aus­rich­ten.

22Ein Men­ſchen luſtet ſei­ne wolthat / Vnd ein Armer iſt beſ­ſer denn ein Lü­ge­ner.

23Die furcht des HER­RN fordert zum Leben / Vnd wird ſat blei­ben / das kein vbel ſie heim­ſu­chen wird.

24Der Faule verbirget ſei­ne hand im töpffe / Vnd bringt ſie nicht wi­der a zum mun­de.

25Schlehet man den Spötter / ſo wird der Alber witzig / Strafft man einen Verſtendigen / ſo wird er ver­nünff­tig.

26Wer Va­ter ver­ſtö­ret / vnd Mutter

 

 

 

[Spalte 2]

 

veriaget / Der iſt ein ſchendlich vnd ver­flucht Kind.

27Las abe mein Son zu hö­ren die zucht / Die da abfüret von ver­nünff­ti­ger Lere.

28Ein loſer Zeuge ſpottet des Rechts / Vnd der Gott­lo­ſen mund verſchlin­get das vnrecht.

 

29Den Spöttern ſind ſtraf­fe bereitet / Vnd ſchlege auff der Nar­ren rü­cken.

 

 

(Spötter)

Vngehorſam / loſe Buben / mus Mei­ſter Hans ſteupen / Da hin ko­men ſie gewis.

 

 

 

 

 
 

 

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5. Mose

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Röm

Röm

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Sup.
Su.

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Inf.
In.

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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