Das 1. Buch Mose (Genesis)

Kapitel XXXIX.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 1. Buch Mose
Genesis

 

C. XXXIX.

 

1Mos 39,1-23

 

Der Text in 50 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXXIX.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXXIX.

 

 

37 - 50

 

III. DIE JOSEFSGESCHICHTE

 

1

39,1-6

→Josef in Ägypten, in Potifars Haus

2

39,7-19

→Josef und die Verführerin

B11

→ABBILDUNG:

 

Josef und die Verführerin

3

39,20-23

→Josef im Gefängnis

 

 

1Mos 39,20

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
Móẛe.

 

 

 

 

[23b]

 

 

XXXIX.

 

 

Josef in Ägypten, in Potifars Haus

 

 

→Pſal. 105.

IOſeph ward hin ab in Egyp­ten ge­fü­ret / vnd Po­ti­phar ein Egyp­ti­ſcher man / des Pha­ra­o ka­me­rer vnd ho­fe­mei­ſter / kaufft jn von den Iſ­ma­e­li­ten / die jn hin­ab brach­ten. 2Vnd der HERR war mit Jo­ſeph / das er ein glück­ſe­li­ger Man ward / vnd war in ſei­nes Herrn des Egyp­ters hau­ſe. 3Vnd ſein Herr ſa­he / das der HERR mit jm war / denn alles was er thet / da gab der HERR glück zu durch jn. 4Al­ſo / das er gnade fand fur ſei­nem Herrn / vnd ſein Diener ward / der ſetzt jn vber ſein Haus / vnd alles was er hatte / thet er vn­ter ſei­ne hende. 5Vnd von der zeit an / da er jn vber ſein Haus vnd alle ſei­ne Güter geſetzt hatte / ſegenete der HERR des Egypters haus / vmb Joſephs willen / vnd war eitel Segen des HER­RN in allem / was er hatte zu Hau­ſe vnd zu Felde. 6Da­r­umb lies ers alles vn­ter Joſephs henden / was er hatte / Vnd er nam ſich keins

Joſeph

verkaufft dem Po­tiphar / von den Iſcha­eli­ten etc.

 

 

 

 

[23b | 24a]

 

 

Móẛe.     C․ XXXIX.

Jóẛeph.

XXIIII.

 

 

dings an / weil er jn hatte / denn das er aſs vnd tranck. Vnd Joſeph war ſchön vnd hübſch von angeſicht.

 

 

Josef und die Verführerin

 

VND es begab ſich nach die­ſem geſchicht / das ſei­nes Herrn weib jre augen auff Joſeph warff / vnd ſprach / Schlaffe bey mir. 8Er wegert ſichs aber / vnd ſprach zu jr / Sihe / Mein Herr nimpt ſich nichts an fur mir / was im Hau­ſe iſt / vnd alles was er hat / das hat er vn­ter meine hende ge­than / 9Vnd hat nichts ſo gros in dem Hau­ſe / das er fur mir verholen habe / On dich / in dem du ſein Weib biſt Wie ſolt ich denn nu ein ſolch gros vbel thun / vnd wi­der Gott ſün­di­gen? 10Vnd ſie treibe ſolche wort gegen Joſeph teg­lich / Aber er gehorcht jr nicht / das er nahe bey jr ſchlieff / noch vmb ſie we­re.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(In dem du)

Sonſt muſt er auch die Fraw­en ver­ſor­gen / eben ſo wol als das gantze Hau­ſe / On das er nicht bey jr ſchlaf­fen ſolt.

 

 

ES begab ſich der ta­ge einen / das Joſeph in das Haus gieng / ſein Geſchefft zu thun / vnd war kein Menſch vom geſinde des hau­ſes dabey / 12Vnd ſie erwiſcht jn bey ſei­nem Kleid / vnd ſprach / Schlaffe bey mir. Aber er lies das Kleid in jrer Hand / vnd flohe / vnd lieff zum hau­ſe heraus. 13Da ſie nu ſa­he / das er ſein Kleid in jrer hand lies / vnd hin aus entflohe / 14rieff ſie dem Geſinde im hau­ſe / vnd ſprach zu jnen / Sehet / Er hat vns den ebreiſchen Man herein gebracht / das er vns zuſchanden mache. Er kam zu mir herein / vnd wolt bey mir ſchlaffen. Ich rieff aber mit lauter ſtim / 15Vnd da er höret / das ich ein geſchrey machte vnd rieff / da lies er ſein Kleid bey mir / vnd flohe / vnd lieff hinaus.

 

16VND ſie leget ſein Kleid neben ſich / bis ſein Herr heim kam / 17vnd ſa­get zu jm eben die ſelben wort / vnd ſprach / Der Ebreiſche knecht / den du vns herein gebracht haſt / kam zu mir herein / vnd wolt mich zuſchanden machen. 18Da ich aber ein geſchrey machte / vnd rieff / da lies er ſein Kleid bey mir / vnd flohe hin aus. 19Als ſein Herr höret die rede ſei­nes Weibes / die ſie jm ſa­get / vnd ſprach / Al­ſo hat mir dein Knecht ge­than / ward er ſeer zornig.

 

 

Josef im Gefängnis

 

 

→Pſal. 105.

Sap. 10.

DA nam jn ſein Herr / vnd legt jn ins Ge­feng­nis / da des Königs gefangene inne lagen / Vnd er lag alda im ge­feng­nis. 21Aber der HERR war mit jm vnd neiget ſein Hulde zu jm / vnd lies jn gnade finden fur dem Amptman vber das Ge­feng­nis / 22Das er jm vn­ter ſei­ne hand befalh alle Ge­fan­ge­nen im ge­feng­nis / auff das alles was da ge­ſchach / durch jn ge­ſche­hen muſte. 23Denn der Amptman vber das Gefengnis / nam ſich keines dings an / denn der HERR war mit Joſeph / Vnd was er thet / da gab der HERR glück zu.

Joſeph

ins Ge­feng­nis ge­­legt.

 

 

 

 

 

 

Holzschnitte der Bibel

Die Holzschnitte der Bibel

Holzschnitt in 1Mos XXXIX.

»Josef und die Verführerin«

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Erläuterungen zur Abbildung in 1Mos XXXIX.

Das Kapitel 39 des 1. Buchs Mose erzählt die Geschichte von der Frau des ägyptischen Kämmerers Potifar, die Josef verführen möchte (Verse 7 bis 19).

Das Bild zeigt Josef, der gerade vor Potifars Frau flieht, als sie ihn in einem unbeobachteten Moment bei seiner Kleidung ergriff, und ihn zum Beischlaf drängen wollte (Vers 12).

Zu sehen sind:

  • Ein Platz, an dem mehrere Häuser stehen.
  • Das linke Haus, von dem nur ein Stück des Eingangsbereichs zu sehen ist, ist Potifars Haus.
  • Josef flieht mit großen Schritten aus dem Haus.
  • Noch immer hält Potifars Frau Josef an seiner Kleidung fest.

Das Bild enthält Symbole, die uns mehr verraten sollen:

  • Rechts im Bild befindet sich ein Pfau. Als Symbol ist er das Zei­chen für Macht, Hoheit und Ansehen. In der christlichen Symbolik ist er das Zei­chen für die Auferstehung oder für die himmlische Herrlichkeit.
  • Der Pfau trägt zusätzlich eine Krone, die seine Bedeutung noch einmal unterstreicht. Die Krone steht für die höchste Auszeichnung in irdischer oder religiöser Beziehung.
  • Die Mitte des Bildes im Vordergrund dominiert eine Säule. Sie ist ein Sinnbild für Pracht (hier: das Haus eines reichen Mannes), aber auch für Standhaftigkeit und Stärke.

Die Symbole ergänzen die Erzählung::

  • Josef flieht von der Frau weg, vorbei an der Säule, hin zum Pfau.
  • Josef blieb standhaft, stark und unerschütterlich in seiner Haltung (die Säule).
  • Die Motivation dafür zog er aus seinem Glauben an Gott, in dessen Augen es ein großes Übel wäre, mit der Frau eines anderen zu schlafen.
  • Josef hat sich nicht versündigt (Vers 9) verzichtet darauf, die Gunst der Stunde zu nutzen,. Er gewinnt dafür Got­tes Gunst und Segen, die himmlische Herrlichkeit und höchstes Ansehen (der gekrönte Pfau).

In dieser Gestalt ist das Bild zugleich eine Mahnung an die Leser: Wer die Auferstehung und das ewige Leben (Pfau) erlangen möchte, muss standhaft und fest im Glauben sein (Säule) und darf der Verführung nicht erliegen, egal, wie sehr sie an einem zerrt (die Verfürerin)..

 

 

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Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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