Das Buch der Psalmen

Psalm CV.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Psalter

Die Bücher der Psalmen

Psalm 105

 

Ps 105

Info

mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch

 

 

150 Psalmen, aufgeteilt in fünf Büchern

 

Die wunderbare Geschichte Israels

Ein Loblied

 

 

Der Psalm 105 aus Luthers Biblia 1545

 

 

Psalm 105, 1-15%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

Der Pſalter.

 

 

 

 

[317b]

 

 

[Spalte 1]

 

 

CV.

 

 

DAncket dem HER­RN vnd pre­di­get ſei­nen Na­men/ Ver­kün­di­get ſein Thun vn­ter den Völ­ck­ern.

 

 

2Singet von jm vnd lobet jn / Redet von allen ſei­nen Wundern.

 

 

 

3Rhümet ſei­nen heiligen Namen / Es frewe ſich das Hertz / dere die den HER­RN ſu­chen.

 

 

 

4Fra­get nach dem H E R R N vnd nach ſei­ner Macht / Suchet ſein Andlitz alle wege.

 

 

 

5Ge­den­cket ſei­ner Wunderwerck / die er ge­than hat / Seiner Wunder vnd ſei­nes Worts.

 

 

 

6Ir der ſamen Ab­ra­hams ſei­nes Knechts / Ir kin­der Jacob ſei­nes Auſſerweleten.

 

 

7ER iſt der HERR vn­ſer Gott / Er richtet in aller Welt.

 

 

 

8Er gedenckt ewiglich an ſei­nen Bund / Des Worts / das er ver­heiſ­ſen hat auff viel Tauſent fur vnd fur.

Gen. 12.

Gen. 26.

Gen. 28.

9Den er gemacht hat mit Ab­ra­ham / Vnd des Eides mit Iſaac.

 

 

 

10Vnd ſtellet daſſelbige Jacob zu einem Rechte / Vnd Iſ­ra­el zum ewigen Bunde.

 

 

 

11Vnd ſprach / Dir wil ich das land Ca­na­an geben / Das los ew­ers Erbes.

 

 

12Da ſie wenig vnd geringe waren / Vnd Frembd­lin­ge drinnen.

 

 

[Spalte 2]

 

 

 

13Vnd ſie zogen von Volck zu volck / Von einem Königreiche zum andern volck.

 

 

 

 

14Er lies keinen Men­ſchen jnen ſchaden thun / Vnd ſtraf­fet Könige vmb jren willen.

Gen. 12.

→Gen. 20.

 

 

 

15Taſtet meine Geſalbeten nicht an / Vnd thut mei­nen Propheten kein leid.

 

 

 

16Vnd er lies eine Thewrunge ins Land ko­men / Vnd entzoch allen vorrat des Brots.

 

 

 

17ER ſand­te einen Man fur jnen hin / Joſeph ward zum Knecht verkaufft.

 

 

18Sie zwungen ſei­ne Füſſe im ſtock / Sein Leib mu­ſte in Eiſen ligen.

 

 

 

19Bis das ſein wort kam / Vnd die Rede des HER­RN jn durchleutert.

 

 

 

20DA ſand­te der König hin / vnd lies jn los geben / Der Herr vber Völ­ck­er hies jn auslaſ­ſen.

 

 

 

21Er ſatzt jn zum Herrn vber ſein Haus / Zum Herrſcher vber alle ſei­ne Güter.

 

 

 

22Das er ſei­ne Für­ſten vnterweiſet nach ſei­ner Weiſe / Vnd ſei­ne El­te­ſten weis­heit lerete.

 

 

 

23VND Iſ­ra­el zoch in Egyp­ten / Vnd Jacob ward ein Frembd­ling im lande Ham.

Gen. 46.

 

 

 

24Vnd er lies ſein Volck ſeer wachſen / Vnd machet ſie mech­ti­ger denn jre Feinde.

 

 

 

 

25Er verkeret jener hertz / Das ſie ſei­nem Volck gram wor­den / Vnd dachten ſei­ne Knechte mit liſt zu dempf­fen.

 

 

 

26ER ſand­te ſei­nen knecht Moſen / Aaron den er hatte erwelet.

Exo. 3.

Exo. 4.

Exo. 5.

 

 

 

27Die ſelben the­ten ſei­ne Zei­chen vn­ter jnen / Vnd ſei­ne Wunder im lande Ham.

 

 

 

28Er lies Finſternis ko­men / vnd machts fin­ſter / Vnd waren nicht vn­ge­hor­ſam ſei­nen wor­ten.

Exo.10.

(Waren)

Moſe vnd Aaron.

 

 

29Er verwandelt jre Waſ­ſer in Blut / Vnd töd­tet jre Fiſche.

 

 

30Ir Land wimmelte Kröten er aus / In den Kamern jrer Könige.

 

 

31ER ſprach / Da kam Vnzifer / Leuſe in allen jren grentzen.

 

 

 

 

[317b | 318a]

 

Der Pſalter.     C. XXXII.

CCCXVIII.

 

 

 

[Spalte 1]

Exod.9.

 

32Er gab jnen Hagel zum Regen / Fewr flammen in jrem Lande.

 

 

 

33Vnd ſchlug jre Weinſtöcke vnd Fei­gen­bew­me / Vnd zubrach die Bewme in jren grentzen.

Exo.10.

 

34Er ſprach / da ka­men Hew­ſchre­cken / Vnd Kefer on zal.

 

 

 

35Vnd ſie fraſſen alles gras in jrem Lande / Vnd fraſſen die Früchte auff jrem Felde.

Exod. 12.

 

36Vnd ſchlug alle Erſtegeburt in Egyp­ten / Alle jre erſte Erben.

Exod. 13.

 

 

VND füret ſie aus mit ſilber vnd golde / Vnd war kein Gebrech­licher vn­ter jren Stemmen.

 

 

 

38Egyp­ten ward fro / das ſie auszogen / Denn jr furcht war auff ſie gefallen.

Exod. 13.

→Pſal. 78.

 

39ER breitet eine Wol­cken aus zur decke / Vnd Fewr des nachts zu leuchten.

Exod. 16.

 

 

40SIE baten / Da lies er Wachteln ko­men / Vnd er ſettiget ſie mit Hi­mel­brot.

Exod. 17.

Num. 20.

 

41ER öffenet den Felſen / Da floſſen waſ­ſer aus / Das Beche lieffen in der dürren wü­ſten.

Gen. 22.

 

 

42Denn er gedacht an ſein heiliges Wort / Ab­ra­ham ſei­nem knechte ge­redt.

 

 

 

43ALſo füret er ſein Volck aus mit freuden / Vnd ſei­ne Auſſerweleten mit wonne.

Joſu. 3.

 

 

44Vnd gab jnen die Lender der Hei­den / Das ſie die Güter der Völcker einnamen.

 

 

 

45Auff das ſie hal­ten ſollen ſei­ne Rechte / Vnd ſei­ne Ge­ſetz be­wa­ren / Halelu ia.

 

 

 
 

 

Biblia 1545

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Biblia 1545

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Gene.
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1. Mose

Gen

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Act.
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Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text Ps 105 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

1: HERRN

3: heiligen Name

3: frewe ſich

4: Andlitz

6: Abraham

6: ſamen Abrahams

6: Jacob

6: Auſſerweleten

8: fur vnd fur

9: Iſaac

10: Iſrael

12: Frembdlinge

15: Geſalbeten

16: Thewrunge

17: Joſeph

19: durchleutert

20: los

23: Ham

25: gram

25: dempffen

26: Moſen

26: Aaron

31: Vnzifer

27: Bewme

34: Hewſchrecken

34: on zal

40: Himelbrot

44: Heiden

45: Halelu ia

 

Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen.

Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 
Weltkugel

Aus dem Wörterbuch

Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text Ps 105

* Warnung!
* function get_wort():
* Suchwort: Hi­mel­brot, korrigiert --> hi­mel­brot
* Die Datei /home/strato/http/premium/rid/95/10/5639510/htdocs/lutherdeutsch/woerter/h/wdb-hi­mel­brot.php existiert nicht!

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

HERR

HERR, JHWH, Jahwe

Aussehen in unseren Frakturschriften:

HERR oder HERR

 

 

HERR im Alten Testament

 

hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH)

lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr

 

Luthers Schreibweise HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) folgt einer fes­ten Re­gel. Sie weist da­rauf hin, dass im he­brä­i­schen Text an die­ser Stel­le das Te­tra­gram­ma­ton (das Vier­fach­zei­chen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der un­aus­sprech­li­che Na­me Got­tes.

 

 

Satztechnisch bedingte Varianten

 

Um beim Satz der Let­tern Platz in ei­ner Zei­le zu spa­ren, wo­durch über­mä­ßi­ger Sperr­druck oder un­güns­ti­ge Wort­um­brü­che ver­mie­den wer­den, sind in der Lu­ther­bi­bel von 1545 häu­fig auch die Va­ri­an­ten HERr oder HERRn oder HERrn zu fin­den. Da­bei sind min­des­tens die ers­ten drei Zei­chen in Ver­sa­li­en ge­setzt, wo­mit sie hin­rei­chend von HErr un­ter­scheid­bar sind.

 

An we­ni­gen Stel­len im Text wur­de ei­ne für uns un­üb­li­che Tren­nung im Wort vor­ge­nom­men, um einen Zei­len­um­bruch zu re­a­li­sie­ren, hier bei­spiel­haft ge­zeigt:

 

[ ...] fur den HER-

RN bringen [...]

 

 

HERR HErr

 

Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im he­brä­i­schen Text »JHWH A­do­na­j« zu le­sen ist. (Siehe da­zu auch den Ar­ti­kel →HErr.)

 

Auch die um­ge­kehr­te Rei­hen­fol­ge HErr HERR ist mög­lich (»Adonaj JHWH«).

 

→Hes 2,4b-5a

 

4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder laſ­ſens /

 

Die neu­en Lu­ther­bi­beln über­set­zen die­sen Aus­druck stets mit »Gott der HERR«.

 

 

Die Aus­spra­che des Na­mens Got­tes

 

Das Wis­sen um die Aus­spra­che der vier Zei­chen, die den Got­tes­na­men aus­ma­chen, ist schon früh in der Ge­schich­te ver­lo­ren ge­gan­gen. Sie wer­den heu­te oft mit »Jah­we« (vo­ka­li­siert ge­schrie­ben יְהוָה nach der Aus­spra­che des he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr) oder »Je­ho­va« (יְהוָֹה eben­falls nach dem he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr, je­doch un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Vo­ka­le) tran­s­k­ri­biert, aber auch mit »Je­wah« (eben­falls יְהוָה aber nach dem he­brä­i­schen Sche­ma, der Na­me, zu le­sen) oder »Je­ho­wih« (יְהוִה nach dem he­brä­i­schen Elo­him, Gott / Göt­ter).

 

 

Luthers Namensersatz

 

Luther kann­te die vo­ka­li­sier­ten Va­ri­an­ten und die tran­s­k­ri­bier­ten For­men und war wohl be­son­ders dem Wort »Je­ho­va« zu­ge­neigt. Es be­zieht alle drei Vo­ka­le aus dem Wort Adonaj, das »Herr« be­deu­tet. Den­noch hat­te er es ver­mie­den, in sei­ner Über­setzung »Je­ho­va« zu ver­wen­den. Statt­des­sen nutz­te er wie die la­tei­ni­schen Bi­beln ei­nen Wort­er­satz. Er setz­te das deut­sche Wort ein, das ge­mäß der jü­di­schen Tra­di­ti­on zu le­sen sei, wenn im Text das Vier­fach­zei­chen er­scheint, mach­te es aber durch die be­son­de­re Satz­wei­se in Groß­buch­sta­ben kennt­lich: HERR.

 

Luthers Schreib­wei­se hat sich bis heu­te in et­li­chen Bi­bel­aus­ga­ben ge­hal­ten.

 

 

HERR im Neuen Testament

 

Im neu­en Tes­ta­ment ver­wen­det Lu­ther die Schreib­wei­se HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) für Gott, den Va­ter, an Stel­len, wo sich Zi­ta­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment auf »JHWH« be­ziehen.

 

 

Wichtig:

Da­von zu un­ter­schei­den sind die Schreib­wei­sen

→»HErr« und →»Herr«.

 

 

 

SK Version 21.11.2024  

→Register

heiliger Name

heilige Name, der (Ausdruck)

fester Begriff für den nicht aus­ge­spro­che­nen Na­men Got­tes.

 

Dabei meint heilig in Abgrenzung zum Ir­di­schen: gött­lich und ver­eh­rungs­wür­dig.

 

Besipiele:

 

dein heiliger Name: dein gött­li­cher und ver­eh­rungs­wür­di­ger Name

 

der heilige Name Gottes: der ver­eh­rungs­wür­di­ge Na­me Gottes

 

 

→3Mos 22,2:

 

Sage Aaron vnd ſei­nen Sönen / das ſie ſich enthalten von dem Heiligen den kin­der Iſ­ra­el / welchs ſie mir heiligen / vnd mei­nen heiligen Namen nicht entheiligen / Denn ich bin der HERR.

 

Sage Aaron und seinen Söhnen, dass sie sich enthalten vom Heiligen der Kinder Israels, welches sie mir heiligen, und mei­nen heiligen Namen nicht entheiligen. Denn ich bin der HERR.

 

Anm.: Das »Heilige der Kinder Israels« sind Opfergaben, die von Israeliten Gott geweiht wurden (welchs ſie mir heiligen). Der unachtsame Umgang mit den Opfergaben durch die Priester wäre eine Mißachtung der Göttlichkeit des Opfers und somit eine Entheiligung der Heiligkeit Gottes, die sich in seinem heiligen Namen spiegelt.

 

Siehe auch:

 

→heilig

 

→heiligen

 

→entheiligen

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

frewen

 

ſich frewen

freuen (Verb)

 

sich freuen (Verb)

Luther verwendet in seiner Bibelübersetzung ausschließlich das reflexive »sich freuen«.

 

→Psalm 14,7

 

So würde Jacob frö­lich ſein / vnd Jſrael ſich frewen.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Andlitz

Antlitz, das

Gesicht, Angesicht

 

→Psalm 4,7

 

Aber HERR erhebe vber vns das Liecht deines andlitzs.

 

Luther: (Liecht des andlitzs) Jſt freundlich vnd gnedigs anſehen.

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Ab­ra­ham

 

Abram

Ab­ra­ham (Name)

 

Abram (Name)

Die Namen Abram und Ab­ra­ham

 

Abram
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
64 64 0 0

Abram

 

hebräisch:‎ אַבְרָמ (Abrām), hoher Vater

griechisch: Άβρὰμ

lateinisch: Abram

 

Ab­ra­ham
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
271 172 15 84

Ab­ra­ham

 

hebräisch: ‏ אַבְרָהָם‎ (Abrāhām, Vater der vielen [Völker])

lateinisch: Ab­ra­ham

griechisch: Άβραὰμ

 

Es handelt sich bei Abram und Ab­ra­ham um die selbe Person. In 1Mos 11,27 - 25,10 wird die Geschichte Ab­ra­hams erzählt, der zunächst Abram hieß.

 

In 1Mos 17,5-6 bekommt Abram von Gott zum Zei­chen des Bundes zwischen Gott und Abram den neuen Namen Ab­ra­ham. Dort wird zugleich die Bedeutung des Namens begründet und erläutert:

 

5Da­r­umb ſoltu nicht mehr Abram heiſ­ſen / ſondern Ab­ra­ham ſol dein name ſein / Denn Jch habe dich gemacht / vieler völcker Va­ter. 6Vnd wil dich faſt ſeer fruchtbar machen / vnd wil von dir Völ­ck­er machen / vnd ſollen auch Könige von dir ko­men.

 

Im zugehörigen Scholion erklärt Luther den Namen.

 

Luther: Abram Heiſſt hoher Va­ter. Ab­ra­ham aber der Hauf­fen Va­ter wiewol die ſelben hauffen nur mit einem Buchstaben angezeigt wer­den in ſei­nem namen / nicht on vrſach.

 

Luther: [Das hebräische Wort] Abram heißt »hoher Vater«. Ab­ra­ham [heißt] aber »der Haufen Vater« [»Vater eines Haufens, Va­ter vieler«], obwohl die selben Haufen [die vielen] nur mit einem Buchstaben angezeigt wer­den, nicht ohne Grund. [Im Hebräischen ist der Unterschied nur ein Konsonant (Buchstabe »h«), im Deutschen sind es zwei Buchstaben, da wir auch das »a« schreiben.]

 

Zur Person Ab­ra­hams

 

Abram wurde im Gebiet von Ur in Kaldäa geboren (1Mos 11,26ff.), im heutigen Irak, wahrscheinlich zu Beginn des 2. Jahrtausends vor Christus. Er ist der Sohn Terachs, ein Semit, also ein Nachkomme Sems, des Sohnes Noahs.

 

Mit seinem Va­ter Terach und einem Teil seiner Familie ließ sich Ab­ra­ham zunächst in Haran nieder, nahe der jetzigen syrisch-türkischen Grenze. Dort folgte er dem Ruf Got­tes und zog nach Süden. Einige Zeit verbrachte er in Ägypten, das damals von semitischen Pharaonen, den Hyksos, beherrscht wurde. Dann wanderte er nach Kanaan, wo er in Mamre bei Hebron (heute Al-Khalil) sein Hauptlager aufschlug.

 

Materiell war Ab­ra­ham ein Scheich, der eine riesige Viehherde besaß. Er war das Oberhaupt eines wohlhabenden Stammes und besaß viele Diener, Sklaven, wie damals üblich.

 

Nach seinem Tod wurde er nahe seinem Lagerplatz in Mamre in der Höhle von Machpela bestattet.

 

Ab­ra­ham ist der Stammvater der Israeliten: Der Sohn seines Sohns Isaak, Ab­ra­hams Enkel, war Jakob, der später Israel hieß und durch seine Söhne der Va­ter der zwölf Stämme Israels wurde .

 

Ahnherr der monotheistischen Religionen

 

Durch den Bund mit Gott steht Ab­ra­ham religiös am Beginn des Monotheismus, wie er sich als Religion in den zwölf Stämmen Israels etabliert hatte.

 

Für die Christen ist er der Ahnherr des Messias: Die Linie Jesu lässt sich auf Ab­ra­ham zurückführen. Jesus ist im christlichen Glauben der »Samen Adams« (vgl. →1Mos 3,15; Luthers Scholion zu →1Mos 4,1) und der »Samen Ab­ra­hams«, den die alttestamentlichen Schriften immer wieder benennen.

 

Somit ist Ab­ra­ham der geistige Va­ter all derer, die der Kirche Christi angehören. Doch dies gilt nicht nur für Christen. Auf ihn berufen sich die Anhänger der drei großen monotheistischen Religionen: Juden, Christen und Moslems.

 

 

 

SK Version 21.11.2024  

→Register

Samen

 

ſamen

Samen, der

 

Nachkommen, die

Im eigentlichen Sinn sind Samen Gebilde, die sich aus den Blüten von Pflanzen entwickeln, und aus denen in geeigneter Umgebung neue Pflanzen wachsen können. Beim Menschen bezeichnet Samen das Sperma.

 

Luther verwendet den Begriff Samen in Bezug auf Menschen immer wieder in der Bedeutung Nachkommen.

 

→Psalm 105,6 (u.a.)

 

der ſamen Ab­ra­hams

 

die Nachkommen Ab­ra­hams

 

 

→Psalm 22,24

 

Es ehre jn aller ſame Jacob / vnd fur jm ſchewe ſich aller ſame Jſrael.

 

Es mögen ihn alle Nachkommen Jakobs ehren, und alle Nachkommen Israels mögen sich vor ihm erschrecken

 

 

→Psalm 18,51

 

Dauid vnd ſei­nem Samen ewiglich.

 

David und allen seinen Nachkommen.

 

 

→Röm 1,3

 

der geboren iſt von dem ſamen Dauid nach dem Fleiſch

 

der geboren ist von Davids Nachkommen nach dem Fleisch

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Jacob

 

Iſrael

Jakob (Name)

 

Israel (Name)

Jacob
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
389 337 25 27

Dort, wo Israel als Name einer Person verwendet wird, ist Jakob gemeint, der von Gott den Namen Israel bekam.

 

Israel bezeichnet daneben das Volk Israel, die Israeliten, sowie das historische Land Israel. Der heutige Staat Israel trägt offiziell eben diesen Namen: Medinat Jisra'el. (מדינת ישראל).

 

 

Jakob ist der zweite Sohn von Isaak, der Zwillingsbruder von Esau, und Enkel von Ab­ra­ham.

 

Er lebte mit seinen beiden Frauen und mit seinen Kindern in Haran.

 

Jakob bekam nach einem Kampf mit Gott von ihm den Namen Israel.

 

Seine Söhne sind die Namensgeber der zwölf Stämme, aus denen sich das Volk Israel gebildet hat.

 

 

Jakob, der nun Israel heißt, zieht in seinen späten Jahren nach Ägypten, wo er auch stirbt.

 

Der Name Jakob

 

hebräisch: ‏ יַעֲקֹב‎ (Ja'ākob, Jakob)

lateinisch: Iacob

griechisch: Ἰακὼβ

Für diesen Namen gibt es unterschiedliche Deutungen:

 

 

1) Die erste Deutung findet sich in →1Mos 25,24-26:

 

DA nu die zeit kam / das ſie [Rebekka, die Frau Isaaks] geberen ſolt / ſi­he / da waren zwilling in jrem Leibe. Der erſt der eraus kam / war rötlicht / gantz rauch wie ein fell / Vnd ſie nenneten jn Eſau. Zu hand dar­nach kam er aus ſein Bruder / der hielt mit ſei­ner Hand die ferſen des Eſau / Vnd hieſſen jn Jacob.

 

Der Name wird auf das hebräische Wort ‏עָקֵב‎ (Akew), Ferse, zurückgeführt, dessen Wurzel im hebräischen Namen Jakob stecke, wobei עָקוֹב (Akow) »die Ferse hal­ten« bedeute, Jakob demnach »Fersenhalter« hieße.

 

2) Die zweite Deutung wird zurückgeführt auf das selbe hebräische Wort עָקוֹב (Akow), allerdings in der Bedeutung »betrügen«. Als Begründung wird dabei auf die bekannte Erzählung vom Tausch des Erstgeburtsrechts gegen ein Linsengericht verwiesen (→1Mos 25,29-34) und auf die Erzählung von der Täuschung des Isaaks, der ungewollt Jakob als Erstgeborenen segnet (→1Mos 27,36).

 

Unsere Deutung:

 

Das hebräische Wort עָקוֹב (Akow) meint nicht nur »die Ferse hal­ten« oder »betrügen«. Dies sind bereits abgeleitete Begriffe. Es meint ursprünglich und in erster Linie »hinter jemandem herschleichen« (jemandem auf den Fersen sein, dies kann auch in betrügerischer, dunkler Absicht geschehen, daher »betrügen«).

 

Wir mei­nen, dass »hinter jemandem herschleichen« hinreichend aus 1Mos 25,26 verständlich ist: Damals waren anders als heute Zwillinge im Mutterleib nicht selbst­verständlich vor der Geburt zu erkennen. Bei der Geburt folgte zur Überraschung aller dem ersten Kind ein zweites.

 

Jakob schlich dem Esau geradezu hinterher als zunächst unentdeckter, heimlicher Verfolger. Er war ihm schließlich bei der Geburt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Fersen. Jakob meint in diesem Zusammenhang dem­nach den Zwilling, der als Zweiter zur Welt kam.

 

Die Deutung Betrüger erscheint zum Zeitpunkt der Geburt und Namensgebung nicht haltbar und ist bestenfalls ein nettes Wortspiel, womöglich aus der Zeit nach Jakobs Tod.

 

 

Der Name Israel

 

hebräisch: יִשְׂרָאֵל (Jiṣra'el)

lateinisch: Israhel

griechisch: Ἰσραὴλ

 

Es gibt unterschiedliche Deutungen für diesen Namen. Fest steht, dass die Endung אל (el) »Gott« bedeutet.

 

Der vordere Teil wird allgemein auf die semitische Wurzel שרה (sarah) mit der Bedeutung »ringen, kämpfen« zurückgeführt. Es scheint auch möglich, dass sich die Wurzel שרר (sarar) in der Bedeutung »herrschen« dahinter verbirgt. Die deutschen Entsprechung wären in etwa »Gott ringt (mit uns)« bzw. »Gott möge mit uns ringen« oder »Gott herrscht« bzw. »Gott möge herrschen«.

 

Luther erklärt den Namen Israel im Scholion zu →1Mos 32,28:

 

Luther: Iſrael kompt von Sara / das heiſ­ſet kempf­fen oder vberweldigen / Da her auch Sar ein Fürſt oder Herr / vnd Sara ein Fürſtin oder Fraw heiſſt / vnd Iſrael ein Fürſt oder Kempffer Got­tes / das iſt / der mit Gott ringet vnd angewinnet. Welchs geſchicht durch den glauben der ſo feſt an Got­tes wort helt / bis er Got­tes zorn vberwindet / vnd Gott zu eigen erlanget zum gnedigen Va­ter.

 

 

Jakob wurde Israel

 

Nach seinem nächtlichen Kampf mit Gott (→1Mos 32,25b-30) erhielt Jakob den Namen Israel.

 

 

→1Mos 32,28-29

 

Er ſprach / Wie heiſſeſtu? Er ant­wor­tet / Jacob. Er ſprach / Du ſolt nicht mehr Jacob heiſ­ſen / ſondern IſraEl / Denn du haſt mit Gott vnd mit Men­ſchen gekempfft / vnd biſt obgelegen.

 

Er sprach: »Wie heißt du denn?« Er ant­wor­te­te: »Jakob.« Er sprach: »Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern IsraEl. Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und warst überlegen.«

 

 

Die Söhne Israels

 

Jakob heiratete nacheinander Lea und Rahel. Von ihnen und von deren Sklavinnen Bilhas und Silpas, die ihm nach der Sitte dieser Zeit als Nebenfrauen gehörten, hatte Jakob insgesamt zwölf Söhne:

 

Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon,

Joseph, Benjamin, Dan, Naftali, Gad, Ascher.

 

Mit Ausnahme Josephs, dessen Söhne Efraim und Manasse namentlich in der Stammesliste vertreten sind, gaben diese Söhne den Stämmen Israels ihre Namen.

 

In den späteren Stammeslisten taucht Levi als Stamm nicht auf. Die Kinder Levi, die Leviten, besaßen als Priestergeschlecht einen Sonderstatus und bekamen bei der Landnahme (Buch Josua) kein Stammesgebiet zugewiesen. Sie erhielten in allen Stammesgebieten Städte, wodurch in allen Gebieten Israels auch die Leviten angesiedelt waren.

 

Die Zahl der Volksstämme Israels blieb jedoch zwölf, weil nun anstelle von Josef dessen Söhne Efraim und Manasse als Stammväter zweier Stämme gezählt wurden, die eigene Stammesgebiete bei der Landnahme zugewiesen bekamen.

 

 

Das Volk Israel

 

Vom Auszug aus Ägypten bis zum Tod Salomos und dann wieder nach der Zerstörung Samarias im Jahr 722 v. Chr. bezeichnet der Name Israel alle Israeliten.

 

Die Teilung Palästinas in Israel und Juda

 

In der Zeit zwischen dem Tod Salomos und dem Jahr 722 v. Chr. hießen nur die zehn Nordstämme Israel, die sich unter Je­ro­be­am von Salomos Sohn Re­ha­be­am getrennt und das Nordreich Israel gebildet hat­ten. Das Südreich mit der Hauptstadt Jerusalem hieß Juda (siehe dazu →1Kon 12 - 22).

 

 

 

 

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Auſſerwelete

Auserwählte, der

Substantivierung des Verbs auserwählen

 

a) von einzelnen Personen: auserwählt sein für eine Bestimmung

b) vom Volk Israel: das auserwählte Volk

 

→Psalm 105,6

 

Jr kinder Jacob ſei­nes Auſſerweleten.

 

Deneben gibt es die Form Auſſwelete, der Ausgewählte, von auswählen

 

→Psalm 106,5

 

Das wir ſe­hen mügen die Wolfart deiner Auſſweleten

 

 

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fur vnd fur

immerfort

eigentlich: vor und vor

 

vorwärts und vorwärts

weiter und weiter

 

unaufhörlich vorwärts in der Bewegung, andauernd, immerfort vorwärts, immerfort, auf Ewig, ewiglich, usw.

 

→Psalm 61,7

 

DV gibſt einem Könige langes leben / Das ſei­ne jare wehren jmer fur vnd fur.

 

Du gibts einem König langes Leben, damit seine Jahre währen immer weiter und weiter.

 

 

→Psalm 146,10

 

Der HERR iſt König ewiglich / Dein Gott Zion fur vnd fur

 

Der HERR ist König ewiglich, dein Gott, Zion, immerfort.

 

 

 

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Iſaac

Isaak (Name)

Iſaac
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
137 109 8 20

hebräisch: יִצְחָק (yiẕĕẖáq, »er hat gelacht«)

griechisch: Ίσαὰκ

lateinisch: Isaac

Sohn →Ab­ra­hams und →Saras

 

Isaak ist der erste mehrerer Söhne, die aufgrund einer Verheißung Got­tes geboren wer­den. Die Freude über diese Geburt spiegelt sich im Namen des Kindes. (→1Mos 21,6).

 

Gott errettet Isaak vor dem Opfertod, zu dem zunächst sein Va­ter Ab­ra­ham zugestimmt hatte (→1Mos 22,1-14). Dieses Opfer Ab­ra­hams, der seinen einzigen Sohn zu opfern bereit ist, und der damit seinen Glauben bezeugt, gilt im Neuen Testament als Symbol für das Opfer Christi, des einzigen Sohnes Gottes: Isaak, der von Gott verheißene Sohn, hatte schließlich zahlreiche Nachkommen, darunter →Jakob, den Stammvater Israels; durch das Opfer Christi, durch die Auferstehung gerettet, haben alle die Möglichkeit bekommen, Kinder Got­tes zu wer­den.

 

Für Paulus sind die Christen Kinder der Verheißung.

 

→Rom 9,6-9

 

Denn es ſind nicht alle Jſ­ra­e­li­ter die von Jſ­ra­el ſind / 7auch nicht alle die Ab­ra­hams ſa­men ſind / ſind dar­umb auch Kin­der / Son­dern in Iſa­ac ſol dir der Sa­men g­nen­net ſein.8Das iſt / Nicht ſind das Got­tes­kin­der / die nach dem Fleiſch kin­der ſind / Son­dern die Kin­der der Ver­heiſ­ſung wer­den fur Sa­men ge­rech­net. 9Denn dis iſt ein wort der Ver­heiſ­ſung / da er ſpricht / Vmb die­ſe zeit wil ich ko­men / vnd Sara ſol einen Son haben.

 

 

 

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Jacob

 

Iſrael

Jakob (Name)

 

Israel (Name)

Jacob
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
389 337 25 27

Dort, wo Israel als Name einer Person verwendet wird, ist Jakob gemeint, der von Gott den Namen Israel bekam.

 

Israel bezeichnet daneben das Volk Israel, die Israeliten, sowie das historische Land Israel. Der heutige Staat Israel trägt offiziell eben diesen Namen: Medinat Jisra'el. (מדינת ישראל).

 

 

Jakob ist der zweite Sohn von Isaak, der Zwillingsbruder von Esau, und Enkel von Ab­ra­ham.

 

Er lebte mit seinen beiden Frauen und mit seinen Kindern in Haran.

 

Jakob bekam nach einem Kampf mit Gott von ihm den Namen Israel.

 

Seine Söhne sind die Namensgeber der zwölf Stämme, aus denen sich das Volk Israel gebildet hat.

 

 

Jakob, der nun Israel heißt, zieht in seinen späten Jahren nach Ägypten, wo er auch stirbt.

 

Der Name Jakob

 

hebräisch: ‏ יַעֲקֹב‎ (Ja'ākob, Jakob)

lateinisch: Iacob

griechisch: Ἰακὼβ

Für diesen Namen gibt es unterschiedliche Deutungen:

 

 

1) Die erste Deutung findet sich in →1Mos 25,24-26:

 

DA nu die zeit kam / das ſie [Rebekka, die Frau Isaaks] geberen ſolt / ſi­he / da waren zwilling in jrem Leibe. Der erſt der eraus kam / war rötlicht / gantz rauch wie ein fell / Vnd ſie nenneten jn Eſau. Zu hand dar­nach kam er aus ſein Bruder / der hielt mit ſei­ner Hand die ferſen des Eſau / Vnd hieſſen jn Jacob.

 

Der Name wird auf das hebräische Wort ‏עָקֵב‎ (Akew), Ferse, zurückgeführt, dessen Wurzel im hebräischen Namen Jakob stecke, wobei עָקוֹב (Akow) »die Ferse hal­ten« bedeute, Jakob demnach »Fersenhalter« hieße.

 

2) Die zweite Deutung wird zurückgeführt auf das selbe hebräische Wort עָקוֹב (Akow), allerdings in der Bedeutung »betrügen«. Als Begründung wird dabei auf die bekannte Erzählung vom Tausch des Erstgeburtsrechts gegen ein Linsengericht verwiesen (→1Mos 25,29-34) und auf die Erzählung von der Täuschung des Isaaks, der ungewollt Jakob als Erstgeborenen segnet (→1Mos 27,36).

 

Unsere Deutung:

 

Das hebräische Wort עָקוֹב (Akow) meint nicht nur »die Ferse hal­ten« oder »betrügen«. Dies sind bereits abgeleitete Begriffe. Es meint ursprünglich und in erster Linie »hinter jemandem herschleichen« (jemandem auf den Fersen sein, dies kann auch in betrügerischer, dunkler Absicht geschehen, daher »betrügen«).

 

Wir mei­nen, dass »hinter jemandem herschleichen« hinreichend aus 1Mos 25,26 verständlich ist: Damals waren anders als heute Zwillinge im Mutterleib nicht selbst­verständlich vor der Geburt zu erkennen. Bei der Geburt folgte zur Überraschung aller dem ersten Kind ein zweites.

 

Jakob schlich dem Esau geradezu hinterher als zunächst unentdeckter, heimlicher Verfolger. Er war ihm schließlich bei der Geburt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Fersen. Jakob meint in diesem Zusammenhang dem­nach den Zwilling, der als Zweiter zur Welt kam.

 

Die Deutung Betrüger erscheint zum Zeitpunkt der Geburt und Namensgebung nicht haltbar und ist bestenfalls ein nettes Wortspiel, womöglich aus der Zeit nach Jakobs Tod.

 

 

Der Name Israel

 

hebräisch: יִשְׂרָאֵל (Jiṣra'el)

lateinisch: Israhel

griechisch: Ἰσραὴλ

 

Es gibt unterschiedliche Deutungen für diesen Namen. Fest steht, dass die Endung אל (el) »Gott« bedeutet.

 

Der vordere Teil wird allgemein auf die semitische Wurzel שרה (sarah) mit der Bedeutung »ringen, kämpfen« zurückgeführt. Es scheint auch möglich, dass sich die Wurzel שרר (sarar) in der Bedeutung »herrschen« dahinter verbirgt. Die deutschen Entsprechung wären in etwa »Gott ringt (mit uns)« bzw. »Gott möge mit uns ringen« oder »Gott herrscht« bzw. »Gott möge herrschen«.

 

Luther erklärt den Namen Israel im Scholion zu →1Mos 32,28:

 

Luther: Iſrael kompt von Sara / das heiſ­ſet kempf­fen oder vberweldigen / Da her auch Sar ein Fürſt oder Herr / vnd Sara ein Fürſtin oder Fraw heiſſt / vnd Iſrael ein Fürſt oder Kempffer Got­tes / das iſt / der mit Gott ringet vnd angewinnet. Welchs geſchicht durch den glauben der ſo feſt an Got­tes wort helt / bis er Got­tes zorn vberwindet / vnd Gott zu eigen erlanget zum gnedigen Va­ter.

 

 

Jakob wurde Israel

 

Nach seinem nächtlichen Kampf mit Gott (→1Mos 32,25b-30) erhielt Jakob den Namen Israel.

 

 

→1Mos 32,28-29

 

Er ſprach / Wie heiſſeſtu? Er ant­wor­tet / Jacob. Er ſprach / Du ſolt nicht mehr Jacob heiſ­ſen / ſondern IſraEl / Denn du haſt mit Gott vnd mit Men­ſchen gekempfft / vnd biſt obgelegen.

 

Er sprach: »Wie heißt du denn?« Er ant­wor­te­te: »Jakob.« Er sprach: »Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern IsraEl. Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und warst überlegen.«

 

 

Die Söhne Israels

 

Jakob heiratete nacheinander Lea und Rahel. Von ihnen und von deren Sklavinnen Bilhas und Silpas, die ihm nach der Sitte dieser Zeit als Nebenfrauen gehörten, hatte Jakob insgesamt zwölf Söhne:

 

Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon,

Joseph, Benjamin, Dan, Naftali, Gad, Ascher.

 

Mit Ausnahme Josephs, dessen Söhne Efraim und Manasse namentlich in der Stammesliste vertreten sind, gaben diese Söhne den Stämmen Israels ihre Namen.

 

In den späteren Stammeslisten taucht Levi als Stamm nicht auf. Die Kinder Levi, die Leviten, besaßen als Priestergeschlecht einen Sonderstatus und bekamen bei der Landnahme (Buch Josua) kein Stammesgebiet zugewiesen. Sie erhielten in allen Stammesgebieten Städte, wodurch in allen Gebieten Israels auch die Leviten angesiedelt waren.

 

Die Zahl der Volksstämme Israels blieb jedoch zwölf, weil nun anstelle von Josef dessen Söhne Efraim und Manasse als Stammväter zweier Stämme gezählt wurden, die eigene Stammesgebiete bei der Landnahme zugewiesen bekamen.

 

 

Das Volk Israel

 

Vom Auszug aus Ägypten bis zum Tod Salomos und dann wieder nach der Zerstörung Samarias im Jahr 722 v. Chr. bezeichnet der Name Israel alle Israeliten.

 

Die Teilung Palästinas in Israel und Juda

 

In der Zeit zwischen dem Tod Salomos und dem Jahr 722 v. Chr. hießen nur die zehn Nordstämme Israel, die sich unter Je­ro­be­am von Salomos Sohn Re­ha­be­am getrennt und das Nordreich Israel gebildet hat­ten. Das Südreich mit der Hauptstadt Jerusalem hieß Juda (siehe dazu →1Kon 12 - 22).

 

 

 

 

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Frembd­lin­ger

 

Frembdling

Fremde, der

Fremdling, der

Luther verwendet die beiden Begriffe Frembd­lin­ger und Frembdling gleichberechtigt, ohne Unterscheidung und abwechselnd, so wie wir die Begriffe Fremder und Fremdling kaum differenzieren.

 

Gemeint ist allgemein der Fremde, der Außenstehende, der nicht zum beschriebenen Personenkreis gehört.

 

 

→2Mos 20,10

 

Da ſoltu kein werck thun / noch dein Son / noch dein Tochter / noch dein Knecht / noch dein Magd / noch dein Vieh / noch dein Frembd­lin­ger / der in deinen thoren iſt.

 

Während die erste Gruppe in der Aufzählung (Sohn, Tochter, Knecht, Magd, Vieh) zum Haus gehört, ist der Frembd­lin­ger hier als Besucher oder Gast zu verstehen.

 

 

 

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Geſalbte

 

Geſalbete

Gesalbte, der

Mensch, der durch Salbung geweiht und geheiligt ist.

 

1. Nach biblischer Sitte bezeichnet der Begriff Könige. U. a. beinhaltet das Ritual der Krönung die Salbung mit wertvollen Ölen.

 

2. »Der Gesalbte« bezeichnet den Messias, den von den Juden erwarteten mächtigen König: Wir haben den Messias funden (welches ist verdolmetscht der Gesalbete) (Joh 1,14).

 

Der Gesalbte:

- hebräisch: ‏משיח, Messias

- in griechischer Transkription: Μεσσίας, Messias

- ins Griechische übersetzt: Χριστός, Christos

- latinisiert: Christus.

 

3. Ein Gesalbter ist ein Eingeweihter, einer der mit den Geheimnissen einer Gesellschaft, eines Bundes u. s. w. bekannt ist.

 

 

Bezeichnung für den König

 

→Psalm 18,51

 

Der ſei­nem Könige gros Heil beweiſet vnd wolthut ſei­nem Geſalbeten / Dauid vnd ſei­nem Samen ewiglich.

 

Der seinem König große Hilfe erweist, der seinem Gesalbten Gutes tut, David und allen seinen Nachkommen

 

 

 

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Thewrunge

Teuerung, die

deutlicher Preisanstieg für Waren, Güter und Dienstleistungen, das Teuerwer­den, ggf. Inflation.

 

Die Teuerung resultierte aus Mittelknappheit, beispielsweise schlechten Ernten, und war oft verbunden mit Hungersnöten, weil sich die Bevölkerung selbst Grundnahrungsmittel nicht mehr in ausreichendem Maß leisten konnte.

 

 

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Joseph

Josef (Name)

 

Josef, Sohn Jakobs und Rahels

hebräischer Männername

 

hebräisch: ‏יוֹסֵף

griechisch: Ἰωσήφ

lateinisch: Ioseph

 

Der hebräische Name Josef bedeutet »Gott möge hinzufügen« (nämlich noch weitere Kinder) und war be­liebt als Name für den erstgeborenen Sohn einer Familie.

 

Josef, der Sohn Jakobs und Rahels.

 

Josef war der erstgeborene Sohn von →Jakob und Rahel (→1Mos 30,22-24). Zu diesem Zeitpunkt hatte Jakob aber bereits zehn Söhne (und sehr wahr­schein­lich mehrere Töchter) mit seiner zweiten Frau Lea, sowie mit den Nebenfrauen Bilhas und Silpas.

 

Rahel wurde erst spät schwanger und galt lange Zeit als unfruchtbar, was als Unglück galt. Bei der Geburt ihres ersten Sohnes wählte sie daher für ihn den Namen Josef, um damit ihre Bitte zu manifestieren, dass ihr Gott noch einen Sohn schenken möge (→1Mos 30,24).

 

Josef war der zweitjüngste Sohn Jakobs. Rahels Bitte erfüllte sich: Nach Josef gebar Rahel noch →Ben­ja­min, bei dessen Geburt Rahel starb (→1Mos 35,16-20).

 

Die Geschichte des Josef

 

Die Geschichte des Josef ist ausführlich beschrieben im →1. Buch Mose, Kapitel 37 bis 50.

 

Josefs Geschichte ist verbunden mit der Zeit, in der Ägypten unter der Fremdherrschaft der Hyksos steht. Die Josefsgeschichte erklärt, wie es zur Ansiedlung der Hebräer in Ägypten kam. Sie liefert die Vor­ge­schich­te zum Auszug der Hebräer aus Ägypten unter Mose.

 

 

 

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durchleutern

durchläutern (Verb, veraltet)

völlig reinigen, lauter machen durch Ausschmelzen, Auskochen, Durchseihen.

 

→Psalm 105,19

 

Bis das ſein wort kam / Vnd die Rede des HERRN jn durchleutert.

 

wörtlich: Bis sein Wort kam, und die Rede des HERRN ihn durchläuterte.

 

sinngemäß: Bis ihn seine Worte trafen, und die Rede des HERRN ihn durch und durch reinigte.

 

 

 

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los

los (Adjektiv)

frei, ledig, lose, schwach

 

Das Wort wird in vielen Bedeutungen benutzt. Es erzeugt zusammen mit verschiedenen Verben neue Bedeutungen (Ich fahre, ich fahre los) und bildet in Zusammensetzungen neue Wörter wie achtlos (frei von Achtung, Beachtung), machtlos (frei von, ohne Macht) usw.

 

Verwendung in der Lutherbibel

 

 

Loſe Leu­te

 

→Psalm 12,9

 

Wo ſolche loſe Leu­te vn­ter den Men­ſchen herr­ſchen.

 

Wo solche gemeinen Leu­te unter den Menschen herrschen.

 

loſe Leute: Leu­te, die sich frei gemacht haben von den gültigen Regeln der Gesetze, der Sitten und des Anstands.

 

Beispielhafte Ersetzungen: unverschämte, ungehörige, flegel­hafte, gemeine, unqualifizierte (usw.) Leu­te

 

Loſe Lere

 

→Psalm 24,4

 

Der nicht luſt hat zu loſer Lere

 

Der keine Lust hat auf inhaltsleere Lehren.

 

loſe Lere: Lehren, die sich frei gemacht haben von den gültigen Regeln der Gesetze, der Sitten und des Anstands und sie nicht enthalten. Lehren, die in diesem Sinne inhaltsleeer und gefährlich sind.

 

Beispielhafte Ersetzungen: unverschämte, ungehörige, inhalts­leere, wertlose, unqualifizierte (usw.) Lehren

 

Der Teufel ist los!

 

Die Redensart »Der Teufel ist los!« geht zurück auf Luthers Übersetzung von Off 20,2-3:

 

2Vnd ergreiff den Drachen / die alte Schlange / welche ist der Teufel vnd der Satan / vnd band jn tausent jar / 3vnd warff jn in den Abgrund / vnd verschlos jn vnd versiegelt oben darauff / das er nicht mehr verfüren solt die Heiden / bis das vollendet wurden tausent jar / vnd dar­nach mus er los wer­den eine kleine zeit.

 

Bedeutung des letzten Satzteils:

... und danach muss er frei sein für kurze Zeit.

 

 

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Ham

Ham (Name)

Ham war nach →1Mos 9,24 der jüngste der drei Söhne Noahs. Er gilt als der Stammvater der Hamiten, allerdings ist dieser Volksstamm nicht klar auszumachen, zumal zahlreiche Theorien dazu höchst spekulativ bzw. propagandistisch geprägt erscheinen.

 

In der Bibel umfasst der Begriff die Völker Nordafrikas ohne klare Abgrenzung, die sich zugleich feindlich gegen Israel stellen.

 

 

→Psalm 78,51

 

Da er alle Er­ſte­ge­burt in Egyp­ten ſchlug / Die erſten Erben in den hütten Ham.

 

Da er alle Erstgeburt schlug, die ersten Erben in den Hütten Ham.

 

In diesem Vers erscheinen die Ägypter als Nachkommen Hams.

 

 

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gram

gram (Adjektiv)

a) ergrimmt, erzürnt, wütend

b) grimmig, böse

c) jemandem gram sein: feindlich, übelwollend, durch Hass bestimmte Feinschaft empfindend, heftige Abneigung empfindend

d) (mild) jemandem gram sein oder wer­den: seiner überdrüssig sein, wer­den (z. B. in erotischen Beziehungen)

e) (negiert) nicht gram sein: jemanden gut leiden können, jemanden lie­ben

f) (mild) jemandem gram sein: jemanden böse sein, jemanden et­was übel nehmen

g) einer Sache gram sein: eine Sache ablehnen

 

Das Substantiv »der Gram« bedeutet bei Luther Feindschaft (Hi 30,21).

 

→Psalm 106,41

 

Vnd gab ſie in die hand der Heiden / Das vber ſie herrſcheten / die jnen gram waren.

 

Und gab sie in die Hand der Heiden, damit sie beherrscht wurden von denen, die ihnen feindlich gesinnt waren.

 

 

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dempffen

dämpfen (Verb; veraltet)

eigtl.: durch Dampf ersticken, Feuer auslöschen, ersticken

übertragen: niederdrücken, überwätigen, unterdrücken, vertilgen, klein machen, demütigen

 

→Psalm 81,15

 

So wolt ich jre Feinde bald dempf­fen / Vnd meine Hand vber jre Widerwertige wenden.

 

So wollte ich recht bald ihre Feinde demütigen, und meine Hand gegen ihre Widersacher wenden.

 

 

 

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Moſe

Mose (Name)

hebräisch: ‏ מֹשֶׁה‎ (Mošeh)

lateinisch: Mose

griechisch Μωυσῆς (Mōysēs) oder Μωσῆς (Mōsēs)

 

Die Person Mose

 

Mose gilt als der Gesetzgeber Israels und als Mittler des Sinai-Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel.

 

Nach der Tradition ist er der Verfasser der »fünf Bücher Mose«, die daher diesen Namen tragen.

 

In den Psalmen ist Mose der »Mann Gottes«, der Prophet und der Führer des Volkes, der zusammen mit seinem Bruder →Aaron die Hebräer durch die Wüste geführt hatte.

 

In Psalm 99 wird Mose sogar als Priester bezeichnet.

 

→Psalm 99,6

 

MOſe vnd Aaron vn­ter ſei­nen Prie­ſtern

 

In der Geschichte von der Verklärung Jesu (Mt 17,3-4) erscheint Mose zusammen mit Elija, was die Verbindung der Heilsgeschichte des Neuen Tes­ta­ments mit der des Alten Testaments unterstreicht.

 

Der Name Mose

 

Die Bedeutung des Namens ist unklar. Heute wer­den bevorzugt zwei Deutungen vorgeschlagen:

 

a) Der Name wird zurückgeführt auf den hebräischen Wortstamm »mšh«, was »ziehen« bedeutet.

 

b) Der Name wird zurückgeführt auf den ägyptischen Wortstamm »ms«, was »gebären« be­deu­tet.

 

Das ägyptische Wort »ms« ist Bestandteil vieler ägyptischer Namen, so in Ramses (»Ra mesi s«, Sohn des Got­tes Ra) oder in Thutmosis (»Thot mosi s«, Sohn des Got­tes Thot, zu diesem Namen siehe unseren →Artikel Thutmosis III.).

 

Für diese Deutung spricht, dass Mose am königlichen Hof des Pharaos gelebt hatte und dort mit Sicherheit einen ägyptischen Namen trug, der wahrscheinlich auch noch in ägyptischer Tradition mit Zusätzen versehen war (denkbar wäre beispielsweise aus der Geschichte des Mose heraus eine Bezeichnung wie »Sohn des Nil-Gottes« (»Hapi mesi s«) oder ähnlich, was jedenfalls den Begriff »ms« in Relation zu je­man­den stellt). In der Verwendung ohne weitere At­tri­bu­te be­deu­tet »mesi/mosi/mose« dann einfach nur »Sohn«. Dies aller­dings könnte un­ter­strei­chen, dass das Findelkind Mose als legitimer Sohn des Pharaos anerkannt war.

 

Die Adaption des Namens in die hebräische Sprache und Schreibweise erfolgte dann später, frühestens in der Zeit nachdem sich Mose vom Hof des Pharaos gelöst hatte. Derartige Angleichungen an Sprachen und sogar Namenswechsel sind nicht unbekannt.

 

Wir folgen daher der Annahme, dass der hebräische Name Mose auf einen ausführlicheren, mit zu­sätz­li­chen Attributen ausgestatteten ägyptischen Namen zurückzuführen ist. Der Teil, der nach ägyptischer Tradition die Abstammung (von einem Menschen oder von einem ägyptischen Gott) beschreibt, ist gekappt, was unterstreicht, dass sich Mose von seinem ägyptischen Lebensumfeld vollständig gelöst hatte. Die Adaption an die hebräische Sprache und an einen hebräischen Wortstamm ist die folgerichtige Konsequenz daraus.

 

 

 

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Aaron

Aaron (Name)

Der Name Aaron

 

hebräisch: אַהֲרֹן (Aharon)

lateinisch: Aaron

griechisch: Ααρων

Die Etymologie des Namens ist ungeklärt. Der Name ist wahrscheinlich ägyptischen Ursprungs und könnte dann auf eine Wurzel zurückgehen, die Kämpfer oder Held bedeutet. Eine mögliche Bedeutung versucht man im hebräischen Wort ‏ אֲרוֹן (Arun)‎ zu finden, das Kasten oder Lade meint und auch für die Bundeslade steht, wobei das erbliche Priesteramt Aarons als Verwalter der Bun­des­la­de durchschlägt.

 

Zur Person des Aaron

 

1. Aaron ist nach der biblischen Erzählung der ältere Bruder des Mose. Beide sind Söhne des Amram aus dem Stamm Levi und seiner Frau Jochebed.

 

 

→2Mos 6,20

 

VND Amram nam ſei­ne Mume Jochebed zum weibe / Die gebar jm Aaron vnd Moſe.

 

2. Zunächst ist Aaron der vertraute Gefährte und der Sprecher des Mose (→2Mos 4), der dann gemeinsam mit Mose dem Pharao gegenübertritt, um den Auszug der Hebräer aus Ägypten zu bewirken.

 

 

→2Mos 4,14-16 Gott spricht zu Mose:

 

14Weis ich denn nicht / das dein bruder Aaron / aus dem ſtam Leui / beredt iſt? Vnd ſi­he / er wird eraus gehen dir entgegen / vnd wenn er dich ſi­het / wird er ſich von her­tzen frewen. 15Du ſolt zu jm reden / vnd die wort in ſei­nen mund legen / Vnd ich wil mit deinem vnd ſei­nem Munde ſein / vnd euch leren was jr thun ſolt / 16vnd er ſol fur dich zum Volck reden / Er ſol dein mund ſein / vnd du ſolt ſein Gott ſein.

 

3. Aaron hatte mit seiner Frau Elischeba vier Kinder: Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.

 

4. Aaron wurde schließlich zum Hohepriester erwählt, seine vier Söhne zu Priestern. In 2Mos wer­den dem Priesteramt des Aaron und seiner Söhne ab Kapitel 28 viele Seiten gewidmet, die detaillierte Vorschriften für das Amt enthalten.

 

 

→2Mos 28,1

 

VND ſolt Aaron deinen Bruder vnd ſei­ne Söne zu dir ne­men / aus den kin­dern Jſrael / das er mein Prie­ſter ſey / nem­lich / Aaron vnd seine ſöne / Nadab / Abihu / Ele­a­ſar / vnd Jthamar.

 

5. Aaron starb auf dem Berg Hor. Wie auch Mose, war es Aaron versagt, das gelobte Land zu betreten. Nachfolger im Amt des Hohepriester wurde sein Sohn Eleasar (→4Mos 20,22-29). Von nun an war dieses Amt erblich und wurde von Nachkommen aus dem Stamm Levi besetzt.

 

 

Der Aaronsberg

 

Aaronsberg

 

Aaronsberg

 

Aaronsberg

Klicken Sie auf ein Bild, um eine größere Ansicht zu erhalten.

 

Abbildungen:

Der Ǧebel Nebi Hārūn (Berg des Propheten Aaron) oder nur Ǧebel Hārūn (Aaronsberg) im heutigen Jordanien, 1336 Meter hoch, ca. 4 km südwestlich von Petra gelegen, der Felsenstadt der Nabatäer.

 

Dieser Berg wird in der Überlieferung seit langer Zeit als der Berg Hor identifiziert, auf dem Aaron starb. Danach soll sich dort auch Aarons Grab befinden, das heute auf der Spitze des Berges mit einer Qubba, einem islamischen Grabbau, überbaut ist. Die Grabstätte ist Ziel von Pilgern, die sich Heilung von Krankheiten erhoffen.

 

Fotos: ©by Sabrina, 2015, CC BY-SA

 

 

 

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Vnzifer

Ungeziefer, das

tierischer Schädling.

 

 

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Bawm

 

Bewme

Baum, der

 

Bäume, die

Die Umlaute aw und ew

 

Neben den Umlauten »au« (haus) und »eu« (freude) kennt das Luther-Deutsch die Schreibweisen mit dem Buchstaben »w«.

 

Der Buchstabe »w« enstand aus einem doppelten »v« (»vv« bzw. »uu«) und signalisiert das verstärkte Klangbild.

 

Der Umlaut aw in Bawm endet in einem w-artigen Abklang, der fast wie ein kurzgesprochenes »o« klingt, ähnlich Ba(u)-om.

 

Der Umlaut ew in Bewme endet in einem v-artigen Abklang, der ein »j« mitschwingen lässt, ähnlich Be(u)-jme.

 

 

 

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Hewſchrecke

Heuschrecke, die (Tier)

pflanzenfressendes Insekt

 

Heuschrecken, insbesondere die gefürchtete Wanderheuschrecke, können in ungeheuren Mengen auftreten. Als Schwarm fallen sie in Felder ein und fressen innerhalb kurzer Zeit alle für sie nutzbaren Pflanzenteile. Die Ernte ist nicht mehr möglich. Erstreckt sich die Plage über weite Landstriche, führt das i.d.R. zu so heftigen Ernteverlusten, dass landesweit mindestens erhebliche Teuerungen eintreten oder gar Hungersnöte ausbrechen.

 

In biblischen Zeiten und in Gegenden, in denen frucht­ba­res Land rar und der Ge­trei­de­an­bau müh­sam war, wa­ren Heu­schre­cken­pla­gen ge­fürch­tet. Bis heute ist es trotz dem Ein­satz mo­der­ner Tech­nik nicht mög­lich, prä­ven­tiv oder nach­hal­tig Heu­schre­cken­pla­gen wirk­sam zu ver­hin­dern oder zu be­kämpfen.

 

Die Heuschreckenplage war die 8. Plage, die Gott über die Ägypter her­ein­brechen ließ (→2Mos 10,12).

 

 

 

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on zal

ohne Zahl (Ausdruck)

 

unzählig (Adjektiv)

 

unzählbar (Adjektiv)

Das Wort unzählig liegt in verschiedenen Varianten vor, wie unzahl, unzal, onzahl, onzal und on zal.

 

Luthers Schreibweise zeigt die Herkunft auf: unzählig bzw. unzählbar meint ohne Zahl, nicht zählbar

 

 

→Psalm 105,34

 

da ka­men Hewſchrecken / Vnd Kefer on zal.

 

wörtlich: da ka­men Heuschrecken, und Käfer ohne Zahl.

 

sinngemäß: da ka­men Heuschrecken und Käfer in unzählbaren Mengen.

 

 

 

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Hi­mel­brot

Himmelbrot, das

 

Himmelsbrot, das

Lateinisch: panis caeli

wörtlich: Brot des Himmels,
aber auch: Brot des Got­tes JHWH

 

Siehe auch: →Man

Siehe auch: →Engelbrot

 

 

→Psalm 105,40:

 

Vnd er ſettiget ſie mit Hi­mel­brot.

 

Psalm 105 nimmt Bezug auf 2Mos 16, wo das »Brot des Himmels« als Naturphänomen in der Wüste auftrat und den Hebräern als Nahrung diente. Dort wird es als Man (Manna) bezeichnet:

 

→2Mos 16,13b-15

 

13b Vbnd am morgen lag der taw vmb das Heer her / 14 vnd als der taw weg war / Sihe / da lags in der wüsten rund vnd klein / wie der Reiffe auff dem lande. 15 Vnd da es die kinder Jsrael sahen / sprachen sie vn­ter­nan­der / Das ist Man / Denn sie wusten nicht was es war. Mose aber sprach zu jnen / Es ist das Brot / das euch der HERR zu essen gegeben hat.

 

 

→Psalm 78,24.25:

 

24 Vnd lies das Man auff ſie regenen / zu eſſen / Vnd gab jnen Hi­mel­brot. 25 Sie aſſen Engelbrot / Er ſand­te jnen Speiſe die fülle.

 

Hier stehen die Begriffe »Man« (lat: manna, Manna), »Himmelbrot« (lat: panis caeli) und »Engelbrot« (lat: panis angelorum) für vermutlich die selbe Speise.

 

 

 

SK Version 23.11.2024  

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Heiden

Heiden, die

 

Heide, der

Heiden
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
684 412 120 152

Im Alten Testament nur im Plural gebräuchlich.

 

(eigtl. Völker). Im religiösen Sinn sind Heiden Menschen, die nicht an Gott glauben bzw. angehörige fremder Religionen.

 

Gemeint sind (allumfassend) Völker mit fremden Religionen und fremden Gotteskulten aus der Sicht des Sprechenden in Abgrenzung zum Volk Gottes, die anderen bzw. fremden Völker.

 

 

→1Sam 8,5

 

vnd [ſie] ſpra­chen zu jm [d. i. Samuel] / Sihe / Du biſt alt wor­den / Vnd deine Söne wandeln nicht in deinen wegen / So ſetze nu einen König vber vns / der vns richte / wie alle Hei­den haben.

 

... und sie sprachen zu Samuel: »Schau, du bist alt ge­wor­den und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen. Setze daher einen König ein, der über uns Recht spreche, so, wie ihn alle anderen Völker haben!«

 

 

Im Neuen Testament verwendet Luther das Wort auch im Singular.

 

Unsere Übersetzung »Ungläubiger« trifft es nicht ganz: Gemeint ist in den Texten eigentlichen eine Person, die einem anderen Staat angehört und daher eine andere Religion ausübt. Der Begriff »Ausländer« würde allerdings in der heutigen Zeit noch weniger passen.

 

→ Mt 18,17

 

Höret er die Gemeine nicht / So halt jn als einen Heiden vnd Zölner.

 

Hört er nicht auf die Gemeinde, dann halte ihn für einen Ungläubigen und Zöllner.

 

 

→1Tim 5,8

 

So aber jemand die ſei­nen / ſon­der­lich ſei­ne Hausgenoſſen / nicht verſorget / der hat den glauben verleugnet / vnd iſt erger denn ein Heide.

 

Wenn aber jemand die Seinen, insbesondere seine Mitbewohner, nicht versorgt, dann hat er den Glauben verleugnet, und er ist schlimmer als ein Ungläubiger.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Halelu ia

 

Halelulia

Halleluja

 

Ausruf: Lobt Gott! oder: Preisset Jahwe!

Die beiden Wörter Halelu und ia sind Luthers Trans­krip­tion des he­brä­i­schen Wor­tes הַלְּלוּיָה (hallelu-Jáh), das aus den Be­grif­fen für »prei­sen« und »Jah«, der Kurz­form des Got­tes­na­mens »JHWH« (Jah­we, Je­ho­va) zu­sam­men­ge­setzt ist. Wört­lich über­setzt hie­ße der Text: »Prei­set Jah«.

 

Luther lässt den Text unübersetzt und be­nutzt ihn als for­mel­haf­ten Be­stand­teil des Tex­tes.

 

Halelu ia
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
22 22 0 0

Haleluia
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
7 2 1 4

 

 

Die Schreibweise Halelu ia

 

Die Schreibweise Halelu ia benutzt Luther aus­schließ­lich in den Psalmen, deren Übersetzung er sich bereits sehr früh zugewandt hatte. Dies erscheint wie eine Sprechhilfe für den Leser. Es ist eben nicht »Halelui-a« zu lesen, sondern »Halelu-ja«.

 

Das Vorkommen beschränkt sich auf die Psalmen 104 bis 106, 111 bis 112, 113 bis 117, 135, sowie 146 bis 150.

 

Die Psalmen 113 bis 118 wer­den mit diesem Aus­ruf in Psalm 113,1 eingeleitet. Sie bilden als Psal­men­grup­pe das sog. »ägyptische Hallel«, das den Lobpreis Got­tes im Gedenken an den Auszug der Hebräer aus Ägypten besingt.

 

Die Schreibweise Haleluia

 

Zusammengeschrieben erscheint das Wort nur einmal im Buch Tobit (→Tobit 13,21), in den Anmerkungen zum →Psalm 4 und zu →3Mos 11 sowie viermal im →19. Kapitel der Offenbarung des Johannes.

 

Heutige Übersetzung

 

Moderne Übersetzungen hal­ten meist daran fest, den Begriff nicht zu übersetzen. Sie schreiben das Wort zusammen, entsprechend der hebräischen Vorlage. Es finden sich dann die Wörter Halleluja oder Hallelujah.

 

Seit der Ausgabe von 1912 schreibt die Lutherbibel an allen Stellen »Halleluja!«, stets mit Ausrufezeichen.

 

 

→Offb 19,1

 

DARnach höret ich eine ſtim groſ­ſer Scharen im Hi­mel / die ſpra­chen / Haleluia. Heil vnd Preis / Ehre vnd Krafft ſey Gott vn­ſerm HERRN /

 

Danach hörte ich Stimmen großer Scharen im Himmel, die sprachen: Halleluja! Anrufung und Lobpreis, Ehrerbietung und Huldigung* gebüren Gott unserem HERRN.

 

Anm.: Der Vers Offb 19,1b ist eine Huldigungsformel, wie sie in der Anrede für Regenten Verwendung fand. Der Angesprochene erfuhr formelhaft besondere Ehrung.

 

»Heil« meint die Umkehrung weg vom Bösen, von Gefahren von Not, hin zum Guten, zur Errettung. Doch geht es hier nicht darum, dass Gott Rettung erfährt, sondern dass er derjenige ist, der aus Not rettet: Er ist es, der angerufen wird, rettet und Dank für die Rettung erfahren muss. Weiterhin soll nicht er »Kraft« erfahren, vielmehr ist seine Kraft in der Formel zu bezeugen, seiner Allmacht zu huldigen.

 

 

 

→Psalm 104,35

 

Lobe den HER­RN meine Seele / Halelu ia.

 

a) (lyrisch) Lobe den HERRN meine Seele, Halleluja!

 

b) Meine Seele lobe den HERRN! Halleluja!

 

 

 

SK Version 21.11.2024  

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Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
Anhang

Der Psalm 105 im evangelischen Kirchenjahr

Ordnung der Predigtexte und Lesungen 1978/1979 - 2017/2018

 

11. Sonntag nach Trinitatis | Hallelujavers Ps 105,1

Das evangelische Kirchenjahr

→11. Sonntag nach Trinitatis 2012/2013

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und Lied­aus­wahl für die Wo­che so­wie die Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 

2. Sonntag nach Epiphanias | Psalm 105,1-8

Das evangelische Kirchenjahr

→2. Sonntag nach Epiphanias 2012/2013

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Lied­aus­wahl und Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 

Ordnung der Predigtexte und Lesungen ab 2018/2019

 

11. Sonntag nach Trinitatis | Hallelujavers Ps 105,1

Das evangelische Kirchenjahr

→11. Sonntag nach Trinitatis 2023/2024

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und Lied­aus­wahl für die Wo­che so­wie die Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 

2. Sonntag nach Epiphanias | Psalm 105,1-8

Das evangelische Kirchenjahr

→2. Sonntag nach Epiphanias 2023/2024

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Lied­aus­wahl und Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 
Sabrina

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SK Version 21.11.2024  

 
Biblia
1545
Ps
105